Also, dass Schulsystem ist murks - keine Frage.
Hier in Baden-Württemberg, dass ja eigentlich neben Bayern noch das beste deutsche Bundesland ist, wird zurzeit so herumgedoktort, dass wir bestimmt bald auf dem letzten Platz sind.
Erster Fehler: Gymnasium in 12 Jahren. Die Idee ist gut, Ausführung absolut mangelhaft. Denn es ist auf keinen Fall so, dass der Stoff des fehlenden Jahres in die letzten 3 gepackt wird - die sind nämlich mit dem 13er Zug identlisch. Das Jahr wird in der Mittel- und Unterstufe eingespart, was eigentlich sehr sinnvoll ist, aber in die Hose gegangen ist, da die Kinder meines Empfinden nachs falsch gefördert werden und es eigentlich keine wirklich gesonderten, darauf zugeschnittenen Lehrpläne gibt.
Die nächste Idiotie ist dann die Oberstufenreform - mehr Allgemeinbildung war das Stichwort in BW. Allerdings ist auch das völliger Schwachsinn und am eigentlichen Sinn der Oberstufe - und zwar auf's Studium vorzubereiten, vorbeigeschoßen. Denn wenn die Schule unfähig ist, die Schüler in den ersten 10 Jahren Allgemeinbildung bezubringen, dann wird es in den letzten 3 erst recht nichts, da sich die meisten Oberstufenschüler, dann lieber spezialisieren wollen, damit sie eine Grundlage für ein späteres Studium und/oder den angestrebten Beruf haben.
Diese Möglichkeit nimmt man uns jetzt fast komplett und wälzt uns mit Stundenplänen nieder, die so voll sind, dass mein Vater einen Lachkrampf kriegt, wenn er hört wieviel Wochenstunden wir haben, weil er weniger hat und dafür auch noch richtig gut Kohle bekommt.
Denn weshalb ich von Geschichte, Gemeinschaftskunde und Erdkunde nicht ein einziges Fach abwählen darf aus dieser Sparta ist mir unerklärlich, vorallem da nichts neues begebracht wird, sondern nur alter Stoff wiederholt wird.
Hier kommen wir zum nächsten Problem: die Lehrpläne. Absolut und immer veraltet und nicht am Leben, sondern dem Dasein eine Durchschnittsakademikers, der nie sein Haus verlässt ausgerichtet. Desweiteren sind die Lehrpläne und die daraus resultierenden Schulbücher ab und zu sehr fragwürdig. Da wäre das Fach Erdkunde, was eigentlich laut Lexika nichts anderes als die Geowissenschaften ist. Jedoch wurde diese Fach zu Wirtschaftskunde mit klein wenig verstecktere Geografie degradiert. Innerhalb von 2 Jahren Oberstufen sieht der Lehrplan nur eine einzige, ca 5 Woche lange Einheit vor, die wirklich den Namen Erdkunde verdient hat: Klima. Der ganze Rest, wie Geologie, usw. fällt unter den Tisch... die Schulbücher sind dafür ab voll von Standortbewertungen für Automobilhersteller, Arbeitslosenstatisiken usw. sprich -> ein Werbeprospekt für die Industrie an das unser Bildungssystem nebst Minister scheinbar ihre Seele verkauft haben. Das Productplacement innerhalb der Schulbücher ist fast nicht zu begreifen.
Dann natürlich obligatorisch: für Autobahnen ist Geld da, während die Atlanten der Schüler, die selbige Autobahnen zeigen sollen auf einem Stand sind, zu dem die meisten Schüler und auch manche Lehrer noch nicht geboren waren. Mit den übrigen Unterrichtsmatrialien sieht es nicht viel anders aus. Nur wenn man nicht drum rumkommt, gibt der Landeshaushalt mal kurz etwas Geld frei, damit die Schulen neue Sachen anschaffen können - aber häufig kommt sowas nicht vor und auch nur, um die Wähler zu besänftigen.
