Helmut Kohl - Einheitskanzler oder machtfixierter Opportunist? - SciFi-Forum

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Helmut Kohl - Einheitskanzler oder machtfixierter Opportunist?

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    #16
    Zitat von succo
    Das ist noch das geringste Problem. So was gibt es in den alten Ländern auch zu Hauff.
    Sicherlich gibt es genug Steuerverschwendungen auch im Westen.

    Falsch läuft vor allem, wenn man in „Spassbäder“ statt in Gewerbegebiete investiert, also quasi immer neue Orte zu Geldausgeben schafft, aber keine wo man Geld verdienen kann.
    Sowas kommt noch dazu.

    Den Umzug der Regierung nach Berlin hätte man sich schenken können. Den wollte im Osten niemand oder das Berlin Hauptstadt wird.
    Wollte das wirklich niemand? Immerhin ist Berlin die größte Stadt und sehr zentral gelegen. Außerdem war sie ja schon mal Hauptstadt oder?

    Mir persönlich wäre es aber auch egal gewesen.

    Auch ist ein großer Teil der Milliarden die angeblich immer in den Osten „gepumpt“ wurden nie dort angekommen.
    ...und über das was rausgeholt wurde, spricht sowieso niemand.
    Die sind drüben angekommen. Nur es wurde mehr reingesteckt(aber oftmals falsch) als rausgeholt wurde. Bis auf wenige Industriestandorte wie Leipzig oder Berlin wird von der DDR zur Gesamtwirtschaft relativ wenig beigetragen. Noch!

    Ein großer Fehler war auch, dass viele Macken der alten BRD auf den Osten übertragen wurden, bestes Beispiel: das Schulsystem.
    Wie ich schon öfters mal sagte, Pisa-Sieger Finnland hatte in den Siebzigern ähnliche Probleme wie wir heute und sie haben damals ihr Schulsystem nach DDR-Vorbild reformiert und es wurde später dann auch von anderen skandinavischen Ländern übernommen.
    Das viel gelobte Schulsystem der Finnen hatte also bereits in Deutschland existiert...und es wurde mit einem Milliardenaufwand abgeschafft.
    Natürlich kann man nicht verteidigen, was in der DDR Schule bei der Erziehung zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ so alles verbockt wurde. Was die Finnen heute haben ist quasi die demokratische Version des DDR-Systems.
    Man hätte jedenfalls beim Umgang mit ostdeutschen Arbeitslosen darauf Rücksicht nehmen müssen, dass einst viele nicht werden konnten, was sie wollten.
    Also ich finde dieses ewige festhalten an dieser einen Studie(welche noch fragliche Kriterien hat - sehr eigenartige "unrealistische" Aufgabenstellungen) langsam wirklich nervig. Man tut so als wenn die Pisastudie das Maß aller Dinge wäre und sich alle Welt dran orientieren muß.

    Gegen das DDR Bildungssystem will ich ja nichts sagen. Aber Westdeutschland und die ehemalige BRD hatte immer gut ausgebildete Arbeitskräfte und war eine Zeit lang im Know-How ganz vorne in der Weltspitze. Und die Leute wurden im Westen ausgebildet.

    Es kann sein das es über die letzten 2 Jahrzehnte nachgelassen hat aber man will ja auch wieder mehr in Bildung investieren.

    Was den alten Wirsing betrifft, also die Wende hat er nicht verursacht, aber die Einheit hat er schon gemacht, dass kann man ihm nicht absprechen.
    Naja, ob er die Einheit verursacht hat...er war dort zumindest im Amt und hat die Formalitäten, besonders in Zusammenarbeit mit Genscher, abgewickelt.

    Allerdings trifft die damalige Regierung auch die Schuld an vielen, was damals falsch lief. Den Ostdeutschen wird immer vorgeworfen, dass sie damals laut nach der D-Mark schrieen. Das stimmt, aber das hätten sie bestimmt nicht getan wenn man ihnen nicht erzählt hätte, dass die wirtschaftliche Einheit so gar kein Problem ist.

    Gruß, succo
    Zumindest hätte man das mit den Wärungskurs langsamer angleichen können.

