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Autark Leben - noch realisierbar?

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  • shootingstar
    antwortet
    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
    Ich frage mich an dieser Stelle wirklich ob es jemals erstrebenswert war, autark zu leben. Ohne Arzt, wenn man Schmerzen hat oder krank ist. Ohne Ansprechpartner. Ohne Trost, ohne Freude teilen zu können.
    Sind Menschen wirklich so ausgelegt daß dieser Lebensstil gesund wäre? Nein, denn sonst könnten wir es Sonst würden wir uns danach sehnen.

    Ich würde mir das ehrlich gesagt eher so vorstellen daß eine kleinere soziale Gruppe gemeinsam autark lebt, so wie bei steinzeitlichen Jägern und Sammlern oder Bauern. Für Homo sapiens ist alleine rumhängen es eine widernatürliche Lebensweise.

    Weil materielle Autarkie, in einer Gruppe/Clan/Stamm ist theoretisch möglich, aber dauerhafte und komplette soziale Autarkie dürfte in vielen Fällen in ernsthaften psychischen Problemen enden. Wäre auf Dauer auch ziemlich langweilig.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Und über 10% Überschuss, damit er den Lehnsherrn bezahlen konnte.

    War das mit den 10% nicht die Kirche?

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  • T`Pau
    antwortet
    Ich frage mich an dieser Stelle wirklich ob es jemals erstrebenswert war, autark zu leben. Ohne Arzt, wenn man Schmerzen hat oder krank ist. Ohne Ansprechpartner. Ohne Trost, ohne Freude teilen zu können.
    Sind Menschen wirklich so ausgelegt daß dieser Lebensstil gesund wäre? Nein, denn sonst könnten wir es Sonst würden wir uns danach sehnen.

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  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Zitat von Space Marine Beitrag anzeigen
    Der mittelalterliche Bauer würde die Sache dennoch mit Kusshand nehmen.
    Er wollte primär etwas zu Essen im Bauch haben. Da gibt es wenig zu lachen.
    Und über 10% Überschuss, damit er den Lehnsherrn bezahlen konnte.

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  • Space Marine
    antwortet
    Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
    Hahaha... Die nur durch teuren und auf endlichen Gütern basierenden Kunstdünger und Pflanzenschutz möglich sind. Eine Sackgasse.

    Die "moderne" konventionelle Landwirtschaft ist ein Rückschritt in der Entwicklung da sie nicht nachhaltig ist.
    Der mittelalterliche Bauer würde die Sache dennoch mit Kusshand nehmen.
    Er wollte primär etwas zu Essen im Bauch haben. Da gibt es wenig zu lachen.

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von John Connor Beitrag anzeigen
    Doch zurück zum Leben in der Natur: wie ich bereits erwähnte, habe ich dies öfter getan, aber von Autarkie kann dabei nicht die Rede sein, denn es war ja auf einem Grundstück, umgeben von Wald und Flur. Ich brauchte Werkzeuge, Messer etc. Lediglich das "wohnen" wie auch Wasser, Feuer etc. waren kostenfrei. Jagen ist ja nicht erlaubt und nur Kräuter essen kann man hierzulande auch nicht.
    [...]
    Das Hauptproblem dürfte jedoch die heutige Unwissenheit sein. Wer weiß denn schon, was man "draußen" essen kann? Welches Wasser genießbar ist und wie man verschiedene Behausungen macht? Wer weiß schon das Wetter rechtzeitig zu erkennen, um Überraschungen ausweichen zu können? All das wären nämlich die Grundvoraussetzungen um "draußen" überleben zu können.

    Möchte man das knallhart durchziehen, dann müsste man sich schon in ferne Länder begeben, in der Hoffnung, dass sich niemand Fremdes daran stört, dass man da ist!
    Das Problem ist auch die Kälte, die Feuchtigkeit und die einseitige Ernährung, da die Vielfalt in der Natur verloren gegangen ist. Auch ist man selten imstande zu improvisieren. Ab und zu wird's auch mal eklig.

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  • John Connor
    antwortet
    Es ist schon interessant, was man hier innerhalb von weniger als 24 Stunden zu lesen bekommt. Aber nirgendwo konnte ich lesen, dass irgend jemand aus einer kleinen Erfahrung sprechen kann.

