Psychiatrie - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Psychiatrie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    Zitat von [OTG]Marauder Beitrag anzeigen
    ich weiss jetzt nur von meiner einen bekannten,das gut 25% der jetzigen Patzienten im katholischen heim ehemalige Mitarbeiter sind...das gibt ja schon zu denken,oder??
    Da diese ehemaligen Mitarbeiter in der Altenpflege wohl über 80 Jahre alt sind, werden diese lange in der Zeit gearbeitet haben, wo Pflegebadewannen, Hebelifter und elektrisch verstellbare Pflegebetten noch SciFi waren.
    Der Hauptgrund für Berufsunfähigkeit bei Altenpflegekräfte sind übrigens Hauterkrankungen, nicht Rückenschäden!

    Zu meiner Antwort oben an Newman, gestern 21:00 ZDF ---> ZDF.reporter hatte genau dieses Thema. Ein Heim hat übers Internet einen Clip mit einer polnischen Pflegerin reingestellt, und so eine neue Mitarbeiterin gewonnen.
    Nun ja, bald ist der Arbeitsmarkt für die Osteuropäer offen und sie können unbeschränkt zur Arbeit herkommen.
    Slawa Ukrajini!

    Kommentar


      #32
      Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
      War einer von euch schonmal in der Psychatrie oder ein Bekannter/Verwandter von euch? Wie ist es dort eigentlich? Wird man da gut behandelt oder eher ist man dort eher der Pfuiteufel?
      Es gibt offene und geschlossene Psychatrien.

      Wer jemals eine stationäre Psychotherapie gemacht hat war in der offenen Psychatrie,denn dort findet die Therapie statt.
      Dort triffst du auf ganz normale Menschen,z.B. Mütter die Trennungsängste haben,weil die Kinder das Haus verlassen und deshalb einen Depri schieben,der therapiert werden soll.
      Alkohol und Drogentherapien finden auch in einer offenen Psychatrie statt.
      Dort wird man gut behandelt und es gibt auch was zum schnabulieren.

      In der geschlossenen sieht das schon anders aus.
      Dort befinden sich auch Menschen,die vor sich selbst geschützt werden müssen.
      Und deshalb vllt ruhiggestellt werden müssen.

      Was du schreibst mit "niederspritzen" ist hanebüchener Unsinn.
      Und über das Niveau möchte ich mich nicht weiter auslassen.
      Klingt eher nach "Wildwest".
      Das war früher vllt so,ala "Einer flog übers Kuckucksnest".

      Kommentar


        #33
        Hui, ich hab auch schon teilstationaere Therapie gemacht, wegen meiner Angststoerung. Die Tagesklinik ( also ab 4 Uhr nachmittags war man wieder zu Hause ) war direkt an das Krankenhaus angegliedert, wo unter anderem stationaere Patienten waren, aber auch welche in der geschlossenen Einheit. Einige von denen waren natuerlich nur voruebergehend da. Eine Bekannte von mir war aus hormonellen Gruenden derart schwer depressiv, dass sie eine Woche auf die geschlossene musste, um nicht aus dem Fenster zu springen ( geht da ja schlecht, weil alles verriegelt ist ). Eine andere Bekannte war ebenfalls wegen Suizidgefaehrdung eine Zeit auf der Geschlossenen.
        Die erste Bekannte hatte sich uebrigens nur positiv ueber ihre Zeit da geaeussert, ueber die Hilfe und das Verstaendnis vom Personal. Die zweite war nicht so begeistert, was aber auch daran lag, dass sie zwangseingeliefert wurde.

        Ich selbst koennte auch nicht in der Psychiatrie arbeiten und ziehe meinen Hut vor dem Pflegepersonal. Sicher, die Leute in den stationaeren Aufenthalten sind ganz normale Menschen. Die meisten haben Depressionen, Zwangsstoerungen und Angststoerungen. Aber mir Tag fuer Tag die Geschichten und das Leiden mit anzusehen - boah, das waere mir zuviel.

        Ich wuerde mich auch zu sehr gruseln mit 'haerteren' Faellen arbeiten zu muessen. So eine richtig ausgewachsene Schizophrene oder paranoide Psychose - ich finde das ganz gruselig. Vorallem weil ich mir immer vorstelle, wie furchtbar das fuer die Leute selbst und ihre Familien ist.

        Also, um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Die Psychiatrie hat leider - wie man an Knoerf sieht - immernoch ihr Stigmata, voellig unberechtigt. Wenn ich mir ein Bein breche, gehe ich auch ins Krankenhaus. Aenhlich ist es mit der Psyche.
        Don't you hate it when you look in your closet for clothes and you find Narnia instead??

        Kommentar


          #34
          Zitat von TimeGypsy Beitrag anzeigen
          btw: Zwangsjacken gibts übrigens, soweit ich weiß, in dt. Kliniken längst nimmer.
          Und wie soll man Patienten, die andere und sich selbst gefährden schützen? Kommen die nicht auch in so Gummizellen rein wo gepolsterte Wände sind? Gibts eigentlich einen Unterschied zwischen geschlossener und forensischer Psychiatrie? Auch wenn die forensische für Verbrecher verantwortlich ist ist es doch im Endeffekt dasselbe. Man ist auf unbestimmte Zeit eingesperrt.
          ████████████████ ████████████████
          ████████████████ ████████████████
          ████████████████ ████████████████

          Kommentar


            #35
            Kannst ja mal hier nachlesen, ich glaub, das triffts so weit ganz gut (stimmt ja leider nicht unbedingt immer alles bei wikipedia):

            Weichzelle ? Wikipedia

            (Ich hoffe nur, wenn du das liest, denkst du bei Medikamenten nicht gleich wieder nur ans "niederspritzen" aus einem deiner anfänglichen posts hier. )

            Also die "Gummizelle" ist ähnlich überholt (in Deutschland) wie auch die Zwangsjacken.