Dann nächster Knapppunkt, ebenfalls mit dem Geld verbunden: zu wenig Lehrer, die zuviel leisten müssen, was zu großen immer unmotivierten und schlechteren Klassen führt. Das soziale Gefüge innerhalb der meisten Schulen wird auf Fabrikniveau reduziert, wo einfach nur nach purem Pauken verfahren wird. Wohin solch stupides Arbeiten, dass von oben aufgezwungen wird, führen kann haben wir ja gesehen - erinnern wir uns doch, dass übermorgen der erste Jahrestag von Erfurt ist.
Die Schule versäumt es immer mehr nicht nur akademische, sondern auch soziale Bildung bezubringen - vorallem weil aufgrund weniger Lehrer nicht genug Zeit dafür ist. Immer häufiger werden Ausflüge, Workshops, Exkursionen, Schullandheime, Studienfahrten usw. gestrichen, weil entweder die Lehrer oder das Geld fehlt - das ganze wird natürlich so getarnt, dass dies doch positiv sei, da dann mehr Unterricht stattfindet.
Aber 10 Biologiestunden können eine Exkursion ins biologische Institut der Uni Hohenheim nunmal schlecht ersetzen. Die Schule sollte helfen aktiv zu lernen, zu denken und Dinge zu erfahren, damit sie die Schüler aufs Leben vorbereitet(einzelne Lehrer haben das auch begriffen und versuchen gegen das System zu unterrichten und ihren Schülern wirklich etwas mitzubegeben, da aber rennen diese "Helden" leider gegen Wände und verschloßene Türen)... auch hier versagt die Politik, die das Geld für die nötigen Lehrer, Materialen usw. nicht hergibt, sondern lieber noch nen Panzer und eine umweltverschmutzende Autobahn baut - als ob es kommende Generationen nicht schon schwer genug hätten.
Ein letzter Punkt ist auch die Verwaltung und Entscheidungenkompetenz, die völlig falsch verteilt sind - die Schulen haben zu wenig eigene Macht. Das Oberschulamt bestimmt. Fertig. Die haben zwar keine Ahnung welche Not wirklich am Manne ist in der jeweiligen Schule, aber eine echte Beamtenseele kratzt das ja eh nicht.
Hier sollte das gesamte System umgekremplet werden - das Oberschulamt gibt nur noch Rahmenlehrpläne vor, die anhand von jährlichen zentralen Prüfungen und großen bundesweiten Prüfungen in der 4., 7., 10. und natürlich der Abschlußklasse überprüft werden. Die Schulen selber arbeiten in eigener Verantwortung die Lehrpläne voll aus, bestimmen ohne Einschränkung über ihre Mittel - sei es nun eine neue Tafel oder ein neuer Lehrer.
Die Schulen müssen zu Unternehmen, die um die Gunst der Schüler konkurrieren, werden. Die staatlichen Föderungen der Schulen hängt immer von der Anzahl und den durchschnittlichen Leistungen der Schüler ab.
Also müssen die Schulen ein angenehmes soziales Klima schaffen, ordentliche Lehrer einstellen, Lernmittel die vernünftig und aktuell sind bereit stellen, da alles andere ihrem Ruf schaden würde. Wenn eine Schule einen schlechten Ruf hat, schicke ich als Erzeihungsberechtigter mein Kind nicht hin und das bedeutet für die Schule weniger Geld (Obacht! Ich verlange nicht, dass die Eltern zahlen, Schule bleibt frei... allerdings kriegen die Schulen je nach ihrer Leistung unterschiedlich viel Geld).
Hier kann man sich viel von den USA und ihren "Independent Schools" abschauen. Das sind halb-private Schulen, deren Föderung von der Gemeine, County, Staat, was auch immer von der Anzahl der Schüler usw. abhängt. Und diese Schulen haben die nötige Entscheidungsgewalt um sich ihren Ruf zu sichern und die Schüler so zu unterrichten, dass nachher wirklich gut gebildete Leute rauskommen, die die Uni packen werden.
Ich war selber auf solch eine Schule und es ist ein Traum - denn dort hat man begriffen, dass Bildung nicht damit beginnt dem Schüler ein Buch in die Hand zu drücken, sondern damit den Schüler im Herzen zu begeistern... dort werden - man mag es angesicht der weltpolitischen Lage kaum glauben - Kinder zu "Menschen" mit Verstand erzogen und nicht zu bloßen Wissensspeichern wie bei uns.
