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Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung

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    Zitat von Sandswind
    Natürlich, und gerade nach Deiner Diktion! Damit wird doch der Rahmen für die Armee vorgegeben.
    Und? Mandatsvergabe ist und bleibt was anderes als die Kontrolle des Einsatzes.
    Zitat von Sandswind
    Wir fahren mit dem System parlamentarischer Kontrolle recht gut; anderes hat sich nicht bewährt.
    Und als begründung dafür darf Adolf herhalten? Schwach. Damals war die mangelnde Parlamentsbindung der Armee ein sehr geringes Problem. Andere machen es vor – dort bewährt sich das seit buchstäblich Jahrhunderten. Und der Deutsche soll das nicht können?
    Zitat von Sandswind
    Es wird knallen, wenn die Soldaten in den umkämpften Süden umziehen, darüber sind wir uns doch einig?
    Schon. Das ist nun mal die Natur eines Kampfeinsatzes und die Daseinsberechtigung einer Armee.
    Zitat von Sandswind
    Ansonsten führen die Soldaten dort unten doch einen politischen Einsatz durch
    Die Bundeswehr führt eine militärische Operation nach politischen Zielsetzungen. Jede tiefer gehende Einmischung der Politik schadet nur.
    Zitat von Sandswind
    Nein, aber gerade Du müsstest doch Verständnis dafür haben, dass man auf die Fakten hinweist.
    Solange es nicht nach „das ist so, jede Diskussion über Sinnhaftigkeit ausgeschlossen“ klingt ist das in Ordnung.
    Zitat von Sandswind
    In anderen Ländern, wie zB in den von Dir so geschätzten USA?
    Könnte man als Beispiel heranziehen, ja. Der Präsident ist Oberbefehlshaber. Richtig. Aber er mischt sich nicht in die militärischen Details ein. Glaubst du er oder der SecDef kämen auf die Idee einem Kommandeur vor Ort vorzuschreiben mit welchen Fahrzeugen das Lager verlassen werden darf?! Die Planungen im Vorfeld des Irakkrieges waren alles andere als schlecht. Die Probleme kamen erst als Rumsfeld die Pläne für den Nachkriegsirak vom Tisch gewischt hat. Das war genauso schlecht wie der Dauerzustand bei uns. Mal davon abgesehen, dass solch grundlegende Planungen was anders sind als detr tagtägliche Einsatz vor Ort.
    Zitat von Sandswind
    Weil Du persönlich es als "militärisch schwachsinnig" erachtest. Das natürlich ein überaus schlagkräftiges Argument.
    Welche Einmischung der Politik in die militärische Führung hatte den was Gutes? Welche? Wir können beim zweiten Weltkrieg mit Adolfs Entmachtung des OKHs anfangen und beim letzten Libanonkrieg aufhören.

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      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
      Und als begründung dafür darf Adolf herhalten? Schwach. Damals war die mangelnde Parlamentsbindung der Armee ein sehr geringes Problem.
      Das war eines der elementaren Probleme, weil die Herren Generäle sich auf ihren unumstösslichen Eid auf den "Führer" beriefen und ihre gesamte Ausbildung vergessen haben und noch die dümmsten Befehle ausgeführt haben.

      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
      Schon. Das ist nun mal die Natur eines Kampfeinsatzes und die Daseinsberechtigung einer Armee.
      Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie faszinierend Waffen und Gewalt auf manchen Menschen wirken können.

