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Bürgerkrieg in Syrien

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  • Cybernetic
    antwortet
    Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
    Die Kurden haben sich in diesem Bürgerkrieg auch nicht mit Ruhm bekleckert. In einer Meldung hier es, sie vertreiben Muslime in eroberten Gebieten und das wohl nicht nur, weil diese Anhänger des IS sein können.
    Auch jetzt wurde von Scharfschützen berichtet, die in Aleppo auf Zivilisten gefeuert haben.

    Die Kurden werden gerne als die Guten bezeichnet, aber "gut" ist in dem Fall sehr relativ.


    Der Großteil der Bevölkerung ist weder gut noch böse, aber wie wir im 3. Reich sehen konnten, gibt es viele Mitläufer, die grausames Verhalten billigen, weil es ihnen egal ist. Das kann selbst auf Menschen zutreffen, die im Alltag immer freundlich waren. So sind Menschen eben.
    Die Kurden sind doch selbst Muslime, sogar Sunniten. Die unrühmliche Rolle der Kurden liegt in ihrer Kollaboration mit den Amerikanern. Dank den Kurden haben die Amerikanern syrisches Öl und Ackerland plündern können, um ihre Regime Change-Operation direkt vor Ort finanzieren zu können. Der syrische Staat ist schließlich zusammengebrochen, weil ihm überlebensnotwendige Einnahmequellen entzogen wurden. Hinzu kommen die vom Westen verhängten Caesar-Sanktionen. Es ist ein Wunder, dass sich das Assad-Regime bei all den Sanktionen, dem Verlust wichtiger Einnahmequellen (inklusive der von den Türken besetzten Industrie im Nordwesten) und der Kriegsmüdigkeit so lange an der Macht halten konnte. Seine Rettung damals verdankt er natürlich Russland und dem Iran, aber trotzdem besaß das Regime in der ersten Phase des Krieges noch eine Wirtschaftskraft, die ihm genug Anhänger bescheren konnte. Sanktionen haben immer den Zweck, einen Aufstand gegen eine unerwünschte Regierung auszulösen. An ihnen leidet immer die Bevölkerung, nicht das Regime.

    Natürlich war Assad ein Diktator. Er war 2000, als sein Vater verstarb, die große Hoffnung, weil er große Reformen versprach. Sein Blick richtete sich immer gen Westen. Assad hat von 1994-2000 als Augenarzt in London gearbeitet. Politik war anscheinend nie seine Priorität, weil sein plötzlich verstorbener Bruder übernehmen sollte. Von der großen Hoffnung ist am Ende nicht viel geblieben, weil man es ihm auch schwer gemacht hat. Obwohl Syrien den Amerikanern nach 9/11 sofort seine Unterstützung im Kampf gegen al-Kaida angeboten hat, wurde in Washington beschlossen, Assad zu stürzen. Welches Interesse konnten die Amerikaner selbst daran haben? Mir fällt nichts ein. Dieses Interesse konnte nur ein Land in der Nachbarschaft. Alle Regime Change-Kriege im Nahen Osten haben mit diesem Land zu tun. Allein die Beschaffenheit von Ländern wie Syrien macht ihre Destabilisierung möglich. Syrien ist, wie die meisten Staaten des Nahen Ostens, eine Schöpfung der Briten und Franzosen. Sie haben miteinander inkompatible Stämme, Ethnien und Sekten in einen Topf geworfen, weil sich ein solches Land von außen viel leichter kontrollieren lässt. Im Inneren selbst ist ein solches Land allerdings fast unregierbar. Nur ein "wohlmeinender Diktator" konnte dort für relativen Frieden und Ordnung sorgen. Sobald diese eiserne Hand nachlässt, gehen sich alle gegenseitig an die Gurgel, wie man jetzt beobachten kann und dasselbe auch im Irak beobachten konnte. In unseren Medien, und von unseren Regierungen, wird eine Schar dschihadistischer Terrorbanden, bestehend aus Anhängern der al-Kaida und des IS, in demokratische Reformer uminterpretiert. Soviel zur wertegeleiteten Außenpolitik des Westens. Als dann Israel und die Türkei wie Aasgeier über Syrien hergefallen sind und die Israelis innerhalb von 48 Stunden hunderte von Angriffen geflogen sind, hat man darüber entweder geschwiegen oder es als etwas völlig normales dargestellt.