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      #17
      Was die Steuerverschwendugen angeht, so kam gestern oder vorgestern ein recht netter Bericht auf ZDF-info. Darin wurde gezeigt, dass viele in England eine Limited gründen, was die Entsprechung der GmbH ist. In D ist der Bürokratieaufwand dafür so groß, dass man 25.000 € bezahlen muss, alleine um eine GmbH anzumelden. In england warens gerade mal 200 und ein paar zerquetschte, die zu berappen sind. Dazu kommt noch, dass die Firmen mit Sitz im Ausland auch danach noch einiges an teuerer Bürokratie übergehen können. Dank europäischem Recht ist das ja ohne weiteres möglich.

      Die Bürokratie ist das, was die Wirtschaft in D kaputt macht.
      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
      endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
      Klickt für Bananen!
      Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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        #18
        Zitat von Skymarshall


        Wollte das wirklich niemand? Immerhin ist Berlin die größte Stadt und sehr zentral gelegen. Außerdem war sie ja schon mal Hauptstadt oder?

        Mir persönlich wäre es aber auch egal gewesen.
        Das ist der Punkt. Berlin war Hauptstadt und Vorzeigeobjekt. Deswegen stand Berlin auch immer an erster Stelle was die Versorgung und Investitionen betraf.
        Hier in Thüringen wurde die Bratwurst hergestellt, in Berlin wurde sie verkauft. In Berlin leistete man sich Prestigebauten, anderswo verfielen die Städte.
        Berlin war gelinde gesagt verhasst bei den meisten DDR-Bürgern. Deshalb erteilten sie auch Anfang der Neunziger bei einer Umfrage den Hauptstadtplänen eine klare Abfuhr. Die Meisten waren dafür Bonn als gesamtdeutsche Hauptstadt zu übernehmen, was bestimmt auch daran lag, dass viele noch Fans der alten BRD waren.
        ...und wenn man mal bedenkt was der Spaß Berlin zur Hauptstadt zu machen bisher gekostet hat, sollte das einem nicht egal sein.

        Die sind drüben angekommen. Nur es wurde mehr reingesteckt(aber oftmals falsch) als rausgeholt wurde. Bis auf wenige Industriestandorte wie Leipzig oder Berlin wird von der DDR zur Gesamtwirtschaft relativ wenig beigetragen. Noch!
        Was ich mit „rausholen“ meinte war:

        Die Priorität: Erst privatisieren, dann sanieren. Ein Markt mit wettbewerbsfähigen Unternehmen sollte entstehen, deren Sanierung war Sache der Investoren. Wenn sich keine Käufer fanden, blieb nur die Liquidation. Die Erwartungen waren hoch, im Herbst 1990 taxierte die Treuhand den Wert des ihr anvertrauten Vermögens auf 300 Milliarden Euro, Immobilien, Produktionsanlagen, Vorräte inbegriffen. Doch viele Verkäufe kamen nur zum Preis einer Mark oder dank einer stattlichen Mitgift zustande. Ende 1994, als die Treuhand aufgelöst wurde, wies sie ein Defizit von 115 Milliarden Euro aus. Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchner ifo-Instituts, nannte es einen der größten Fehler der Wiedervereinigung, dass »die Treuhandanstalt das bestehende Vermögen in der DDR für ’nen Appel und ein Ei an Wessis verkauft hat«. Unter dem Zeitdruck kam es kaum zu Ausschreibungen oder Auktionen. Ausländische Bewerber beklagten sich, sie würden benachteiligt. Klaus Schucht, Treuhand-Vorstand und später Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, schrieb in sein Tagebuch: »Fast alle westdeutschen Interessenten kommen mit den anmaßendsten und teilweise dreistesten Forderungen.« Manipulationen und Korruption waren nicht zu vermeiden. Selbst die Treuhand-Chefin Birgit Breuel sprach von der »grenzenlosen Überforderung« ihrer Behörde.
        Quelle

        ...und viele dieser Betriebe waren zum Zeitpunkt der Wende erst wenige Jahre alt. Einen der größten Arbeitgeber aus meiner Region, einen Molkereibetrieb, hat es auch getroffen. Gerade mal sieben Jahre alt, auf dem neuesten Stand, die Produktionsprozesse zum Teil computergesteuert. Auch dieser Betrieb wurde von Investoren übernommen, geschlossen, das Equipment demontiert und in den Westen geschafft schneller als man „Solidaritätszuschlag“ sagen kann.
        Die Subventionen, die solche Investoren erhielten um ostdeutsche Betriebe zu erhalten wurden dann meistens in den westdeutschen Stammbetrieben verbraten. Das meinte ich mit Geld, das nie im Osten ankam.

