Warum gibt es hierzulande eigentlich keine "Clubs" an Schulen/Unis,..

[Stormking]

An den Unis ist das Bild natürlich etwas anders und die Zukunft sieht düster - zappendüster aus. Dank Bachelor-Master wird die Beteiligung bei HSG wohl rapide abnehmen. Die Lehrpläne (dieser schulische Ausdruck ist Absicht) sind so dicht gepackt worden, dass die Uni-Schüler keine Zeit mehr haben nach links oder rechts zu schauen.

Ganz meine Meinung. Meine Studentenverbindung spürt die Auswirkungen schon seit ein paar Semestern. Studienanfänger engagieren sich nicht mehr, weil sie Angst haben, dadurch das Studium zu verlängern, was ja bekanntlich Geld kostet aber auch die Chancen auf einen guten Job vermindert.

[Gast]

Das glaubst du doch nicht ernsthaft, oder? Die Entscheidung können die meisten Erwachsenen nicht treffen...

Das ist dann aber deren Problem. Jemand, der 16, 17, 18 Jahre alt ist und keinen Bock auf Sport hat, wird sich da auch nicht mehr reinreden lassen.

Und für manche Schüler ist der Sportunterricht eben die einzige regelmäßige Betätigung - das MUSS man beibehalten.

Die Frage ist wie gesagt, was es bringt? Dass 90 Minuten Sport pro Woche nennenswerte Spuren hinterlassen glaube ich erst, wenn ich eine entsprechende Studie sehe.

Nur wenn die Kinder auch eine Sporterziehung bekommen und dann auch den Spaß am Sport mitbekommen, dann werden sie sich später freiwillig in Vereine, etc. betätigen.

Das kann man schon eher als Argument akzeptieren, gilt IMO aber auch allenfalls bis zur Mittelstufe. Ab dann gilt eben wieder: Wer sieben Jahre lang keinen Bock auf Sport hatte, wird nicht plötzlich sein Interesse dran entdecken.

Wenn jemand schlecht in Mathe ist oder die Jugendlichen keine Lust darauf haben, wird denen doch auch nicht der Matheunterricht erlassen.

Der Unterschied ist aber, dass man selbst in Mathe manchmal Sachen lernt, die man evtl. später im Berufsleben nochmal braucht. Damit Sport einen praktischen Nutzen hat, müsste man pro Woche wohl locker drei bis vier Doppelstunden einführen - und das ist dann mE nicht mehr Aufgabe der Schule; das ist schließlich kein staatliches Fitnesscenter.

[Stormking]

Die Frage ist wie gesagt, was es bringt? Dass 90 Minuten Sport pro Woche nennenswerte Spuren hinterlassen glaube ich erst, wenn ich eine entsprechende Studie sehe.

[...]

Damit Sport einen praktischen Nutzen hat, müsste man pro Woche wohl locker drei bis vier Doppelstunden einführen

Bitte was? Wir reden hier nicht davon, eine neue Generation von Leistungssportlern heranzuziehen, sondern Kinder und Jugendliche wenigstens in dem Ausmaß zu körperlicher Bewegung zu animieren, damit sie nicht völlig schlapp werden. Wenn jemand ansonsten gar keinen Sport macht, dann bedeuten 90 Minuten pro Woche wahrscheinlich den Unterschied zwischen "einigermaßen fit" und "in der körperlichen Entwicklung geschädigt".

[Gast]

Wenn jemand ansonsten gar keinen Sport macht, dann bedeuten 90 Minuten pro Woche wahrscheinlich den Unterschied zwischen "einigermaßen fit" und "in der körperlichen Entwicklung geschädigt".

Eben das würde ich gerne mal wissenschaftlich erwiesen sehen.

[Stormking]

Eben das würde ich gerne mal wissenschaftlich erwiesen sehen.

Dann schlage ich vor, Du googlest einfach mal nach entsprechenden Studien. Die Homepages der verschiedenen Krankenkassen dürften ein guter Ausgangspunkt sein. Oder hast Du gedacht, ich nehme Dir diese Arbeit ab?

[Gast]

Oder hast Du gedacht, ich nehme Dir diese Arbeit ab?

Nun, in der Regel erwarte ich schon von einem Diskussionspartner, dass er die Beweise, mit denen er seine Argumentation stützt, selbst raussucht. Oder hast Du gedacht, ich nehme Dir diese Arbeit ab?

[Stormking]

Nun, in der Regel erwarte ich schon von einem Diskussionspartner, dass er die Beweise, mit denen er seine Argumentation stützt, selbst raussucht.

Ich sehe aber keine Notwendigkeit, meine Argumentation zu stützen, da ich ihre Gültigkeit für offensichtlich halte. Meine Krankenkasse sieht es ähnlich und empfielt, dreimal wöchentlich eine halbe Stunde Sport zu treiben (als Minimum, um eine gewisse Grundfitness zu erhalten). Die Kultusministerien der Länder sehen es offensichtlich auch so, schließlich gibt es einen verbindlichen Sportunterricht an allen Schulen. Egal wo man nach Informationen über Fitness sucht, überall wird als Anfang ein ähnliches Quantum Sport empfohlen.

Kurz: Deine Meinung, 90 Minuten Sport pro Woche seien genausogut wie gar kein Sport, ist äußerst exotisch und deshalb liegt es meiner Meinung nach an Dir, sie mit Belegen zu untermauern.

[Gast]

Die Kultusministerien der Länder sehen es offensichtlich auch so, schließlich gibt es einen verbindlichen Sportunterricht an allen Schulen.