      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
      Könnte man als Beispiel heranziehen, ja. Der Präsident ist Oberbefehlshaber. Richtig. Aber er mischt sich nicht in die militärischen Details ein. Glaubst du er oder der SecDef kämen auf die Idee (...) Die Planungen im Vorfeld des Irakkrieges waren alles andere als schlecht. Die Probleme kamen erst als Rumsfeld die Pläne für den Nachkriegsirak vom Tisch gewischt hat.
      Ja, was denn jetzt? Offensichtlich mischt sich auch in den USA mal der "SecDef" ein. Ich bezweifle stark, dass das erste oder letzte mal gewesen ist, dass die Politik den Militärs dort Vorschriften über "Detailfragen" gemacht hat.
      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
      -Peter Ustinov

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        Zitat von Sandswind
        Das war eines der elementaren Probleme, weil die Herren Generäle sich auf ihren unumstösslichen Eid auf den "Führer" beriefen und ihre gesamte Ausbildung vergessen haben und noch die dümmsten Befehle ausgeführt haben.
        Ich bezog mich eher auf die Umsturzzeit und nicht auf die Kriegsjahre.
        Zitat von Sandswind
        Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie faszinierend Waffen und Gewalt auf manchen Menschen wirken können.
        Das hat wenig mich Faszination zu tun. Die Armee ist zuallererst zum kämpfen da, alles andere ist eine – politisch gewollte - Verschleierung der Tatsachen. Auch wenn manche das tatsächlich so meinen, auch die Bundeswehr erschöpft sich nicht in ihrer Existenz als bewaffnetes THW.

        Zitat von Sandswind
        Ja, was denn jetzt? Offensichtlich mischt sich auch in den USA mal der "SecDef" ein.
        Differenziere doch bitte. Wir sprachen über die Einmischung bis ins Detail. Diese fand und findet beim US-Militär praktisch nicht statt. Wie schon deutlich gemacht ist die Planung einer militärischen Operation etwas komplett anderes. Da spielen schließlich auch politische Interessen mit rein – sind sie ja der Ursprung des Unternehmens. Aber darum geht es eben nicht.

        Zitat von Sandswind
        Ich bezweifle stark, dass das erste oder letzte mal gewesen ist, dass die Politik den Militärs dort Vorschriften über "Detailfragen" gemacht hat.
        Wie es scheint scheinen wir unterschiedlicher Auffassungen des Begriffes „Detail“ in diesem Kontext zu haben.
        Ich subsumiere darunter keineswegs die militärische Planung von Invasionen oder die Planung der Verwaltung eines Nachkriegslandes.

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          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
          Ich bezog mich eher auf die Umsturzzeit und nicht auf die Kriegsjahre.
          Den Eid haben die Herren ja auch schon 1934 abgelegt...

          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
          Die Armee ist zuallererst zum kämpfen da, alles andere ist eine – politisch gewollte - Verschleierung der Tatsachen. Auch wenn manche das tatsächlich so meinen, auch die Bundeswehr erschöpft sich nicht in ihrer Existenz als bewaffnetes THW.
          Das heisst aber nicht, dass man die Bundeswehr (quasi weil sie halt da ist) in Gefechte jagen müsste. Man sollte schon den Nutzen und den Sinn hinterfragen. Und bei der gegenwärtigen Lage in Afghanistan sehe ich den nicht.

          Um das mal abzuschliessen: Um was es mir geht ist vor allem diese "Sinnfrage". Das ist zweifellos eine politische, keine militärtaktische Frage.
          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
          -Peter Ustinov

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            Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
            Den Eid haben die Herren ja auch schon 1934 abgelegt...
            Schon. Zum Problem wurde das aber erst 1939ff.

            Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
            Das heisst aber nicht, dass man die Bundeswehr (quasi weil sie halt da ist) in Gefechte jagen müsste.
            Sicher. Aber es heißt genauso wenig vor allem Reißaus zu nehmen was den Stempel "Kampfeinsatz" trägt.
            Und es heißt auch nicht ein solches Mandat so zu verhunzen das es zur reinen Geldverschwendung ausartet.

            Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
            Man sollte schon den Nutzen und den Sinn hinterfragen. Und bei der gegenwärtigen Lage in Afghanistan sehe ich den nicht.
            Gerade die gegenwärtige Lage in Südafghanistan macht einen substantiellen Kampfeinsatz der Bundeswehr in dieser Region wichtiger und sinnvoller denn je.
            Es gibt keine andere Möglichkeit der Lage im Süden Herr zu werden als durch den Kampf.
            Unsere verbündeten haben nicht genug Truppen vor Ort während wir es uns in einfachen Gebieten gemütlich gemacht haben.
            Die Forderungen der Nato an substantielle Deutsche Beiträge im Kampf gegen die Taliban sind nicht von der Hand zu weisen und werden durch den Photoservice bei weitem nicht abgedeckt.
            Es zeigt höchsten wie prekär die Lage der ISAF dort unten wenn sie jedes bisschen Hilfe annehmen das sie kriegen könnten.
            Eigentlich sollten sie das aus politischen Gründen ablehnen um den Politikern in Berlin zu zeigen was man von solchen Alibieinsätzen zu halten hat.

            Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
            Um das mal abzuschließen: Um was es mir geht ist vor allem diese "Sinnfrage".
            Nun, wenn wir Afghanistan befrieden wollen müssen wir im Süden gewinnen. Ganz einfach. Wenn wir Afghanistan aufgeben wollen brauchen wir das natürlich nicht.
            Aber hinter einer solchen Aktion sehe ich dann überhaupt keinen Sinn.

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              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Nun, wenn wir Afghanistan befrieden wollen müssen wir im Süden gewinnen. Ganz einfach. Wenn wir Afghanistan aufgeben wollen brauchen wir das natürlich nicht.
              Wie gesagt, ich habe ernste Zweifel, ob man ein Land wirklich befrieden kann, indem man einen Grossteil der Bevölkerung bekämpft. Es wird ja so getan, als seien die Aufständischen eine kleine Gruppe radikaler Spinner, die man nur verjagen müsse. Die Lage stellt sich aufgrund der komplexen Stammes- und Völkerstruktur aber viel schwieriger dar; da rivalisieren mehrere Gruppen um die Macht.

              Es klingt daher so schön einfach, wenn man einfach nur ein paar Leutchen ausbomben müsse, und schon ist Ruhe. Das dürfte nicht zu bewerkstelligen sein, im Gegenteil.
              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
              -Peter Ustinov

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                Zitat von Sandswind
                Wie gesagt, ich habe ernste Zweifel, ob man ein Land wirklich befrieden kann, indem man einen Grossteil der Bevölkerung bekämpft. Es wird ja so getan, als seien die Aufständischen eine kleine Gruppe radikaler Spinner, die man nur verjagen müsse. Die Lage stellt sich aufgrund der komplexen Stammes- und Völkerstruktur aber viel schwieriger dar; da rivalisieren mehrere Gruppen um die Macht.
                Am Beispiel der Schwierigkeiten bei der Einigung von Serben und Albanern bezüglich des Kosovo zeigt sich doch deutlich wie problematisch eine "Demokratisierung" eines von krieg zertrümmerten Landes ist.
                Es kann nur in ganz kleinen schritten gehen.

                nur der entscheidende Punkt dabei ist die Sicherung des Friedens.
                Keine Waffengewalt mehr. Hierfür sind die internationalen truppen zuständig.

                In Afghanistan sollte das nicht anders sein. Es gilt jegliche Waffengewalt zu verhindern und gleichzeitig als Vermittler zu fungieren. Hierzu gehört aber auch das verhindern von waffenlieferungen an Taliban usw, also auch eine strikte kontrolle der Grenzen.
                Demokratie lässt sich sicherlich nicht aufzwingen auch und v.a. nicht in kurzer zeit.

                Aber es ist unsere Pflicht sich dafür einzusetzen und nicht wie es die deutsche Regierung tut, bei jedem Anschlag, über Rückzug und Verkürzung des mandats usw. nachzudenken.