        Also ich finde dieses ewige festhalten an dieser einen Studie(welche noch fragliche Kriterien hat - sehr eigenartige "unrealistische" Aufgabenstellungen) langsam wirklich nervig. Man tut so als wenn die Pisastudie das Maß aller Dinge wäre und sich alle Welt dran orientieren muß.
        Dann sieh dir halt die Situation im Ausbildungsbereich an. Lehrlinge, welche nicht mal mehr die einfachsten Eignungstests bestehen.
        Auf den Unis wird auch immer weniger für den Beruf studiert, sondern als „Beruf“.
        ...und das liegt zum großen Teil nicht an den schlechten Studienbedingungen, sondern eher daran, dass viele trotz Hochschulreife offensichtlich nicht reif für die Hochschule sind.
        Deutsche Facharbeiter hatten immer schon einen guten Ruf weltweit, trotzdem muss man langsam mal was unternehmen, damit es auch so bleibt.

        Zitat von Spocky
        Die Bürokratie ist das, was die Wirtschaft in D kaputt macht.
        Das kann man auch gar nicht laut genug sagen. Es ist doch immer wieder lustig, dass man den Menschen mangelnde Eigeninitiative vorwirft, wenn gerade der Staat mit seiner Bürokratie solche Initiativen im Keim erstickt.

        Gruß, succo
        Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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          #19
          @Succo: Ja ok, unter solchen Gesichtspunkten gebe ich dir Recht!

          In Bildung muß auf jeden Fall mehr investiert werden. Und das fängt schon im Grundschul bzw. Vorschulalter(Kindergärten an).


          @Spocky: Das Steuerssystem ist in der Tat für viele Investoren eine Abschreckung.

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            #20
            Hallo,

            ...jaja unser Dickerchen. Jeder andere, normalsterbliche würde schon seit jahren im Knast sitzen nur der Kollege Kohl hat da als Ex-Kanzler Narrenfreiheit. Da verschwinden mal eben kurz vor Schröders Amtsübernahme Akten und Unterlagen.
            Da fallen mir spontan die Millionen ein, die sich die Kameraden durch den Verkauf der Leuna-Raffinerie an Elf Aquitaine in die Taschen gewirtschaftet haben.
            Hier steht so einiges

            Ansonsten schweige ich lieber zu dem Thema und schließe mich Spockys und Sky's Beiträgen an.
            "Unzählige Menschen haben Völker und Städte beherrscht, ganz wenige nur, sich selbst."(Lucius Annaeus Seneca)
            "Ich bin mit meinem bisschen Mensch sein derartig ausgelastet - zum Deutsch sein komm' ich ganz selten." (V. Pispers)

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              #21
              Einige falsche Dinge, einige richtige Dinge, aber auf jeden Fall zur rechten Zeit am rechten Ort.

              Er ist aber genauso wie viele über die Wiedervereinigung gestolpert und hat Fehler gemacht. Ich glaube wirklich nicht, dass ein anderer Kanzler es besser gemacht hätte.

              Kohl ist für mich immer noch eine Respektsperson, genauso wie Schröder. Beide mögen viele Fehler in ihrer Amtszeit gemacht haben, aber beide sind für Grundlegende Veränderungen verantwortlich, die nicht negativ sind.
              Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
              Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
              Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                #22
                Also egal wie die Geschichtsbücher über Kohl urteilen mögen, ich mag diesen Menschen nicht.

                Für mich ist Kohl der Inbegriff von Machtbesessenheit und Verlogenheit.
                Er hat auf Kosten anderer seinem Ego gefrönt, und das nicht zu knapp.

