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Warum unsere Presse so gleichgeschaltet ist

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    #31
    Was meinst du mit der Natur der Mathematik ? Ich dachte Mathematik ist eine gut erforschte Grundlage unserer Zivilisation . ( und darum auch wunderbar geeignet für die Wahrheitsfindung )

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      #32
      Zitat von lordhasen Beitrag anzeigen
      Was meinst du mit der Natur der Mathematik ? Ich dachte Mathematik ist eine gut erforschte Grundlage unserer Zivilisation . ( und darum auch wunderbar geeignet für die Wahrheitsfindung )
      Aber nach welchem System möchtest Du die "Wahrheit" in Zahlen fassen? Des einen Terrorist ist des anderen Freiheitskämpfer. Bei solchen Unterscheidungen fängt es schon an.
      "En trollmand! Den har en trollmand!"

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        #33
        Zitat von lordhasen Beitrag anzeigen
        Was meinst du mit der Natur der Mathematik ? Ich dachte Mathematik ist eine gut erforschte Grundlage unserer Zivilisation . ( und darum auch wunderbar geeignet für die Wahrheitsfindung )
        Als Mathematiker kann ich bestätigen, dass die Mathematik natürlich ein mächtiges Instrument in der Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sowie der Wirtschaft darstallt. Wenn man aber außerhalb der Mathematik nach Wahrheit sucht, stellt sich folgendes Problem: Man kann zwar mathematische Modelle erstellen, die einem eine Antwort auf eine Frage (welche auch immer) liefert, allerdings ist die erhaltene Antwort stets nur so gut wie das zugrunde gelegte mathematische Modell. Nun gilt es, geeignete Kriterien an solch ein Modell zu finden. Diese Kriterien sind aber leider nicht unbedingt objektiv.

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          #34
          Zitat von lordhasen Beitrag anzeigen
          Was meinst du mit der Natur der Mathematik ? Ich dachte Mathematik ist eine gut erforschte Grundlage unserer Zivilisation . ( und darum auch wunderbar geeignet für die Wahrheitsfindung )
          Nein, Mathematik ist ein gewaltiger Streitfall in der Wahrheitstheorie.
          Und zwar weil man sie nicht "erforschen" kann. Ich finde in meinen Unterlagen nicht mehr das Blatt, auf dem das sehr detailliert stand, aber es verhält sich in etwa so: Mathematik ist entweder vom Menschen konstruiert und von uns nicht anfechtbar, weil es für das, was wir wahrnehmen, subjektiv stimmt, aber keine objektive Wahrheit ist, während andere argumentieren, dass Mathematik per se objektiv sei und deswegen die ultimative Wahrheit darstellt, die uns Naturwissenschaften nicht vermitteln.
          Mir ist bewusst, dass diese Darstellung nicht perfekt ist. Leider finde ich gerade die entsprechenden Unterlagen nicht, in denen ich mir das viel besser notiert hatte.
          "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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            #35
            Die Sache ist doch die: Objektive Wahrheiten können immer nur eine Beschreibung sein, nie aber eine Wertung.

            Eine Aneinanderreihung von Zahlen macht aber oft erst dann Sinn, wenn man ihr eine Wertung verleiht. Was nutzt mir die Information wie viele Menschen pro Tag verhungern, wenn ich ihrem Leben nicht vorher einen Wert verleihe und ihren Tod bedauere. Die pure Mathematik kann mir diesen Wert aber nicht geben, sie kann mir nur die kalten, "seelenlossen" Zahlen von Lebenden und Toden übermitteln.

            Zeitungen liefern aber nicht nur statistische Erfassungen. Das ist nicht ihre Aufgabe. Es ist die Aufgabe wissenschaftlicher Institute, die versuchen die Welt in Statistiken und Modelle zu quetschen und damit erklärbar zu machen.

