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    #76
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Sondern werden partner in Kanzleien, werden Staatsanwälte/Richter, machen sich selbstständig usw. Ich habe jedenfalls noch keinen Anwalt kennengelernt, der nicht diese 77k schnell rausholen würde.
    Das würde deine seltsame Weltsicht erklären. Es ändert alles nichts: der Grossteil der Akademiker ist nicht reich und wird auch nie reich werden. Und es ändert nichts daran, dass durch die Politik der letzten Regierungen - die ja von der jetzigen Regierung (verstärkt? da sind sich diese Parteien nicht einig) fortgesetzt werden soll - die meisten Menschen ärmer wurden. Und ein bedeutender Teil - überwiegend keine Akademiker - wurde in die Armut gezwungen. Und das gilt nicht nur für die Arbeitslosen, sondern auch die, die in den Niedriglohnsektor mittels der Hartz-Gesetze gezwungen wurden.

    Übrigens: man sollte vielleicht mal wieder daran erinnern, dass es nicht nur im Bildungswesen eine soziale Selektion gibt, sondern auch, dass Reichtum primär vererbt wird. Und das sich Reichen dann mit akademischen Titeln schmücken, hat herzlich wenig damit zu tun, dass sie reich sind. D.h. diese Titel sind nicht die Ursache für ihren Reichtum. Die Ursache ist eben, dass diese Leute als Kinder von Reichen geboren wurden. Die Folge ist natürlich, dass durchschnittlich gesehen Akademiker reicher sind.
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      #77
      Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
      Na und? Du suchst Dir eine gut verdienende Angestellte mit Ausbildung auf FH Niveau heraus und vergleichst sie womit - genau mit dem unterdurchschnittlich verdienenden Akademiker. Das ist hahnebüchen.
      Ich argumentiere mit dem Fallbeispiel des Juristen als explizit besser verdienendem Akademiker (wie die Durchschnittsgehälter zeigen, aber keineswegs in der Höhe purer Unsummen) und führe gleichzeitig aus, dass die Masse der Akademiker tendenziell *noch weniger* erhält, als der durchschnittliche Jurist (weiteres Beispiel: Einstiegsgehalt für Lehrer in NRW durchschnittlich unterhalb der Sek II und natürlich abhängig von der Steuerklasse: 1650 Euro netto.)

      Dem gegenüber kommst Du lediglich mit "ich kenne keinen Anwalt, der...". Fakt ist, dass Du weder die genauen Einkommenszahlen dieser Anwalte kennst, noch in der Lage bist zu beurteilen, inwieweit dein persönlicher Bekanntenkreis den Durchschnitt der berufstätigen nach XY Jahren Tätigkeit Juristen repräsentiert.

      Oder anders:

      Während ich mit bisher objektiv überprüfbaren Fakten gearbeitet habe, stützt sich deine These, die Masse der Akadamiker sei ein auf lange Sicht im Vergleich zu Lehrlingskräften richtig gut verdienender Haufen (auch wahrscheinlich, was das Verhältnis Nettowertschöpfung - investierte Arbeitszeit angeht....), auf bisher einzig und allein subjektiven EIndrücken und "ich glaube, das ist so"-Argumenten.

      Ein wenig schwach, findest du nicht?

      Zudem wird ebenfalls nicht berücksichtigt, dass in vielen Akademischen Berufen mittlerweile Zusatzqualifikationen verlangt werden, um überhaupt einen einiger Maßen einträglichen Job zu finden - etwa Psychotherapie, Facharzt, Fachanwalt. All das gibt es nicht "von Haus aus", sondern ist kostenpflichtig zusätzlichen zum Studium und schlägt etwa im Fall der P.-Therapie mit, je nach regionalen Umständen, 20.000 bis knapp 30.000 Euro zu Buche.
      Für jemanden, der bereits Studiengebühren zahlen musste und im Wesentlichen nur nebenher gejobt hat (wenn überaupt!) um sein Studium zu finanzieren, ergo keine Reserven in nennenswertem Umfang anlegen konnte, sind das ungleich größere Summen, als für den seit 10-15 Jahren im Berufsleben steckenden Lehrling, der seine Meisterausbildung nachzieht.
      Hinzu kommt, dass die Zahl der Bafög/Kreditnehmenr unter den Studenten in nächster Zeit eher steigen dürfte; auch hier erwarten uns nochmals Zusatzkosten, und zwar rein faktisch unabhängig davon, wieviel man nun im Endeffekt zurückzahlen muss. Man startet jedenfalls tendenziell verschuldet ins Berufsleben, wenns mit Bafög nicht reicht und Mami und Papi nicht helfen bzw. die Joblage nicht so rosig ist.

      Ehrlich gesagt finde ich es mittlerweile kaum noch zu rechtfertigen, der Masse der Akadamiker mal eben so ganz grundsätzlich den Platz an der Sonne zuzusprechen. Dieser Platz tritt eben nicht "nach Studiumsanfang" ein, sondern, wenn überhaupt, erst zu einem viel, viel späteren Zeitpunkt, bis zu dem sich ein ziemlicher Vorsprung für den Nicht-Akademiker bei wesentlich weniger Lern - und in der Regel auch Arbeitsstress entwickelt hat.
      Bei niedergelassenen Ärzten etwa (nur noch mal zur Erinnerung: Das sind gegenüber den armen Schweinen im Krankenhaus schon die besser verdienenden) geht man wegen Praxiskosten oder eben Beteiligung an bereits existierender Praxis davon aus, dass sie erst ab dem durchschnittlich 37. Lebensjahr schuldenfrei. bzw. netto im Plus sind - nachdem sie dann aber, wieder im Durchschnitt, wohl gemerkt bereits 10 Jahre lang im Berufsleben standen. Rein formal sind dadurch die Zusatzkosten des Studiums und die reine Lücke zum Nicht-Akademiker noch nicht geschlossen. Und auch hier sollte, wieder, nicht vergessen werden, dass niedergelassene Medis ebenso wie der durchschnittliche Jurist noch ganz klar zum besseren Teil der Akademiker gehören. Dass Du bisher noch nicht ein Wort zu "Byzantinistik, Philo, Sowi, Germanistik" und Co gesagt hast, spricht eigentlich auch für sich.

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        #78
        Zitat von Seether Beitrag anzeigen
        Ehrlich gesagt finde ich es mittlerweile kaum noch zu rechtfertigen, der Masse der Akadamiker mal eben so ganz grundsätzlich den Platz an der Sonne zuzusprechen. Dieser Platz tritt eben nicht "nach Studiumsanfang" ein,
        Doch, genau da tritt er ein.
        "´s gibt kein schöner Leben als Studentenleben wie es Bacchus und Gambrinus schuf..."
        Nur muss dieser "Platz an der Sonne" irgendwann zwischen dem dritten Semester und dem Abschluß wieder geräumt werden.

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