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    #31
    Im übrigen wurden die Atomkraftwerke auch massiv subventioniert. Ohne die staatlichen Hilfen wären sie niemals gebaut worden.

    Im übrigen gab es in der BRD - zumindestens bis zur "liberalisierung" des Strommarktes - massive Überkapazitäten, so dass die Atomkraftwerke sofort ausgeschaltet werden könnten und dadurch nur die Sicherheitsreserve etwas verringert worden wäre. Dank des Atomerhaltungskompromis der Bundesregierung werden die Atomkraftwerke jetzt noch einmal so viele Betriebsstunden aktiv sein, wie sie bis heute aktiv waren.

    Es wären dringend massive Investionen in die Forschung alternativer Technologien notwendig. Meine Lieblinsenergiequellen sind natürlich biologische, siehe hier. Aber heute sparen die Bundesregierung und viele Landesregierungen (z.B. die hessische und die bayerische) die Wissenschaft kaputt und auch sonst sind keine grösseren öffentlichen Investionsprogramme zu erwarten, da das Geld ja den Reichen in den Arsch geschoben werden muss. Von den heutigen Energiekonzernen werden sicher keine entsprechenden Investionen kommen, insbesondere, wenn ihnen erlaubt wird so weiter zu machen wie bisher.
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      #32
      Ja, das ist schon ein großes Problem. Außerdem blockiert man doch so erst recht wirtschaftlichen Aufschwung. Wenn man in neue Technologien investiert, hat man doch große Vorteile, wenn man der erste ist, der sie einsetzen kann. Wenn man auf die anderen wartet, ist man doch irgendwie der dumme.

      Der Atomkompromiss der Bundesregierung nicht umbedingt so schlecht, weil man von heute auf morgen nicht einfach die AKWs abschalten könnte ohne große Energieprobleme zu haben. Doch viele der AKWs laufen ja nach dem Kompromiss auch nicht weniger lange, als sie für die Energieunternehmen rentabel wären.

      Der größte Nachteil ist nur, dass wenn spätestens(so wie es jetzt aussieht) die CDU die Macht im Bund übernimmt, das ganze wieder rückgängig gemacht werden würde. Stade würde wahrscheinlich stillgelegt bleiben, aber vielleicht würden dann neue AKWs gebaut und das was unsere jetzige Regierung in Förderung von regenerativen und biologischen Energieformen setzt, wohl stark zurückgefahren.

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        #33
        Original geschrieben von Geordie
        Der Atomkompromiss der Bundesregierung nicht umbedingt so schlecht, weil man von heute auf morgen nicht einfach die AKWs abschalten könnte ohne große Energieprobleme zu haben.
        Der Ausbau der Atomenergie war im wesentlichen ein Ausbau der Überkapazitäten. Zu fast jeden Zeitpunkt der letzten 30 Jahre war die vorhandene Kapazität für die Stromproduktion in der BRD so gross, dass alle Atomkraftwerke abgeschaltet hätten werden können und immer noch genügend für die Höchstlast produziert werden könnte. Dies stimmt selbst, wenn davon ausgegangen wird, dass ein Teil der Kraftwerke in Reperatur bzw. wegen Wassermangel nicht produziert. (Quelle: ISW-Report Nr. 41 basierend auf Zahlen des Bundesministerium für Wirtschaft)

        Die Abschaltung von Stade wurde von den Betreibern auch mit Unrentabilität (weil veraltet) und Überkapazitäten begründet. Und genau so werden sie auch mit den restlichen Atomkraftwerken verfahren. Sie werden abgeschaltet, wenn sie unrentabel werden und das wird bei den meisten um 2030 sein. Bei dem Kraftwerk Brunsbüttel sogar erst 2047! Es wurde bis heute nichts gemacht um den Atomausstieg wirklich durchzusetzen, jede neue Regierung kann ihn ohne Probleme wieder rückgängig machen.

