Zitat von Ltd. Commander Data
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Das neoliberale Projekt lässt sich mit folgenden Ideen beschreiben:
- Freiheit des Wettbewerbs als Prinzip der Evolution
- negatives Staatsbild: Staat ist ineffizient, Staat ist nicht klüger als Wirtschaftsunternehmen
- The-Winner-Takes-It-All-Prinzip (beinhaltet die Reduzierung von Sozialleistungen auf ein Minimum, soziale Maßnahmen zugunsten der Schwachen wird als Diskriminierung der Starken verstanden)
- angebotsorientierte Wirtschaftspolitik: Stärkung der Volkswirtschaft durch Verbesserung der Investitionsbedingungen
- Deregulierung: Verzicht des Staates auf Eingriffe in den Wirtschaftsprozess
- Privatisierung öffentlichen Eigentums (z.B. Bahn, Telekom, Gesundheitswesen, Schulen Justizvollzug usw.)
- Flexibilisierung des Arbeitsmarktes (z.B. Lockerung des Kündigungsschutzes, Leiharbeit usw.)
- neoliberales Leistungsprinzip: sozialer Status ist das Resultat persönlicher Leistung, wobei sich Leistung ausschließlich darin ausdrückt, wieviel ein Mensch verdient
- Reduzierung des Begriffs "soziale Gerechtigkeit" auf "Chancengerechtigkeit"
Richtig neu sind diese Ideen nicht, weshalb die Verwendung des Begriffs "Neoliberalismus" häufig für Verwirrung sorgt. Neu ist lediglich, dass sich der "Neoliberalismus" von einer interessengeleiteten Position zu einer Ideologie gewandelt hat, welche die öffentliche Meinungsführerschaft erobert hat und sich im praktischen Handeln von Politikern widerspiegelt. Der Begriff "Neoliberalismus" ist eine sprachliche Vereinfachung, um die Durchdringung verschiedener gesellschaftlicher Bereiche (z.B. Politik, Medien) mit den oben genannten Ideen (verstärkt seit den 90er Jahren) auf eine einprägsame Formel zu bringen.
Zitat von Ltd. Commander Data
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- Schon jetzt bedeutet neoliberale Politik eine Pauperisierung weiter Teile der Bevölkerung. Indikatoren dafür sind die Erosion tariflich abgesicherter Beschäftigungsverhältnisse, massive Absenkung der Lohnersatzleistungen und eine Zunahme von Armut. Fortschritt sieht anders aus.
- Die Möglichkeiten zur freien Entfaltung des Einzelnen (jeder soll nach seiner Façon selig werden) sind unter diesen Bedingungen immer weniger gegeben, da freie Entfaltung ein gewisses Maß an Wohlstand voraussetzt.
- Aufgrund des Rückzug des Staates soll sozialer Ausgleich nicht mehr gesellschaftlich sondern privat (d.h. auf freiwilliger Basis) organisiert werden (z.B. durch Suppenküchen, Altkleidersammlungen). Das ist ein Rückschritt in vor-bismarksche Zeiten.
- Am Endpunkt neoliberaler Politik steht eine Gesellschaft, in der die Bevölkerungsmehrheit einer Minderheit "dient". Der Unterschied zur Feudalgesellschaft besteht lediglich darin, dass die Menschen es jetzt "freiwillig" tun. Man hat die Wahl, ob man für einen Hungerlohn arbeitet oder arbeitslos ist bzw. stirbt.
- Der neoliberale Staat muss in letzter Konsequenz ein Polizeistaat sein, denn da wo sozialer Friede nicht mehr durch Ausgleich zum Arm und Reich hergestellt werden kann, bleibt nur Überwachung und Gewalt als Instrumente zur Wahrung der inneren Ordnung.

), vor allem bei Keynsianern, und selbst wenn es stimmte müsste man für Steuersenkungen von der Annahme ausgehen man habe den Höhepunkt bereits überschritten.
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