Umfrage zum Thema "Zirkumzision / männliche Vorhautbeschneidung"

[Uriel Ventris]

Nochmal: Atheismus und Pragmatismus haben nichts damit zu tun, dass man die Beschneidung ablehnt! Das käme mir hier fast wie eine Denunzierung vor.

[McWire]

Nochmal: Atheismus und Pragmatismus haben nichts damit zu tun, dass man die Beschneidung ablehnt! Das käme mir hier fast wie eine Denunzierung vor.

Aber ein pragmatischer Atheist lehnt sie tendenziell eher aber als ein tiefgläubiger Christ oder Moslem. Das heißt natürlich nicht, dass nur Atheisten gegen Beschneidung sind oder alle Moslems und Juden dafür. Es ist nur eine tendenziell Geschichte, die man statistisch sicherlich untermauern kann.

Außerdem hat die Einstellung zur Beschneidung wohl auch was mit den Alter zu tun. Heute 50- oder 60-Jährige haben vermutlich einen größeren Anteil an Befürwortern als heute 20- oder 30-jährige.

Aus dem Grund hat man heutzutage auch wesentlich bessere Chancen die Beschneidung gesetzlich als Körperverletzung einzustufen und zu verbieten.

[McWire]

Damit die Umfrage nicht in die Vergessenheit abrutscht, zitiere ich die Aussenden des Ethikrat-Mitglieds Reinhard Merkel auch nochmal hier:

-> Staatsrechtler Beschneidung von Jungen ist religiöses Sonderrecht - Bundestag will Beschneidung gesetzlich regeln | Interview | Deutschlandfunk

Die Debatte angestoßen hatte ja ein Kölner Gericht, das vor zwei Monaten diese Beschneidung als Körperverletzung eingestuft hat. Der Bundestag will die rituelle Beschneidung dennoch rechtlich absichern und Reinhard Merkel hat davor gewarnt, ein Sonderrecht zu schaffen, weil dies ein Sündenfall des Rechtsstaats wäre. Was genau er damit gemeint hat, das habe ich ihn vor der Sendung gefragt.

Genau meine Meinung!

Reinhard Merkel: Ich meine damit, dass die angekündigte rechtliche Regelung, die vom Gesetzgeber angekündigte rechtliche Regelung, die die frühkindliche Beschneidung an Knaben erlauben soll, in der Sache motiviert ist von einem rechtspolitischen Impetus, dem Entgegenkommen gegenüber den beiden Religionsgemeinschaften, der jüdischen und der muslimischen. Natürlich wird die rechtliche Regelung abstrakt und generell formuliert. Jede und wie immer motivierte Beschneidung muss dann erlaubt werden.

Und darin liegt dann DAS PROBLEM.

Wer das analysiert, die rechtlichen Probleme, der sieht, dass, gäbe es die religiöse Motivation nicht, eine solche Beschneidung aus rein ästhetischen oder hygienischen oder sonstigen Gründen ganz bestimmt nicht erlaubt würde.

Merkel: Lassen Sie mich ganz deutlich sagen, dass das Recht auf Religionsfreiheit auf gar keinen Fall ein Recht gewährt, unmittelbar in den Körper anderer Personen einzudringen.

Nach positivem Recht ist das Problem aufgrund des Grundgesetzes also recht eindeutig zu beantworten. Beschneidungen an Dritten werden durch die Religionsfreiheit nicht automatisch abgedeckt.


.
EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
McWire schrieb nach 36 Minuten und 10 Sekunden:

Emnid hat übrigens schon vor zwei Monaten eine repräsentative Umfrage gemacht.
-> Umfrage: Deutsche lehnen religiöse Beschneidungen ab - Panorama | STERN.DE Mobile

Danach sind 56% der deutschen Bevölkerung für das Kölner Urteil und somit gegen Beschneidung von Säuglingen/Kindern.

[Tibo]

Danach sind 56% der deutschen Bevölkerung für das Kölner Urteil und somit gegen Beschneidung von Säuglingen/Kindern.

Ist das irgenwie von Bedeutung?

[Uriel Ventris]

Ist eben eine nette Randbemerkung.

Niemand will, dass Mehrheitsentscheidungen den Rechtsstaat bestimmen.

[McWire]

Ist das irgenwie von Bedeutung?

Keine Ahnung. Ich dachte nur, dass in der Demokratie ab und zu auch mal die Meinung der Bürger zählt. Kann aber auch sein, dass ich da einem Irrtum aufgesessen bin und es völlig egal ist, was die Bevölkerung für eine Mehrheitsmeinung hat.

[Uriel Ventris]

Ich hoffe doch, dass in solchen Sachen nicht nach dem Mund des Volkes gehandelt wird, sondern nach juristischem Sachverstand.

Beispiel ist das Thema Kinderschänder. Wenn da nach dem Volkswillen gehandelt würde, hingen die bald als Strafe am Kreuz.

[McWire]

Ich hoffe doch, dass in solchen Sachen nicht nach dem Mund des Volkes gehandelt wird, sondern nach juristischem Sachverstand.

Beispiel ist das Thema Kinderschänder. Wenn da nach dem Volkswillen gehandelt würde, hingen die bald als Strafe am Kreuz.