        Heute werden im übrigen Sicherheitsreserven, z.B. kleine lokale Kraftwerke, abgebaut und statt in die Modernisierung zu investieren, wird Strom importiert. Genau diese Entwicklung hat in Italien diesen grossen Stromausfall für kurzen verursacht.
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          #34
          Hi Jungs, ich habe zwar nicht alle eure Beiträge gelesen, möchte allerdings dennoch etwas dazu sagen, zumal ich auch Elektriker lerne.
          Also ich finde es gibt keine andere so effiziente und saubere Engergiequelle wie die Atomenergie.
          Man sollte ich sich auch immer wenn man schon sagt "keine Atomenergie" darüber im klaren sein, dass, dass Verbrennungsanlagen zur Verunreinigung der Luft beitragen, ducrh Wafferkraftwerka unnatürliche Wasserresavate entstehen, wo auch flüsse umgeleitet werden, die Landschaft nach Menschenbild umgestaltet wird.
          Wenn noch etwas sauber wäre so wäre es die Wnidenergie.Was die Leute dran hässlich finden, wenn mal weche ni der Landschaft stehen verstehe ich ja nicht ganz, halte es eher einen Schritt der Menschheit, der positiv im Bezug auf die Natur ist. Die Vorstellung von Windparks auf dem Meer finde ich für alle Beteiligten die beste Lösung und auch von der Wind-/ und der daraus entstehenden Energieausbeute. Aber dummerweise spielt auch da der Faktor Kosten/Nutzen enie wichtige Rolle.
          Wobei unterm Strich im Moment (ich spreche nicht für die Zukunft) die Atomenergie eine saubere und kostengünstige Energiequelle darstellt.
          In Vienna
          Es gibt Leute die meinen unsere Platten zu indizieren, wollen euch vorschreiben,was ihr zu hören habt.Darauf scheißen wir!-"Der nette Mann"
          Necronomicon
          Es gibt Leute die meinen unsere Platten zu verbieten.Dies hindert uns aber nicht daran Lieder davon zu spielen!Von der ersten: "Der nette Mann"!

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            #35
            Original geschrieben von max
            Der Ausbau der Atomenergie war im wesentlichen ein Ausbau der Überkapazitäten. Zu fast jeden Zeitpunkt der letzten 30 Jahre war die vorhandene Kapazität für die Stromproduktion in der BRD so gross, dass alle Atomkraftwerke abgeschaltet hätten werden können und immer noch genügend für die Höchstlast produziert werden könnte. Dies stimmt selbst, wenn davon ausgegangen wird, dass ein Teil der Kraftwerke in Reperatur bzw. wegen Wassermangel nicht produziert. (Quelle: ISW-Report Nr. 41 basierend auf Zahlen des Bundesministerium für Wirtschaft)
            Das ist schlicht falsch: Der Atomstrom hat zur Zeit einen Anteil an der Elektrizitätserzeugung von über 30 %. Es ist de Fakto zur Zeit nicht möglich alle AKWs abzuschalten ohne Elektrizität zu importieren, da die Netzauslastung der deutschen Stromproduktion so um die 90% besteht.

            Was auf jeden Fall richtig ist das Jahrzehnte fast nur die Kernkraft gefördert wurde. Und jetzt sind nicht mehr richtige Gelder zur Forschung z.B. für Kernfusion da. Was die Rentabiblität von Atomkraft angeht würde sich wahrscheinlich in Deutschland ein Neubau von Atomkraftwerken (im Vergleich mit fossilen Kraftwerken) nicht wirklich ökonomisch auszahlen.

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              #36
              Original geschrieben von max
              (Quelle: ISW-Report Nr. 41 basierend auf Zahlen des Bundesministerium für Wirtschaft)



              Original geschrieben von Lem
              Das ist schlicht falsch...


              @Lem
              hmmm... es ist sehr gewagt eine Quelle einfach mit falsch abzutun, ohne es zumindest mit einer weiteren "verlässlicheren" Quelle zu untermauern.
              Mich interessiert schon welche Aussagen nun stimmig sind, ob max einfach nur falsch wiedergegeben hat oder ob Du einfach aus der Luft gegriffen hast.
              Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!

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                #37
                @Jery Ryan Fan, bei Atomstrom von "sauberer" Energie zu sprechen finde ich gelinge gesagt naiv.

                Wie lange hätten Kohlekraftwerke ihren Dreck in die Luft blasen müssen um ähnlich umfassende Schäden zu verursachen wie ein einziges Tchernobyl?

                Und dazu laden wir die Dreckmassen der verbrauchten und (hoch)radioaktiven Komponenten nicht etwa auf die Schultern unserer Kinder sondern auf zig Generationen, teilweise wird der Kram erst in 10.000 Jahren wieder halbwegs ungefährlich sein... das ist unverantwortlich, Ressourcen auf dferart lange Zeit zu verbrauchen (Umwelt, Raum, alles Ressourcen, für Atommüll wird beides in gehörigem Maß verbraucht... von den Gefahren bei unachtsamer Benutzung mal ganz abgesehen, bzw der Terroranfälligkeit (es gibt nicht umsonst Studien ab welcher Flugzeuggröße ein AKW keinen Schutz bieten würde, hoffen wir, dass es wirklich Horrorszenarien bleiben und niemals jemand pervers genug ist um einen Versuch zu wagen).

