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Amoklauf in Realschule in Winnenden

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    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Gib mir doch mal ein (prominentes) Beispiel dafür, wo sich soziale Phänomene auf genetische Veranlagungen zurückführen lassen. Unterschiede in der gesellschaftlichen Stellung oder im gesellschaftlichen Bewusstsein von Menschen lassen sich jedenfalls nicht durch die Gene erklären. Oder machen wir es konkreter: es gibt Schüler mit guten Noten und Schüler mit schlechten Noten. Diese Unterschiede sind im Wesentlichen auf das Elternhaus und nicht auf die Gene zurückzuführen. Hier zeigt sich eben, dass sich Soziales nur durch Soziales erklären lässt.
    Du kannst fast alles darauf zurückführen - im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld natürlich. Das geht beides Hand in Hand.
    Und um Noten geht's nicht, sehr wohl aber um Leistungsfähigkeit. Die Gene setzen die Grenze, zu was Du fähig bist. Fordert jemand mehr von Dir, kannst Du das nicht erfüllen und wirst frustriert. Auffassungsgabe ist auch genetisch bedingt. Manche Menschen brauchen keinen guten Lehrer, die verstehen einfach alles, egal wie man's erklärt. Andere brauchen spezielle Methoden, damit sie etwas verstehen. Da sind gute Lehrer gefordert.

    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Das ist doch völlig unwichtig. Menschen mit Integrationsdefiziten haben eine geringere Zufriedenheit mit ihrer Lebenssituation und neigen häufiger zu abweichenden Verhalten. Von einem Lehrer, der einen solchen Schüler in der Klasse sitzen hat, sollte erwartet werden, dass er dieses Problem identifiziert und nach Auswegen sucht und NICHT dass er mit dem Taschenrechner die Wahrscheinlichkeit für einen Amoklauf berechnet.
    Der Lehrer kann da nicht viel tun, da sind die Schüler gefragt, die den Außenseiter nicht teilhaben lassen. Und zwingen kann man die auch nicht. Das ist doch das Problem.
    Aber um noch mal auf's Kernthema zurückzukommen: Die Integration von Außenseitern sollte nicht erfolgen, um Amokläufe zu verhindern (das kann man nämlich auch dann nicht ausschließen), sondern um die Gesellschaft zu verbessern. Dann braucht man nämlich auch nicht damit aufzuhören, wenn es wieder einen Amoklauf gibt.

    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Warum muss ein Instrument bzw. ein Ensemble von Instrumenten Amokläufe 100%ig ausschließen, damit es angewendet wird oder um darüber sprechen zu können? Eine solche Denke ist überhaupt nicht zielführend. Es kann nur darum gehen, die Chance für Amokläufe zu verringern. Und hier sehe ich wie bereits gesagt eine Menge Spielraum, u.a. weil bei vielen Menschen derzeit kein Bewusstsein dafür existiert, dass soziale Strukturen (z.B. Konflikte in Schulklassen) vom Menschen beeinflussbar sind.
    Sie sind beeinflussbar, aber wer will das? Gefragt sind nämlich nicht die Führungspersönlichkeiten, sondern die 'Arbeiter' (bei der Schule halt die Schüler). Und es ist ja auch nicht so einfach getan: Denk' einfach an einen Menschen aus Deiner Schulzeit, den Du nicht leiden konntest. Nun stell' Dir vor, dass niemand ihn leiden konnte und er ein Außenseiter war. Was willst Du da tun? Die Leute zwingen, mit ihm Freundschaft zu schließen? Denn genau das ist es, was nötig ist.

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      Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
      Du kannst fast alles darauf zurückführen - im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld natürlich. Das geht beides Hand in Hand.
      Da geht nichts Hand in Hand. Der Beitrag genetischer Veranlagungen zur Erklärung sozialer Phänomene kann als sehr gering eingeschätzt werden. Die soziale Differenzierung der Gesellschaft in Arme und Reiche zum Beispiel ist kein Ergebnis ungleicher genetischer Ausstattungen von Menschen. Ebensowenig lässt sich das Bewusstsein von Menschen (z.B. die Vorstellung von der Struktur der Gesellschaft, die Wahrnehmung von Problemen) zurückführen auf die Gene.
      Es gibt keine ernstzunehmende sozialwissenschaftliche Arbeit, die soziale Phänomene auf die Natur des Menschen zurückführt. Falls ich etwas übersehen haben sollte, bin ich über Hinweise in diese Richtung sehr dankbar.

      Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
      Der Lehrer kann da nicht viel tun, da sind die Schüler gefragt, die den Außenseiter nicht teilhaben lassen. Und zwingen kann man die auch nicht. Das ist doch das Problem.

      Für mich ist das kein Grund, um zu kapitulieren.
      Wenn ein Lehrer keine Re-Integration des Außenseiters in die Gemeinschaft des Klassenkollektivs erzwingen kann, so kann er doch wenigstens versuchen, den Außenseiter kommunikativ zu erreichen und ihm anbieten, über Probleme zu sprechen. Ich weiß nicht, ob Du das verstehen kannst, aber für den Betroffenen kann alleine das Gefühl, nicht alleine mit seinen Problemen zu sein, eine sehr heilsame Wirkung haben.
      Genau das findet aber in den Schulen kaum statt. Womöglich weil die Lehrer keine Zeit für individuelle Begleitung von Schülern haben oder weil sie den bzw. die Außenseiter selbst unsympathisch finden. Das muss sich etwas ändern.

      Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
      Die Integration von Außenseitern sollte nicht erfolgen, um Amokläufe zu verhindern (das kann man nämlich auch dann nicht ausschließen), sondern um die Gesellschaft zu verbessern. Dann braucht man nämlich auch nicht damit aufzuhören, wenn es wieder einen Amoklauf gibt.
      Ach, das ist doch völlig unwesentlich aus welcher Motivation heraus man sich um eine bessere Sozialintegration von Kindern und Jugendlichen kümmert. Ob aus moralischen Gründen oder strategischem Kalkül – das ist doch egal. Es geht letztlich darum, sich darum zu kümmern, dass niemand ins Abseits gerät, um zu vermeiden, dass er später Schwierigkeiten im Leben bekommt oder Amok läuft.
      Mein Profil bei Last-FM:
      http://www.last.fm/user/LARG0/

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        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
        Da geht nichts Hand in Hand. Der Beitrag genetischer Veranlagungen zur Erklärung sozialer Phänomene kann als sehr gering eingeschätzt werden.
        Allein die Tatsache, dass wir überhaupt soziale Kontakte brauchen, lässt sich auf unsere Gene zurückführen. Die meisten Babies würden sterben, wenn sie keinen Kontakt zu Menschen hätten. Unsere Gene sind die Hardware und das soziale Umfeld ist der Programmierer, der die Software entwickelt.

        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
        Die soziale Differenzierung der Gesellschaft in Arme und Reiche zum Beispiel ist kein Ergebnis ungleicher genetischer Ausstattungen von Menschen. Ebensowenig lässt sich das Bewusstsein von Menschen (z.B. die Vorstellung von der Struktur der Gesellschaft, die Wahrnehmung von Problemen) zurückführen auf die Gene.
        Natürlich lässt sich das auch zurückführen auf die Gene. Allerdings nur begrenzt, da stimme ich Dir zu. Die Unterteilung in Arm und Reich lässt sich z.B. auf den menschlichen Egoismus zurückführen, der ebenfalls genetisch bedingt ist (dieser Egoismus lässt sich allerdings teilweise steuern, so dass es Menschen gibt, die eher glücklich sind, wenn sie anderen helfen und Menschen, die eher glücklich sind, wenn sie sich selbst helfen).

        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
        Es gibt keine ernstzunehmende sozialwissenschaftliche Arbeit, die soziale Phänomene auf die Natur des Menschen zurückführt. Falls ich etwas übersehen haben sollte, bin ich über Hinweise in diese Richtung sehr dankbar.
        Ist Gruppenbildung ein soziales Phänomen?