                Die Einheit wurde abgewickelt in einem Tempo, welches sicherlich nicht angebracht war. Die Dinge hätten bedächtiger und mit mehr Gelassenheit über die Bühne gehen müssen. Alleine der Anspruch Kohls noch zu seiner Regierungszeit die Einheit in trockene Tücher zu bekommen, hat zu delitantischen Fehlern geführt, welche wir heute ausbaden müssen.

                Als "Einheitskanzler" betrachte ich diesen Menschen mit Sicherheit nicht. Es war das Volk auf den Straßen in Leipzig und anderswo, die mit Courage und Überzeugung auf die Straßen gegangen sind.
                Erst die versprochenen "blühenden Landschaften" hat diese Aufrichtigkeit im Lichte des materialistischen Denkens verblassen lassen. Und dazu hat Kohl jede Menge beigetragen.
                "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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                  #23
                  Kohl? Ein korrupter neoliberaler Konservativer? Gibt es über den überhaupt etwas positives zu sagen? Mir fällt nichts ein. Die Einheit? Sicher nicht. Leute wie Kohl haben doch noch Ende der 80er versucht die DDR wirtschaftlich mit Krediten zu stützen und hatten eine ziemliche Panik, als die Revolution in der DDR anfing. Die Art und Weise, wie Kohl dann diese Revolution ausgenützt hat und die damalige Stimmung nationalistisch umgebogen hat (was dann in der Hetze der Union gegen Flüchtlinge und schliesslich in den Brandanschlängen der Nazis mündete), sowie wie er die Einheit (genauer massive Subventionen für westdeutsche Konzerne) über Erhöhung der Sozialabgaben finanziert hat, sprichen auch gegen Kohl.
                  Resistance is fertile
                  Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                  The only general I like is called strike

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                    #24
                    Erschreckend fand ich es, wie viele Wendehälse sich gleich unter Kohls "Rock" geschlichen haben. Fürchterlich!!

                    Man, das waren Leute, die mit Bedacht eine Revolution veranstaltet haben und kurze Zeit später meinten sie, sich im "Glanze" Kohls sonnen zu müssen. Damit meine ich jetzt einzelne Persönlichkeiten und natürlich nicht das Volk!
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                      #25
                      Dieser Tage ist der Helmut anlässlich seines 80. Geburtstages ja wieder im Gespräch. Da dachte ich, man könnte diesen Thread mal wieder hervorholen.

                      Helmut Kohl: Mann der Gegensätze | tagesschau.de

                      Außenpolitsch der große Reformer, nach innen aber der Drückeberger und Aussitzer? Der Kanzler der Einheit, der einfach getan hat, was getan werden musste oder einfach die Gunst der Stunde genutzt hat um sich seine Macht zu sichern? Oder etwas von beidem?

                      Gebt mir mal ein bischen Input.

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                        #26
                        Nuja, wenn man die Wiedervereinigung meint, dann ging das zum einen nicht ohne die Zustimmung der Siegermächte, aber zum anderen auch um die Zustimmung der BRD und hier hatte halt Kohl durchaus das sagen.

                        Bei einem anderen Kanzler wäre die DDR vielleicht die DDR geblieben, zwar hätte das Volk der DDR die DDR intern verändert, aber zu einer Wiedervereinigung mit der BRD hätte es so noch lange nicht kommen müssen.

                        Dieser Aspekt wird bei dieser Frage leider zu oft vergessen.
                        Ein paar praktische Links:
                        In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                        Aktuelles Satellitenbild
                        Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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                          #27
                          Zitat von Cordess Beitrag anzeigen
                          Bei einem anderen Kanzler wäre die DDR vielleicht die DDR geblieben, zwar hätte das Volk der DDR die DDR intern verändert, aber zu einer Wiedervereinigung mit der BRD hätte es so noch lange nicht kommen müssen.
                          Die Frage war ja, wie es nach dem Sturz des SED-Regimes weiter gehen sollte. Parteien wie das Neue Forum, die in der Revolution politisch prägend waren, hatten darauf keine richtigen Antworten. Sie wollten aber die DDR als Staat erhalten und näherten sich über dieser Frage wieder den alten Machthabern an.

                          Die drängenden Fragen waren aber soziale. Die CDU versprach eine Lösung und eine klare Entmachtung der alten Machthaber (über die Wiedervereinigung).

