Wie verhindert man eine Ineffizienz des Staates?

[Cordess]

Oha, nicht so lesefreudig, oder?

Nein, das Problem ist, daß ich mich hier noch durch einen Stapel von Büchern durcharbeiten möchte, so daß ich für die nächsten 12 Monate kein neues brauche.
Das Thema der Diskussion interessiert mich aber schon jetzt,
aber daraus folgt nicht, daß das Buch so unglaublich wichtig für mich ist, daß ich die anderen Bücher vernachlässige.

Also zugegeben: kaufen würde ich mir das Ding nicht aber falls du zufällig Zugang zu einer Uni-Bibliothek hast (du selbst oder Freunde) dann lohnt sich ein Blick hinein wirklich.

Ich kann es ja mal auf meine Liste setzen.

Aber du machst ja eher den Eindruck, dass deine Arbeit getan ist und nun die anderen was liefern sollen...

Wie schon gesagt, ihr seid zur Diskussion und Vorschlägen eingeladen, das ist der Sinn dieses Threads, ich habe erstmal nur das Thema gebracht und beteilige mich dann an der Diskussion weiter wenn entsprechende Vorschläge eingebracht wurden.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Cordess schrieb nach 1 Minute und 55 Sekunden:

ein guter Ansatzpunkt ist das Schwarzbuch.
Wie vielen wahrscheinlich bekannt, werden in diesem Buch die unnötigen geldausgaben des Staates festgehalten, wie zb. eine "politische Reise" in die USA für eine Woche für 36.000 Euro...

da kann schon angesetzt und einiges gespart werden.

Richtig.
Das Problem ist nur, daß in dem Schwarzbuch nur bereits vergangene Dinge erfaßt werden, es bietet aber keine Lösung um diese Dinge im Vorraus zu vermeiden.

[Philliph Adama]

[...]
Richtig.
Das Problem ist nur, daß in dem Schwarzbuch nur bereits vergangene Dinge erfaßt werden, es bietet aber keine Lösung um diese Dinge im Vorraus zu vermeiden.

Es bietet zwar keine Lösung, aber man könnte doch selbst eine erstellen. Alle vermerkten Unkosten zeigen ja an, wo der Staat verschwenderisch ist. Hier kann man den Politikern ins Gewissen rufen, dass sie damit erheblich zur Verschuldung Deutschlands beitragen (um es jetzt mal dramatisch auszudrücken)

[maestro]

dies ließe sich ja Umgehen indem sich die Kleinen die Fixkosten je nach Intensität der Nutzung des Netzes aufteilen(nicht jeder sein eigenes kleines Netzteil betreibt), auf die Art könnten auch sie die Größenvorteile nutzen(durch Gründung eines gemeinsamen Subunternehmens)

Größenvorteile kann man vor allem nutzen, wenn aus den vielen Kleinen durch Übernahmen eben wenige oder ein Großer werden.

Wie schon gesagt, ihr seid zur Diskussion und Vorschlägen eingeladen, das ist der Sinn dieses Threads, ich habe erstmal nur das Thema gebracht und beteilige mich dann an der Diskussion weiter wenn entsprechende Vorschläge eingebracht wurden.

Wurde doch schon angesprochen. Wenn der Staat deiner Meinung nach nicht effizient ist -> Wettbewerb zulassen. Beispiel: Autobahnen, Brücken etc.

[prince]

Schonmal daran gedacht daß der Thread dazu da ist, damit DU Vorschläge einbringst?
Unglaublich, aber Leute gibt's. :rolleyes:
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Und wieder einer der es nicht versteht..naja, du bist da in bester Gesellschaft

[Seether]

Liebe vertrau ich mein Geld der öffentlichen Hand an, damit sie es aus Budgetierungsangst fürs nächste Jahr "verschwendet", als auch nur einen Cent irgendwelchen Konzernen in den Schlund zu schieben, die es sich zur persönlichen Profitsteigerung ihrer CEOs und Devidentensteigerung einverleiben.

[blueflash]

Das Grundproblem ist, dass bestimmte staatliche Ausgaben einfach nicht in Effizienzbetrachtungen gemessen werden können, aber gerade die größten Beträge fordert. Z.B. GKV: Ist es effizient einem Senior ab 80 Jahren noch für etliche tausend Euronen Hüftgelenke etc. zu sanieren? Sicher nicht. Ist es wünschenswert? Klar.
Das gleiche gilt für Renten und Sozialleistungen. Gegen diese Batzen machen die paar tausend Euro Steuerverschwendung fast nix aus.

