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    #16
    Zitat von Nopper Beitrag anzeigen
    Laut Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls ist im Jahr 2006 im Rahmen der Ermittlungen eine Schadenssumme von 603 Mio. € ermittelt worden. Insgesamt sind dabei rund 150.000 Strafttaten und Ordnungswidrigkeiten zur Vollstreckung gekommen. Alles andere als kleine Zahlen. Die Dunkelziffer ist da sicher noch um einiges höher.
    Das will ich ja nicht abstreiten mit dem wirtschaftlichen Schaden.

    Ich meinte eher das es keinen Einfluß auf die Arbeitslosenstatistik hat.

    Arbeitlose die Schwarzarbeit machen handeln zwar illegal, sind aber trotzdem noch arbeitslos.

    Also wenn Schwarzarbeiter weniger werden ist der wirtschaftlichen Schaden geringer, aber sonst ändert sich nichts. Weil entweder Arbeitlose Schwarzarbeit machen oder Arbeitende. Aber dann nebenher. Ihr Status ändert sich nicht.
    Zuletzt geändert von Skymarshall; 16.06.2007, 22:40.

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      #17
      Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
      Die Trendrichtung ist tatsächlich sehr leicht zu erfassen. Dazu genügt es, wenn die BA auf ihren Kontoauszügen nachschaut, wieviele Leistungsempfänger es im letzten Monat gab. Nimmt die Zahl ab, ist das ein positiver Trend.
      Nein, das genügt überhaupt nicht. Daran sieht man lediglich, wie viele Leistungen erhalten. Es ist bekannt, dass es sehr viele Menschen gibt, die ein Anrecht auf Hartz IV haben, es aber nicht beantragen (u.a. wegen der damit verbundenen Demütigung).

      Hartz IV ist hier natürlich auch widersprüchlich, weil Sozialleistungen mit Arbeitslosengeld vermischt wurde. Hartz IV erhalten ja auch Leute, die gar nicht arbeiten können bzw. Leute, die zwar arbeiten, aber zu wenig verdienen, um davon leben zu können (Hartz IV ist deshalb im Endeffekt bereits ein Kombilohn).

      Die Bundesagentur gibt übrigens nicht die Zahl der Leistungsempfänger als die Zahl der Arbeitslosen an, sondern zwischen diesen beiden Zahlen gibt es eine zunehmende Differenz.
      Resistance is fertile
      Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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        #18
        Zitat von max
        Nein, das genügt überhaupt nicht. Daran sieht man lediglich, wie viele Leistungen erhalten. Es ist bekannt, dass es sehr viele Menschen gibt, die ein Anrecht auf Hartz IV haben, es aber nicht beantragen (u.a. wegen der damit verbundenen Demütigung).
        Warum zitierst du mich, wenn du völlig an meiner Aussage vorbei Antwortest?
        Lies mal nochmal in Ruhe. Ich habe nur gesagt, dass der Trend sehr leicht zu erfassen ist. Das kannst du auch kaum abstreiten.
        Die Frage nach der tatsächlichen Zahl ist sicherlich sehr schwer zu beantworten (nicht umsonst spricht die BA häufig von "arbeitssuchend gemeldeten"), aber die ist auch nicht wirklich interessant. Du kannst ja auch einfach die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nehmen und dann quasi gegenrechnen.
        können wir nicht?

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          #19
          Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
          Ich habe nur gesagt, dass der Trend sehr leicht zu erfassen ist. Das kannst du auch kaum abstreiten.
          Der Trend lässt sich aber gerade mit der Zahl der Leistungsempfänger nicht erfassen. Dafür ist doch Hartz IV gerade ein gutes Beispiel
          Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
          Die Frage nach der tatsächlichen Zahl ist sicherlich sehr schwer zu beantworten (nicht umsonst spricht die BA häufig von "arbeitssuchend gemeldeten"), aber die ist auch nicht wirklich interessant.
          Natürlich ist dies eine interessante Zahl, weil sie zeigt, wie viele Menschen betroffen sind - was der Trend ja gar nicht ausdrückt.