Wenn aber eine Mehrheit des Volkes oder zumindest der zugrunde gelegten Grundgesamtheit der Befragung dafür ist, dass dieses Urteil geltendes Recht werden/bleiben sollte, sollte das bei der ganzen Gesetzesdebatte berücksichtigt werden.

Beschneidung ist eine Körperverletzung, Punkt. Jeder darf natürlich einen Arzt darum bitten eine Beschneidung an sich selbst vorzunehmen. Es liegt dann im Ermessen des Arztes, ob er dieser Bitte nachkommt oder nicht... Stichwort Hippokratischer Eid. Aber es sollte kein Sonderrecht geschaffen werden, dass das Elternrecht, wenn auch nur in diesem einen Fall, über das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit stellt.

[Tibo]

Keine Ahnung. Ich dachte nur, dass in der Demokratie ab und zu auch mal die Meinung der Bürger zählt. Kann aber auch sein, dass ich da einem Irrtum aufgesessen bin und es völlig egal ist, was die Bevölkerung für meine Mehrheitsmeinung hat.

Ich mag freudsche Fehlleistungen

[prince]

Unsinn den haben die Juden nicht, wie kommst du auf so ne Idee? Was wird Juden in Deutschland gestattet anderen aber verwehrt?

Schächten zum Beispiel. Ich halte es für Tierqäulerei, allerdings sind "unsere" Schlachtmethoden mit Sicherheit nicht humaner.
Trotzdem ist es eine Sonderregel für Muslime und Juden.

[Taanae]

Es gibt viele gesellschaftliche Konsense, die missachtet werden. Wenn sich jemand freiwillig da unten herumschnipseln will und 18 ist, dann soll er es tun, das kann jedem egal sein.

Egal? Man sollte lieber warnen vor den Folgen, denn auch mit 18 Jahren weiß man nicht unbedingt, was man sich da antut.

Hier ist mal ein Erfahrungsbericht
Beschneidung mit 18

[Uriel Ventris]

Das kann dem Gesetzgeber und allen anderen aber egal sein, da man da 18 Jahre alt ist und all das mit seinem Körper tun kann, was man gerne hätte.

Natürlich ist eine Beschneidung Blödsinn, aber solange man sie nicht aufgezwungen bekommt, nicht mein Problem oder das irgendjemand anders, außer dem, der sie erfährt.

[blueeyeboy]

Repräsentativ wäre nur eine umfrage bei der jeder Bundesbürger auswählen muß. Alles andere ist immer eine Auswahl einer oder mehrerer Bevölkerungsgruppen.

Ich habe kein Festnetz und gehe nicht in die Stadt zum einkaufen, daher wird man mich in keiner Umfrage finden.
Und hier ist es nicht anders, hier sind ja nur die angemeldeten User und dazu noch die die sich für die Umfrage und die Thematik interessieren.

Wie dem auch sei, ich werde mich, wenn es der Arzt auch so sieht (zwecks behandlungs erfolg und alternativen) in den nächsten wochen bzw Monaten beschnitten.
Es ist eine schmerzhafte sache und wenn man sich bei der partnerin etwas einfängt umso mehr.
Tatsache ist: meine eltern wollten das in meiner jugend machen lassen, weil mein Vater das schon hatte.
Antwort: nein frühestens in der Jugend.
Meine meinung: Du A**i Arzt, jetzt kann ich mich daran erinnern, und die überwindung ist auch ein problem, wer läßt sich schon bewust am pillermann rumschnippeln.
Ich wünsch dem Arzt bis zum lebensende ein schmerzhafte verengung und Errektionsprobleme.
Mein Sohn, sollte ich mal einen haben, wird sobald es medizinisch vertretbar ist beschnitten. Und wenn der Arzt sich weigert zeig ich ihn wegen mutwilliger zukünftiger körperverletzung an. Ein junge der experimintiert und dabei schmerzen empfindet, rennt nicht zu seinen eltern und zeigt es: guckmal da ist was zu eng das tut weh beim ******.

Ich bin gegen religiös motivierten eingriffen.
Beim Mann und erst rest bei der Frau, beim Mann kann man noch von Hygiene und Phimose reden, nicht aber bei Frauen, bei denen ist es einfach nur eine art unterdrückung und verstümmelung.

[McWire]

Mein Sohn, sollte ich mal einen haben, wird sobald es medizinisch vertretbar ist beschnitten. Und wenn der Arzt sich weigert zeig ich ihn wegen mutwilliger zukünftiger körperverletzung an.

Was großer großer Unsinn wäre und zudem eine Anmaßung erster Güte. Ein Arzt ist ein Arzt, weil er Fachmann für Medizin ist. Er wird wohl besser als jeder Laie beurteilen können, ob eine Beschneidung medizinisch notwendig ist oder nicht. Zumal es heutzutage viele alternative, gleich gut wirksame Behandlungsmethoden gibt. Deine Anzeige wird dir höchstens und das in meinen Augen völlig zurecht, Spott der Juristen einbringen, da diese Klage von vornherein keine Aussicht auf Erfolg haben dürfte.

Aber schön, dass du deinem Sohn eine Entscheidung über seinen Willen hinweg aufzwingen willst, damit bist du sicherlich ein riesengroßes Vorbild für ihn. Immer weiter so.

[Uriel Ventris]

Dann kann man ihn doch nur eine Tochter wünschen. Obwohl, müsste man die nicht auch beschneiden? Fragen über Fragen.