            Zeitungen aber sind nicht Teil der wissenschaftlichen sondern Teil unser politischen Welt. Und Aufgabe der Politik ist es nicht den Ist-Zustand der Welt möglichst wertfrei und von ihr abgekoppelt zu beschreiben, es ist ist Aufgabe der Politik auf Grundlage von Werten die Welt zu verändern. Für diese Wertungen nutzt dir Mathematik nicht viel. Die erste Frage in der Politik ist immer welchen Soll-Zustand wir erreichen wollen. Das ist eine Frage unseres subjektiven Willens, unseres Wertesystems. Und erst dann im zweiten Schritt kann ich die Mathematik bemühen herauszufinden welches der günstigste und praktikabelste Weg dorthin ist. Die Umsetzung kann auch interessant sein, die großen Themen in Zeitungen drehen sich aber eher um die vorhergehenden Fragen wo es überhaupt hingehen soll.

            Politische Zeitschriften werden darüber nie wertfrei berichten können. Sobald sie über Werte und Wunschvorstellungen über politische Ziele und nicht nur nackte Zahlen über den Gegenwartszustand berichten werden sie automatisch Teil der politischen Welt und können sich nicht mehr einfach wissenschaftlich kühl und neutral von ihr abkoppeln.

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              #36
              Zitat von newman Beitrag anzeigen
              Politische Zeitschriften werden darüber nie wertfrei berichten können. Sobald sie über Werte und Wunschvorstellungen über politische Ziele und nicht nur nackte Zahlen über den Gegenwartszustand berichten werden sie automatisch Teil der politischen Welt und können sich nicht mehr einfach wissenschaftlich kühl und neutral von ihr abkoppeln.
              Um dem Gefühl der Gleichschaltung zu entgehen, sollten man demzufolge möglichst vielseitig lesen und sehen.
              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                #37
                Ich finde, daß die Politpresse noch jedem sein "Blatt" liefert. Zwar nicht an jedem Kiosk, aber trotzdem möglich, wer denn will...

                Die Mainstreampresse ist halt was sie ist. Thematische Schnellspeisung mit groben Meinungsempfehlungen (ein Schelm, der böses dabei denkt) um damit über den Tag zu kommen. Wem das nicht reicht, der muß sich halt um andere Quellen "bemühen".

                Aber egal ob "Volkszeitung" oder Spezielles:
                Eine, wie auch immer geartete, Beeinflussung der Leserschaft ist dabei immer eine der Hauptabsichten.
                Die einen wollen mehr rein-, die anderen mehr rauszoomen.

                Ein viel geäußerter Anspruch an die Medien ist ja: Sie sollen objektiv sein.
                Aber an so etwas wie Objektivität in den Medien verliere ich immer mehr den Glauben.
                Objektivität funktioniert am besten auf Entfernung. Je weiter ich von etwas weg bin umso objektiver kann ich es betrachten und dementsprechend darüber berichten. Dort schön und gut.

                Die vermeintlich objektive Position jedoch, in der ich mich in meiner unmittelbaren Umgebung wähne, verleiht mir die gefährliche Illusion nur ein Beobachter der Ereignisse zu sein, die um mich herum passieren und mich auch selbst unmittelbar betreffen. Dabei ist es nur eine Frage der Zeit, wann ich diese Position aufgrund von Befangenheit oder gar Betroffenheit aufgeben muss und zwangsläufig eine subjektive Position einnehme. Ganz besonders wenn ich ein Presseorgan bin.

                Sogenannte Unabhängigkeit oder gar Überparteilichkeit (womit die Bild einst gern warb) gibt es eigentlich gar nicht, gab es nie. Da hieß es seit je her, und auch heute noch: Wes Brot ich eß...
                Zuletzt geändert von Galactus; 10.05.2013, 05:38.
                "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                  #38
                  Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                  Und was war nun damit?
                  Siehst du. Was daraus geworden ist haben die Meisten gar nicht mehr mitbekommen.
                  Da habe ich dir natürlich gerne etwas ergoogelt.
                  Dieser Kommentar bei Heise hat mal ein paar Schlagzeilen zusammengefasst.

                  Und hier ein Wikipediaartikel zur Rolle von Christian Pfeiffer bei der Hexenjagd. Das hat mir sehr geholfen mir eine Meinung zu seinen sonstigen Expertisen zu bilden.

                  Und hier noch ein RBB Beitrag zum Thema.

                  So schnell landen völlig Unschuldige im Knast, wenn nur einer "Nazi" schreit.