          Der Trend dagegen zeigt höchstens, ob ein Problem schlimmer wird oder Besserung in Sicht ist. Dafür braucht man aber eine ehrliche Bestandsaufnahme ohne statistische Schönfärberei, die dann auch den Trend verschleiern kann.
          Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
          Du kannst ja auch einfach die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nehmen und dann quasi gegenrechnen.
          Daraus sieht man aber nicht, wie viele Leute nicht arbeiten können, weil sie z.B. zu jung oder zu alt sind, tatsächlich sich in Ausbildung befinden (also nicht nur in einer Pseudomassnahme geparkt werden, um die Statistik zu schönen), zu krank oder in Mutterschaft sind etc. Auch die echten Selbstständigen sowie die Scheinselbstständigen muss man noch einrechnen.
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            #20
            Zitat von max
            Der Trend lässt sich aber gerade mit der Zahl der Leistungsempfänger nicht erfassen. Dafür ist doch Hartz IV gerade ein gutes Beispiel
            Vielleicht kannst du mir diese abenteuerliche Behauptung mal belegen. Auf jeden Fall weiss die BA sehr genau, warum jemand keine Leistungen mehr bezieht. Also kann man da sehr wohl erkennen, ob es eine steigende Anzahl von Arbeitsplätzen gibt. Und das ist letztendlich das volkswirtschaftlich interessante Argument.

            Natürlich ist dies eine interessante Zahl, weil sie zeigt, wie viele Menschen betroffen sind - was der Trend ja gar nicht ausdrückt.
            "Betroffen" würde in dem Zusammenhang einfach unterstellen, dass die "Schattenarbeitslosen" auch tatsächlich arbeit suchen. Vielfach ist das einfach nicht der Fall. Da gibt es Frührenter, Hausfrauen, "Lebenskünstler" etc. etc.

            Übrigens witzig, dass du, nachdem du jahrelang behauptet hast, dass die Arbeitslosigkeit in einem Konjunkturaufschwung nie geringer wird, als im letzten und das anhand der offiziellen Arbeitslosenstatistiken belegt hast, jetzt behauptest, dass diese Zahlen ja gar nicht aussagefähig sind. Im Vorgriff auf die drohende Widerlegung deiner These?
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              #21
              Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
              Vielleicht kannst du mir diese abenteuerliche Behauptung mal belegen.
              Abenteuerlich? Es sollte doch offensichtlich sein, dass wenn man Sozialhilfeempfänger, die nicht arbeiten können, zu den Empfänger von Leistungen für Arbeitslose rechnet, keine schlüssige Aussage über die Arbeitslosigkeit erhält. Aber wie gesagt: die Bundesagentur gibt auch nicht die Zahl der Leistungsempfänger als die Zahl der Arbeitslosen an.

              Hier mehr dazu:
              "Müntefering gibt falsche Zahlen heraus"
              z.B.
              Zitat von Paul Schröder
              Bei der Arbeitslosenzahl sind die Gestaltungsspielräume aber extrem groß. Ein Beispiel: Wenn man die Bezieher von Arbeitslosengeld I und II zusammenrechnet, dann hat sich ihre Zahl letztes Jahr nur um 257.000 vermindert. Aber die registrierten Arbeitslosen sind - wie gesagt - um knapp 600.000 gesunken. Hier tut sich eine Lücke von rund 340.000 Menschen auf, die irgendwie aus der Arbeitslosenstatistik verschwunden sind.
              Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
              Auf jeden Fall weiss die BA sehr genau, warum jemand keine Leistungen mehr bezieht.
              Da wäre ich mir nicht sicher Das ändert aber auch nichts daran, dass die Zahl der Leistungsempfänger nicht der Zahl der Arbeitslosen entspricht und der Trend bei den Leistungsempfänger auch nicht den Trend bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit entsprechen muss.
              Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
              Übrigens witzig, dass du, nachdem du jahrelang behauptet hast, dass die Arbeitslosigkeit in einem Konjunkturaufschwung nie geringer wird, als im letzten und das anhand der offiziellen Arbeitslosenstatistiken belegt hast, jetzt behauptest, dass diese Zahlen ja gar nicht aussagefähig sind. Im Vorgriff auf die drohende Widerlegung deiner These?
              Meine Aussage war, dass konjunkturelle Aufschwünge nichts an der Massenarbeitslosigkeit ändern und diese längerfristig auch nicht zu einer Reduzierung der Arbeitslosigkeit beitragen. Natürlich gibt es auch konjunkturelle Schwankungen der Zahl der Arbeitslosen, aber solche Schwankungen gab es auch vor diesem Aufschwung