                Dem Pulverfaß Afghanistan wird irgendwann die Munition ausgehen.
                „Dass man diesen Arschlöchern immer die Welt erklären muss." (Helmut Schmidt)

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                  Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                  Wie gesagt, ich habe ernste Zweifel, ob man ein Land wirklich befrieden kann, indem man einen Grossteil der Bevölkerung bekämpft.
                  Mit Verlaub, das tun wir bei weitem nicht. Würden wir gegen einen Großteil der Bevölkerung kämpfen, sprich uns mit den Warlords anlegen wären die deutschen Truppen im Norden binnen weniger Wochen am Ende. Wirklich am Ende. Wenn dann kein Eratz mehr durchkäme wärs das.
                  Wir kämpfen im Süden gegen Taliban und vereinzelt gegen ein paar Terrorzellen im Land, Die Unterstützung der Bevölkerung für diese Angreifer ist wahrlich nicht umfassend.

                  Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                  Es wird ja so getan, als seien die Aufständischen eine kleine Gruppe radikaler Spinner, die man nur verjagen müsse.
                  Ob so getan wird sei mal dahingestellt.
                  Die Taliban sind aber schlicht und einfache eine mehrere Tausend Mann starke Streitmacht die sich hauptsächlich auf das Südliche Grenzgebiet zu Pakistan konzentriert. Die örtlichen Warlords und die örtliche Bevölkerung sympathisieren mit ihnen. Komplizierter ist es eigentlich nicht. Die Warlords im Rest des Landes haben absolut nichts gegen uns - warum auch schließlich haben die USA an ihrer Seite gegen die verhassten Taliban gekämpft und die ISAF stört jetzt nicht mal den Drogenbau.
                  Geht gar nicht anders, würden die Warlords wirklich Landesweit ernst machen müssten wir ISAF entweder mindestens verfünffachen oder eine böse militärische Niederlage hinnehmen.

                  Zitat von Sandswind
                  Es klingt daher so schön einfach, wenn man einfach nur ein paar Leutchen ausbomben müsse, und schon ist Ruhe. Das dürfte nicht zu bewerkstelligen sein, im Gegenteil.
                  Sicher, Bombenangriffe sind Wirkungslos. Wir brauchen Boots on the Ground in Massen. Konzentriert auf den Süden.

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                    Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                    Nö, genau das hat man nicht.
                    Die US-Truppen haben im Rahmen on OEF den Gegner ziemlich am Boden gehalten, sie hatten aber - wegen der Invasion des Iraks - nicht die Aufmerksamkeit und die Kapazitäten den Job wirklich zu erledigen.
                    Das Problem begann dann akut zu werden, als man die ISAF in den Süden schickte.
                    Da würde mich deine Quelle für diese Behauptung interessieren, da es eigentlich allgemein bekannt ist, dass die US-Truppen im Süden immer massive Probleme und nennenswerte Verluste im Süden hatten - weshalb sie ihre Besatzungszone ja so gerne an die NATO abgetreten haben.
                    Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                    Die Europäer meinten dann sie könnten in den Talibanhochburgen genauso vorgehen wie in den Gebieten der ehemaligen Nordallianz. Sprich mit bewaffneten Wiederaufbau.
                    Das Konzept des "bewaffneten Wiederaufbaus" stammt von den US-Truppen, die es im Süden umsetzen, und wurden erst sehr viel später im Norden u.a. von deutschen Truppen (zum Ärger der Hilfsorganisationen) eingeführt.

