Der Anschlag in Boston - und die Folgen.

[Liopleurodon]

Laut AP stammen die beiden mutmaßlichen Täter aus oder in der Nähe Tschetscheniens und lebten etwa ein Jahr in den Staaten.
https://twitter.com/AP/status/325196873486962688

Das passt nicht ganz zur These, dass es radikale US-Amerikaner gewesen sein sollen....

[DnuhD2]

Das passt nicht ganz zur These, dass es radikale US-Amerikaner gewesen sein sollen....

Das war ja nur eine von vielen Theorien. Ich selbst hatte von vorneherein die Vermutung, dass es sich entweder um radikal islamistische Terroristen aus einer organisierten Vereinigung oder eben um einen/mehrere Einzeltäter, wie diesen Drecksack der in Toulouse Amok gelaufen ist, handelt.

Wenn das alles stimmt, hat die Einwanderungsbehörde aber ziemlich geschlampt. Zwei tschetschenische junge Männer...dabei sollten gerade solche personen intensiv überprüft werden, da ja schon längst bekannt ist, dass gerade junge Tschetschenen dazu neigen sich dem radikalen Islamismus hinzugeben. Russland hat das in jüngerer Vergangenheit nur allzu oft schmerzhaft erfahren müssen. Und das hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit oder diskrimminierung zu tun, im Gegenteil. Eine unordentliche Überprüfung von Personen, die aus solchen Ländern stammen, ist fahrlässig der ansässigen Bevölkerung gegenüber. Immerhin wollen diese Leute ja in dieses Land, dann haben sie sich eben auch überprüfen zu lassen.

[Gast]

Wenn das alles stimmt, hat die Einwanderungsbehörde aber ziemlich geschlampt. Zwei tschetschenische junge Männer...dabei sollten gerade solche personen intensiv überprüft werden, da ja schon längst bekannt ist, dass gerade junge Tschetschenen dazu neigen sich dem radikalen Islamismus hinzugeben. Russland hat das in jüngerer Vergangenheit nur allzu oft schmerzhaft erfahren müssen. Und das hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit oder diskrimminierung zu tun, im Gegenteil. Eine unordentliche Überprüfung von Personen, die aus solchen Ländern stammen, ist fahrlässig der ansässigen Bevölkerung gegenüber. Immerhin wollen diese Leute ja in dieses Land, dann haben sie sich eben auch überprüfen zu lassen.

Ganz so einfach ist es in der Praxis aber halt nicht. Außerdem sollen die beiden Brüder zwar aus Tschetschenien stammen, aber schon als Kinder nach Kasachstan gezogen sein. Es ist auch jetzt noch nicht klar, ob es sich da tatsächlich um die typischen Islamisten aus dem Kaukasus handelt oder wann die sich überhaupt radikalisiert haben.

[xanrof]

Wenn das alles stimmt, hat die Einwanderungsbehörde aber ziemlich geschlampt. Zwei tschetschenische junge Männer...dabei sollten gerade solche personen intensiv überprüft werden, da ja schon längst bekannt ist, dass gerade junge Tschetschenen dazu neigen sich dem radikalen Islamismus hinzugeben. (...) Eine unordentliche Überprüfung von Personen, die aus solchen Ländern stammen, ist fahrlässig der ansässigen Bevölkerung gegenüber. Immerhin wollen diese Leute ja in dieses Land, dann haben sie sich eben auch überprüfen zu lassen.

Vielleicht gab es aber auch gar nichts, was man bei einer Überprüfung hätte herausfinden können?
Und irgendwo sind dem Ganzen auch logistische und ethische Grenzen gesetzt.

Aus dem SPON Liveticker:

Dschohar sei ein völlig normaler Jugendlicher gewesen, berichtet CNN unter Berufung auf einen Bekannten der beiden Brüder. Er sei ein netter Junge, gehe auf Partys und rauche auch ab und zu einen Joint. Er sei so amerikanisch wie jeder andere in diesem Land. Dschohar sei ein Ringer, Tamerlan ein ambitionierter Amateurboxer gewesen. (...)
CNN hat weitere Informationen über die Brüder: Die Familie floh demnach aus Tschetschenien nach Kasachstan und kam von dort in die USA. Der ältere Bruder soll das Bunker Hill Community College besucht haben und wollte offenbar Ingenieur werden. (...)
Beide lebten legal in den USA - dem TV-Sender ABC zufolge sogar seit mindestens zwei Jahren.

[Enas Yorl]

Wenn das alles stimmt, hat die Einwanderungsbehörde aber ziemlich geschlampt. Zwei tschetschenische junge Männer...dabei sollten gerade solche personen intensiv überprüft werden, da ja schon längst bekannt ist, dass gerade junge Tschetschenen dazu neigen sich dem radikalen Islamismus hinzugeben.