[Karl Ranseier]

Und wie regelt oder kontrollert man das, damit er nicht ineffizient mit den Steuergeldern haushaltet?


Was wären hierzu eure Vorschläge, wie würdet ihr es machen?
....

Korruption/Vetternwirtschaft/Amts- bzw Machtmißbrauch und ähnliche Ausuferungen zu a) Landesverrat erklären und b) Landesverrat unter Todesstrafe stellen. Die Strafe für den Griff in die öffentliche Keksdose muß maximale Abschreckung haben. Vollständige Enteignung eines überführten Abgeordneten samt seiner Familie wäre ein weiterer Weg. Wird natürlich niemand von den Regierigen positiv drüber abstimmen, über so einen Vorschlag - und das bei weitem nicht, weil jeder Abgeordnete gegen die Todesstrafe wäre....

[Valdorian]

Ich würde solchen Vorschlägen auch nicht zustimmen, schon allein, weil die Strafe der Schuld angemessen sein muss. Genausowenig wie ich einen Betrüger hinrichten würde, würde ich einen Abgeordneten hinrichten, der sein Amt missbraucht, um sich zu bereichern. Außerdem würde ich es für gefährlich halten, einfach etwas zu Landesverrat zu erklären, was kein Landesverrat ist, nur um eine härtete Strafe verhängen zu können. Das Beispiel könnte Schule machen. Da gibt es andere möglichkeiten. Außerdem halte ich auch nichts davon, dass man Familien in Sippenhaft nimmt. Es sei denn natürlich, man lebt gerne in einem Faschistischen Staat.

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Korruption/Vetternwirtschaft/Amts- bzw Machtmißbrauch und ähnliche Ausuferungen zu a) Landesverrat erklären und b) Landesverrat unter Todesstrafe stellen. Die Strafe für den Griff in die öffentliche Keksdose muß maximale Abschreckung haben.

Klar und für nen einfachen Diebstahl hacken wir Hände ab oder was? Ich dachte aus solch barbarischen Zeiten wären wir in (Mittel-)Europa längst heraus.

Vollständige Enteignung eines überführten Abgeordneten samt seiner Familie wäre ein weiterer Weg.

Klar Sippenhaft wieso auch nicht. Schon mal was von Rechtsstaat gehört?

Wird natürlich niemand von den Regierigen positiv drüber abstimmen, über so einen Vorschlag - und das bei weitem nicht, weil jeder Abgeordnete gegen die Todesstrafe wäre....

wohl eher weil es gegen ein duzend Prinzipien unserer modernen Werteordnung verstößt (etwas womit du dich scheinbar ruhig noch einmal näher befassen könntest)


Wenn man es unbedingt auf die härtere Straflinie ziehen will(wobei Abschreckung immer ein soziologisch äußerst fragwürdiges Konzept ist(fragwürdig ob es funktioniert)) kann man ja entsprechendem Beamten den durch seine Korruption entstandenen Schaden(eigentlich immer weit mehr als er durch die Korruption eingenommen hat) in Rechnung stellen(daran dürfte er auch so, in vielen Fällen, den Rest seines Lebens zu knabbern haben)

[newman]

Klar Sippenhaft wieso auch nicht. Schon mal was von Rechtsstaat gehört?

Irgendwie bezweifle ich die Ernsthaftigkeit des Vorschlags. Jedenfalls hoffe ich doch stark, dass er nicht sehr ernst gemeint gewesen ist.

Im Grunde hat er ja einfach nur den Spieß umgedreht: Die politische Polemik, die oft gegen Manager verwendet wird, zur Polemik gegen Politiker umgekehrt.

[allmächtiger atheist]

Und wie regelt oder kontrollert man das [...]
nicht ineffizient mit den Steuergeldern

Weitreichende Grundgesetzänderung oder Überbordwerfen des alten Grundgesetzes und Inkrafttreten einer echten, ordentlichen Verfassung.

Zweck: Abschaffung der Gewaltenverschränkung und Einführung echter Gewaltenteilung, und zwar der vierfachen Gewaltenteilung. Die vierte Gewalt wäre der bereits existierende Rechnungshof. Ausgestattet mit Vetorechten und genügend Autorität zur Durchsetzung kompromißloser Transparenz im Staatsapparat, wäre der Rechnungshof in der Lage das sinnfreie Zerhechseln unserer Steuergelder effektiv zu reduzieren.