                    Die europäischen Truppen benutzen dort auch typische Aufstandsbekämpfungsmethoden, weshalb ja gerade es auch in der BRD massive Kritik an der Unterstützung dieser Strategie durch die Tornados gibt. Sie z.B. die Aussagen des Bundeswehrverbands (z.B. hier) oder des CDU-Bundestagsabeordneten Willy Wimmer (siehe "So werden Gegner von morgen gezüchtet").
                    Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                    Die Warlords im Rest des Landes haben absolut nichts gegen uns
                    Teilweise richtig, sie dürfen ja weiter die Leute terrorisieren, ausbeuten, ihre Drogenhandeln betreiben und den Leuten ihre islamistische Ideologie aufzwingen. Allerdings gibt es sehr wohl auch in anderen Teilen Warlords, die zum Kampf gegen die Besatzungstruppen aufrufen (siehe z.B. Kriegsherr Hekmatyar ruft Deutsche zum Abzug auf, den Link hatten wir ja schon), u.a. deshalb weil die NATO sich auf deren Konkurrenten als Verbündete stützt.
                    Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                    Die Kommandeure vor Ort hatten nie die Mittel die Taliban/al Quaida wirklich zu schlagen. Sie können sie nur eindämmen, hier und da siegen aber nicht verrichten.
                    Richtig. Diese Problem lässt sich aber auch mit einer Verzehnfachung der Truppen nicht lösen, weil es im westlichen kein militärisches Problem ist, sondern ein politisches. Deshalb versteht du ja auch den Vergleich mit Vietnam nicht. Dort hat eine Intensivierung der Kämpfe und eine Aufstockung der Truppen nicht zur Beruhigung geführt, sondern zu einer Zunahme der Opfer auf allen Seiten. Viel krasser, als in Vietnam, kann man eigentlich gar nicht mehr vorgehen. Massive Flächenbombardierungen, verbreiterter C-Waffen-Einsatz, sehr viele Bodentruppen, Mordkommandos, die politische Gegner umbrachten etc. Und dies hatte dann eben nicht dazu geführt, dass die USA den Krieg gewinnen konnten, sondern hat dazu geführt, dass sie fast die gesamte vietnamische Bevölkerung dazu brachten, die Vietcong zu unterstützen und dazu auch noch einen Grossteil der US-Bevölkerung und der US-Soldaten selbst (!!) dazu brachten, sich gegen den Krieg zu stellen. Eine ähnliche Entwicklung sieht man im Irak - und eben auch in Afghanistan.

                    Es ist vollkommen naiv zu meinen, dass man die Taliban durch mehr Truppen schlagen könnte. Eine solche Annahme zeigt einfach, dass du so in deiner militaristischen Ideologie verbohrt bist, dass du unfähig bist, politische Zusammenhänge zu verstehen.
                    Resistance is fertile
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                      Zitat von max Beitrag anzeigen
                      Die Basis dafür, dass die Bauern Mohn anbauen, ist nun mal, dass sie davon am ehesten leben können. Wenn man das Problem an der Wurzel in Afghanistan packen will, muss man Alternativen bieten. Aber so lange es eine hohe Nachfrage nach Heroin gibt, wird sich wohl der Anbau von Mohn unter den dortigen klimatischen Bedingungen eindeutig mehr lohnen.
                      Entweder bin ich Muslime oder eben nicht. Ich kann mir nicht immer nur das Beste aus der Religion aussuchen, den Westen verfluchen aber gleichzeitig Drogen anbauen. Kultur hin, Kultur her, das geht so nicht.

                      Und Alternativen muss es wohl geben, oder wie haben die denn sonst da früher überlebt?

                      Zitat von max Beitrag anzeigen
                      (...)Diese Region hat strategisch eine grosse Bedeutung, da es a) eine sehr rohstoffreiche Region ist.
                      Aha, das ist mir neu, was gibt´s denn da so, außer Lapislatsolie?

                      Zitat von max Beitrag anzeigen
                      Die USA haben im Rahmen des Afghanistan-Kriegs eben auch zahlreiche Stützpunkte in den rohstoffreichen Ländern der Region erhalten können. b) geht es natürlich um die Stärkung der eigenen Position gegenüber China und Russland.
                      Ich glaube du überbewertest da Afghanistan ein wenig, oder?

                      Zitat von max Beitrag anzeigen
                      Du forderst deren Einsatz dort, weshalb es sehr wohl angebracht ist, dass dafür bist, diese Soldaten für deine Ziele zu verheizen. Natürlich willst du dies nicht wahrhaben, dass auch westliche Soldaten dort sterben.
                      Glaub mir, ich bin noch nah an der Truppe und bin mir sehr wohl bewusst, dass dort Soldaten sterben. Aber es war nun mal deren Berufswunsch und dann muss man auch mit den Konsequenzen leben. Niemand wird gezwungen in die Armee zu gehen, soweit ich weiß, sind die alle freiwillig da.