              Das die Arbeitslosenstatistik grob fehlerhaft ist, ist auch schon seit Jahren bekannt. Ich behaupte also auch nicht "jetzt" plötzlich etwas. Den Artikel oben habe ich z.B. schon vor Monaten mal verlinkt.
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                #22
                Zitat von max
                Abenteuerlich? Es sollte doch offensichtlich sein, dass wenn man Sozialhilfeempfänger, die nicht arbeiten können, zu den Empfänger von Leistungen für Arbeitslose rechnet, keine schlüssige Aussage über die Arbeitslosigkeit erhält. Aber wie gesagt: die Bundesagentur gibt auch nicht die Zahl der Leistungsempfänger als die Zahl der Arbeitslosen an.
                Nein. Aber die Zahl der "Leistungsnichtmehrempfängerweilsiearbeitgefundenhaben" korreliert eindeutig mit der Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze. Es geht auch nicht um die absolute Zahl der Arbeitslosen, der Schrei nach absoluten Zahlen ist seit den 50ern in keiner VWL Vorlesung mehr gekommen, es geht um den Trend.


                Da wäre ich mir nicht sicher Das ändert aber auch nichts daran, dass die Zahl der Leistungsempfänger nicht der Zahl der Arbeitslosen entspricht und der Trend bei den Leistungsempfänger auch nicht den Trend bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit entsprechen muss.
                Wenn man keine Leistungen mehr erhält muss das einen Grund haben. Der Grund "neues Beschäftigungsverhältnis" minus der Zahl der neuen Leistungsempfänger wegen "kein Beschäftigungsverhältnis mehr" ergibt eine klare Aussage.
                Es kann davon ausgegangen werden, dass diejenigen, die sich nicht bei der BA melden a) keine Arbeit suchen oder b) sogar bessere Chancen auf neue Arbeit haben, daher ist dieser Trend hervorragend geeignet zu beschreiben, wie es auf dem Arbeitsmarkt aussieht.
                können wir nicht?

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                  #23
                  Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                  Der Grund "neues Beschäftigungsverhältnis" minus der Zahl der neuen Leistungsempfänger wegen "kein Beschäftigungsverhältnis mehr" ergibt eine klare Aussage.
                  Sicher. Aber das ist nicht die Aussage, die veröffentlicht wird. Darum ging es doch genau: um statistische Tricks, mit denen Arbeitslose aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik herausgerechnet werden.

                  Die Definition von arbeitslos ist für den Trend eben sehr wohl relevant. Ein Beispiel: man verändert die Definition so, dass die Wochenarbeitszeit, ab der man als beschäftigt gilt, reduziert wird. Dann sieht man plötzlich einen Trend des Rückgangs der Arbeitslosigkeit, obwohl sich real überhaupt nichts an der Arbeitslosigkeit verändert hat (solche Definitionsunterschiede sieht man übrigens sehr häufig zwischen verschiedenen Staaten).

