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    #46
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Aber es ist doch so: Allgemein wird doch behauptet, in unserem Wirtschaftssystem würden drei Prozent Wachstum benötigt, um den Standard zu halten.
    Welchen Standard?

    Wenn man jetzt ein BIP von 100 Einheiten hat, muss man seine Produktion um drei Einheiten steigern, dann hat man seine drei Prozent Wachstum.
    Ok, das ist aber das reale BIP-Wachstum und hat mit der Pro-Kopf-Produktion, die gemeinhin als Standard verwendet wird, noch nichts zu tun. Hier spielt der Nenner eine Rolle, die Bevölkerungszahl.
    Bei einem BIP von 1.000 Einheiten, muss die Produktion in der folgende Periode um 30 Einheiten steigen. Also müssen entweder mehr Arbeiter her, oder der einzelne Arbeiter braucht eine höhere Produktivität.
    Das meinte ich dann auch mit Grenzkosten, also die Kosten für jede weitere produzierte Einheit, es müssen real immer mehr Güter zusätzlich produziert werden, um ein Prozent Wachstum zu kriegen.

    Die Produktivitätssteigerungen sind heute im Vergleich zur Frühzeit der BRD drastisch zurückgegangen, und mit Blick auf die Demographie glaube ich nicht, dass wir hier demnächst eine Arbeitskräfteschwemme haben werden.
    Ich glaube, dass hier die technische Produktivität (Arbeitsstundenproduktivität) mit der Produktivität im Sinne von Pro-Kopf-Einkommen vermengt wird. Die Entwicklung der Arbeitsstundenproduktivität ist stark branchenabhängig und die Dynamik ist in vielen Branchen nach wie vor sehr hoch. Das Pro-Kopf-Einkommen dagegen ist nur das Verhältnis von BIP/Bevölkerungszahl und wird zwar als "Produktivität" bezeichnet, hat jedoch mit der technischen Produktivität erstmal nicht notwendigerweise etwas zu tun. Das wäre nur bei Vollauslastung der Fall. Von Vollauslastung sowohl des Kapitalstocks als auch des Arbeitskräftepotenzials sind wir weit entfernt. Das sind wir seit Jahren, deshalb die miserable Produktivitätsentwicklung (im Sinne von Pro-Kopf-Einkommen). Die Produktion und damit bei relativ konstanter Bevölkerungszahl auch das Pro-Kopf-Einkommen könnten noch deutlich steigen ohne Ausweitung des Kapitalstocks und ohne Ausweitung des Arbeitskräftepotenzials - von technischem Fortschritt noch gar nicht zu reden.

    Kommentar


      #47
      Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
      Welchen Standard?
      Den Lebenstandard. Jedenfalls sagen das die Onkels und Tanten von der FDP immer und das sind doch die großen Wachstumsexperten.


      Ich glaube, dass hier die technische Produktivität (Arbeitsstundenproduktivität) mit der Produktivität im Sinne von Pro-Kopf-Einkommen vermengt wird. Die Entwicklung der Arbeitsstundenproduktivität ist stark branchenabhängig und die Dynamik ist in vielen Branchen nach wie vor sehr hoch. Das Pro-Kopf-Einkommen dagegen ist nur das Verhältnis von BIP/Bevölkerungszahl und wird zwar als "Produktivität" bezeichnet, hat jedoch mit der technischen Produktivität erstmal nicht notwendigerweise etwas zu tun. Das wäre nur bei Vollauslastung der Fall. Von Vollauslastung sowohl des Kapitalstocks als auch des Arbeitskräftepotenzials sind wir weit entfernt. Das sind wir seit Jahren, deshalb die miserable Produktivitätsentwicklung (im Sinne von Pro-Kopf-Einkommen). Die Produktion und damit bei relativ konstanter Bevölkerungszahl auch das Pro-Kopf-Einkommen könnten noch deutlich steigen ohne Ausweitung des Kapitalstocks und ohne Ausweitung des Arbeitskräftepotenzials - von technischem Fortschritt noch gar nicht zu reden.
      Hm, okay dann habe ich wir wohl so einiges übelst derb durcheinander gewürfelt. Peinlich, Peinlich...
      Aber ich bin ja erst ein kleines Erstsemesterhäschen.

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