                          Der CDU unter Kohl (offiziell natürlich die Ost-CDU unter de Maizière) gelang es die Volkskammerwahlen zu, weil die Parteien, die die Revolution dominierten, auf die Fragen darauf, wie es weiter gehen sollte, keine Antwort hatten - und sogar den Eindruck erweckten, dass es zurück gehen sollte.

                          Die CDU gewann also mal wieder Wahlen wegen der Unfähigkeit von anderen.

                          Was das Ergebnis der CDU-Politik war, ist ja bekannt. Der Zusammenbruch der Wirtschaft in Ostdeutschlands, Massenarbeitslosigkeit, "blühende Landschaften" wo früher Industrie existierte - und haufenweise Funktionäre der DDR (u.a. der Ost-CDU), die weiter in der CDU Karriere machen konnten.
                          Resistance is fertile
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                            #28
                            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                            ... Außenpolitsch der große Reformer, nach innen aber der Drückeberger und Aussitzer? Der Kanzler der Einheit, der einfach getan hat, was getan werden musste oder einfach die Gunst der Stunde genutzt hat um sich seine Macht zu sichern? Oder etwas von beidem? ...
                            Man sollte wohl den Handlungsspielraum eines Staatschef nicht überbewerten. Dieser Thread hier unterstellt ja einen Handlungsspielraum, den es so sicher gar nicht gab.

                            Die DDR brach zusammen und davon war Kohl genauso überrascht wie alle anderen auch. Was sollte man tun? Im Nachhinein sind wir alle schlauer. Aber damals tourten doch alle massgeblichen Politiker aller massgeblichen Parteien durch die Lande und redeten von der Einheit. Das Volk wollte die Einheit. Das Volk vollzog auch schon die Einheit, siehe abgerissene Mauer und Ansturm auf Westberlin.

                            Ich glaube nicht das Kohl hier die Wahl hatte. Es gab da keine "Gunst der Stunde", die er nutzen konnte. Eine Alternative zur Einheit hat damals doch gar nicht bestanden.

                            Das diese Einheit ziemlich schlecht umgesetzt wurde, zig alte Genossen und Bonzen ihre Schäflein ins Trockene brachten und Abzocker ausschwärmten ist ein anderes Thema. Sicher hätte man eine Art Sonderwirtschaftszone einführen können, man hätte die Einheit langsamer vollziehen können, man hätte allgemein mehr Fingerspitzengefühl haben können... usw... aber das war es doch auch schon.

                            Und "Drückeberger und Aussitzer" nach innen? Was waren denn dann die Regierungszeiten von Schröder und jetzt von Merkel? Wenn sich Kohl nach innen weggeduckt hat, dann sind die jetzigen Kanzler wahrscheinlich gar nicht mehr sichtbar ...
                            "Vittoria agli Assassini!"

                            - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                              #29
                              Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                              Und "Drückeberger und Aussitzer" nach innen?
                              Kohl hat schon sehr viel verändert, z.B. Kürzungen bei Arbeitslosen, Kürzungen bei den Renten und insbesondere den Rentenansprüchen der Jüngeren, Massenentlassungen im Öffentlichen Dienst, starke Anhebung der Mehrwertsteuer etc. Kohl hat die gleiche Politik wie seine Nachfolger gemacht, d.h. eine Umverteilungspolitik zu den Reichen.
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

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                                #30
                                Zitat von max Beitrag anzeigen
                                Kohl hat schon sehr viel verändert, z.B. Kürzungen bei Arbeitslosen, Kürzungen bei den Renten und insbesondere den Rentenansprüchen der Jüngeren, Massenentlassungen im Öffentlichen Dienst, starke Anhebung der Mehrwertsteuer etc. Kohl hat die gleiche Politik wie seine Nachfolger gemacht, d.h. eine Umverteilungspolitik zu den Reichen.
                                Allein hat er es sicher nicht gemacht. Er war ja kein Herrscher von Gottes Gnaden. Weiterhin haben das alle Regierungen so oder so ähnlich gemacht. Wie so etwas ein spezieller, alleiniger Fehler von der Person Kohl sein soll, erschließt sich mir nicht.
                                "Vittoria agli Assassini!"

                                - Caterina Sforza, Rom, 1503

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