                  Dazu ist der reale Umfang der Arbeitslosigkeit natürlich auch relevant. Es macht halt einen Unterschied, ob zwei Millionen oder acht Millionen arbeitslos sind - insbesondere, wenn man sich mit dem Rückgang um eine Million brüsten will
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                    #24
                    Zitat von max Beitrag anzeigen
                    Dazu ist der reale Umfang der Arbeitslosigkeit natürlich auch relevant. Es macht halt einen Unterschied, ob zwei Millionen oder acht Millionen arbeitslos sind - insbesondere, wenn man sich mit dem Rückgang um eine Million brüsten will
                    Und was genau IST daran für dich denn so WICHTIG, außer dem Faktum, den von dir wenig geliebten "Staat" als Abstractum mit nacktem Fingerzeig und rausgestreckter Zunge zu bedenken, munter "Ätschi Bätschi" dazu summend?

                    Was hat dieses Wissen für DICH für eine Auswirkung?

                    Irgendwie habe ICH das Gefühl, dass es wirtschaftlichen in unserem Land nicht bergab geht im Moment - so, wie du das Gefühl hast, dass dich der Staat belügt und betrügt und dieses Gefühl auf Quellen stützt, die nicht minder "zweifelhaft" sind als die meinigen.
                    Unser Land hat andere Probleme. Mangelnde Kulturelle Selbstdefiniton, Parteipolitische Machtspiele, ausgeuferten Bürokratismus sowie Überalterung und darüber hinaus die Emanzipation der Frau, die Recht und billig ist, aber im Moment zu bedenklichen, traurigen Entwicklungen in vielfältigen Bereichen führt.
                    Aber, ganz sichger, hat unser Land im Moment kein Problem mit wirtschaftlicher Prosporität und den dadurch entstehenden Arbeitsplätzen - denn sie entstehen nun mal. Ob in dem Maße, wie die Regierung es angibt, ist dann zweitrangig.
                    Wie es bereits angeführt wurde: Der Trend ist wichtig, und der stimmt - Gott sei Dank!
                    Da ist mir auch völlig egal, ob wir 3,8 oder 5 Millionen Arbeitslose haben - von 81 Millionen Menschen werden nun mal einige entweder aus Dumm - oder Faulheit nicht zum Arbeiten gebracht werden können, und da wären wir mit 3 Millionen noch gut bedient... Und, ganz ehrlich: Unser Staat läuft ganz offensichtlich auch mit 5, 6 Millionen Arbeitslosen, oder?

                    Schleierhaft also, was derartige Petitionen anders sollen, als den Pseudo-Intellektuellen Linken oder den Durchschnitts-BILD!-Lesern mal wieder ein Ventil für die persönliche Unzufriedenheit mit sich selbst zu bieten.

                    Edit: Aber vielleicht solltest du bei der nächsten BT-Wahl dein Kreuz bei "Die Linke" machen - die versprechen nämlich noch totale Transparenz und Vollbeschäftigung - oder anders: Den Systemwechsel... ^^

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                      #25
                      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                      Was hat dieses Wissen für DICH für eine Auswirkung?
                      Ganz einfach: wie weit schliesst die Gesellschaft, in der ich lebe, Menschen aus dem Arbeitsleben aus?
                      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                      Unser Land hat andere Probleme. Mangelnde Kulturelle Selbstdefiniton, Parteipolitische Machtspiele, ausgeuferten Bürokratismus sowie Überalterung und darüber hinaus die Emanzipation der Frau, die Recht und billig ist, aber im Moment zu bedenklichen, traurigen Entwicklungen in vielfältigen Bereichen führt.
                      Das sind also Probleme? Die kulturelle Selbstdefinition? Wahrlich ein Problem im Vergleich zur Massenarbeitslosigkeit!?

                      Parteipolitische Machtspiele? Was meinst du damit? Diese Aussage kann man sehr unterschiedlich verstehen. Ich finde die heutige Gesellschaft zu undemokratisch, was aber nicht an den Parteien liegt, sondern an der mangelhaften demokratischen Kontrolle des Staates und der nicht vorhandenen demokratischen Kontrolle der Wirtschaft.

                      Bürokratismus? Tja, du meinst wahrscheinlich nicht die Macht der Unternehmensbürokratien oder?

                      Emanzipation? Frauen verdienen immer noch deutlich weniger, was ein gewaltiger Skandal ist!