Die beiden sind 2002 in die USA eingewandert, da dürften beide Täter wohl etwa 15 und 8 Jahre gewesen sein. Und waren schulisch in den USA wohl recht erfolgreich, Community College und M.I.T. ist nicht gerade schlecht für zwei Brüder mit einem Migrationshintergrund. Da würde ich nicht unbedingt gleich eine radikale Einstellung vermuten. Im übrigen ist noch gar nicht klar, was genau die Motive für den Anschlag waren.

[Bethany Rhade]

Falls sie es denn überhaupt waren. So richtig Beweise haben sie ja immer noch net, oder?

[Gast]

Irgendwie ist es jedenfalls faszinierend zu sehen, wie schnell die Behörden in den USA Ergebnisse liefern, während man hier über 10 Jahre brauchte, um die NSU-Morde (inklusive dem Mord an einer Polizistin und zwei Sprengstoffanschlägen) aufzuklären.

[Liopleurodon]

Irgendwie ist es jedenfalls faszinierend zu sehen, wie schnell die Behörden in den USA Ergebnisse liefern, während man hier über 10 Jahre brauchte, um die NSU-Morde (inklusive dem Mord an einer Polizistin und zwei Sprengstoffanschlägen) aufzuklären.

Ohne die Fahndungsfotos der Überwachungskameras sähe das auch anders aus.

[Mondkalb]

Die Präsenz des Themas in allen Medien ist schon etwas merkwürdig. Es gab in den letzten Tagen z. B. Anschläge im Irak mit dutzenden Toten, darunter auch Kinder.
Das ist mal gerade eine Kurznachricht wert.
Niemand interessiert sich für die Opfer oder die Täter.
Aber über ein paar Irre in den USA wird tagelang auf allen Kanälen und Webseiten berichtet, Programme werden umgestellt und ausgeweitet.

Wir haben schon einen sehr eingeschränkten und fragwürdigen Blick auf die Welt.

[Enas Yorl]

Wir haben schon einen sehr eingeschränkten und fragwürdigen Blick auf die Welt.

Die Wahrnehmung von solchen Ereignissen ist nun einmal relativ. Bei einer mittlerweile schon jahrelangen Serie von Anschlägen im Irak, sind das keine unerwarteten Ereignisse mehr. Umso größer ist jedoch die Betroffenheit, wenn dies an Orten passiert, wo man dies nicht erwartet.

[Liopleurodon]

Die Präsenz des Themas in allen Medien ist schon etwas merkwürdig. Es gab in den letzten Tagen z. B. Anschläge im Irak mit dutzenden Toten, darunter auch Kinder.
Das ist mal gerade eine Kurznachricht wert.
Niemand interessiert sich für die Opfer oder die Täter.
Aber über ein paar Irre in den USA wird tagelang auf allen Kanälen und Webseiten berichtet, Programme werden umgestellt und ausgeweitet.

Wir haben schon einen sehr eingeschränkten und fragwürdigen Blick auf die Welt.

Uns verbindet auch mehr mit den USA als mit dem Irak. Das ist der Grund.

[newman]

Wir haben schon einen sehr eingeschränkten und fragwürdigen Blick auf die Welt.

Zwischen den USA und Deutschland gibt es auch wesentlich engere Beziehungen, politisch, ökonomisch und auch privat. Natürlich berichtet man da mehr.

Unser Blick ist da natürlich eingeengt. Menschliches Mitgefühl hängt nun einmal damit zusammen, ob man eine emotionale Beziehung zum anderen aufbauen kann. Und das geht bei Amerikanern und einem Einzelschicksal eher.
Was glaubst du warum alle afrikanischen Hilfsorganisationen immer süße Kinder mit großen Kulleraugen auf ihren Infoblättern haben? Sicher nicht weil das so toll informativ ist. Weil sich ohne eine subjektive, emotionale Bindung keine Sau für deren Schicksal interessieren würde.

[Spooky Mulder]

Falls sie es denn überhaupt waren. So richtig Beweise haben sie ja immer noch net, oder?

Sorry wenn ich hier wieder rumprovoziere. Aber diesen Satz nach der ganzen Pistorius-Geschichte ausgerechnet von dir zu lesen...

Da ich krank bin, hing ich heute mal den ganzen Tag vor dem Fernseher und hab mir die Geschichte angeschaut. Gar nicht mal so uninterressant, Spezialkräften auf der einen und Kamerateams auf der anderen Seite live bei der Arbeit zuzuschauen. Highlight war definitiv, als die Reporter vom umstellten Haus in Watertown verscheucht wurden und von Nachbarskindern in ein Haus gelockt Unterschlupf fanden. Leider musste der Kameramann draußen bleiben.

[Liopleurodon]

In den USA wird gerade mal wieder gezeigt, wie man einen Rechtsstaat erfolgreich versenkt:

Boston: Streit über Behandlung Dschochar Zarnajews - SPIEGEL ONLINE

Man mag seine Tat ja bewerten, wie man möchte, aber er ist US-Bürger.

[The Predator]

Spiegel tv und online ist sowiso ein Haufen Mist.