                      Zitat von max Beitrag anzeigen
                      Das naive Geschrei eines Befürworters der Barbarei ...
                      Wenn du das sagst wird das wohl stimmen
                      Gruß,

                      vanR

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                        Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                        Und Alternativen muss es wohl geben, oder wie haben die denn sonst da früher überlebt?
                        Lebensmittel angebaut - was sonst?
                        Warum sie es jetzt nicht machen? Einfach, die UNO & Hilfsorganisationen sorgen schon dafür das jeder Afghane genug zum beißen hat. Lohnt sich nicht da noch Gemüse Getreide, Reis oder sonstwas anzubauen.
                        Mit dem Mohn kann man halt mehr Geld verdienen, also...
                        Immer das selbe, die menschliche Gier halt.
                        Man sollte die Hilfen zurückfahren und ganz gezielt die Bauern unterstützen die keinen Mohn anbauen.

                        Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                        Aha, das ist mir neu, was gibt´s denn da so, außer Lapislatsolie?
                        Nix. Und die strategische Bedeutung geht genauso gegen null. Liegt isoliert mitten im asiatischen Kontinent, wenn die Nachbarstaaten rumzicken hat man ein Problem.
                        Aber max ist da unbelehrbar. Ein gut gemeinter Ratschlag: Spar dir die Diskussion darüber. Nutzlos.
                        Zitat von max
                        Da würde mich deine Quelle für diese Behauptung interessieren, da es eigentlich allgemein bekannt ist, dass die US-Truppen im Süden immer massive Probleme und nennenswerte Verluste im Süden hatten
                        Das soll allgemein bekannt sein? Im Süden würde gekämpft und im Kampf gibt es Verluste – das ist vollkommen natürlich. Das das Terrain den Einsatz von Hochtechnologie nicht begünstigt ist auch klar und impliziert höhere Verluste. Aber bitte welches Problem denn? Man hat die Taliban mit geringen Kräften am Boden gehalten, dann kam die ISAF und hat die US-Kampftruppen abgelöst. Die Taliban konnten Atem holen und die wirklichen Probleme begannen.
                        Zitat von max
                        - weshalb sie ihre Besatzungszone ja so gerne an die NATO abgetreten haben.
                        Sicher. Nur verdammt merkwürdig das sie immer noch da unten voll mit im Kampf stehen und erst kürzlich substantielle teile der 101st Airborne zusätzlich reinschicken...
                        Zitat von max
                        Das Konzept des "bewaffneten Wiederaufbaus" stammt von den US-Truppen, die es im Süden umsetzen, und wurden erst sehr viel später im Norden u.a. von deutschen Truppen (zum Ärger der Hilfsorganisationen) eingeführt.
                        Die US-Truppen hatten im Süden kein Konzept des "bewaffneten Wiederaufbaus" ihre Mission war es – unter OEF Mandat – den Krieg gegen den Terror fortzusetzen indem sie die verleibenden Taliban in ihren Hochburgen angreifen. Die Ausweitung des ISAF-Mandats über Kabul hinaus war zum einen bitter notwendig und hat zum andere kaum etwas mit dem Kampf der US-Streitkräfte im Süden gemein.
                        Zitat von max
                        Die europäischen Truppen benutzen dort auch typische Aufstandsbekämpfungsmethoden,
                        Nein, das tun sie nicht. Das tut momentan keiner. Auch nicht die USA im Irak. Würde man echte Aufstandsbekämpfungsmethoden anwenden wäre dort praktisch über Nacht Ruhe. Informier dich mal drüber was die Franzosen in Algerien getan haben. Wie sie die Schlacht im Algier – Bagdad ist ein nahezu identischen Szenario – gewannen. Das Land haben sie zwar aus politischen Gründen verlassen, der asymmetrische Krieg gegen die Algerischen Guerillas haben sie aber gewonnen. Die typischen Aufstandsbekämpfungsmethoden von damals sind heute aber nicht mehr vermittelbar. Das was du hier kritisierst ist nichts dagegen.
                        Zitat von max
                        Teilweise richtig, sie dürfen ja weiter die Leute terrorisieren, ausbeuten, ihre Drogenhandeln betreiben und den Leuten ihre islamistische Ideologie aufzwingen. Allerdings gibt es sehr wohl auch in anderen Teilen Warlords, die zum Kampf gegen die Besatzungstruppen aufrufen
                        Das ist aber die Ausnahme. Und zur Zusammenarbeit mit den Warlords gibt es keine Alternative. Es sei denn du möchtest einen weiteren Failed State.
                        Zitat von max
                        Richtig. Diese Problem lässt sich aber auch mit einer Verzehnfachung der Truppen nicht lösen, weil es im westlichen kein militärisches Problem ist, sondern ein politisches.
                        Nein. Das Niederringen der verbleibenden Talibankräfte ist eine Aufgabe die nur militärisch gelöst werden kann. Da hilft es nicht rumzujammern, dass der Feind Sympathien in der Bevölkerung hat und diese durch den Kampf vermehren kann. Politische Lösungen werden nicht funktionieren. Du kannst in einer Kampfregion keine Wiederaufbauarbeit leisten. Das ist unmöglich. Hat die ISAF versucht und ist gescheitert. Du musst die gegnerischen militärischen Kapazitäten zerschlagen. Erst wenn die Angriffe des Feindes auf ein Mindestmaß zurückgehen ist Wiederaufbauarbeit möglich. Wir können mit der gegenwärtigen Truppenstärke dieses Ziel nicht erreichen. Das machen die Kommandeure klar. Aber sie sagen auch das es mit mehr Truppen durchaus zu schaffen wäre. Es liegt komplett in unserer Hand wie die Zukunft Afghanistans aussieht. Das wird sich in den nächsten drei, vielleicht vier Jahren entscheiden. Entweder wir besiegen die Taliban und können im Süden den Wiederaufbau vorantrieben oder wie ziehen ab und das Land versinkt wieder im üblichen Chaos. Und wird wieder ein Rückzugsgebiet für Terroristen.
                        Im Vietnam waren die Rahmenbedingungen komplett anders. Ein elementares Problem war es zB das Luftangriffe auf nordvietnamesische Häfen über lange Zeit ein absolutes Tabu waren. So konnte der Nachschub aus der UdSSR aufrecht erhalten werden. Aber ich will das nicht zum Thema machen. Das führt eh zu nichts.