Hier in Baden-Württemberg, dass ja eigentlich neben Bayern noch das beste deutsche Bundesland ist, wird zurzeit so herumgedoktort, dass wir bestimmt bald auf dem letzten Platz sind.
Erster Fehler: Gymnasium in 12 Jahren. Die Idee ist gut, Ausführung absolut mangelhaft. Denn es ist auf keinen Fall so, dass der Stoff des fehlenden Jahres in die letzten 3 gepackt wird - die sind nämlich mit dem 13er Zug identlisch. Das Jahr wird in der Mittel- und Unterstufe eingespart, was eigentlich sehr sinnvoll ist, aber in die Hose gegangen ist, da die Kinder meines Empfinden nachs falsch gefördert werden und es eigentlich keine wirklich gesonderten, darauf zugeschnittenen Lehrpläne gibt.
Die nächste Idiotie ist dann die Oberstufenreform - mehr Allgemeinbildung war das Stichwort in BW. Allerdings ist auch das völliger Schwachsinn und am eigentlichen Sinn der Oberstufe - und zwar auf's Studium vorzubereiten, vorbeigeschoßen. Denn wenn die Schule unfähig ist, die Schüler in den ersten 10 Jahren Allgemeinbildung bezubringen, dann wird es in den letzten 3 erst recht nichts, da sich die meisten Oberstufenschüler, dann lieber spezialisieren wollen, damit sie eine Grundlage für ein späteres Studium und/oder den angestrebten Beruf haben.
Diese Möglichkeit nimmt man uns jetzt fast komplett und wälzt uns mit Stundenplänen nieder, die so voll sind, dass mein Vater einen Lachkrampf kriegt, wenn er hört wieviel Wochenstunden wir haben, weil er weniger hat und dafür auch noch richtig gut Kohle bekommt.
Denn weshalb ich von Geschichte, Gemeinschaftskunde und Erdkunde nicht ein einziges Fach abwählen darf aus dieser Sparta ist mir unerklärlich, vorallem da nichts neues begebracht wird, sondern nur alter Stoff wiederholt wird.
Hier kommen wir zum nächsten Problem: die Lehrpläne. Absolut und immer veraltet und nicht am Leben, sondern dem Dasein eine Durchschnittsakademikers, der nie sein Haus verlässt ausgerichtet. Desweiteren sind die Lehrpläne und die daraus resultierenden Schulbücher ab und zu sehr fragwürdig. Da wäre das Fach Erdkunde, was eigentlich laut Lexika nichts anderes als die Geowissenschaften ist. Jedoch wurde diese Fach zu Wirtschaftskunde mit klein wenig verstecktere Geografie degradiert. Innerhalb von 2 Jahren Oberstufen sieht der Lehrplan nur eine einzige, ca 5 Woche lange Einheit vor, die wirklich den Namen Erdkunde verdient hat: Klima. Der ganze Rest, wie Geologie, usw. fällt unter den Tisch... die Schulbücher sind dafür ab voll von Standortbewertungen für Automobilhersteller, Arbeitslosenstatisiken usw. sprich -> ein Werbeprospekt für die Industrie an das unser Bildungssystem nebst Minister scheinbar ihre Seele verkauft haben. Das Productplacement innerhalb der Schulbücher ist fast nicht zu begreifen.

Dann natürlich obligatorisch: für Autobahnen ist Geld da, während die Atlanten der Schüler, die selbige Autobahnen zeigen sollen auf einem Stand sind, zu dem die meisten Schüler und auch manche Lehrer noch nicht geboren waren. Mit den übrigen Unterrichtsmatrialien sieht es nicht viel anders aus. Nur wenn man nicht drum rumkommt, gibt der Landeshaushalt mal kurz etwas Geld frei, damit die Schulen neue Sachen anschaffen können - aber häufig kommt sowas nicht vor und auch nur, um die Wähler zu besänftigen.
