Bundestagswahl 2009

[Nighthawk_]

Was hat denn das alles mit der Bundestagswahl zu tun?

Wie zu erwarten favorisiert die Union ein Schwarz-Gelbes Bündnis. Jamaika oder Schwarz Grün soll es nicht geben.
Klare Koalitionsaussage: Merkel setzt auf die FDP - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Und mal ein Sachbezogenes Thema:
Die Wehrpflicht wankt - AZ-Web.de

[Gast]

Ich frage mich, wie man angesichts der Erfahrungen der letzten Jahre immer noch so optimistisch sein kann, sich mit einer eindeutige Koalitionsaussage in den Wahlikampf zu stürzen. Das ist - ich drücke es mal freundlich aus - ungeschickt bis zum geht nicht mehr; wenngleich Union und FDP im Moment recht fest im Sattel sitzen.

Wer am liebsten mit wem würde, ist doch sowieso klar. Ich verstehe nicht, wieso man sich immer noch auf solch unsinnige Aussagen einlässt.

[Nighthawk_]

Naja, mit Wahlkampferfahrungen ist das doch immer relativ.
Jede Wahlkampfsituation ist anders und jedesmal meint man entlich die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Und rein faktisch sieht es für die Union/FDP eben sehr gut aus. Wobei dies bei manchen Politikern schon so ziemlich in ein "das haben wir in der Tasche" umgeschlagen ist.
Worauf man aber nicht wetten sollte.
Insofern besteht durchaus die Gefahr sich - mal wieder - vorschnell festzulegen.
Es wäre für die Union taktisch klüger Jamaika überhaupt nicht zu thematisieren. Wenn es nicht langt kann man damit noch Durck auf die SPD machen.
Interessanter wird aber sowieso wie sich die FDP positioniert.

[Gast]

Was ich meinte ist schlicht: Die Parteien sollten sich vor der Wahl ganz einfach darum kümmern, ihre Inhalte zu vermitteln und das Koalitionstammtamm auf den Zeitpunkt verschieben, ab dem es angebracht ist: Wahlabend, 18.00 Uhr.

Bis dahin kann man es dem Wähler ruhig selbst zumuten festzustellen, wer mit wem größere Übereinstimmungen hat und mit wem nicht.

[Sinclair_]

Würden die Grünen eigentlich mit Violett koalieren?

[Makrovirus]

Was ich meinte ist schlicht: Die Parteien sollten sich vor der Wahl ganz einfach darum kümmern, ihre Inhalte zu vermitteln und das Koalitionstammtamm auf den Zeitpunkt verschieben, ab dem es angebracht ist: Wahlabend, 18.00 Uhr.

Bis dahin kann man es dem Wähler ruhig selbst zumuten festzustellen, wer mit wem größere Übereinstimmungen hat und mit wem nicht.

Eine klare Lagereinteilung hat sicherlich auch Vorteile. In Hessen hat man ziemlich deutlich gesehen, dass die Leute keine Beteiligung der Linken wollten, obwohl sie der gewollten Rot-Grünen Koalition politisch eigentlich recht nahe waren.
Außerdem ist es für die Partein so sicherlich leichter den Leuten zu vermitteln, dass sie ihre Stimen gegebenenfalls zwischen den gewünschten Koalitionspartnern aufteilen sollen.

[Valdorian]

Zitat von Cmdr. Ch'ReI
Interessanter wird aber sowieso wie sich die FDP positioniert.

Also ich gehe mal davon aus, dass die FDP Schwarz-Gelb macht oder gar nichts. Immerhin hat die Tatsache, dass die FDP von ihrem alten "Umfaller-Image" in der letzten Zeit etwas weggekommen ist, dazu beigetragen, dass die FDP sensationelle Erfolge erzielt hat. Wenn sie dann doch bei einer Rot-Grün-Gelben Koalition mitmachen, würde das ja komplett zunichte gemacht und die FDP bei allen folgenden Wahlen wohl wieder ordentlich zurecht gestutzt. Dagegen könnten sie, wenn sie in die Opposition gehen und es zu einer Neuauflage der großen Koaltion kommt, wohl weiter mit Erfolgen rechnen.

[Nighthawk_]

Das würde ich der FDP auch so raten.
Nur werden viele FDP Politiker endlich mal wieder in die Regierung wollen und dementsprechend drängen.
2002 und 2005 hat es nicht geklappt. Wenn es 2009 wieder nicht langt, warum soll es dann 2013 mit Schwarz Gelb klappen?
Wenn die FDP bei der Wahl drittstärkste Kraft wird, was garantiert den Liberalen das sie 2013 wieder ein ähnlich gutes Ergebnis erreichen können? Irgendwann müssen und wollen sie wieder Regierungsverantwortung übernehmen.
Als drittstärkste Kraft können sie in einer Ampelkoalition mit Sicherheit viel durchbringen, sie sollten in der Lage sein nicht Steigbügelhalter für Rot Grün zu spielen.
Um das aber überhaupt realisieren zu können müssen sie sich vor der Bundestagswahl entsprechend positionieren.
Als Umfaller von Einst wird die FDP nicht mehr wahrgenommen, im Gegenteil. Die FDP ist die Partei die zu ihren Koalitionsaussagen steht. Auf Bundes- wie Landesebene. Von diesem Image profitieren die Liberalen gerade immens. Verliert sie es rutscht die Partei schnell wieder unter 10%.
Es wäre dabei interessant zu beobachten was passiert wenn die Liberalen die Koalitionsfrage offen lassen oder sich gar für alles offen zeigen.
Nach meiner Auffassung könnte die Partei dadurch durchaus erheblich an Unterstützung verlieren.
Profitiert sie doch momentan erheblich vom Linkskurs der Union, da sie als Anker des bürgerlichen Lagers wahrgenommen wird.
Gibt sie diese Position auf sollte das der Union helfen.