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                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Die Warlords im Rest des Landes haben absolut nichts gegen uns - warum auch schließlich haben die USA an ihrer Seite gegen die verhassten Taliban gekämpft und die ISAF stört jetzt nicht mal den Drogenbau.
                          Geht gar nicht anders, würden die Warlords wirklich Landesweit ernst machen müssten wir ISAF entweder mindestens verfünffachen oder eine böse militärische Niederlage hinnehmen.
                          Du wirst mir aber nicht ernsthaft verkaufen wollen, dass man auch weiterhin den Warlords freie Hand lassen soll? Wie soll denn das Land mit ihnen befriedet werden? Karzai jammert vollkommen zurecht über den Drogenanbau - nächstes Problem. Wenn man das alles zusammenrechnet, bräuchte man verdammt viele Truppen und würde das Problem immer noch nicht in den Griff bekommen. Das siehst Du ja anscheinend selbst so.

                          Wie gesagt: Ich sehe keinen Fortschritt in der Aufstockung der Truppen. Das führt nicht weiter.
                          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                          -Peter Ustinov

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                            Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                            Du wirst mir aber nicht ernsthaft verkaufen wollen, dass man auch weiterhin den Warlords freie Hand lassen soll?
                            Mir gefällt das genausowenig wie dir. Aber ich sehe keine Möglichkeit denen ernsthaft ins Handwerk zu pfuschen. Wir können uns nicht leisten, das sie sich feindselig gegenüber unseren Truppen verhalten.
                            Wir haben nicht die Kapazitäten (weder vor Ort noch insgesamt) um in ganz Afghanistan so zu kämpfen wie im Süden.