        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
        Für mich ist das kein Grund, um zu kapitulieren.
        Wenn ein Lehrer keine Re-Integration des Außenseiters in die Gemeinschaft des Klassenkollektivs erzwingen kann, so kann er doch wenigstens versuchen, den Außenseiter kommunikativ zu erreichen und ihm anbieten, über Probleme zu sprechen. Ich weiß nicht, ob Du das verstehen kannst, aber für den Betroffenen kann alleine das Gefühl, nicht alleine mit seinen Problemen zu sein, eine sehr heilsame Wirkung haben.
        Das kann ich recht gut verstehen. Daher weiß ich auch, dass Verständnis und zuhören nur eine gewisse Zeit helfen. Wenn die Menschen dann trotzdem keine sozialen Kontakte eingehen können, bleibt das Problem nach wie vor bestehen.


        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
        Ach, das ist doch völlig unwesentlich aus welcher Motivation heraus man sich um eine bessere Sozialintegration von Kindern und Jugendlichen kümmert. Ob aus moralischen Gründen oder strategischem Kalkül – das ist doch egal. Es geht letztlich darum, sich darum zu kümmern, dass niemand ins Abseits gerät, um zu vermeiden, dass er später Schwierigkeiten im Leben bekommt oder Amok läuft.
        Meinetwegen.

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          Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
          Natürlich lässt sich das auch zurückführen auf die Gene. Allerdings nur begrenzt, da stimme ich Dir zu. Die Unterteilung in Arm und Reich lässt sich z.B. auf den menschlichen Egoismus zurückführen, der ebenfalls genetisch bedingt ist (dieser Egoismus lässt sich allerdings teilweise steuern, so dass es Menschen gibt, die eher glücklich sind, wenn sie anderen helfen und Menschen, die eher glücklich sind, wenn sie sich selbst helfen).
          Wenn man die einzelnen Wirkungsmechanismen nach ihrer Wichtigkeit ordnen würde, wäre Dein Vorschlag ziemlich weit hinten auf der Liste zu finden.
          Die Differenzierung der Gesellschaft in Arme und Reiche ist in erster Linie das Resultat der Vererbung schichtspezifischer Privilegien (Eltern geben Geld und soziale Kompetenzen an ihre Kinder weiter) sowie der ungleichen Verwertungschancen der eigenen Arbeitskraft auf dem Markt (Ingenieure sind gefragter als Historiker). Diese Wirkungsmechanismen sind unabhängig von der Natur des Menschen, weil sie von den Trieben des Menschen und dem individuellen Wollen abgekoppelt sind. Soll heißen: Ob ich gute Gene habe oder nicht, egoistisch bin oder nicht – wenn Du in die Unterschicht hineingeboren wirst und den falschen Beruf "wählst" wirst Du in der Gesellschaft wahrscheinlich später einmal "unten" stehen.

          Aus diesen Überlegungen wird ersichtlich, dass angeborene Triebe als die Erklärung sozialer Phänomene unterschiedlicher Art nicht viel taugen. Wenn man Deine Hardware/Software-Analogie aufgreift, dann bestimmt der Faktor Natur lediglich die Leistungsfähigkeit bestimmter Komponenten (z.B. die Größe der Festplatte). Wie sich das System zu verhalten hat, wird dagegen durch die Software (z.B. Wissen, Motive, Erfahrungen, internalisierte Normen) oder externe Größen wie die Raumtemperatur (d.h. z.B. soziale Lage) bestimmt.

          Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
          Ist Gruppenbildung ein soziales Phänomen
          Ja, absolut. Alles Zwischenmenschliche (im kleinen wie im großen) kann man als soziale Phänomene bezeichnen.
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            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            ... Von einem Lehrer, der einen solchen Schüler in der Klasse sitzen hat, sollte erwartet werden, dass er dieses Problem identifiziert und nach Auswegen sucht und NICHT dass er mit dem Taschenrechner die Wahrscheinlichkeit für einen Amoklauf berechnet. ...
            Sorry, aber das ist doch kompletter Unsinn.

            Amokläufer sind zuallererst einmal geistig krank. Kein Lehrer dieser Welt ist a) ausgebildet geistige Erkrankungen zu erkennen/behandeln und b) hat überhaupt ausreichend Kontakt zu der betreffenden Person um so etwas überhaupt zu erkennen.

