Berüchtigter "Abmahn-Anwalt" verurteilt

[benjbk]

Zu diesem Urteil kann ich nur sagen: ENDLICH!
Es war einfach nicht zum Aushalten, in den letzten Jahren zu sehen, wie raffgierige Schmarotzer wie dieser Kerl sich an Privatleuten bereicherten, die auch nicht das geringste geschäftliche Interesse zeigten und damit vor Gericht auch noch Recht bekamen. Da konnte man nur den Kopf schütteln, was sich diese Rechtsverdreher herausgenommen haben. Ich hoffe auch, das dieser Richterspruch Signalwirkung hat.

Man sollte heutzutage scheinbar Anwalt sein und im Bereich Internetrecht/Urheberschutze und Co. spezialisiert sein damit man ein Forum betreiben kann.
Zum glück sind diese Anwälte die wenigsten.

Wäre es nicht besser, wenn unsere Richter Ahnung von heutiger Technik und dem Internet-Alltag hätten?
Dann wüssten die auch wieviel wirtschaftlicher Schaden durch die Abbildung eines Stadtplans auf einer privaten Homepage wirklich entsteht: nämlich keiner!

Was mich mal interessieren würde, darf er nach seiner Haftstrafe eigentlich wider als Anwalt tätig sein? Ich finde jemand wie der, sollte niemals mehr das Recht haben jemanden zu verklagen.

Ich hoffe nicht, dass der noch als Anwalt arbeiten darf. Jemand der seine Inkompetenz selbst zugibt, sollte für jeden Fall, an dem er je arbeitete eigentlich noch eine extra Strafe absitzen, da er ja wissentlich Rechtsverdrehung in Kauf nahm.

[Marine-Corporal]

Wäre es nicht besser, wenn unsere Richter Ahnung von heutiger Technik und dem Internet-Alltag hätten?
Dann wüssten die auch wieviel wirtschaftlicher Schaden durch die Abbildung eines Stadtplans auf einer privaten Homepage wirklich entsteht: nämlich keiner!

das Problem ist nicht die Ahnungslosigkeit der Richter sondern der Gesetzgeber, die immer wieder die größten Böcke schiessen und unsaubere Gesetze produzieren die lücken für skrupellose und gewissenlose rechtsanwälte offen lassen.

vor jahren hat man die konkursordnung durch eine neue insolvenzverordnung ersetzt. der grundgedanke der neuen insolvenzverordnung ist eigentlich super aber die herren rechtsanwälte haben wieder mal die lücke im system gefunden. ursprünglich war geplant das insolvenzverwalter aus der insolvenzmasse zuerst bedient werden, damit diese ihre kosten im verfahren decken können. danach sollten dann die gläubiger bedient werden. die problematik ist, der verwalter kann während der gesamten dauer des verfahrens jeden monat seine kosten (dazu gehören auch bürokosten für angestellte und technik) decken, was dazu führt das letztendlich die verfahren so lange in die länge gezogen werden wie der insolvenzverwalter sich aus der masse bedienen kann und dadurch seine sozietät unterhalten kann

[benjbk]

das Problem ist nicht die Ahnungslosigkeit der Richter sondern der Gesetzgeber, die immer wieder die größten Böcke schiessen und unsaubere Gesetze produzieren die lücken für skrupellose und gewissenlose rechtsanwälte offen lassen.

vor jahren hat man die konkursordnung durch eine neue insolvenzverordnung ersetzt. der grundgedanke der neuen insolvenzverordnung ist eigentlich super aber die herren rechtsanwälte haben wieder mal die lücke im system gefunden. ursprünglich war geplant das insolvenzverwalter aus der insolvenzmasse zuerst bedient werden, damit diese ihre kosten im verfahren decken können. danach sollten dann die gläubiger bedient werden. die problematik ist, der verwalter kann während der gesamten dauer des verfahrens jeden monat seine kosten (dazu gehören auch bürokosten für angestellte und technik) decken, was dazu führt das letztendlich die verfahren so lange in die länge gezogen werden wie der insolvenzverwalter sich aus der masse bedienen kann und dadurch seine sozietät unterhalten kann