    Dass Autarkie nicht möglich ist, das kann ich nur insofern bestätigen, dass man vielleicht Europa meint. Hier ist es in der Tat nicht möglich, da jeder Quadratmeter irgend jemandem gehört.

    Bewegt man sich in freier Natur, bewegt man sich grundsätzlich auf "fremdem" Gebiet. Macht man etwas, das einem anderen nicht passt, wird man in der Regel verjagt. In Deutschland gibt es hierfür sogar noch, aufgrund zahlreicher Gesetze, Bußgelder und Ordnungsstrafen.

    Die Autarkie als solche wäre in Deutschland also gar nicht durchführbar, denn dazu müsste man erst mal ausreichend Land besitzen, das man zuvor käuflich zu erwerben hat. Aber damit ist man ja schon nicht mehr autark, weil abhängig!

    Ein Leben in der Natur habe ich schon öfter, so quasi als Urlaub, realisiert, teilweise sogar über mehrere Wochen hinweg. Die Zeit, welche einem da zur Verfügung steht, ist nicht Jedermanns Sache! Mit dieser "Einsamkeit" muss man erst mal klar kommen und man kann sich wirklich darüber freuen, wenn man einmal in der Woche einen Menschen zu Gesicht bekommt. Dass man also in der heutigen Zeit mehr Zeit haben soll, kann ich daher nicht nachvollziehen, denn man ist ja mit Arbeit, Einkauf und Schlaf beschäftigt. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer ist ja schon mal seine 9 bis 12 Stunden außer Haus. Dazu kommen 8 Stunden Schlaf! Wenn nun aber nur 4 Stunden übrig bleiben, was macht man da? Na klar, fernsehen, musizieren, waschen, duschen, lesen und und und....

    Doch zurück zum Leben in der Natur: wie ich bereits erwähnte, habe ich dies öfter getan, aber von Autarkie kann dabei nicht die Rede sein, denn es war ja auf einem Grundstück, umgeben von Wald und Flur. Ich brauchte Werkzeuge, Messer etc. Lediglich das "wohnen" wie auch Wasser, Feuer etc. waren kostenfrei. Jagen ist ja nicht erlaubt und nur Kräuter essen kann man hierzulande auch nicht.

    Es gab für mich in den vielen Wochen des "Freiseins", keine Verletzungen oder sonstige Nöte. Auch habe ich keine Jahreszeiten ausgelassen! Dennoch: um dauerhaft so leben zu wollen, müsste ich ja meine von Natur aus vorhandene Faulheit ablegen.

    Das Hauptproblem dürfte jedoch die heutige Unwissenheit sein. Wer weiß denn schon, was man "draußen" essen kann? Welches Wasser genießbar ist und wie man verschiedene Behausungen macht? Wer weiß schon das Wetter rechtzeitig zu erkennen, um Überraschungen ausweichen zu können? All das wären nämlich die Grundvoraussetzungen um "draußen" überleben zu können.

    Möchte man das knallhart durchziehen, dann müsste man sich schon in ferne Länder begeben, in der Hoffnung, dass sich niemand Fremdes daran stört, dass man da ist!

    Autarkie würde also ein breites Wissen voraussetzen, das man idR. nicht mehr gelehrt bekommt. Weder vom Elternhaus noch von den Schulen her.

    Autarkie würde aber auch bedeuten: keine Maschinen, keinen Strom, keine neuzeitlichen Hilfsmittel zur Nahrungsherstellung usw.

    Die Vorteile könnten sein: viel Zeit und Ruhe!
    Zuletzt geändert von John Connor; 12.11.2013, 21:19.

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  • shootingstar
    antwortet
    Zitat von Space Marine Beitrag anzeigen
    Lass dir gesagt sein, dass jeder Bauer aus jedem beliebigen vergangenen Zeitalter für unsere modernen Methoden der Agrarwirtschaft mit Kusshand sein letztes Hemd geben würde.


    Hahaha... Die nur durch teuren und auf endlichen Gütern basierenden Kunstdünger und Pflanzenschutz möglich sind. Eine Sackgasse.

    Die "moderne" konventionelle Landwirtschaft ist ein Rückschritt in der Entwicklung da sie nicht nachhaltig ist.