            Weiterhin haben Amokläufer immer Zugang zu irgendwelchen Waffen. Auch hier kann ein Lehrer rein gar nichts tun. Er spioniert ja nicht allen seinen Schülern hinterher (selbst nur allen "Außenseitern" nachzuschnüffeln wäre ja eine Aufgabe für einen ganzen Geheimdienst).

            Zudem muss eine so schwere geistige Erkrankung, wie sie Amokläufer aufweisen, auch von Experten behandelt werden. Hier kann das "Umfeld" rein gar nichts tun, außer vielleicht die Sache mit irgendwelcher Quacksalberei viel schlimmer machen.
            "Vittoria agli Assassini!"

            - Caterina Sforza, Rom, 1503

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              Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
              Sorry, aber das ist doch kompletter Unsinn.

              Amokläufer sind zuallererst einmal geistig krank.
              Nein, Du laberst Scheiße hoch drei. Die Amokläufer der letzten Jahre von Harris/Klebold bis hin zu Tim Kretzschmar waren allesamt kerngesunde und zurechnungsfähige Jugendliche. Geisteskrankheiten konnten nach meinem Erkenntnisstand bisher nicht nachgewiesen werden (oder verwechselst Du etwa psychische Probleme mit Geisteskrankheiten?).
              Das tragische an den Fällen ist ja gerade, dass die Täter aus der Mitte der Gesellschaft gekommen sind. Das hätten genauso gut Nachbars Kinder sein können. Vielleicht argumentieren gerade deshalb viele Leute so wie Du: "Es ist unmöglich, dass normale Menschen so etwas tun. Also müssen sie krank gewesen sein." Ich denke, dass aufgrund der Ernsthaftigkeit des Themas auch etwas ernsthafter argumentiert werden sollte.
              Mein Profil bei Last-FM:
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                Paranoide Wahnvorstellungen, Psychosen, Wahnerkrankungen, schwere Persönlichkeitsstörungen, Intoxikationen, Affektstörungen, usw ... kommen bei Amokläufern vor. Nicht immer alles auf einmal. Aber es liegen nun mal schwere Störungen vor, die nur Experten therapieren bzw heilen könnten (wenn überhaupt).


                PS: Das mit der "Scheiße hoch drei" verbitte ich mir übrigens.
                "Vittoria agli Assassini!"

                - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                  Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                  PS: Das mit der "Scheiße hoch drei" verbitte ich mir übrigens.
                  Das tun wir als Mods übrigens auch!

                  Ansonsten würd ich auch sagen, daß eine Rückführung auf "Geisteskrankheiten" unzulässig simplifiziert - damit wird suggeriert, Amokläufe ließen sich verhindern, indem nur rechtzeitig die kaputte Schraube repariert wird. Psychische und/oder soziale Probleme bedeuten aber nicht automatisch, daß man im klinischen Sinne "krank" ist - und noch viel weniger muss man "krank" sein, um andere Menschen umzubringen (auch wenn uns das gefallen würde). Letztlich ist der Rückzug auf Geisteskrankheit eine genauso unzulässige monokausale Erklärung wie Computerspiele.

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                    Zitat von T`Pau
                    Wahrscheinlich läuft so ein Mensch nur deswegen nicht im großen Stil Amok, weil man als älterer Mensch nicht mehr ganz so impulsiv ist?
                    Sry, aber das stimmt nicht. School Shooter sind im Gegenteil, überhaupt nicht impulsiv. Das ist ja ein Problem. Wenn ein Mensch impulsiv ist, wird er sofort rache nehmen, wenn ihn jemand reizt, wird er sofort zuschlagen. Dann staut sich weniger auf.

                    Potenzielle School Shooter nehmen nicht gleich rache, sie überlegen und grübeln, wie sie sich rächen können, und zwar so, dass ihre Rache so effektiv ist, dass sie den größtmöglichen Schaden anrichten. School Shooter, das haben sie auf Kameras gesehen, sind während des Shootings sehr konzentriert „bei der Arbeit“ und reagieren völlig ruhig und überhaupt nicht überstürtzt.