                Was aber das wichtigste überhaupt ist, ist Vermeidung, wenn wir weniger Energie verbrauchen, ist schon viel gewonnen, dann brauchen wir egal welche Sorte Kraftwerk in weit geringerem Maß und das ist bei allen Formen ein Gewinn.

                im Übrigen ist IIRC eine flächendeckende Versorgung mit Windenergie unmöglich.
                »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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                  #38
                  Original geschrieben von Xion
                  @Lem
                  hmmm... es ist sehr gewagt eine Quelle einfach mit falsch abzutun, ohne es zumindest mit einer weiteren "verlässlicheren" Quelle zu untermauern.
                  Quellen sind im allgemeinen immer mit Vorsicht zu genießen.
                  Über die Kraftwerksauslastung von 90% folgenden langen Link
                  http://www.strom.de/wysstr/stromwys.nsf/WYSInfoDokumentePunkt2Lookup/6CE59C4CA0CD00D5C1256CC30031287B?OpenDocument&

                  Das Atomkraft eine 30%igen Anteil an der Elektrizitätserzeugung hat ist allgemein bekannt (Quellen: VDEW, VDI etc.).

                  Aus dem Grund war es nicht gewagt in diesem Punkt die zitierten Thesen des ISW-Artikels von max zu wiedersprechen. Der Rest war ja okay.

                  Greets Lem

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                    #39
                    Ok, Lem. Meine Zahlen bezogen sich auf den Zeitraum 1972 bis 1996 in einer Graphik im ISW-Report Nr. 41. Wenn beide Quellen richtig sind, würde dies bedeuten, dass die vorhandene Kapazität seit 1991 stagniert, während der Verbrauch weiter steigt. Nach der besagten Graphik betrug die Überkapazität 1996 noch etwa 30% (Kraftwerksleistung etwa 110 000 MW, verfügbar ca. 97 000 MW, Höchstlast ca. 70 000 MW). Die Liberalisierung hat also zu einer Verschlechterung der Versorgungssicherheit geführt. Interessant ist, dass selbst die Energiekonzerne davon ausgehen, dass die nicht-einsatzbare Leistung in den nächsten zwei Jahren um 22% zunehmen wird. Ein Manager von Vattenfall hat auch nach den Stromausfall in Italien im September gesagt, dass ein Grossteil der deutschen Kraftwerke bis Ende dieses Jahrzehnts ersetzt oder zumindestens erneuert werden müsste.
                    Resistance is fertile
                    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                    The only general I like is called strike

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                      #40
                      @max: Der ISW scheint die verfügbare Leistung schon richtig zu benennen, nur wird die kurzfristig gesicherte Leistung (inklusive Wartung und Ausfällen) scheinbar nicht betrachtet. Der Bedarf an Elektrizität ist aber schon von 96 bis 2001 gestiegen:

                      Veränderung des Stromverbrauchs in Deutschland:

                      1996/95 +1,7 %
                      1997/96 + 0,6 %
                      1998/97 + 1,8 %
                      1999/98 + 0,7 %
                      2000/99 + 2,8 %
                      2001/00 + 0,5 % (VDEW)

                      We du richtig sagst hat die Liberalisierung zu einer Verschlechterung der Versorgungssicherheit geführt. In den nächsten zehn Jahren (AFAIK) müssten 50% des Kraftwerksparks in Deutschland modernisiert oder ersetzt werden. Da wird richtig gespart, so dass die Konsequenz italienische Verhältnisse sind.
                      Jetzt Stromausfall in D: ca. 3,5 h/a
                      In 10 Jahren: ca. 12-13 h/a (hab ich irgendwann mal in vdi-nachrichten gelesen)

                      Eine nachhaltige Entwicklung auf dem Energiesektor ist dies auf jeden Fall nicht. Das Problem ist immer, das bei der gesamten Liberalisierung keine Rechtssicherheit vorliegt. Es wurden immer nur Verbändevereinbarungen (also keine wirklichen Gesetze, na gut außer Erneuerbare Energien-Gesetz) geschlossen. Und allein das Wort Verbändevereinbarungen regt im Prinzip schon auf, da hier verschieden Lobbis (meist die großen Energiekonzerne) ihre Interessen durchgesetzt haben.

                      Greets Lem

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                        #41
                        Original geschrieben von Lem
                        Der ISW scheint die verfügbare Leistung schon richtig zu benennen, nur wird die kurzfristig gesicherte Leistung (inklusive Wartung und Ausfällen) scheinbar nicht betrachtet. Der Bedarf an Elektrizität ist aber schon von 96 bis 2001 gestiegen ...
                        Dann habe ich keine Ahnung, woher die Differenz kommt. Laut der besagten Graphik ist die Höchstlast von 1991 bis 1996 leicht gefallen, eine Tendenz, die sich nach deinen Angaben in einen leichten Anstieg umgewandelt hat. Unter "nicht verfügbar" wird hier Kraftwerksleistung gewertet, die zum Zeitpunkt des höchsten Bedarfs wegen Reparatur, Wartung, Wassermangel etc. nicht verfügbar war. 1996 wird diese mit ca. 13 000 MW angegeben.
                        Resistance is fertile
                        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                        The only general I like is called strike

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