    Ein moderner Bio Bauer arbeitet immerhin auf der Basis tradierter Methoden der Landbestellung nur mit Traktor und evtl besser gezüchteten Pflanzensorten.

    Die Traktoren heutzutage fahren alle mit Diesel aus Erdöl. Das ist eine Technologie mit der es dann auch irgendwann wieder vorbei sein wird.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    I

    Es ist aber auch die Frage, wie sie überlebt haben. An alten Skeletten - auch aus prähistorischer Zeit - sieht man einen generellen Trend: Das Leben damals war kurz und die Menschen mussten viel mehr Schmerzen ertragen, als wir es gewohnt sind.
    .


    Ich hab mal gelesen daß der Gesundheits- und Ernährungszustand den man an den Überresten von Jägern und Sammlern finden konnte generell im Durchschnitt besser war als der von frühen Bauern.

    Die Vermutung war daß der Bauer eben sehr stark von der Menge der Ernte abhängig war während der Jäger und Sammler seinem Essen in mageren Zeiten hinterherziehen konnte sowie daß der Verzeht von vorrangig stark stärkehaltigem Getreide schlechter für die Zähne ist als die Kost von Jägern und Sammlern. Und daß Jagen und Sammeln offenbar weniger orthopädische Abnutzungserscheinungen produziert wie Feldarbeit.


    Ich hab auch mal irgendwo gelesen daß die Aboriginal Jäger und Sammler an der Küste Australiens pro Tag nur ca 5 Stunden aufwenden mussten um ihren Nahrungsbedarf zu decken. Wenn das stimmt hatten die doch ein chilliges Leben.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
    J



    Suchst du nur mal wieder einen Grund um irgendwem faules oder sonstwie assoziales Verhalten unterstellen und damit hier im Forum rumstänkern zu können?
    Habe noch nie mitbekommen, dass er das getan hat. Auch wenn wir oft verschiedener Ansicht sind. Liopleurodon hat mit mir immer fair diskutiert.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Gibt es denn tatsächliche Quellen darüber, dass Bauern aus Not, weil sie kein Land hatten, in die Leibeigenschaft gerieten?
    Nee das wohl nicht, du wirst vom freien Bauern zum Hörigen. Das ist in etwa das selbe wie ein Leibeigener, die Begriffe sind nicht scharf getrennt.

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  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Es ist wirklich unterhaltsam dazu die Yoyager Episode das Wurmloch (mit den trotteligen Ferengis aus TNG mit dem Barzan-Wurmloch) zu sehen.

    Eine autarke Gruppe ist klein und langsam. mit nur geringen Fortschritten.

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  • shootingstar
    antwortet
    Diese ganzen Mittelalter Fans wären aber vermutlich heillos aufgeschmissen wenn man sie auf einen mittelalterlichen Bauernhof transportieren würden und die dann dort überleben müssten.

    Für so einen Lebensstil sind wir viel zu verweichlicht. Ausserdem beherrscht heute kaum noch jemand die alten Kulturtechniken die dazu nötig sind.


    Ich glaube in den USA gibt es einige religiöse Gruppierungen die ziemlich autark und mit wenig moderner Technik von der Landwirtschaft leben.

    Ich denke am ehesten könnte es wohl ein erfahrener Biobauer der auch ein Stück Wald hat zum Heizen und der auf Zugtiere statt Traktor umstellt.

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  • Amaranth
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Was haben denn die Romantiker überhaupt behauptet?
    Wirklich genaues? Keine Ahnung. Das war bei uns nie groß Thema gewesen (wir haben uns im Deutsch LK mehr mit der Klassik beschäftigt), hier das erstbeste, was Google ausgeworfen hat:
    Gegenüber der so gesehenen Wirklichkeit feierte die Romantik die mythische Welt der Religion, sah daher im Mittelalter die ideale Zeit der Geschichte, da damals die Menschen im christlichen Glauben geeint gewesen seien. Die Romantik glaubte an die Macht des Ahnens, Schauens, der Intuition, pries das Reich der Phantasie und des Traums, bis hin zu den dunklen Bereichen der Seele. Die Romantiker pflegten die abgeschlossene Welt des intakten Freundeskreises, sie verehrten und sammelten die einfache Kunst des Volkes, da sie am ursprünglichsten sei, sie begeisterten sich für die Schönheit und Wildheit der Natur.