Mmh, ich würde sagen, da spielt durchaus beides mit rein, sowohl unsaubere Gesetze, als auch überforderte und ahnungslose Richter. Bei jedem Gesetz hat der Richter auch einen gewissen Auslegungsspielraum. Nicht umsonst kommt es in so vielen Fällen zum gleichen Thema zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wenn die Richter also die Zeit hätten, sich mit der Materie zu befassen, anstatt sich mit sinnlosen Bagatellen ala Maschendrahtzaun-Nachbarschaftsstreit zu beschäftigen, hätten sie auch die Möglichkeit, mehr nach dem Sinn des Gesetzes zu entscheiden und weniger nach dem Wortlaut.

[Suthriel]

Ich wollte dafür nicht extra einen neuen Thread aufmachen, daher hefte ichs hier mit ran, hat ja fast die selbe Thematik:

Justiz schlampt bei staatlicher eBay-Auktion

Einnahmequellen mit Hindernissen: Die Staatsanwaltschaft Magdeburg versucht mit Versteigerung von Diebesgut bei eBay Geld zu erwirtschaften. Doch die Juristen schaffen es nicht die Angebote so zu formulieren, dass diese unanfechtbar sind - ein Problem, das viele Händler haben.

...

Ganzer Artikel hier: Abmahnung: Justiz schlampt bei staatlicher eBay-Auktion - Netzwelt - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

[Marine-Corporal]

Also zumindest vom Spiegel hätte ich doch etwas mehr Backgroundwissen erwartet, das Diebesgut nicht vom Staat versteigert werden kann sondern im Falle der Beschlagnahme und Ermittlung von wem es gestohlen wurde an die Besitzer zurückgeht.

Oder ist das bewußt so geschrieben dass beim einfachen Bürger sich der Eindruck nach Lesen der Einleitung erweckt, dass die böse böse Ossi-Staatsanwaltschaft die Landeskassen füllt in dem man das versteigert, was den Bürgern weggenommen wurde.

[endar]

Da steht nicht, dass Diebesgut versteigert wurde, sondern es geht um Dinge, die mit "unehrlich verdientem Geld aus Drogengeschäften" bezahlt worden waren. Ein bisschen genauer kann man dann schon noch mal lesen.

[Marine-Corporal]

Das steht im Kleingedruckten, aber der erste Satz in Fettdruck lautet:

Einnahmequellen mit Hindernissen: Die Staatsanwaltschaft Magdeburg versucht mit Versteigerung von Diebesgut bei eBay Geld zu erwirtschaften.

[U'Tor]

Gravenreuth wird die Haftstrafe nicht mehr antreten. Er hat sich heute Nacht das Leben genommen.
Rechtsanwalt von Gravenreuth ist tot

[ChronoWerx]

Naja, wirklich betroffen macht mich das jetzt nicht.
Aber wie man sich im heise-Forum die Mäuler zerreisst ist schon etwas entwürdigend.

[Cordess]

Gravenreuth wird die Haftstrafe nicht mehr antreten. Er hat sich heute Nacht das Leben genommen.
Rechtsanwalt von Gravenreuth ist tot

Ach du meine Güte.
Das hätte ich bei ihm jetzt nicht gedacht.

[Stormking]

Bei aller Verachtung für seine skrupellosen Abzockermethoden, der Mann gehörte seit den 80ern einfach zur deutschen Computerszene dazu. Wer auch nur ein kleines bißchen involviert war, und sei es bloß durch passives Mitlesen in diversen Diskmags, dem sagte der Name Gravenreuth etwas und "laß dich nicht vom Grafen erwischen" war ein geflügeltes Wort.

Im Gegensatz zu seinen zahlreichen gesichtslosen Nachfolgern hat er sich auch nie vor seinen Kritikern versteckt, sondern sein teilweise merkwürdiges Rechtsverständnis immer offensiv und voller Selbstvertrauen vertreten.