            Nahlah Saimeh: Zwischen Psychiatrie und Forensik
            Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

            Kommentar


              #36
              Ich war Anfang 2009 in der Psychatrie,als meine Psychose ausgebrochen ist.Dort war ich insgesamt 6 Wochen zur Diagnose.Es war eine offene Psychatrie und ich hatte täglich ein paar Stunden ausgang.Am Wochenende durfte man sich sogar abmelden,wenn man bei Bekannten/Freunden schlafen wollte.Wurde auch i.d.R. bewilligt.
              Ich kann nix schlechtes berichten,das Personal war freundlich und der Umgang war gut.Natürlich gab es auch schwierige Patienten die viel quengelten und meckerten,das es z.B. keinen Koffeinhaltigen Kaffee morgens gab (Wegen der Medikamente) oder das man nach 22 Uhr nicht mehr in den Fernsehraum durfte,das hatte aber alles Therapeutische Gründe.

              Nach meiner Entlassung bin ich mit der Diagnose "Paranoide Schizophrenie" anschliessend in die Psychatrische Tagesklinik überwiesen worden,wo ich 2 Monate lang da war.Dort musste man nur von Morgens 8:30 bis 14:45 da sein und durfte dann nach Hause.

              Dort gab es viele Gruppentherapien und Einzelgespräche,Ergotherapie und Sport.

              Alles in allem kann ich nix schlechtes Berichten.Bei Patienten mit Selbstgefährung oder einer ausgehenden Gefahr für andere werden natürlich andere Massnahmen getroffen,die kommen in die geschlossene,wie es da abgeht weiss ich nicht.

              Ich erinnere mich noch an einen Abend wo plötzlich die Polizei ankam,mit einem XTC Konsumenten,den sie wohl auf einer Party festgenommen haben.Den haben sie an den Armen auf die Station geschleift,der hat geschriehen (Weil er drauf war) und sich gewehrt.Er wurde dann auf der gegenüberliegenden Station (Wo die ganz harten Fälle waren) in Isolation gebracht,wo er erstmal seinen Rausch ausitzen musste.
              "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

              Kommentar


                #37
                Hier habe was interessantes gefunden. Sind 9 Teile.

                YouTube - Alltag in der Psychiatrie 1/9

                Das spiegelt meine Wahrnehmung über Psychiatrie wieder ...
                ████████████████ ████████████████
                ████████████████ ████████████████
                ████████████████ ████████████████

                Kommentar


                  #38
                  Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
                  Hier habe was interessantes gefunden. Sind 9 Teile.

                  YouTube - Alltag in der Psychiatrie 1/9

                  Das spiegelt meine Wahrnehmung über Psychiatrie wieder ...
                  Darf ich dich bitte fragen, woher du deine "Wahrnehmung ueber Psychiatrie" hast, wenn du nie in einer warst? Das ist doch Bockmist! Was ist dein Problem? Angst, verrueckt zu werden? Sorry, du machst mich grade einfach nur wuetend. Was willst du bezwecken? Va, was zur Hoelle soll eine franzoesische Psychiatrie ueber eine deutsche Psychiatrie verraten?


                  @Kosmoaffe: Toll, wie offen du darueber sprichst Die Diagnose ist hart und ich hoffe sehr, dass man dir gut helfen konnte. Man sagt ja, dass die Prognose bei schneller Behandlung recht gut ist. Ich druecke dir ganz fest die Daumen. Dein Bericht spiegelt genau das wider, wa sich selbst erlebt habe. Finde ich gut, dass man nicht nur so einen SCHEISS hoeren muss, wie ihn Knoerf hier fabriziert! Scheinbar hat er nicht das geringste Beduerfnis, deutsche Erfahrungsberichte zu lesen Es muss alles dramatisch sein

                  PS: Ich kann mich nicht erinnern, dass mich jemals ein Beitrag so auf die Palme gebracht hat - das soll was heissen!
                  Don't you hate it when you look in your closet for clothes and you find Narnia instead??

                  Kommentar


                    #39
                    Mittlerweile nehme ich seit 2 Jahren Medikamente,meine Ängste sind zurückgegangen,Psychosen habe ich seit 1 Jahr nicht mehr.Zur Zeit mache ich auch eine Verhaltenstherapie um weiteren Psychosen und Angstzuständen vorzubeugen...naja die Diagnose ist fürs Leben,Schizophrenie geht nie mehr weg,allerdings kann man die Symptome therapieren und weitestgehens Symptomfrei leben,das was bleibt ist die Angst vor der Angst.Ich muss halt versuchen möglichst stressfrei zu leben,da Stress bei mir Psychosen auslösen kann.....Das versuche ich in der Therapie unter kontrolle zu bekommen,so das Stress irgendwann keine Psychosen auslöst.Aber eine 100% Sicherheit gibt es bei meiner Erkrankung nicht.
                    "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

                    Kommentar


                      #40
                      Das mit den Angstzustaenden kann ich dir supergut nachfuehlen. Die Angst vor der Angst ist das, was auch mir das Leben teilweise zur Hoelle macht.
                      Dem Stress kann man ja schon in vielerlei Hinsicht vorbeugen, wenn man weiss, dass man dadurch akut gefaehrdet ist. Das krasse bei Schizophrenie ist ja, dass es jedem aus heiterem Himmel treffen kann.


                      Ich bin trotzdem immer wieder froh, wenn ich daran denke, was wir hier in Schland fuer Hilfsmoeglichkeiten und Optionen geboten bekommen. Da woellte ich wirklich in keinem anderen Land leben!
                      Don't you hate it when you look in your closet for clothes and you find Narnia instead??

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X