Die Kultusministerien sehen so manches, was einfach Bullshit ist. Z.B. dass Deutschlands Bildungssystem ganz supi-dupi ist. Oder dass Schüler mit dem Verbot von Handys und MP3-Playern damit gehindert werden müssen, Unterrichtsgespräche aufzuzeichnen.

Deine Krankenkasse könnte ich da schon eher als zuverlässige Quelle akzeptieren, wenn du mir noch verrätst welche es denn ist. Allerdings vertreten auch Krankenkassen so manchen Quark, der der Wissenschaft ziemlich zuwider läuft.

Kurz: Deine Meinung, 90 Minuten Sport pro Woche seien genausogut wie gar kein Sport, ist äußerst exotisch und deshalb liegt es meiner Meinung nach an Dir, sie mit Belegen zu untermauern.

Ich habe von Anfang an klar gemacht, dass das in erster Linie ein Bauchgefühl von mir ist. Du hingegen behauptest, dass man im Internet "überall" entsprechende Tipp bzw. Studien findet, dass weniger als 90 Minuten "Sport" (So richtiger Sport ist Sportunterricht ja auch nicht, da man eh kaum etwas gescheit macht) wirklich etwas bringen. Da sollte es doch nicht so schwer sein, mal schnell eine entsprechende Quelle rauszukramen.

[newman]

Ich bin eindeutig dafür den benoteten Sportunterricht abzuschaffen, aber Sport muss IMO Bestandteil des Unterrichts bis zum Abi bleiben, besonders in Anbetracht immer fetter werdender Kinder.

Die werden durch den Sportunterricht sicher nicht dünner.
Der Sportunterricht wird meist in recht großen Gruppen durchgeführt, wer keinen Bock auf Sport hat, wird sich sehr leicht verweigern können und seine Aktivitäten auf ein Minimum einschränken. Im Endeffekt bringt er also gar nichts. Die Sportnote geht diesen dann meistens auch ziemlich hinten vorbei.
Der Sportunterricht bringt imho nur etwas wenn er den Leuten Lust am Sport vermitteln kann, so dass sie außerhalb der Schule von alleine etwas tun wollen. Das kann er vor allem in jungen Jahren.
Ich hatte auch mehr als einen Sportlehrer, aber insgesamt war doch alles ziemlich für die Katz.

[Stormking]

Die werden durch den Sportunterricht sicher nicht dünner.
Der Sportunterricht wird meist in recht großen Gruppen durchgeführt, wer keinen Bock auf Sport hat, wird sich sehr leicht verweigern können und seine Aktivitäten auf ein Minimum einschränken. Im Endeffekt bringt er also gar nichts. [...]
Ich hatte auch mehr als einen Sportlehrer, aber insgesamt war doch alles ziemlich für die Katz.

Also irgendwie hattet Ihr alle miserable Sportlehrer. An unserer Schule gab's da auch alles, vom "NVA-Ausbilder" bis zum "Kumpeltyp". Aber die von Euch geschildeten Zustände gab's nichtmal bei letzterem.

[Odyssey]

wenn ich das so höre muss ich sagen das ich schon schockiert bin an welchen schulen ihr so gewesen seid. wenn man bei uns dem sportunterricht fern bleiben wollte musste man mindestens ein ärztliches attest vorlegen.
und sich nur mässig am unterricht zu beteiligen hat auch nix gebracht denn um wegen sport nicht durchzufallen (und das kam schon ab und zu vor)musste man sich definitiv anstrengen.

[newman]

und sich nur mässig am unterricht zu beteiligen hat auch nix gebracht denn um wegen sport nicht durchzufallen (und das kam schon ab und zu vor)musste man sich definitiv anstrengen.

Ich bin wirklich nicht soo sportlich, wobei ich mein lebtag immer irgendetwas sportlich nebenher betreibe, wenn auch nie nach Leistungskriterien, sondern eher für Fitness und Co, aber um 5 Punkte nicht zu erreichen musste man schon fettleibig sein. Und zumindest unser Sportlehrer ist so weit ich weiß von normierten Größen und nicht willkürlich vorgegangen. Nach meiner Erfahrung war der Maßstab oft so ausgelegt, dass die rettende 4, also 5 Punkte recht leicht zu erreichen waren, dafür eine 1 wirklich nur für die richtig, richtig Guten zu erlangen war.
Und so gabs eben auch einige, die strategisch in den Sportunterricht sind, irgendwo 10 Punkte hieß die nächste Male relaxen können.

[Gast]

wenn ich das so höre muss ich sagen das ich schon schockiert bin an welchen schulen ihr so gewesen seid. wenn man bei uns dem sportunterricht fern bleiben wollte musste man mindestens ein ärztliches attest vorlegen.
und sich nur mässig am unterricht zu beteiligen hat auch nix gebracht denn um wegen sport nicht durchzufallen (und das kam schon ab und zu vor)musste man sich definitiv anstrengen.

In welchem Bundesland gingst du zur Schule? Hier in Bayern ist Sport kein Vorrückungsfach.

[Adm.Hays]

Das ist dann aber deren Problem. Jemand, der 16, 17, 18 Jahre alt ist und keinen Bock auf Sport hat, wird sich da auch nicht mehr reinreden lassen.

Das kann ich mit 20 nicht bestätigen. In meiner Kindheit war ich ein sehr talentierter Sportler. Während der Pubertät dann nicht mehr, aber seit den letzten zwei Jahren habe ich viel mehr Interesse an Sport.