Des weiteren müßte das Berufspolitikertum abgeschafft werden. Und die Aufenthaltsdauer in den Institutionen muß begrenzt werden.
Hochgradig wichtig wäre auch, die Abgeordneten nicht ihrem Gewissen zu verpflichten (um Himmels Willen!), sondern sie ausschließlich der Verfassung und dem altruistischen Dienen für die Gemeinschaft zu verpflichten. Zuwiderhandlungen werden mit härtesten Strafen geahndet.

Außerdem muß der Beamtenstatus soweit wie möglich zurückgedrängt werden.


Ineffizienz des Staates ist stets gleichbedeutend mit Demokratiemangel, Kontrollmangel und mangelhaften Mitteln für das Volkes, seinen Volkswillen artikulieren zu können.
Ein Souverän, der starke Methoden der direkten Demokratie in den Händen hält, läßt sich die Vetternwirtschaft der lösgelösten politischen Clique und das Herauswerfen der Steuergelder zum Fenster nämlich nicht lange bieten.
Stichwort Kohl und das DDR-Chemiekombinat Leuna, Stolpe und die Maut -- dieses ganze verbrecherische Pack versenkt Milliarden, steckt sich dafür Millionen in die eigene Tasche und müßte eigentlich aus der Politikt entfernt werden. Gehe direkt ins Gefängnis. Gehe nicht über Los und ziehe keine 4000 DM ein.


Ahoi

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dem altruistischen Dienen für die Gemeinschaft zu verpflichten. Zuwiderhandlungen werden mit härtesten Strafen geahndet.

oh ja absolut schwammige Anforderungen mit harten Strafen bei Versagen, damit bekommst du echt nur noch die die doof genug sind sich von anderen als Strohmänner in die Position hieven zu lassen(und bei Ärger den Kopf für selbige hinzuhallten)

aber netter Beitrag für den Stammtisch

[Karl Ranseier]

Irgendwie bezweifle ich die Ernsthaftigkeit des Vorschlags. Jedenfalls hoffe ich doch stark, dass er nicht sehr ernst gemeint gewesen ist.

Im Grunde hat er ja einfach nur den Spieß umgedreht: Die politische Polemik, die oft gegen Manager verwendet wird, zur Polemik gegen Politiker umgekehrt.

Oh, newman denkt mit Aber er hat ja auch 'nen Vorteil, wir haben uns ja schon zu ähnlichen Themen gegenübergestanden. Der ernsthaftere und polemikfreie Hintergrund: Ein Kriminologie-Studie der Uni Bielefeld schätzte 2006 den volkswirtschaftlichen Schaden durch Korruption auf ca. 100 Milliarden Euro jährlich und kam zur Erkenntnis, daß in Deutschland in einigen Kommunen ganze Verwaltungsebenen nur noch für Insider "wie geschmiert" laufen. Die effektive Zahl halte ich für etwas zu hoch, dennoch ist der angerichtete Schaden beträchtlich - und dieser Schaden wird nicht durch ein ineffizientes System geschaffen, sondern durch die effiziente Pervertierung des Systems durch "Schlechtmenschen", also Menschen, die mit der jedem Menschen eigenen "Regeln sind doch für andere da"-Einstellung durchs Leben plätschern und sich sicher sind, daß an dem bisschen Korruption, Vetternwirtschaft, Parteienfinanzierungstricks usw. schon kein gravierender Schaden anfällt. Im Einzelfall natürlich "nicht so schlimm" summiert sich das "macht halt/doch jeder" aber desaströs.

Zurück zur Polemik: Warum was am System drehen, wenn die Schlechtigkeit im Menschen jedes neue System genauso infiltrieren und umdrehen wird? Der Hebel sitzt an der falschen Stelle. Statt am Ablauf was zu drehen, sollte der OP sich lieber Gedanken darum machen, wie er "Schlechtmenschen" - selbstdarstellerische, machtgeile Charakterschweine wie Ex-Kanzler Schröder, der zB locker wegen seiner gefärbten Haare (und dem damit veruschten Stimmenfang in der weiblichen Bevölkerung auf unterster, inhaltsfreier Ebene) prozessiert, während zeitgleich "die Kölner Familie" der SPD "schande bereitet" - in einem Korruptionsskandal um Müllverwertung. Also, Schlechtmenschen abschaffen - mit "Gutmenschen" funktioniert jedes System tadellos, sei's kapitalistisch oder kommunistisch. Fazit: An der Unvollkommenheit des Menschen auf der realen Seite und der ausgeprägten Menschenfreundlichkeit und euphemistischen Sichtweise der Philosophen, die sich solche idealen System (für eine Welt voller idealer/idealistischer Menschen) auf der hypothetischen Seite wird jede Umsetzung eines derart erdachten Systems scheitern.