[Spooky Mulder]

Würden die Grünen eigentlich mit Violett koalieren?

Inwiefern ist es denn realistisch, dass eine Partei in den Bundestag einzieht, die bei der Europawahl deutschlandweit auf 0,2% der Stimmen kam?

[Eagleeye]

Inwiefern ist es denn realistisch, dass eine Partei in den Bundestag einzieht, die bei der Europawahl deutschlandweit auf 0,2% der Stimmen kam?

Wenn mit Violett die Piratenpartei gemeint sein sollte (keine Ahnung; deren Homepage erstrahlt in einem sehr schönen Hellblau) - die hatten bei der Europawahl aus dem Stand heraus 0,9% erzielt. Und zumindest eine 3 vor dem Komma halte ich für sie bei der BT-Wahl auch für realistisch. Ob es tatsächlich für die 5% reicht, weiß ich allerdings nicht.

[Makrovirus]

Wenn mit Violett die Piratenpartei gemeint sein sollte (keine Ahnung; deren Homepage erstrahlt in einem sehr schönen Hellblau) - die hatten bei der Europawahl aus dem Stand heraus 0,9% erzielt. Und zumindest eine 3 vor dem Komma halte ich für sie bei der BT-Wahl auch für realistisch. Ob es tatsächlich für die 5% reicht, weiß ich allerdings nicht.

Nein, es geht im tatsächlich um die die Violetten mit violetter Homepage.
Aber das die Piratenpartei bei der Bundestagswahl deutlich mehr kriegt als bei der Europawahl glaube ich eher nicht. Die vermutlich doch deutlich höhere Wahlbeteiligung dürfte ihnen nämlich nicht gerade zugute kommen.

[MRM]

Aber das die Piratenpartei bei der Bundestagswahl deutlich mehr kriegt als bei der Europawahl glaube ich eher nicht. Die vermutlich doch deutlich höhere Wahlbeteiligung dürfte ihnen nämlich nicht gerade zugute kommen.

In dem Punkt bin ich mir unschlüssig weil man für diesen Punkt für und wieder anführen kann, und es schwierig ist zu beurteilen was überwiegt.

Einerseits hat die BTW hat höhere Wahlbeteiligung und tendenziell wählen die Leute auch weniger experimentell als bei der Europawahl.

Andererseits ist der Bekanntheitsgrad der Piraten seitem deutlich gestiegen, ( Mitgliederzahl hat sich seit dem auf mehr als 4400 als verdoppelt ), die niedrige Wahlbeteiligung bei der Europawahl lag unter anderem daran, das vor allem Jüngere zuhause gebleiben sind, welche eher zur Zielgruppe der Piraten zählen. Die werden bei der BTW wohl besser repräsentiert sein.

Ich denke schon, das die noch mal zulegen könnten, aber für 5% wirds wohl nicht reichen

[Makrovirus]

Natürlich haben sie deutlich an Bekanntheit gewonnen, weshalb ich kleine Verbesserungen ja auch garnicht ausschließen will, nur schaffen es kleine Parteien wie die Piraten idR eher ihre potenziellen Wähler zu mobilisieren, weshalb bei den etablierten Parteien einfach noch mehr Spielraum nach oben ist. Für die Piraten wäre es vermutlich schon ein großer Erfolg, wenn sie 1,5% schaffen würden.

[MRM]

Man kein seine potentiellen Wähler nur mobilisieren, wenn man bekannt ist, und da ist IMHO unklar, wie groß der Bekanntheitsgrad der Piraten vor der Europawahl in der Zielgruppe war.

Zur Zeit scheinen sie ja in ihren Zielgruppen recht gut anzukommen

Bundestagswahl der Paintballer 2009 Part II. - PBportal.de
studiVZ | Wahlzentrale
[Wahl Juli 2009] Monatliche Community-Bundestagswahl - Die Hardware-Community für PC-Spieler - PC GAMES HARDWARE EXTREME

Sicher alles unrepräsentativ, aber es zeigt doch das die Piratenanhänger zur Zeit recht motiviert sind.

Hinzu kommt, das die großen Parteien zur Zeit nicht sehr mobiliserend wirken. Die SPD wird sehr negativ wahrgenommen, bei der CDU ist es nicht ganz so extrem, aber Begeisterung sieht anders aus. Viele haben ( vermutlich zu recht ) den Eindruck es gehe nur um schwarz-gelb vs schwarz-rot. das kommt vielen wie die Wahl zwischen Pest und Cholera vor ( lese ich jedenfalls oft im Inet, aber höre ich auch im Bekanntenkreis in der Form ) , und ist daher wenig Wahlfördernd bzw dürfte kleineren Parteien zugute kommen - allerdings wohl auch die Wahlbeteiligung senken.

Man wird sehen

[newman]

Vor allem im Mittelfeld, weder jung noch alt, dürfte der Spielraum nach oben für die BTW sehr groß sein.

In Anbetracht dessen, dass durch geringe Geburtenzahlen und sinkende Sterblichkeit Junge eine aussterbende Minderheit sind, sehe ich für die Piraten schwarz