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  • C.Baer
    antwortet
    @ Spocky:

    Also wenn ich mir die Liste ansehe, dann entspricht das eher 7.000 € und nicht 3.500 € und damit bist du wirklich schon ein absoluter Topverdiener.
    Also ich sehe da eine Liste in der aus 100 DM im Jahre 1948, 20,80 DM im bzw. 10,64 EUR im Jahre 2014 werden.
    Man muss ein Gehalt von damals also ungefähr x5 nehmen und dann wegen der Währungsumstellung grob :2 teilen um seine Kaufkraft auf unsere Zeit zu übertragen.
    150x5:2 = 375 EUR
    700x5:2 = 1750 EUR

    Damit haben wir beide einen Rechenfehler gemacht, weil ich auf die schnelle vergessen hatte nicht nur EUR dahin zu schreiben, sondern auch kurz umzurechnen.
    Was du hingegen gemacht hast weiß ich nicht ...
    Damit sind aber die damaligen Arbeitnehmer noch weniger "Topverdiener" als ursprünglich überschlagen.

    Das sind bisher im Wesentlichen technische Probleme und keine finanziellen. Fleisch und Wurst müssen gekühlt werden und das war damals nicht flächendeckend möglich. Auch Zentralheizungen gab es einfach oft nicht, aber aus technischen Gründen.
    Dir ist aber die generelle Armut in und um die Kriege und die Zwischenkriegszeit schon bekannt, oder?
    Fleisch und Wurst waren damals durch Räuchern, Pökeln und trockene Lagerung sehr gut haltbar zu machen.
    Rohwürste (Mettwurst, Salami etc.) brauchen keine Kühlschränke; im Gegenteil.
    Es gab auch damals nach dem Krieg gerade auf dem Land ein paar Großbauern die ihren Wohlstand erhalten hatten und sehr gut aßen.
    Du unterschätzt was damals los war, wie ich merke.

    Wir Kinder sind damals oft im Wald gewesen zum Spielen. Der passt ganz sicher nicht in einen Schuhkarton
    Du sprichst als wärst du 1948 Kind gewesen.
    Du bist aber gerade mal 10 Jahre älter als ich wie ich eben nachgeschaut habe; wir sind also beide noch vor der Zeit von Handys und Computer Kind gewesen.
    Ganz davon abgesehen spielen Kinder zu allen Zeiten viel im Wald bzw. in der Natur, an Bächen etc., wenn sie auf dem Land wohnen.
    Ich halte das für eine urban legend, dass die heute alle vor dem Bildschirm hocken.


    Damals hielten die Schuhe auch wesentlich länger als das Zeug, das du heute beim Deichmann kriegst. Preis-Leistung war damals definitiv besser als heute.
    Preis-Leistung kann ich hier nicht beurteilen, aber mit der Haltbarkeit stimme ich dir zu.
    Diese verdammten Gummisohlen sind nach einem halben Jahr durchgelaufen.
    Damals wurden Schuhe sehr viel repariert und neu besohlt.

    Nein, das kann ich nicht bestätigen. Das war in meiner Gegend nicht der Fall. Damals gabs auch überhaupt weniger Leute, die in Miete wohnten, fast alle hatten eigene Häuser.
    Die Gegend ist hier denke ich auch etwas ganz entscheidendes.
    In Großstädten war das damals so.
    Dort wohnten fast alle unter den von mir genannten Bedingungen zur Miete.

    Überhaupt waren die Lebenswelten sehr verschieben damals.
    Es gab Leute die lebten 1925 in einer modernen Welt mit Telefon, 2 Autos, Urlaubsreisen, modernem Lebensstil, Kinderzimmern die von Spielzeug überquollen, Großstadtleben mit Kulturveranstaltungen, elektrischer Straßenbahn etc., Radio, Waschmaschine, Eisschrank.
    Und dann gabs damals Leute die wohnten in kleinen weißen, strohgedeckten Hütten mit Feuerstelle und schliefen mit 10 Personen, 2 Kühen und 3 Ziegen in einem großen Raum.

    Aber das Leben der Durchschnittsbevölkerung in Deutschland war sehr viel einfacher und ärmlicher als du es dir vorstellen möchtest.
    Man sollte nicht den Fehler machen da zu viel zu romantisieren.
    Die Leute waren um die Weltkriege herum auch gemessen an ihrer Zeit nach Begriffen der damaligen westlichen Welt arm.


    Es gab auch keine Angebote dahingehend. Schon die technischen Bedingungen waren nicht gegeben, beispielsweise entsprechende Flugkapazitäten, Hotels usw.
    Sicher gab es Urlaubsangebote: Nord- und Ostsee hatten schon im 19. Jahrhundert einen brummenden Massentourismus und für Leute mit noch mehr Geld standen moderne Kreuzfahrtschiffe und Luftschiffe im Linienverkehr zur Verfügung.
    All das war aber ein Spaß für das mittlere bzw. gehobene Bürgertum.
    Bei Arbeitern und auf dem Land kam sowas nicht an.

