Zitat von newman
Zitat von Admiral Ahmose
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Zitat von Dark Scipio
Der Kapitalismus bewirkt, dass es theoretisch einen gewaltigen Reichtum pro Kopf gibt - aber real davon bei den meisten Menschen sehr, sehr wenig ankommt. Es leben deshalb nicht nur Milliarden in bitterster Armut, sondern auch in den reichen Industriestaaten hat die grosse Mehrheit von dem Reichtum, den sie selbst (!!) produzieren, nicht sehr viel, da sie nicht über die Verteilung des Reichtums entscheiden können. Deshalb gibt es auch in allen Industriestaaten eine steigende Armut - bei steigenden insgesamt vorhandenen Reichtum. In allen Industriestaaten wurde der Sozialstaat in den letzten Jahrzehnten auch zunehmend abgebaut - was man auch sehen würde, wenn man die Leistungen für den Einzelnen anschaut - und nicht die Gesamtsumme, die ja wiederspiegelt, dass die Armut gestiegen ist und zumindest in der BRD ein Teil der Sozialausgaben zur Subventionierung von Firmen benutzt wird (Hartz IV ist auch eine Form von Kombilohn).
Zitat von Dark Scipio
Deine Aufzählung ist übrigens überwiegend falsch.
Populismus? Was bedeutet das hier? In beiden Fällen sicher nicht, dass viel für die Mehrheit der Menschen gemacht wurde - was heute gerne als Populismus bezeichnet wird (d.h. "dies machen, was die Leute gerne hätten").
Zentrismus: das stimmt so halbwegs.
Staatswirtschaft: das stimmt nur im Falle des Staatskapitalismus, aber nicht im Falle des Faschismus, der von Firmen im Privatbesitz dominiert wurde.
"Teure Segnungen" für schnelle Zustimmungswerte: beide politische Systeme beruhten nicht darauf, dass ihnen jemand zustimmte, sondern auf Terror und Gewalt. Worauf beziehst du dich hier also bitte? Das ist sicher kein nennenswertes, charakteristisches Merkmal eines der beiden politischen Systeme. Es gab teure Propagandaprojekte, z.B. Prachtbauten, Statuen etc. - aber das waren Symbol der Macht der Herrschenden.
"Gleichmacherei": total daneben. Im Faschismus war die dominierende Ideologie dazu der Sozialdarwinismus. D.h. schon auf ideologischer Ebene wurden massive Unterschiede zwischen den Menschen in Bezug auf Macht, Reichtum und Rechte nicht nur akzeptiert, sondern sogar für notwendig gehalten, da sonst die mit schlechten Genen sich fortpflanzen würden. Laut der Ideologie haben die, die viel haben, auch viel verdient - und die, die wenig haben, auch nicht mehr verdient. Noch extremer wird dies, wenn man den Rassismus anschaut: offensichtlich wurden ja Nicht-Deutsche nicht rechtlich mit den Deutschen gleich gestellt, sondern noch krasser unterdrückt und ausgebeutet, während im Falle der Slawen und insbesondere Juden (die natürlich teilweise Deutsche waren) nicht nur die Ausbeutung, sondern die Ermordung angestrebt wurde. Das Ergebnis des Faschismus waren massive Einkommensunterschiede, die sich über den Faschismus hinaus in die BRD gerettet haben. Zahlreiche Kapitalisten, die u.a. mit der Ausbeutung von Zwangsarbeiter Profite im Faschismus gemacht haben, konnten diese Gewinne dazu nutzen, um in der BRD ihre Konzerne auszubauen.
Aber auch in Bezug auf den Staatskapitalismus stimmt diese Aussage überhaupt nicht. Offensichtlich hatten nicht alle Menschen die gleichen Rechte und den gleichen Zugang zu den Ressourcen, da die Nomenklatura ja sehr viel "gleicher" war. Schon im Rahmen der Konterrevolution Stalins wurden Einkommensunterschiede und Privilegien für Manager in den Betrieben und für die Spitzen des Staatsapparats eingeführt, in den anderen Ostblockstaaten, die auf Stalins Eroberungen beruhten, existieren sie von Anfang an. Diese Einkommens- und Machtunterschiede waren die Grundlage dafür, dass die ehemaligen stalinistischen Bonzen dann nach 1989 die ehemaligen Staatsbetriebe leicht zu ihrem Privatbesitz machen konnte (Ausnahme ist hier die DDR wegen der Übernahme durch die BRD).



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