                  Ach, hier noch ein schöner Einblick dazu wie es im Netz so abging.
                  Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

                  Kommentar


                    #39
                    Das hat aber denke ich nichts mit Gleichschaltung zu tun sondern damit, dass sich nur Sensationsnachrichten verkaufen.

                    Das ist doch typisch.
                    Die kleinen, alltäglichen Schwierigkeiten mit latent vorkommendem Rassismus werden stillschweigend unter den Teppich gekehrt. Ich denke nur daran welche Probleme afrikanische Studenten hier teilweise haben eine Unterkunft zu finden, weil man es der Nachbarschaft ja nicht zumuten kann einen Schwarzen im Haus zu haben.

                    Aber wenn dann irgendein spektakulärer Tod vorkommt, stürzt sich die Meute drauf ohne auch nur querzuchecken, ob daran etwas dran sein könnte. Insbesondere natürlich die BILD, nach dem Motto: Wir haben den Toden als erste interviewt.

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                      #40
                      Zitat von prince Beitrag anzeigen
                      Siehst du. Was daraus geworden ist haben die Meisten gar nicht mehr mitbekommen.
                      Da habe ich dir natürlich gerne etwas ergoogelt.
                      Dieser Kommentar bei Heise hat mal ein paar Schlagzeilen zusammengefasst.

                      Und hier ein Wikipediaartikel zur Rolle von Christian Pfeiffer bei der Hexenjagd. Das hat mir sehr geholfen mir eine Meinung zu seinen sonstigen Expertisen zu bilden.

                      Und hier noch ein RBB Beitrag zum Thema.

                      So schnell landen völlig Unschuldige im Knast, wenn nur einer "Nazi" schreit.

                      Ach, hier noch ein schöner Einblick dazu wie es im Netz so abging.
                      Und das ist für mich immer der größte Gag bei den "wir sind alle gleichgeschaltet"-Schreiern. Erst wird von einem ganz fürchterlichen Skandal-Fall berichtet, welcher als totaler Beweis für die "Gleichschaltung" herhält und gleichzeitig werden im Handstreich vier, fünf Artikel verlinkt, welche nicht den "Mainstream" wiedergeben. Dass den Gleichschaltungs-Warnern die intellektuelle Diskrepanz nicht auffällt ist wirklich atemberaubend.

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                        #41
                        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                        Und das ist für mich immer der größte Gag bei den "wir sind alle gleichgeschaltet"-Schreiern. Erst wird von einem ganz fürchterlichen Skandal-Fall berichtet, welcher als totaler Beweis für die "Gleichschaltung" herhält und gleichzeitig werden im Handstreich vier, fünf Artikel verlinkt, welche nicht den "Mainstream" wiedergeben. Dass den Gleichschaltungs-Warnern die intellektuelle Diskrepanz nicht auffällt ist wirklich atemberaubend.
                        Mich wundert eher das machen Leute so offenkundig mit Scheuklappen durch die Gegend laufen und gar nicht sehen wollen wie betrogen werden.

                        Wenn erst die ganze Meute schreit "50 Skinheads trampeln öffentlich ein Kind tot" und das rauf und runter durch alle relevanten Massenmedien geht, wer kriegt dann Monate später wirklich noch mit wenn auf Seite 3 dann darüber berichtet wird wie es wirklich ist ?
                        Was bleibt da im Kopf haften ?
                        Die Masse der Bürger informiert sich halt aus wenigen Quellen.
                        Ich kann mich an etliche derartige Kampagnen erinnern, zur Euro-Einführung ( alle kritischen Stimmen wurden niedergemacht und als ewig Gestrige und Nazis verunglimpft), beim Kosovokrieg ( Milosevic ist wie Hitler und wer gegen den Krieg ist ist auch ein Nazi) und etliches andere.
                        Und ja, es gab und gibt auch kritische Berichte, die werden zum Beispiel in den ÖR gern inzwischen mitten in der Nacht auf den Dritten versteckt.
                        Damit hat man eine super Alibifunktion, gleichzeitg verhindert man so aber zuverlässig, das zu viele Bürger einschalten und vielleicht noch anfangen nachzudenken.
                        Ich kann mich erinnern das es früher mal wirklich investigative Formate gab, die liefen auf ARD und ZDF in der Hauptsendezeit und gingen Politker und Firmen teilweise hart an.
                        Nach und nach wurde alles gekürzt und entschärft, dafür wurden diverse "Polit"talkformate eingeführt, die lediglich den Eindruck erwecken dort würde irgend was relevantes besprochen.