    Syrien ist als Staat gestorben. Die Syrer, die den Kollaps ihrer Heimat bejubelt haben, haben der welt gezeigt, dass sie keine Nation sind oder jemals waren. Sie sind eine sektiererische Stammesgesellschaft. Da der böse Diktator jetzt nun weg ist, können die in Deutschland und Österreich lebenden Jubelsyrer endlich in ihre Heimat zurückkehren. Es ist eine Sache, gegen ein unterdrückerisches Regime zu kämpfen, eine andere, sich zum nützlichen Idioten ausländischer Kräfte zu machen und sein Land in einen sektiererischen Bürgerkrieg zu stürzen. Auch in Gaza scheint man den Sturz Assads willkommen zu heißen, obwohl gerade Assad einen enormen Beitrag für den Kampf der Palästinenser geleistet hat. Ohne die Unterstützung Syriens wird es niemals ein Palästina geben. Die Hamas hat ihr wahres Gesicht gezeigt, indem ihr die Ziele der sogenannten Muslimbrüder, mit dem neoosmanisch agierenden Erdogan als aktuell mächtigsten Vertreter, wichtiger als die Befreiuung Palästinas ist. Besatzung ist offensichtlich relativ. Wäre Gaza von den Neo-Osmanen besetzt, würde das die sunnitischen Islamisten der Hamas plötzlich nicht mehr als Besatzung ansehen.

    Die meisten Menschen im Westen wissen leider nicht, wie diese Leute dort ticken. Wir projizieren unsere Vorstellungen von Gesellschaft, Nation und Solidarität auf eine Welt, die auf völlig anderen Prinzipien aufgebaut ist. Dort befindet man sich kulturell immer noch im Mittelalter und jede Einmischung von Außen hat die Situation nur verschlimmert. Der arabische Nationalismus war ein Modernisierungsprojekt (Assad war ein Vertreter dieser Strömung), der kläglich gescheitert ist, auch weil der Westen islamistische Terrorgruppen und Aufständische gefördert, in einer endlosen Kombinationen mit Sanktionen und sonstigen Destabilisierungsmethoden. Es kann ja nicht sein, dass man diese fanatischen Halsabschneider einem säkularen Diktator vorzieht. Eine an Demokratie und Menschenrechten orientierte Außenpolitik würde mit dem kleinsten Übel beginnen, um auf etwas Besseres hinarbeiten zu können. So funktionieren eine langfristig angelegte Strategie und Diplomatie. Stattdessen werden Monster herangezüchtet, die uns schließlich selbst heimsuchen werden. Hauptsache Israels Hegemoniebestrebungen werden unterstützt oder der Bau einer aus Katar verlaufenden Pipeline. Hinter allem steckt natürlich immer das große Geld. Follow the money. Dieses Denken ist sehr kurzfristig und führt nur von Krise zur Krise, bis es letztendlich zum großen Knall kommt.

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  • I'm Batman
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Nicht alle Nicht Kurden in Syrien sind schlecht. Ich habe einen Syrer in der Firma, der dort im Gefängnis saß und gefoltert wurde. Er ist ein herzensguter Mensch und seine Eltern wohnen immer noch da, etwas südlich von Damaskus.
    Ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Ich möchte, dass die beim gegenseitig niedermachen, die Kurden außen vor lassen, damit diese am Ende endlich ein eigenes Land und einen sicheren Hafen haben. Die werden nämlich im Normalfall von Islamisten und Türken gejagt.

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  • Infinitas
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Nicht alle Nicht Kurden in Syrien sind schlecht. Ich habe einen Syrer in der Firma, der dort im Gefängnis saß und gefoltert wurde. Er ist ein herzensguter Mensch und seine Eltern wohnen immer noch da, etwas südlich von Damaskus.
    Ich denke, es gibt aus menschlicher Sicht gute und schlechte Kurden, wie es auch gute und schlechte Türken oder Deutsche gibt. Fakt ist, dass Unterdrückung von Minderheiten immer mehr als einen faden Beigeschmack hat.
    Zu Gefängnisgeschichten, wenn diese der Wahrheit entsprechen, liegt diese Erfahrung außerhalb unseres Rechtssystems und auch außerhalb unserer Vorstellung (wir kennen so etwas höchstens aus Filmen oder Berichten). Es ist immer die Frage, wie persönlich mit einem solchen Trauma umgegangen wird bzw. wie es verarbeitet und bewältigt wird. Es gibt durchaus auch die nicht gesellschaftstaugliche Version eines Menschen, der so etwas erlebt hat.
    Zuletzt geändert von Infinitas; 16.12.2024, 21:04.