                      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                      Aber, ganz sichger, hat unser Land im Moment kein Problem mit wirtschaftlicher Prosporität und den dadurch entstehenden Arbeitsplätzen - denn sie entstehen nun mal. Ob in dem Maße, wie die Regierung es angibt, ist dann zweitrangig.
                      Es ist keineswegs zweitrangig, ob es gerade nur eine übliche konjunkturelle Erholung gibt, in der die Arbeitslosigkeit etwas sinkt oder ob tatsächlich die Massenarbeitslosigkeit reduziert wird.

                      Insgesamt gibt es natürlich kein Problem mit dem insgesamt vorhandenen Reichtum. Wir leben im Überfluss - aber dieser Reichtum wird extrem ungleich verteilt, so dass es trotz steigenden Reichtums auch zunehmende Armut und sinkende Reallöhne gibt.
                      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                      Und, ganz ehrlich: Unser Staat läuft ganz offensichtlich auch mit 5, 6 Millionen Arbeitslosen, oder?
                      Das gilt aber offensichtlich nicht für diese Arbeitslosen, für die es eben nicht gut läuft!

                      Und ganz ehrlich: ich finde es sehr seltsam, wie jemand derart gleichgültig sein kann!
                      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                      Aber vielleicht solltest du bei der nächsten BT-Wahl dein Kreuz bei "Die Linke" machen - die versprechen nämlich noch totale Transparenz und Vollbeschäftigung - oder anders: Den Systemwechsel... ^^
                      "Die Linke" verspricht keinen Systemwechsel, sondern eine Rückkehr zur alten sozialdemokratischen Politik Diese funktioniert aber nicht, wenn nicht zuerst die Kapitalisten entmachtet werden.
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                        #26
                        Zitat von max Beitrag anzeigen
                        "Die Linke" verspricht keinen Systemwechsel, sondern eine Rückkehr zur alten sozialdemokratischen Politik Diese funktioniert aber nicht, wenn nicht zuerst die Kapitalisten entmachtet werden.
                        1.: Lothar Byski (Bisky? Den Namen werde ich mir nie merken können...), Mit-Vorsitzender der "Neuen Linken", gestern auf dem Gründungsparteitag:
                        "Wir fordern.... bla bla bla bla blaaaaa.... [..]. Kurz: Den Systemwechsel!"
                        (expressis verbis... )

                        2.: Wir liegen in unseren Zielen nicht mal sonderlich auseinander, Max.
                        Mein Problem ist nur, dass ich bei aller sozialen Ideologie versuche, pragamtische Lösungen zu finden.
                        Und da tue ich mich einfach sehr schwer. Ich hasse diese "Kapitalisten" wahrscheinlich genauso wie du - es ist ein UNDING, dass für Managementfehler der Arbeitnehmer die Konsequenzen trägt. Eigentlich ist es sehr ungern gesehen, dass der Arbeitnehmer das unternehmerische Risiko trägt - in den Großkonzernen ist es leider längst Gang und Gebe, und es erschlließt sich mir auch bei aller zivilrechtlichen Vertragstreue nicht ,weshalb auf der einen Seite 10.000 Arbeitnehmer entlassen werden müssen, auf der anderen dann aber im selben Unternehmen Vorstände mit 12 Millionen "Zusatz-Vergütung" beglückt werden, wenn sie denn gehen.
                        Das sind Ausuferungen des Kapitalismus, die wir beide wohl nicht unterschreiben können und woraus unsere Frustration erwächst.

                        Nur was sind die Lösungswege? Und vor allem: WO soll das GELD für die (vermeintlichen) Lösungswege herkommen, wenn wieder nicht aus Steuern bzw Abgaben?

                        Irgendein halbgarenes "Mischsystem" mit einem "starken Staat" in einer "freien Wirtschaft" kann per se nicht funktionieren.
                        Das Problem sind die Großkonzerne. Aber WIE gegen die vorgehen, ohne sich in Planwirtschaft und Bürokratie selbst zu ertänken?