                        Das es für alles irgendwo auch alternative Informationsquellen gibt ist klar, aber wer nutzt die schon ?

                        - - - Aktualisiert - - -

                        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                        Medienunternehmen sind keine Peter Lustigs, die eine objektive Beschreibung der Welt liefern, noch eine "vierte Gewalt", die sich die Wahrung der Demokratie auf die Fahnen schreibt. Sie betreiben ein Geschäft, bei dem dem Kunden das geliefert wird, was er konsumieren möchte. Oberflächlicher Journalismus wie der von SPON ist da nur das Äquivalent zu McDonalds, die ihren Kunden vergleichbare schnelle Befriedigung ohne tieferen Genuss auftischen.
                        Das ist richtig, allerdings frage ich mich da auch immer, was man dagegen tun könnte.
                        Wäre ich der Verantwortliche von Spon hätte ich doch folgende Probleme :
                        Ich muss tägliche etliche neue Artikel raushauen, weil sonst keiner auf meine Seite kommt.
                        Das muss ich mit Werbung finanzieren , weil das Angebot ja gratis ist.
                        Ich muss meine (5 ? 10 ?) Redakteure auch irgendwie bezahlen.
                        Also was mache ich ?
                        Langandauerende Recherchen sind da doch offensichtlich gar nicht mehr drin, da kann ich ja fast nur noch Agenturmeldungen verwursten.
                        Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                          #42
                          Anläßlich des Obamabesuches fällt es wieder mal auf:
                          Die USA ermorden überall auf der Welt Menschen, weil sie sie als "Terroristen" bezeichnen, sie betreiben weiterhin Foltergefängnisse und sie überwachen uns alle und stehlen auf diesem Weg auch unsere Wirtschaftsgeheimnisse.
                          Trotzdem wird insgesamt eher positiv über das Land und Obama berichtet.

                          Im Gegenzug wird bei Berichten aus Rußland immer und immer wieder alles in den finstersten Farben dargestellt und Putin fast schon als Ministalin gezeigt.
                          Das ist besonders drollig bei Dingen die in den USA genau so statt finden...dort ist es normal und demokratisch, in Rußland diktatorisch und antidemokratisch.

                          Kann natürlich gar nichts mit der Atlantikbrücke und den guten Verbindungen vieler Pressehäuser in die USA zu tun haben.
                          Was für ein Glück das ich inzwischen so weit wie möglich auf Nachrichten verzichte.
                          Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                            #43
                            In den USA ist es eben auch nicht normal und schon gar nicht demokratisch... Gerade deswegen wird auch in den USA massiv Kritik an solchen Dingen geübt und sie sind in den USA massiv umstritten. Genau das ist ja auch der Unterschied... wenn man in Russland Kritik übt, dann landet man ganz schnell in einem Straflager in Sibirien, oder man bekommt auf einer Demo einen Gummiknüppel in die Fresse, während in den USA die auflagenstärksten Zeitungen negativ über sowas schreiben. In den USA kann man die Regierung auch abwählen, während in Russland Wahlen gefälscht werden. Das ist der Unterschied.
                            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                            -Cpt. Jean-Luc Picard

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                              #44
                              Zitat von prince Beitrag anzeigen
                              Kann natürlich gar nichts mit der Atlantikbrücke und den guten Verbindungen vieler Pressehäuser in die USA zu tun haben.
                              Was für ein Glück das ich inzwischen so weit wie möglich auf Nachrichten verzichte.
                              Vielleicht solltest du einfach mal das Gegenteil tun, und nicht nur deutsche, sondern auch amerikanische Medien lesen? Es gibt noch einiges mehr als FoxNews.

                              NYT

                              The Atlantic
                              Mother Jones

                              u.v.m.
                              Zuletzt geändert von xanrof; 19.06.2013, 17:38.
                              .

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                                #45
                                Hier mal wieder was Schönes zum Thema, besonder interessant wird es ab 2:20.
                                Offenbar läuft es in den Redaktionen genau so wie man sich das vorstellt.
                                Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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