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  • pollux83
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Nicht alle Nicht Kurden in Syrien sind schlecht. Ich habe einen Syrer in der Firma, der dort im Gefängnis saß und gefoltert wurde. Er ist ein herzensguter Mensch und seine Eltern wohnen immer noch da, etwas südlich von Damaskus.
    Die Kurden haben sich in diesem Bürgerkrieg auch nicht mit Ruhm bekleckert. In einer Meldung hier es, sie vertreiben Muslime in eroberten Gebieten und das wohl nicht nur, weil diese Anhänger des IS sein können.
    Auch jetzt wurde von Scharfschützen berichtet, die in Aleppo auf Zivilisten gefeuert haben.

    Die Kurden werden gerne als die Guten bezeichnet, aber "gut" ist in dem Fall sehr relativ.


    Der Großteil der Bevölkerung ist weder gut noch böse, aber wie wir im 3. Reich sehen konnten, gibt es viele Mitläufer, die grausames Verhalten billigen, weil es ihnen egal ist. Das kann selbst auf Menschen zutreffen, die im Alltag immer freundlich waren. So sind Menschen eben.

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  • Spocky
    antwortet
    Nicht alle Nicht Kurden in Syrien sind schlecht. Ich habe einen Syrer in der Firma, der dort im Gefängnis saß und gefoltert wurde. Er ist ein herzensguter Mensch und seine Eltern wohnen immer noch da, etwas südlich von Damaskus.

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  • I'm Batman
    antwortet
    Islamisten Tun das was sie immer tun. Sie lügen.
    die Kurden werden die ersten sein, die das erleben werden. Erdogan ist selbst ein dreckiger Islamist, daher ist das Bündnis recht stabil, so lange die Türkei keine Macht in Syrien will. Russland ist als Feind des Westens ein willkommener Gast. Am sinnvollsten wäre es, wenn die sich alle gegenseitig umbringen würden und die Kurden dabei außen vor sind und danach ein Land für sich haben.

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  • pollux83
    antwortet
    Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
    Mal ne blöde Frage, ist die aktuelle Entwicklung dort denn gut? Habe in diesem Land total den Überblick verloren, welche Gruppierung schlimmer ist als die andere und wer aus welchen Gründen mitmischt.
    Also Assad hat mit Terror über das Land geherrscht. Viel schlechter geht es also schonmal nicht.

    Der ANführer der islamischen Rebellen gibt sich aktuell erstaunlich gemäßigt, aber wie die Taliban gezeigt hat, kann sich das auch schnell ändern. Bisher ist er bereit mit den demokratischen Kräften/Kurden (die beiden haben sich im Osten verbündet) zu verhandeln.

    Mit ihm verbündet sind "türkische" Rebellen. Die gehen gerade gegen die Kurden vor und wurden bereits gewarnt das nicht zu tun. Ob die Allianz also bestehen bleibt, ist ungewiss.

    Im Süden gibt es auch weitere Rebellen, die von den Islamisten bereits zurechtgewiesen wurden, weil sie geplündert haben.

    Israel bombardiert außerdem gerade die Reste von Assads Militär, damit es niemandem in die Hände fällt und Russland verhandelt gerade, seine Basen behalten zu dürfen.

    Kurzgesagt, die Islamisten wären aktuell eine deutliche Verbesserung und im Vergleich zu den Nachbarn auch nicht schlecht. Aber das wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Da kann auch jederzeit ein FFA ausbrechen.

    Ich schau auch gerne die Videos von Torsten H..
    Zuletzt geändert von pollux83; 10.12.2024, 18:50.

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  • DefiantXYX
    antwortet
    Mal ne blöde Frage, ist die aktuelle Entwicklung dort denn gut? Habe in diesem Land total den Überblick verloren, welche Gruppierung schlimmer ist als die andere und wer aus welchen Gründen mitmischt.