                    Zitat von Admiral Ahmose
                    Ein Amokläufer will zuerst Rache an einer Umwelt/System, von dem er glaubt es wäre an seinen Problemen schuld. Er will keinen Selbstmord, sondern Mord.
                    Das würde ich auch so sehen. Der Selbstmord ist einfach nur ein notweniges Übel. Denn es bleibt nicht viele Möglichkeiten. Entweder derjenige wird eingesperrt. Aber das heisst, dass er wieder nicht über sich entscheiden kann und machen kann was er will, oder er muss sich erschiessen oder er lässt sich von der Polizei erschiessen.

                    Zitat von Largo
                    Jetzt unterstellen wir, dass der Amokläufer keinen Zugang zu Schusswaffen hat.
                    Aber das ist ja nicht real, sonder fiktion. Es gibt immer einen Zugang zu Waffen.

                    Btw: School shooter haben es in Deutschland ja viel schwerer an Waffen zu kommen. Das hält aber nur die Leute ab, die sowieso nicht so ernst gemeint haben. Aber einen „echten“ School shooter hält es nicht ab. Denn sie planen über Monate oder Jahre und warten solange, bis sie an die Waffen gekommen sind. Deswegen gibt es in Deutschland zwar weniger Shootings als in den USA, aber wenn einer los geht, dann ist die Opferzahl enorm. Man könnte sagen, dass hier in Deutschland, nach der Willenstärke der Täter selektiert wird.

                    Und was die tollen Gruppenarbeiten ansprecht, das ist totaler Blödsinn. Wer will denn mit Leuten zusammen arbeiten, die man nicht mag. Also ich mach das nicht. Das führt doch nur noch mehr zu Stress als es ohnehin schon genug Stress gibt. Damit integrierst du niemanden, denn die Leute die mobben, mobben während der Gruppenarbeit genauso.

                    Es geht letztlich darum, sich darum zu kümmern, dass niemand ins Abseits gerät, um zu vermeiden, dass er später Schwierigkeiten im Leben bekommt oder Amok läuft.
                    Ich glaube zwar auch, dass die Täter vorher Opfer waren, aber das mit der Ausgrenzung tun sie aus freien Stücken. Ich denke, dass sie, dieses System wie ihr es nennt, einfach nicht mögen. Sie grenzen sich einfach von der Rasse Mensch ab. Deswegen denke viel School Shooter, dass sie besser sind als Menschen und sich als Halbgott sehen.Ich glaube an einem bestimmten Punkt, kommt man an potenzielle School Shooter nicht mehr ran. Man müsste vorher versuchen ihnen zu helfen.

                    .. Von einem Lehrer, der einen solchen Schüler in der Klasse sitzen hat, sollte erwartet werden, dass er dieses Problem identifiziert und nach Auswegen sucht und NICHT dass er mit dem Taschenrechner die Wahrscheinlichkeit für einen Amoklauf berechnet. ...
                    Die Wahrscheinlichkeit dürfte nicht so hoch sein. Aber Lehrer wollen nichts mitbekommen, die sind froh, wenn sie damit nicht belästigt werden.
                    Ohne Signatur lebt sichs doch am besten

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                      Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                      PS: Das mit der "Scheiße hoch drei" verbitte ich mir übrigens.
                      Das war eine Reaktion auf Deine Bemerkung im vorletzten Beitrag:
                      Sorry, aber das ist doch kompletter Unsinn.
                      Wenn Du eine nette Diskussion mit mir haben möchtest, bitte ich Dich, solche Kommentare einfach zu unterlassen.

