Frauenverstümmelung noch aktuell?

[Drakespawn]

Mal zu solchen Bücher über Afrika allgemein:

Entschuldigt die Ausdrucksweise, aber was mich wirklich ankotzt ist die Methodik, mit der hierzulande darauf rumgeritten wird, Afrika wäre nur ein Buschland ohne Zivilisation und würde nur von Wilden bewohnt. So mutig es von Waris Dirie auch sein mag, ihre Erlebnisse zu schildern, der Effekt den sie damit erzielt ist wohl kaum der gewünschte.

Natürlich gibt es noch die ursprünglichen Stämme mit ihren mitunter einfach barbarisch-kranken Traditionen. Aber ein Großteil Afrikas hat ganz andere Probleme, nämlich Krieg, Armut und Korruption.

Und solange die Leute der Meinung sind, in Afrika hausen die schwarzen Wilden und da müsste man wer weiß wie viele Tausend Euronen spenden um den armen Barbaren zu helfen wird sich daran nichts ändern. Im Gegenteil, die Regierungen dort haben sich schon sehr stark an den westlichen Verhältnissen orientiert, schaufeln Geld in ihre eigenen Taschen, belügen und betrügen ihre Wähler und lassen sie verhungern.
Das wird sich auch durch das x-te Buch nicht ändern, in dem auf dem "romantisch-wilden" oder "barbarisch-grausamen" Afrika rumgeritten wird...

Sorry für OT...

[Sukie]

@Draco: Ddas ist aber nicht das Topic. Natürlich sollte man das Geld lieber in der Art spenden, wie Karl Heinz Böhm. Vorort helfen, den menschen sich selbst zu helfen. das ist das A und O. heilung muss von innen kommen, von außen kann man nur den Anstoß geben. Waris Diries Buch jedoch solltest du vielleicht mal lesen....es handelt nicht darum, dass Afrikaner grausame Barbaren sind, es handelt von ihrer Kultur. Sie schreibt trotzallem mit viel gefühl über Afrika.

[bozano]

Ja, ja. Die kranken perversen Afrikaner.

Was glaubt ihr was die von den Europäern halten, bei denen sehr viele Frauen nicht jungfräulich in die Ehe gehen?

Außerdem scheint hier die Toleranz gegenüber anderen Kulturen sich aufzuheben, wenn die andere Kultur sehr unterschiedlich ist.

[Sukie]

bozano: Deine Aussage war so passend wie ein Ei auf dem tennisplatz Es geht hier nicht darüber, dass wir Afrikaner für primitiv halten, lies dir den Thread doch durch. ich hab nirgends derartiges geschrieben. Trotz aller Toleranz gegenüber Tradition ( auch das habe ich geschrieben, wie wäre es mit lesen, hm? ) muss man ja keine Verstümmelung gutheißen. Ich liebe User, die einfach irgendwelchen Senf abgeben, der zusammenhanglos ist und keinen Sinn ergibt

[bozano]

@ Sukie
Natürlich habe ich den Thread durchgelesen
Mir sind auch deine Texte als mehr oder weniger Fachlich aufgefallen. Aber schau mal hier.

mein gott klingt echt krank ^^...
Ich kann von daher einfach nicht nachvollziehen.


Genauso wie die Väter welche Ehrenmorde in Auftrag geben.

Das ist nicht der Stil einer Diskussion in einem Forum.

Die Behauptung Männer würden ihre Kinder so ihrer eigenen Kultur hin erziehen ist wieder mal falsch. Denn wenn es auch die Frauen sind die die Leidtragendsten dabei sind, so sind es auch Frauen die mit der Kindererziehung belastet sind ihre Kultur an die Kinder weitergeben. Das die Frauen nach einer Beschneidung keine Freude an ihrer Sexualität hat wird auch für ihren Mann ein Problem sein. Oder glaubt hier jemad die Männer in Afrika hätten Lust das Bett mit einer Frau zu teilen, die bei jeder Berührung schmerzen hat?
Auch wenn jeder einzelne gegen die Beschneidung von Frauen wäre, gäbe es immer noch den kollektiven Druck auf jeden einzelnen.

[Sukie]

Okay, sorry, wenn ich dich angegriffen habe, aber irgendwie kam mir deine Aussage aus dem Kontext gerissen vor. Ähnlich habe ich ja auch argumentiert:

Leider Gottes können die meisten Männer auch nicht wirklich was für, weil sie in diese Kultur geboren werden. Die Väter wissen nicht was sie ihren Töchtern antun, sie wissen nur, dass diese niemals verheiratet werden können, ohne beschnitten zu sein.