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  • Spocky
    antwortet
    Nachdem Assad jetzt entmachtet ist, wische ich hier mal den Staub weg.

    Jetzt, da beide Schutzmächte (Russland und Iran) in andere Konflikte verstrickt sind, blieb für die Schutzfunktion nicht mehr viel übrig. Ich fürchte nur, dass es lediglich eine Atempause im Bürgerkrieg gibt. Der gemeinsame Feind ist jetzt weg und dann stehen wieder die Gegensätze der einzelnen Parteien im Mittelpunkt.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Ein Beispiel islamistischer Logik. Man entführt Blauhelmsoldaten, um... von der Liste terroristischer Vereinigungen gestrichen zu werden:

    Blauhelme in Syrien: Al-Nusra-Front stellt Forderung für Freilassung - SPIEGEL ONLINE

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  • Schatten7
    antwortet
    ist um ehrlich zu sein besser wenn *Medien* wegsehen.
    Die neigen dann dazu druck aufzubauen (mit reisserischen Beiträgen um die Auflage/klicks/whatever zu steigern) der dann zu Sinnfreien aktionen führt.

    Zur Zeit (und eigentlich schon die ganze Zeit) liegt es in Interesse des Westens das Assad an der Macht bleibt.
    Seit sich diese gemässigte Rebellenorganisation weitgehend aufgelöst hat sind jegliche alternativen die absolute Katastrophe.

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  • Feldanalyse
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Im Grunde konnte Putin seinem Kumpel Assad keinen besseren Dienst erweisen als in der Ukraine einen neuen Krieg vom Zaun zu brechen. Alle Welt schaut auf die Ukraine und niemanden interessiert mehr, was in Syrien geschieht.
    Du hast Vorstellungen. Was soll auch anders laufen da, nur, weil die Öffentlichkeit wegsieht. Die, die etwas bewirken können, also Regierungen und Geheimdienste, sind auch weiterhin aufmerksam.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Im Grunde konnte Putin seinem Kumpel Assad keinen besseren Dienst erweisen als in der Ukraine einen neuen Krieg vom Zaun zu brechen. Alle Welt schaut auf die Ukraine und niemanden interessiert mehr, was in Syrien geschieht.
    Da wäre auch sonst nicht viel passiert. Der Westen hällt sich da nicht raus, weil er von der Ukraine abgelenkt wäre, sodnern weil man schlicht keine Ahnung hat, was man tun sollte.

    Dort scheint aktuell alles auf eine Machtentscheidung zwischen Assad und diesen ISIS-Leuten hinauszulaufen, andere Gruppen scheinen bedeutungslos geworden zu sein.
    Naja. Assads Kernland, also die Alawiten-Gebiete an der Küste und den Streifen bis runter nach Damskus, wird er ziemlich sicher auch weiterhin kontrollieren. Der Rest wird dann entweder von den Islamisten beherrscht oder versinkt im Chaos, selbst wenn Assad die Rebellen besiegen sollte. Ansonsten wird man sehen, ob sich die Kurden im Norden gegen IS halten können.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Im Grunde konnte Putin seinem Kumpel Assad keinen besseren Dienst erweisen als in der Ukraine einen neuen Krieg vom Zaun zu brechen. Alle Welt schaut auf die Ukraine und niemanden interessiert mehr, was in Syrien geschieht.

    Dort scheint aktuell alles auf eine Machtentscheidung zwischen Assad und diesen ISIS-Leuten hinauszulaufen, andere Gruppen scheinen bedeutungslos geworden zu sein.

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  • HerrHorst
    antwortet
    "Bei einem Massaker in Latakia sind laut einem Bericht von Human Rights Watch im August mindestens 190 Zivilisten getötet worden. Die Opfer waren Alawiten, zu denen auch der Assad-Clan gehört - die Täter hingegen Dschihadisten und Kämpfer der Rebellen. Sie brüsteten sich mit dem Blutbad."

    - Syrien: Dschihadisten töten Alawiten in Latakia - SPIEGEL ONLINE

    Das ganze Geschehen fand offensichtlich mit Billigung der "säkulären" Terroristen statt.

    Es gibt auch Berichte über ein weiteres Massaker, welches die Rebellen an Kurden verübt haben sollen.

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