                      Zitat von Rebellion666 Beitrag anzeigen
                      Aber das ist ja nicht real, sonder fiktion. Es gibt immer einen Zugang zu Waffen.
                      Lies einfach nochmal genauer nach, was ich weiter oben geschrieben habe. Ausgangspunkt war die Behauptung von Commander Ch'Rel, es mache keinen Unterschied ob man Zugang zu Schusswaffen habe oder nicht. Wenn jemand Amoklaufen will oder nicht, könne er es auch mit einem Schraubenschlüssel tun.
                      Diese These habe ich versucht, mit einem Gedankenexperiment zu widerlegen. Die Versuchsanordnung dieses Gedankenexperiments lässt sich wie folgt beschreiben: In Szenario 1 hat der potentielle Amokläufer ungehinderten Zugriff auf Schusswaffen, in Szenario 2 nicht. Alle anderen Variablen halten wir konstant (ceteris paribus). Wenn man beide Szenarien gedanklich durchspielt, wird man schnell zu dem Ergebnis kommen, dass ein Blutbad in Szenario 1 wahrscheinlicher ist als in Szenario 2. Daran ändert auch nichts der Umstand, dass es in der Realität immer Mittel und Wege gibt, um trotzdem irgendwie an Schusswaffen zu gelangen. Es ist eben ein Gedankenexperiment.
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                        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                        Wenn man beide Szenarien gedanklich durchspielt, wird man schnell zu dem Ergebnis kommen, dass ein Blutbad in Szenario 1 wahrscheinlicher ist als in Szenario 2. Daran ändert auch nichts der Umstand, dass es in der Realität immer Mittel und Wege gibt, um trotzdem irgendwie an Schusswaffen zu gelangen. Es ist eben ein Gedankenexperiment.
                        Ehrlich, dein gedankenspiel ist total sinnlos. und Zeitveschwendung, weil du damit nämlich nichts aussagst.
                        Ohne Signatur lebt sichs doch am besten

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                          Zitat von Rebellion666 Beitrag anzeigen
                          Ehrlich, dein gedankenspiel ist total sinnlos. und Zeitveschwendung, weil du damit nämlich nichts aussagst.
                          Nein, das stimmt nicht. Ich kann damit die These von Commander Ch'Rel widerlegen, nach der es keinen Unterschied mache, ob man Zugang zu Waffen hat oder nicht. Damit kann innerhalb dieser Diskussion ein gewisser Fortschritt erzielt werden.

                          Übrigens noch ein Nachtrag zu einem Zitat aus Deinem letzten Beitrag:

                          Zitat von Rebellion666 Beitrag anzeigen
                          Und was die tollen Gruppenarbeiten ansprecht, das ist totaler Blödsinn. Wer will denn mit Leuten zusammen arbeiten, die man nicht mag. Also ich mach das nicht. Das führt doch nur noch mehr zu Stress als es ohnehin schon genug Stress gibt. Damit integrierst du niemanden, denn die Leute die mobben, mobben während der Gruppenarbeit genauso.
                          Ich habe versucht, das weiter oben zu erläutern. Ob man jemanden mag oder nicht ist nicht in Stein gemeißelt. Sympathie oder Solidarität basieren unter anderem auf der Erfahrung eines gemeinsam geteilten Schicksals. Man muss zusammen ein Projekt (z.B. ein Referat) organisieren, um eine einigermaßen gute Note zu bekommen. Also wird man sich zusammenraufen müssen.
                          Diese Idee ist aber keine Erfindung von mir. Nach Karl Marx basiert die Solidarität der Arbeiter z.B. auf der kollektiven Erfahrung einer bestimmten Klassenlage (schwere Arbeit in der Fabrik, miese Lebensbedingungen usw.). Daraus resultieren dann gemeinsame politisch-gewerkschaftliche Aktionen. Übrigens wurde diese Idee auch in der TNG-Folge "Darmok" aufgegriffen, falls es Dich interessiert (Zwei Wesen, die sich nicht "verstehen", müssen sich zusammenraufen, um zu überleben. Die gemeinsame Lage schweißt sie zusammen).