Vorrangig wird die beschneidung sicherlich vom Vater beschlossen, da es dort halt noch immer patriarchalische Familienordnungen gibt. Die Mutter hat da wenig mitzureden ( und Im Falle Waris D. hätte sie es ihren Töchtern gern erspart und hat geweint.... ) Wenn das ganze gesetzlich verboten würde und man ordentliche Aufklärarbeit leisten täte, könnte man vielleicht der Bevölkerung helfen, über diese furchtbareTradition hinwegzukommen.

[Largo]

Ja, ja. Die kranken perversen Afrikaner.

Was glaubt ihr was die von den Europäern halten, bei denen sehr viele Frauen nicht jungfräulich in die Ehe gehen?

Außerdem scheint hier die Toleranz gegenüber anderen Kulturen sich aufzuheben, wenn die andere Kultur sehr unterschiedlich ist.

bozano: Deine Aussage war so passend wie ein Ei auf dem tennisplatz

Den Hinweis von Bozano fand ich schon ok. Wir neigen dazu, zur Betrachtung und Bewertung fremder Kulturen immer die Lebensweise unserer eigenen Referenzgruppe heranzuziehen, vergessen aber, dass die Beschneidung der Frauen für die Menschen in Ostafrika so normal ist, wie die Beschneidung von kleinen Jungs für die Juden oder das gemütliche Weihnachtsfest für die Deutschen. Ich glaube, die Leute in Afrika sollten das am besten unter sich ausmachen. Ich würde mir von einem Moslem schließlich auch nicht vorschreiben lassen, welche Stellen meines Körpers ich zu enthaaren habe und welche nicht.

[Noir]

Soweit ich weiß, ist die Beschneidung von Mädchen in einigen Ländern verboten, sie wird aber trotzdem heimlich durchgeführt (auch in Europa, soweit ich weiß).
Wie will man diese Verbote auch durchsetzen? Das Familienoberhaupt einsperren und der Familie damit den Ernährer nehmen? Geldstrafen, wenn kein Geld vorhanden ist? Das Einzige wäre wohl Aufklärung, aber die muss von den Leuten in den eigenen Ländern kommen. Uns glauben diese Leute sowieso nichts mehr, denn wir sind in ihren Augen dekadent und Ausbeuter. Und es gibt ja auch Aufklärung - das Problem ist dabei, dass diese Aufklärung wohl hauptsächlich von Frauen kommt und deren Wort hat ja eh kein Gewicht.

Überhaupt ist das Leben der Frauen auf unserem Planeten sowas von übel, dass mir oft genug das große Kotzen kommt. Es ist ja nicht nur Afrika...
Nun ja - in Indien und China werden die Männer wohl demnächst ihre Frauenfeindlichkeit am eigenen Leib zu spüren bekommen. In beiden Ländern wurden und werden viele Mädchen entweder schon abgetrieben, bevor sie überhaupt geboren werden, oder sterben auf Grund mangelnder medizinischer Versorgung in den ersten Jahren. Und beide Länder haben schon jetzt einen massiven Frauenmangel und viele Männer werden nie eine Frau bekommen. Trotzdem hat sich an der Einstellung der Leute noch nichts geändert. Mädchen werden immernoch abgetrieben.

Und glaubt jetzt ja nicht, dass Frauen deshalb besser behandelt werden, als vorher. Sie werden eher noch mieser behandelt. Idiotisch, aber Realität.

Es ist traurig und beschämend, dass auf dem größten Teil unseres Planeten Frauen weniger wert sind als Vieh...

[bozano]

@ Sukie
Kein Problem

In China sind die Frauen was die Gleichberechtigung im Arbeitsleben angeht besser dran als z.B. die Frauen in Deutschland. In Indien geht es den meisten schlecht.

[Noir]

In China sind die Frauen was die Gleichberechtigung im Arbeitsleben angeht besser dran als z.B. die Frauen in Deutschland.