                        3.: Nein, ich bin auch nicht gleichgültig, und ich bin ganz bestimmt auch nicht völlig uninteressiert, wenn es um die Wahre Größe der Arbeitslosenzahl geht.
                        Im Gegenteil. Ich bin von einer recht massiven, radikalen Ideologie "beseelt", aber ich erkenne auch, dass es in unserem Land leider viel zu viele Menschen gibt, die mit den steigenden Anforderngen der modernen Technologie-Gesellschaft einfach nicht mehr klarkommen. Man darf nicht glauben, jeder Mensch ließe sich durch ausgereifte Bildungs - und Arbeitsvermittlungssysteme zu einem "produktiven Bestandteil" dieser Gesellschaft formen. Das wird nicht gehen, das muss man akzeptieren. Es bleibt immer jemand "auf der Strecke", und man kann nur versuchen, die Folgen abzumildern.
                        Insofern ist es natürlich schon wichtig, ob wir 4 oder 6 Millionen Arbeitslose haben, denn es sagt etwas über den Zustand der Gesellschaft (wie oben beschrieben) aus - nur bleibt es halt dabei. Es ändert sonst nichts.
                        Das Geld wird ausgegeben, die Wirtschaft läuft, und jeder lebt weiter wie bisher, egal, ob er nun von 4 oder 6 Millionen Arbeitslosen weiß.

                        Mich erregt viel mehr wieder die "politische" Intension des verlinkten Artikels - Meckern, Kotzen, Fingerzeigen, Buh-Machen, aber zur eigentlichen Lösung des grundliegenden Problems eben nichts anbieten.
                        Das ist unbillig. Solang man nichts substanzielles zu sagen hat, das über "Vorschläge zur Statistischen Neuerhebung der AL-Zahlen" hinaus geht, sollten Leute wie jener Autor die Füße still halten. Es ist leicht, vom Schreibtisch aus die Arbeit anderer zu kritisieren, ohne das allen gemeinsame Ziel (in diesem Fall die weitestgehende Minimierung der Arbeitslosigkeit) selber durch Vorschläge voranzutreiben.
                        So drängt sich einfach wieder mal der Eindruck auf, dass aus Wichtigtuerei und einer "Ätschi-bätschi"-Haltung heraus Stimmung gemacht werden soll, während die Probleme der eigentlich Betroffenen auf der Strecke bleiben

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                          #27
                          Zitat von Hanfeld Beitrag anzeigen
                          Liebe Forums-Teilnehmer,

                          die ungeschminkte Wahrheit über das Ausmaß der Arbeitslosigkeit in Deutschland
                          muß offengelegt werden !

                          Bitte unterstützen Sie die aktuelle Online-Petition zur Arbeitslosenstatistik
                          und machen Sie Freunde und Bekannte darauf aufmerksam:



                          Link zur Petition:
                          DEUTSCHER BUNDESTAG – Petitionsausschuss: E-Petitionen Petition einsehen/unterschreiben

                          Diese Petition kann bis zum 16. Juli 2007 mitgezeichnet werden.
                          Seit dem 4. Juni haben bereits rund 3300 Bürgerinnen und Bürger zugestimmt.

                          Werner Rügemer hat am 29. Mai 2007 in einem Artikel der Tageszeitung -jungeWelt-
                          beschrieben wie die Arbeitslosenstatistik ganz offiziell geschönt wird:
                          --> 29.05.2007: Raus aus der Statistik (Tageszeitung junge Welt)
                          Ehrlich gesagt halte ich von derart "Werbung" nichts. Allerdings sollte IMO die Arbeitslosenstatistik um eine Branchentabelle erweitert werden.
                          Hier sollten 25 der wichtigstens Branchen/Berufe aufgezeigt werden. Ersichtlich sollte sein, wieviel die Arbeitslosigkeit in der Branche gesunken ist und ob in dieser Branche derzeit überhaupt gesucht wird.