    Kurz und bündig: Die Kindheit und die Einkommen waren damals sehr bescheiden und wenn ich behaupte ein heutiger Durchschnittsverdiener könnte 7 Kinder auf dem Stand von 1930 ernähren (einfacher Lebensstandart von Arbeiter- und Kleinbauernfamilien) dann ist das keine Übertreibung.
    Allein das Essen war damals sehr bescheiden und wäre auch heute noch sehr preiswert zu haben.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
    Und jetzt bedenke mal was Leute 1948 verdient haben.
    Fast immer irgendwas im weiten Spektrum zwischen 150 DM und 700 DM -> entspräche nach der Rechnung heute 750 EUR bis 3500 EUR brutto.
    Und der mit 700 DM war zu der Zeit schon richtiger Großverdiener.
    Also wenn ich mir die Liste ansehe, dann entspricht das eher 7.000 € und nicht 3.500 € und damit bist du wirklich schon ein absoluter Topverdiener.

    Das war damals eine Kindheit:
    - von im Winter warm angezogen ins Bett gehen, um Kohlen/Feuerholz zu sparen.
    - sehr oft ohne Zentralheizung.
    - oft ohne fließend Wasser, geschweige denn Warmwasser aus der Leitung.
    - oft ohne Elektrizität auf dem Land, geschweige denn Telefon.
    - in der Klopapier nur gekauft wurde wenn Besuch kam und sonst alte Zeitungen genommen wurden.
    - in der es Fleisch und manchmal selbst einfache Wurst höchstens einmal die Woche gab.
    Das sind bisher im Wesentlichen technische Probleme und keine finanziellen. Fleisch und Wurst müssen gekühlt werden und das war damals nicht flächendeckend möglich. Auch Zentralheizungen gab es einfach oft nicht, aber aus technischen Gründen.

    - in der viele Kinder ihren gesamten Bestand an Spielzeug abzüglich selbstgemachtem Schaukelpferd in einem Schuhkarton verstauen konnten.
    Wir Kinder sind damals oft im Wald gewesen zum Spielen. Der passt ganz sicher nicht in einen Schuhkarton


    - in der Kindern das einzige Paar Schuhe mehrere Nummern zu groß gekauft und mit Zeitungspapier ausgelegt wurde - zum "reinwachsen".
    Damals hielten die Schuhe auch wesentlich länger als das Zeug, das du heute beim Deichmann kriegst. Preis-Leistung war damals definitiv besser als heute.


    - in der in Mietshäusern oft 2 bis 4 Familien mit 10 bis 20 Personen eine Toilette benutzten.
    Nein, das kann ich nicht bestätigen. Das war in meiner Gegend nicht der Fall. Damals gabs auch überhaupt weniger Leute, die in Miete wohnten, fast alle hatten eigene Häuser.

    - in der Urlaubsreisen überhaupt kein Thema waren.
    Es gab auch keine Angebote dahingehend. Schon die technischen Bedingungen waren nicht gegeben, beispielsweise entsprechende Flugkapazitäten, Hotels usw.

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  • C.Baer
    hat ein Thema erstellt Lebensqualität früher und heute.

    Lebensqualität früher und heute

    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    "Etwas" ist ja die Untertreibung des Jahres

    Und die Kaufkraft nimmt ordentlich ab. Ich finde auf die Schnelle jetzt keine Zahlen zur Vorkriegszeit, aber die folgenden ab 1948 sind auch sehr aussagekräftig:


    Demnach liegt die Kaufkraft heute noch bei einem Fünftel im Vergleich zu der von 1948.
    Und jetzt bedenke mal was Leute 1948 verdient haben.
    Fast immer irgendwas im weiten Spektrum zwischen 150 DM und 700 DM -> entspräche nach der Rechnung heute 750 EUR bis 3500 EUR brutto.
    Und der mit 700 DM war zu der Zeit schon richtiger Großverdiener.

    Das war damals eine Kindheit:
    - von im Winter warm angezogen ins Bett gehen, um Kohlen/Feuerholz zu sparen.
    - sehr oft ohne Zentralheizung.
    - oft ohne fließend Wasser, geschweige denn Warmwasser aus der Leitung.
    - oft ohne Elektrizität auf dem Land, geschweige denn Telefon.
    - in der Klopapier nur gekauft wurde wenn Besuch kam und sonst alte Zeitungen genommen wurden.
    - in der es Fleisch und manchmal selbst einfache Wurst höchstens einmal die Woche gab.
    - in der viele Kinder ihren gesamten Bestand an Spielzeug abzüglich selbstgemachtem Schaukelpferd in einem Schuhkarton verstauen konnten.
    - in der Kindern das einzige Paar Schuhe mehrere Nummern zu groß gekauft und mit Zeitungspapier ausgelegt wurde - zum "reinwachsen".
    - in der in Mietshäusern oft 2 bis 4 Familien mit 10 bis 20 Personen eine Toilette benutzten.
    - in der Urlaubsreisen überhaupt kein Thema waren.

    Das war Kindheit in der Kriegs- und Nachkriegszeit bzw. vor dem Krieg zur Zeit der Weltwirtschaftskrise und in der Kriegs- und Nachkriegszeit davor.
    Zumindest für große Teile der Bevölkerung.
    Zuletzt geändert von C.Baer; 10.11.2014, 17:40.
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