In den Hauptstädten vielleicht. Bei der reichen und gebildeten Oberschicht. Aber auf dem Land sieht es ganz anders aus.
In einem Bericht habe ich letzthin gehört, dass die vom Staat vorgeschriebene Gleichberechtigung der früheren Jahre auch immer weiter rückläufig ist. So, wie es zu Maos Zeiten war, ist es bei weitem nicht mehr (In den meisten Fällen: Gott sei Dank! )

[Sukie]

Naja,. bei den Chinesen wraes ja bisher auch gesetzlich vorgeschrieben, nur 1 Kind in die Welt zu setzen. Ansonsten verlor man Anspruch auf geld, Kindergarten, etc. Ergo waren die meisten Familien natürlich bei nur einem Kind darauf aus, einen Sohn zu bekommen. Finanzielle Unterstützung im Alter war ja auch früher der Grund, wieso die Chinapsen soviele Kinder in die Welt gesetzt haben. Nur mit ca 8 Kindern hatte man die Chance im Alter versorgt zu sein, wnen man sich selbst nicht mehr finanzieren kann.

@Largo: Die männliche und weibliche Beschneidung ist wohl kaum vergleichbar!

[Zodiak]

@Largo: Die männliche und weibliche Beschneidung ist wohl kaum vergleichbar!

Würd ich auch mal sagen~soweit ich weiss wird das ja meistens bei Babys gemacht,(ob mit oder ohne Betäubung weiss ich jetzt grad nicht) und später halt unter Narcose.Bei Frauen ist das ja erheblich,aufwändiger und auch brutaler~
Weiss gar nicht wie man auf die Idee kommt das zu vergleichen ^^

[Largo]

@Largo: Die männliche und weibliche Beschneidung ist wohl kaum vergleichbar!

Ich wollte nur versuchen, anzudeuten, dass es in der Kultur der Juden ebenso selbstverständlich ist, kleine Jungs zu beschneiden, wie für die Leute in der Sahelzone selbstverständlich ist, ihren Frauen die Geschlechtsteile zu entnehmen.
Mir ist natürlich klar, dass es sich dabei um zwei verschiedene Eingriffe mit sehr unterschiedlichen Nebenwirkungen handelt.

Aber von der Logik her ist das Vorgehen bei den Juden ähnlich wie bei den Negern in Afrika. Man zwingt einen jungen Menschen zu einem körperlichen Eingriff und begründet das mit irgendwelchen religiösen Notwendigkeiten ("mit Vorhaut kommst Du nicht in den Himmel, mein Junge" oder so ähnlich). Eine reelle Chance, sich diesem Ritual zu entziehen, hat man da typischerweise nicht.
Aus unserer Sicht mag das moralisch fragwürdig sein, was die Juden da machen. Trotzdem versuche ich als Außenstehender, diese Sitte so gut es geht zu respektieren. Das gehört zur Toleranz einfach mit dazu – ob es mir persönlich passt oder nicht.

Weiss gar nicht wie man auf die Idee kommt das zu vergleichen ^^

Du hast es doch gerade selbst gemacht – es miteinander verglichen. Ha Ha Ha. ~

[Zodiak]

Du hast es doch gerade selbst gemacht – es miteinander verglichen. Ha Ha Ha. ~

Wie niveaulos ^^
Nichts für ungut.
Mfg

[Amöbius]

Largo
Aber von der Logik her ist das Vorgehen bei den Juden ähnlich wie bei den Negern in Afrika. Man zwingt einen jungen Menschen zu einem körperlichen Eingriff und begründet das mit irgendwelchen religiösen Notwendigkeiten ("mit Vorhaut kommst Du nicht in den Himmel, mein Junge" oder so ähnlich). Eine reelle Chance, sich diesem Ritual zu entziehen, hat man da typischerweise nicht.

Hä? Doof oder was?
Das Beschneiden von Jungen hat wenigstens noch einen sinnvollen Ursprung (z.B. Hygiene) Dementsprechend ist Beschneidung irgendwann, genauso wie koscheres Essen mit in die Religion eingeflossen. Für solche Vorgänge gibt es unzählige Beispiele.

Aber bei der Frau? Es gibt keinerlei Vorteile für die Frau, oder den Mann! Die Frau ist verstümmelt, hat ihr Leben lang Schmerzen, kann verbluten wenn sie ein Kind bekommt etc.
Das ist eine rein Männer gemachte Tradition, ohne Sinn und mit Sicherheit nicht wert aufrechterhalten zu werden. Meinetwegen können die stattdessen ne Party feiern. Außerdem gibt es schon viele erfolgreiche, von Frauen gegründete, Organisationen in Afrika, die die Bevölkerung langsam aber sicher über die Nutzlosigkeit dieser Tradition aufklären.

Übrigens sind Beschneiderinnen hoch angesehene Persönlichkeiten in Afrika und der Erfolg dieser Organisationen ist nicht selten gerade diesen Frauen zu verdanken.