Dann nächster Knapppunkt, ebenfalls mit dem Geld verbunden: zu wenig Lehrer, die zuviel leisten müssen, was zu großen immer unmotivierten und schlechteren Klassen führt. Das soziale Gefüge innerhalb der meisten Schulen wird auf Fabrikniveau reduziert, wo einfach nur nach purem Pauken verfahren wird. Wohin solch stupides Arbeiten, dass von oben aufgezwungen wird, führen kann haben wir ja gesehen - erinnern wir uns doch, dass übermorgen der erste Jahrestag von Erfurt ist.
Die Schule versäumt es immer mehr nicht nur akademische, sondern auch soziale Bildung bezubringen - vorallem weil aufgrund weniger Lehrer nicht genug Zeit dafür ist. Immer häufiger werden Ausflüge, Workshops, Exkursionen, Schullandheime, Studienfahrten usw. gestrichen, weil entweder die Lehrer oder das Geld fehlt - das ganze wird natürlich so getarnt, dass dies doch positiv sei, da dann mehr Unterricht stattfindet.
Aber 10 Biologiestunden können eine Exkursion ins biologische Institut der Uni Hohenheim nunmal schlecht ersetzen. Die Schule sollte helfen aktiv zu lernen, zu denken und Dinge zu erfahren, damit sie die Schüler aufs Leben vorbereitet(einzelne Lehrer haben das auch begriffen und versuchen gegen das System zu unterrichten und ihren Schülern wirklich etwas mitzubegeben, da aber rennen diese "Helden" leider gegen Wände und verschloßene Türen)... auch hier versagt die Politik, die das Geld für die nötigen Lehrer, Materialen usw. nicht hergibt, sondern lieber noch nen Panzer und eine umweltverschmutzende Autobahn baut - als ob es kommende Generationen nicht schon schwer genug hätten.
Ein letzter Punkt ist auch die Verwaltung und Entscheidungenkompetenz, die völlig falsch verteilt sind - die Schulen haben zu wenig eigene Macht. Das Oberschulamt bestimmt. Fertig. Die haben zwar keine Ahnung welche Not wirklich am Manne ist in der jeweiligen Schule, aber eine echte Beamtenseele kratzt das ja eh nicht.
Hier sollte das gesamte System umgekremplet werden - das Oberschulamt gibt nur noch Rahmenlehrpläne vor, die anhand von jährlichen zentralen Prüfungen und großen bundesweiten Prüfungen in der 4., 7., 10. und natürlich der Abschlußklasse überprüft werden. Die Schulen selber arbeiten in eigener Verantwortung die Lehrpläne voll aus, bestimmen ohne Einschränkung über ihre Mittel - sei es nun eine neue Tafel oder ein neuer Lehrer.
Die Schulen müssen zu Unternehmen, die um die Gunst der Schüler konkurrieren, werden. Die staatlichen Föderungen der Schulen hängt immer von der Anzahl und den durchschnittlichen Leistungen der Schüler ab.
Also müssen die Schulen ein angenehmes soziales Klima schaffen, ordentliche Lehrer einstellen, Lernmittel die vernünftig und aktuell sind bereit stellen, da alles andere ihrem Ruf schaden würde. Wenn eine Schule einen schlechten Ruf hat, schicke ich als Erzeihungsberechtigter mein Kind nicht hin und das bedeutet für die Schule weniger Geld (Obacht! Ich verlange nicht, dass die Eltern zahlen, Schule bleibt frei... allerdings kriegen die Schulen je nach ihrer Leistung unterschiedlich viel Geld).
Hier kann man sich viel von den USA und ihren "Independent Schools" abschauen. Das sind halb-private Schulen, deren Föderung von der Gemeine, County, Staat, was auch immer von der Anzahl der Schüler usw. abhängt. Und diese Schulen haben die nötige Entscheidungsgewalt um sich ihren Ruf zu sichern und die Schüler so zu unterrichten, dass nachher wirklich gut gebildete Leute rauskommen, die die Uni packen werden.
Ich war selber auf solch eine Schule und es ist ein Traum - denn dort hat man begriffen, dass Bildung nicht damit beginnt dem Schüler ein Buch in die Hand zu drücken, sondern damit den Schüler im Herzen zu begeistern... dort werden - man mag es angesicht der weltpolitischen Lage kaum glauben - Kinder zu "Menschen" mit Verstand erzogen und nicht zu bloßen Wissensspeichern wie bei uns.
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