    Die Epoche der Romantik (1798-1835)
    Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
    Ja, und zwar den überwältigend grossen Teil der Menschheitsgeschichte als weitgehend autark wirtschaftende Bauern oder Jäger und Sammler.
    Autark wirtschaftende Bauern, Jäger und Sammler? Schlag bitte nochmal den Begriff "Autark" nach - du meinst Selbstversorgung.

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  • Mondkalb
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Was haben denn die Romantiker überhaupt behauptet?
    Es gab eine "romantische" Verklärung und Überhöhung des Mittelalters. Man blendete alle negativen Begleitumstände aus und entwickelte eine idealisierte Vorstellung vom Rittertum. Auch Architektur und Kunst des Mittelalters waren Gegenstand der Bewunderung. Die Dichtung und Malerei der Romantik ist voll von diesen Motiven - einsame Klöster und Schlösser in Landschaften, in denen der Nebel wabert ... ^^

    Ich fand romantische Kunst und Literatur in meiner Jugend sehr ansprechend, ähnliches findet man bei der Gothic-Bewegung oder heutigen Mittelalter-Märkten und -Festspielen.

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  • shootingstar
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen


    In verschiedenen Variationen ist dies so seit der Antike. Die meisten Menschen mussten immer etwas für ihr Überleben tun.
    .


    Ja, und zwar den überwältigend grossen Teil der Menschheitsgeschichte als weitgehend autark wirtschaftende Bauern oder Jäger und Sammler.



    Suchst du nur mal wieder einen Grund um irgendwem faules oder sonstwie assoziales Verhalten unterstellen und damit hier im Forum rumstänkern zu können?

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    I

    Das war im Mittelalter doch ähnlich. Da musste man auch sein Essen kaufen - es sei denn, man war selbst Bauer


    Tja, zu der Zeit waren halt nun mal die Mehrheit der Menschen Bauern. Und ich vermute mal daß da wenig mit Geld los war sondern noch viel Tauschwirtschaft geherrscht hat, zB wenn der Dorfschmied für den Bauern irgendeine Gerätschaft angefertigt hat.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
    So schreiben es die Geschichtsbücher.
    Gibt es denn tatsächliche Quellen darüber, dass Bauern aus Not, weil sie kein Land hatten, in die Leibeigenschaft gerieten?

    Soweit mir bekannt ist, gehörte im Frühmittelalter (Zeit Karls des Großen) der Wald den Kaiser, das heißt ein Bauer, der seinen Hof auf ehemaligen Waldgebiet errichtete, war ein Lehnsabhängiger des Kaisers selbst und damit gleichgestellt mit höheren Fürsten.

    Es kommt wohl sehr auf die Zeit an, die man betrachtet. Besonders nach der Pest werden Arbeitskräfte relativ begehrt gewesen sein.

    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Im Mittelalter hatten sich Könige bereits zumindest Europa komplett unter den Nagel gerissen.
    Wie viel Kontrolle die Könige (oder Kaiser) wirklich ausüben konnten, ist wiederum eine Frage der Zeit. Das Mittelalter erstreckt sich (je nach Definition) über einen Zeitraum von ca. 1000 Jahren. Von regionalen Unterschieden ganz zu schweigen.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Ich persönlich halte das Mittelalter keineswegs für so rückständig, wie man es in der Renaissance behauptete, aber wie SpaceMarine das schon sagte: Was die Romantiker drüber sagten, wenn die auf ihren Blumenwiesen lagen und diverse Pflanzen konsumierten, indem sie diese trockneten und dann anzündeten, hat weder Hand noch Fuß.
    Was haben denn die Romantiker überhaupt behauptet?

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  • Space Marine
    antwortet
    Was ist gegen ein System denn einzuwenden, wenn es die allgemeinen Lebensumstände tendenziell verbessert? Das "System" wird hier immer so indirekt verteufelt.
    Wieso sollte man es sich schwerer machen, wenn das "System" es einem leichter machen kann?

    Findet man das persönliche Glück aber halt darin, mit 30 an Zahnfäule zu sterben, dann sei das jedem gegönnt...

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