Daß er nun so traurig enden mußte, ist doch irgendwie tragisch. Ich hätte ihn lieber durch Knast und Verlust der Zulassungs zwangsgestoppt weiterhin in irgendwelchen Foren schreibend gesehen. In verschiedenen Nachrufen wird er nun als "Hacker des Rechtssystems" bezeichnet. Ich finde zwar, Cracker paßt in diesem Zusammenhang besser, bin aber überzeugt, daß diese Bezeichnungen zumindest sein Selbstverständnis recht gut treffen.

Insofern muß man ihm sicher keine Tränen nachweinen, aber die widerliche Häme, mit der er nun mancherorts noch nachträglich überzogen wird, ist einfach nur ekelhaft. Er war weder Hitler noch Pol Pot, er war einfach nur Günni.

[ayin]

Nun, ich trauere auch nicht nach, habe allerdings auch keine Berührungspunkte mit ihm gehabt. Allerdings ist es für mich charakterlos. Andere Jahrzehnte lang an der Pranger stellen und Abmahnen, dann aber nicht für seine eigenen Taten geradestehen wollen.

[Dr.Arridor]

Ich finde es sehr traurig, dass Günni verstorben ist, aber andererseits war es ja seine eigene Entscheidung und deshalb akzeptiere ich auch seinen Freitod.

Was jedoch schlimm ist, dass viele Personen sich jetzt darüber freuen und vermutlich am Liebsten noch Randale an seinem Grab veranstalten möchte.

Interessant ist hierbei, dass vermutlich 99% dieser Kommentatoren überhaupt keine Ahnung davon haben, wer Günni war und was er gemacht hat.

Wenn ich nämlich bei WELT-Online Kommentare lese, wo über Tauschbörsen und Musiker geredet wird, dann zeigt das eindeutig, dass diese Personen überhaupt keien Ahnung haben.

Die Kanzlei Gravenreuth hat niemals Abmahnungen an Nutzern von Tauschbörsen verschickt.

Günni hat in 90er Jahren in Zeitschriften wie der ASM Briefe abgedruckt, wo er sich als Tanja ausgab und Spiele tauschen wollte.

Diejenigen, die dann getauscht haben, haben eine Abmahnung bekommen, allerdings war die Kostennote viel geringer, als die der heutigen Abmahnkanzleien im P2P-Bereich.

Selbst der günstigste Vergleich der heutigen Abmahnkanzleien ist viel höher als die Kostennote, die Günni veranschlagt hat, aber das hält den Mob natürlich nicht davon ab, Günni in die selbe Ecke zu stellen, obwohl Günni mit P2P Abmahnung nie etwas zu tun hatte.

Das einzige was mir nicht gefallen hat, waren die FTP-Explorer Abmahnungen, allerdings ist hier Günni nicht wirklich der Schuldige, denn Günni ist nur seiner Arbeit nachgegangen.

Der Gesetzgeber hat sich diese ganzen Gesetze ausgedacht und nur deshalb ist auch dieses Abmahnwesen in Deutschland möglich.

Ruhe in Frieden, Günni.



2 Videos von Günni aus den 80er Jahren
YouTube - MWS of Radwar VS Gravenreuth in HQ Part1
YouTube - MWS of Radwar VS Gravenreuth in HQ Part2

[monochrom]

mal was neues zum "Geschäftsmodell Abmahnungen"


Geschäftsmodell Abmahnungen: Erst Porno-Nutzer, dann alle? | quer vom BR - YouTube

ich habe gehört das die Staatsanwaltschaft die Vermutung hegt das diese Anwaltskanzlei mit der Pornoindustrie zusammen arbeitet und regelrecht Fallen stellt.

Wenn man in das grinsende Gesicht des Anwalts blickt möchte man am liebsten...

Abzocker wird es immer geben...da könnte man auch den Mond anheulen
der Gesetzgeber ist in der Pflicht ! sonst üfert das immer weiter aus...