                          Wie dem auch sei – wenn man an den Schulen etwas ändern will, muss man aus den gewohnten Denkmustern (à la "ich würde selbst nie mit jemandem zusammenarbeiten, den ich nicht leiden kann") ausbrechen und neue Dinge ausprobieren.
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                            Lies einfach nochmal genauer nach, was ich weiter oben geschrieben habe. Ausgangspunkt war die Behauptung von Commander Ch'Rel, es mache keinen Unterschied ob man Zugang zu Schusswaffen habe oder nicht. Wenn jemand Amoklaufen will oder nicht, könne er es auch mit einem Schraubenschlüssel tun.
                            Diese These habe ich versucht, mit einem Gedankenexperiment zu widerlegen. Die Versuchsanordnung dieses Gedankenexperiments lässt sich wie folgt beschreiben: In Szenario 1 hat der potentielle Amokläufer ungehinderten Zugriff auf Schusswaffen, in Szenario 2 nicht. Alle anderen Variablen halten wir konstant (ceteris paribus). Wenn man beide Szenarien gedanklich durchspielt, wird man schnell zu dem Ergebnis kommen, dass ein Blutbad in Szenario 1 wahrscheinlicher ist als in Szenario 2. Daran ändert auch nichts der Umstand, dass es in der Realität immer Mittel und Wege gibt, um trotzdem irgendwie an Schusswaffen zu gelangen. Es ist eben ein Gedankenexperiment.
                            Du kannst ja gerne mal praktisch erläutern warum man(n) mit einer Kettensäge zwingend weniger anrichten kann als mit einer Baretta.
                            Nur weil das momentan eher Out ist was Amokläufe in Schulen anbelangt heißt das noch lange nicht das es einen Unterschied machen würde.

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                              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                              Du kannst ja gerne mal praktisch erläutern warum man(n) mit einer Kettensäge zwingend weniger anrichten kann als mit einer Baretta.
                              Nur weil das momentan eher Out ist was Amokläufe in Schulen anbelangt heißt das noch lange nicht das es einen Unterschied machen würde.
                              Da die Welt ja von Computerspielen beherrscht wird und die Menschheit dem Inhalt von Computerspielen zwanghaft unterworfen ist, haben wir alle aus vorsintflutlichen Computerspielen schon Anfang der 90er gelernt, daß das zu einer greifbaren Kettensäge gehörige Benzin immer in einem kleinen Kanister auf dem Mars aufbewahrt wird - damit bleibt die Säge ungefährlich

                              Und jetzt ohne Sarkasmus und Ironie: Wer gelernt hat, zu kämpfen/töten, ist nie unbewaffnet, weiß, wie ein Schlüsselbund oder Kugelschreiber zur tödlichen Waffe/zum Tötungshilfsmittel wird. Wer "Amokläufe" in dieser Form betreibt - also mit Planung, Vorbereitungszeit und nicht aus einem plötzlichen Affekt heraus - kann das ganze auch ohne "Laufen" mit selbstgebauten Brandbomben und Sprengsätzen erledigen - nur fällt dieses Verhalten dann aus dem typischen Muster, würde als "Sprengstoff-Attentat" in den Nachrichten auftauchen und nicht beim "Schoolshooting" einsortiert.

                              Trotzdem werden wir den Amoklauf mit Kettensäge in einer Schule - unäbhängig vom Schadenspotenzial - nicht erleben. Das Töten mit einer Schußwaffe ist eine "idealisierte" Form von Töten und sehr unperönlich - es funktioniert aus Entfernung, es ist weder Körperkontakt noch Nähe zum Opfer erforderlich und ab einer gewissen Entfernung spritz auch kein Blut auf die Kleidung des Täters. Schoolshooter sind Ersttäter, haben keine wirkliche Erfahrung mit dem Töten anderer Menschen und meistens generell anderer Lebewesen. Die Schusswaffe als unpersönliches Medium wirkt da schon "beruhigend". Denn: Seit den 80ern wird "die Jugend" mit selten aus der Mode gekommenen Ninja- und Samurai-Splatterfilmen und -videospielen "betankt" - trotzdem greift kaum (es gab da mal 2 Einzelfälle, aber ohne Todesfolgen, wenn ich mich richtig erinnere) einer der Ausgetickten zu Schwert und Wurfsternen - das Verhältnis der Gewaltinhalte in den beanstandeten Medien bildet sich nicht in der Nachahmungshaltung der Täter ab. Weil diese eben nicht in der Lage wären, mit den "Klingenwaffen" die Menge an Schaden anzurichten, die die Täter sich vorstellen und die "Enthemmung" eben nicht weit genug reicht, um über großen Kraftaufwand zu töten. Der unpersönliche, leicht bedienbare Abzug hilft da sehr, den "Einstieg" zu finden.
                              Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                              "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                              Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                                Zitat von Jack Crow Beitrag anzeigen
                                ... Ansonsten würd ich auch sagen, daß eine Rückführung auf "Geisteskrankheiten" unzulässig simplifiziert - damit wird suggeriert, Amokläufe ließen sich verhindern, indem nur rechtzeitig die kaputte Schraube repariert wird.
                                Alle Amokläufer, die überlebt haben und eingehend untersucht wurden, waren auf die eine oder andere Art klinisch gesehen "krank". Da gab es keinen, der gesund gewesen wäre. Das ist nun mal eine Tatsache.