                          Hintergrund - bei der heutigen Statistik habe ich mir gedacht. Wow 125.000 Arbeitslose weniger. Das werden aber bestimmt keine Wurstverkäufer oder Einzelhandel sein. Das sind mit Sicherheit hochqualifizierte Berufe, die derzeit auch wie blöd gesucht werden.
                          Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                          Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                          Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                            #28
                            Ich habe einen interessanten Artikel zur Arbeitslosenstatistik unter "Statistik: Der Trick mit den Arbeitslosen - Wirtschaft - stern.de" gefunden, die "Stiftung Marktwirtschaft" zu befragen ist zwar etwas daneben, ansonsten ist der Artikel aber gut, hier ist er:
                            Der Trick mit den Arbeitslosen

                            © Jens Schlueter/ddp
                            "Nur" rund 3,5 Millionen Menschen ohne Job? Diese Statistik verschweigt einen großen Teil von Arbeitslosen

                            Von Hans Peter Schütz

                            Jubelstimmung am Arbeitsmarkt, nur noch 3,5 Millionen Menschen ohne Job. Doch langsam: In der offiziellen Statistik werden viele Personen nicht berücksichtigt - und eigentlich gibt es rund 1,4 Millionen Arbeitslose mehr. Eine echte Bilanz.

                            Schlagzeilen verkünden eine fast heile Arbeitswelt. "Nur noch 3,5 Millionen Menschen ohne Job." Oder: "So viele Erwerbstätige wie noch nie." Und: "Arbeitslosigkeit auf niedrigstem Stand seit November 1994." Will man da meckern und mosern? Muss man da nicht Heinrich Alt zustimmen, wenn er als Chef der Bundesanstalt für Arbeit bei der jüngsten Präsentation seiner Bundesanstalt für Arbeit zufriedene Bilanz zieht?

                            Richtig daran ist, dass die Zahl der Beschäftigten in der Bundesrepublik noch nie so hoch war wie heute. Zum ersten Mal wurde die Marke von 40 Millionen übertroffen. Die Politik klopft sich dabei für ihre aktive Arbeitsmarktpolitik begeistert auf die Schultern. Sind wir nicht erfolgreich?

                            Leider wird aus der offiziellen Arbeitslosenzahl eine große Zahl von Menschen ausgeblendet, die ebenfalls ohne festen Arbeitsplatz sind. Sie werden versteckt "geparkt," sei es in so genannten "arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen", sei es in "Sonderregelungen." Darunter fallen Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Vorruhestandsregellungen, Ich-AGs und Ein-Euro-Jobs.

                            Im Monat Oktober waren dies 1,434 Millionen Arbeitslose. Mit anderen Worten: Das Ausmaß der Nichterfassung in der offiziellen Arbeitsmarktstatistik liegt inzwischen bei 29,5 Prozent der tatsächlich Arbeitslosen. Was bedenklich ist: Die Zahl dieser statistisch nicht ausgewiesenen Arbeitslosen steigt, zwar im Monat Oktober um lediglich 3700, aber sie lag in diesem Jahr und in den Jahren 2004 und 2005 regelmäßig zwischen 1,4 und 1,5 Millionen. Statistisch bemerkenswert ist auch, dass die Zahl der versteckten Arbeitslosen seit dem Jahr 2000 regelmäßig gestiegen ist. Sie betrug im Januar 2000 1,166 Millionen Menschen.

                            Die Experten der "Stiftung Marktwirtschaft" setzen aus diesem Grund ein dickes Fragezeichen hinter die offizielle Statistik. Ihr Arbeitsmarktexperte Guido Raddatz sagte stern.de: "Gerade in Zeiten guter konjunktureller Entwicklung sollten Arbeitslose nicht in fragwürdigen Instrumenten geparkt werden. Auch aus diesem Grund ist von der derzeit diskutierten Verlängerung des Arbeitslosengeldes I für Ältere abzuraten."
                            Die "Stiftung Marktwirtschaft" zu befragen ist etwas daneben, ansonsten ist der Artikel aber gut.
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                            "I was a victim of a series of accidents, as are we all."
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