                            Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                            Wie soll denn das Land mit ihnen befriedet werden?
                            Zuallererst müssen die Kämpfe im Süden gewonnen werden. Dann kann man langsam darangehen den Rest des Landes auf den richtigen Weg zu führen. Das geht nicht über Nacht, das dauert Jahrzehnte. Bedingt aber nicht unbedingt die Präsenz Zehntausender Nato-Soldaten.
                            Alles gleichzeitig machen zu wollen wäre ein schwerer Fehler. Priorität muss der Süden haben. Das Mohnproblem ist ärgerlich muss aber warten.
                            Es sei denn du zeigst mir Möglichkeiten auf wie wir unsere Truppenstärke vervielfachen und das dem Volk verkaufen können?
                            Glaub mir, mir gefällt es nicht. Aber außer Abzug gibt es dazu keine Alternative.

                            Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                            Wie gesagt: Ich sehe keinen Fortschritt in der Aufstockung der Truppen. Das führt nicht weiter.
                            Wie willst du sonst die Kämpfe im Süden beenden? Das geht nur durch mehr Truppen. Die Probleme im Rest der Landes muss man anders lösen - völlig richtig. Aber im Süden braucht es mehr Soldaten. Und das schließt deutsche Fallschirmjäger mit ein.
                            Batallionsgröße. Mindestens.

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                              Du wirst mir aber nicht ernsthaft verkaufen wollen, dass man auch weiterhin den Warlords freie Hand lassen soll? Wie soll denn das Land mit ihnen befriedet werden? Karzai jammert vollkommen zurecht über den Drogenanbau - nächstes Problem. Wenn man das alles zusammenrechnet, bräuchte man verdammt viele Truppen und würde das Problem immer noch nicht in den Griff bekommen. Das siehst Du ja anscheinend selbst so.

                              Wie gesagt: Ich sehe keinen Fortschritt in der Aufstockung der Truppen. Das führt nicht weiter.
                              Im Grunde hast du da Recht. Selbst wenn man die Truppenzahlen verdoppelt, wird man in derartigem Gelände keine lückenlose Überwachung hinbekommen. Aber das braucht man auch gar nicht. Man müsste mehrere Dinge gleichzeitig tun:
                              - Die Drogenbarone und die Talibantzentralen mit regelmäßigen Angriffen (insbesondere auf Stützpunkte und Nachschubkonvois) klein halten. Das vermindert deren Fähigkeiten enorm
                              - Dann muss man in den Bevölkerungszentren ein Klima der Sicherheit schaffen, in dem Hilfsorganisationen und einheimische Wirtschaft funktionieren können.
                              - und zuletzt braucht man viel Geduld. Erst wenn eine Generation erwachsen wird, die sich nicht selbst aktiv am Krieg beteiligt hat, hat man eine Chance auf Aussöhnung. Umso mehr natürlich, je "normaler" ihre Kindheit und Jugend war.
                              können wir nicht?

                              macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                                Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                                - Die Drogenbarone und die Talibantzentralen mit regelmäßigen Angriffen (insbesondere auf Stützpunkte und Nachschubkonvois) klein halten. Das vermindert deren Fähigkeiten enorm
                                Lass um Himmels willen die Finger von den Drogenbaronen.
                                Was haben wir denn davon wenn wir an die rangehen? Wir machen uns diese Warlords unnötiger Weise zu Todfeinden und haben längst nicht die Kapaziäten zur Verfügung um das durchzustehen.
                                Maximal ein begrenzter Einsatz gegen die Drogenbarone im Süden die eh mit den Taliban kooperieren.
                                Alles andere wird in einer Katastrophe enden.

                                Deine Vorschläge sind nicht falsch, lösen aber das Problem im Süden nicht.
                                „Talibanzentralen“ als solche existieren nicht, man muss vor Truppen einsetzen um den Gegner aufzuklären und auszuschalten. Biserl Luftangriffe und Search & Destroy wird bei den beschränkten Ressourcen vor Ort nicht ausreichen.

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