                                Sicher ist diese geistige Erkrankung nicht der einzige Auslöser für solche Taten. Aber schwere paranoide Wahnvorstellungen und schwere Persönlichkeitsstörungen sind eben auch ein Hauptgrund für solche Taten. Amokläufer leben in ihren eigenen Wahnvorstellungen und zumindest kurz vor und während der Tat sind sie durch die Umwelt nicht mehr zu erreichen.

                                Lehrer, Freunde, Familie, Umwelt allgemein, das System... usw... können diese Krankheiten eben nicht heilen. Und daher ist die Einflussmöglichkeit der Umwelt auf den Kranken eben auch gering.

                                Zitat von Jack Crow Beitrag anzeigen
                                ... Psychische und/oder soziale Probleme bedeuten aber nicht automatisch, daß man im klinischen Sinne "krank" ist - und noch viel weniger muss man "krank" sein, um andere Menschen umzubringen (auch wenn uns das gefallen würde). Letztlich ist der Rückzug auf Geisteskrankheit eine genauso unzulässige monokausale Erklärung wie Computerspiele.
                                Der Mensch ist grundsätzlich dazu fähig zu töten. Aber hier gehts ja um Amokläufer und nicht um die Allgemeinheit. Das auch ein geistig völlig gesunder Mensch tausende umbringen kann, ändert nichts daran das Amokläufer eben doch krank sind. Die Motive sind ja auch völlig verschieden. Ein gesunder Mensch mordet halt aus ganz anderen Gründen als ein Amokläufer.


                                Zitat von Rebellion666 Beitrag anzeigen
                                ... Das würde ich auch so sehen. Der Selbstmord ist einfach nur ein notweniges Übel. Denn es bleibt nicht viele Möglichkeiten. Entweder derjenige wird eingesperrt. Aber das heisst, dass er wieder nicht über sich entscheiden kann und machen kann was er will, oder er muss sich erschiessen oder er lässt sich von der Polizei erschiessen. ...
                                Für den Amokläufer würde ein Überleben auch eine Rückkehr in die Hauptrealität bedeuten. Also in das, was "wir" als Realität verstehen, für den Kranken aber eine Welt voller tatsächlicher und eingebildeter Demütigungen, Ehrverletzungen und Kränkungen ist. Aus dieser "Hölle" ist er ja gerade erst durch die Tat entflohen und will natürlich um keinen Preis dahin zurück.


                                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                                ... Wenn Du eine nette Diskussion mit mir haben möchtest, bitte ich Dich, solche Kommentare einfach zu unterlassen. ...
                                Du wirst in Zukunft ganz einfach solche Beleidigungen unterlassen, klar? Wenn du nicht ohne Worte wie "Scheiße labern" auskommst, dann poste einfach nicht.

                                Und natürlich ist auch das, was du über den Zugang zu Waffen sagst, völliger Unsinn. Amokläufer gibt es seit Jahrtausenden von Südostasien bis nach Norwegen und wieder zurück. Schusswaffen brauchen die nun wirklich nicht unbedingt. Ein Amokläufer nimmt was er bekommen kann. Sind keine Schusswaffen da, dann wird er sich etwas anderes ausdenken.

                                Schon allein die Tagebücher/Aufzeichnungen der Amokläufer von Columbine zeigen ja deutlich das sie sich letztlich für Schusswaffen entschieden, weil das eben am einfachsten für sie war. Aber "Ideen" hatten sie mehr als genug. Diese beiden Jungen hätten auch ohne Schusswaffen ein Blutbad angerichtet.
                                "Vittoria agli Assassini!"

                                - Caterina Sforza, Rom, 1503

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