Wahlen und Politik Schleswig-Holstein

[Gast]

Ja, ja, die pöhsen Medien sind Schuld, blah, blah, blah, HerrHorst. Aber schön zu wissen, dass die Linke und ihre Anhänger dieselben Ausreden für Wahlniederlagen haben wie die FDP und ihre Klientel.

Die SPD hat bei der Wahl in BaWü absolut Stimmen dazu gewonnen. Das habe ich geschrieben, oder etwa nicht? Nein, relativ - o, da habe ich mich wirklich verschrieben.

Absolut hat auch die CDU Stimmen gewonnen in BaWü. Darüber freut sich bei denen auch niemand - warum nur?

Bei Wahlen läuft es eben wie an der Börse. Es geht nur darum ob die Erwartungen der Analysten erfüllt werden. Und diese Erwartungen (stärkste Kraft werden - rot-grüne Regierung bilden) - die sie selbst gesteckt hat - verpasst die SPD nunmal regelmäßig.

[Seether]

Aber eigentlich gings ja um die interessensgelenkte FDP-Berichterstattug, oder? Du kannst natürlich noch so lange wie nur irgendmöglich versuchen, die absoluten und relativen Wahlerfolge deines Intimfeindes SPD in den letzten halben Dutzend Wahlen kleinzureden, was aber am objektiven Vorhandensein dieser Erfolge gleichermaßen Null ändert.
Viel wichtiger sollte auch für dich die Erkenntnis sein, dass bei 60% Pseudo-Wahlbeteiligung nur das linke Lager insgesamt hinzu gewinnen konnte, und demgegenüber die beinahe-40%-Verlust-FDP wiedermal alle mediale Aufmerksamkeit bekommt. Ich denke, über diesen arg kuriosen Umstand kann man ja wohl mal einer Meinung sein, anstatt hier unnötige Lagerinterne Streitereien abzuhalten darüber, ob die SPD nun nur in BaWü mal keine relativen Zuwächse erhalten hat (Klugsch.Modus, der an der Sache nichts ändert), oder nun auch schon wieder die Grünen von einigen Berichterstattern totgeredet werden, weil sie mal nicht mega-zuwächse erzielt haben (gestern so im Ksta z.B.). Überhaupt finde ich es geradezu positiv für die Zukunft, dass trotz 8,2% Piraten die Grünen noch einen nominellen Zuwachs erreichen konnten, was imho für MICH die wichtigste Botschaft des gestrigen Wahlabends neben dem guten Plus für die SPD ist.

[Gast]

Ich relativiere gar nichts, ich stelle lediglich fest, dass es auch keinen gesonderten Grund gibt jetzt in ein "Ah" und "Oh" zu verfallen weil die SPD zugewonnen hat. Dass die mediale Aufmerksamkeit hier fehlgeleitet ist bestreite ich gar nicht. Aber es ist halt nunmal so, dass die SPD trotz Zugewinnen nirgends ihre selbst gesteckten Ziele (nämlich die CDU abzulösen und mit den Grünen als Juniorpartner die Regierung zu bilden) erreicht hat. Demgegenüber hat Kubicki sein Ziel erreicht und ist damit der gefühlte Gewinner während die Sozen halt "nur" den "Trostpreis" kriegen.

€: Ach ja, doch nochmal zu BaWü: Dort haben ALLE Landtagsparteien (außer der FDP ) absolut an Stimmen gewonnen. Daher ist das nunmal kein gesonderter Erfolg der SPD, dass auch ihr das gelungen ist.

[Seether]

I Dass die mediale Aufmerksamkeit hier fehlgeleitet ist bestreite ich gar nicht.

Na siehst du, da trifft man sich ja dann.

[Gast]

Übrigens sehe ich gerade dass die meisten neuen SPD-Wähler von der FDP kommen. Deutet das eigentlich jetzt auf eine Verschnöselung der SPD-Klientel hin?

[Gast]

Die SPD hat gestern ja wieder mal auf's Dach gekriegt, diesmal in S-H. Genau wie bei der Saarlandwahl vor sechs Wochen sind die Sozen dabei nochmal deutlich schwächer gewesen als es die letzten Umfragen gezeigt hatten. Wo im Saarland wohl der Oskar bzw. eine mögliche Koalition mit ihm die Wähler wohl verschreckt hat, scheint es diesmal ein, ich sage mal in Anlehnung an G. Schröder, suboptimales Interview des Ministerpräsidenten in der Qualitätszeitung Die Bunte gewesen zu sein.

Nachdem ja nun die FDP mit dem nicht kaputt zu kriegenden Wolfgang Kubicki eine Koalition unter Albig eine Absage erteilt hat, scheint für die Medien ja gleichmal vieles (alles?) auf Schwarz-Grün-Gelb zu stehen. Das finde ich aber doch etwas komisch. Die Grünen haben eine klare Präferenz für Ampel zu erkennen gegeben und gestern noch war die FDP dem auch nicht von vornherein abgeneigt. Auch hat Kubicki nicht gesagt, dass er nicht mit der SPD will, sondern nur nicht mit Albig. Ich bin etwas überrascht ob der totalen Lähmung, die die SPD heute befallen zu haben scheint. Die sollen sich mal ein paar Eier wachsen lassen, den Albig absägen und zusehen, dass der Habeck die FDP klar macht. Sehe nicht warum die trotz Verlusten automatisch in die Opposition müssten.

[Tibo]

Was die Ampel angeht hast du Recht. Kubicki hat seine Botschaft wohl zu subtil erzählt. Mir ist nicht ganz klar wozu man die Grünen braucht. Taugt der SSW denn schlechter als Steigbügelhalter für Schwarz-Gelb?

[Gast]

Naja, Kubicki hat gesagt: "Die Wahrscheinlichkeit für die Ampel tendiert gegen Null. Und unter der Führung von Torsten Albig ist sie wirklich ausgeschlossen." Damit ist die Ampel zwar nicht ganz ausgeschlossen, freiwillig melden wird er sich natürlich aber nicht, auch ohne Albig nicht, schließlich will er eigentlich Jamaika. Die Grünen können jetzt natürlich das gleiche machen und dann wird man sehen, wer die stärkeren Nerven hat, bevor es am Ende womöglich zu einer GroKo kommt.

[Gast]

Mir ist nicht ganz klar wozu man die Grünen braucht. Taugt der SSW denn schlechter als Steigbügelhalter für Schwarz-Gelb?

Mit den Ökos ist die Mehrheit nicht so knapp und der Wolfgang ist ja wohl ein guter Kumpel vom Robert, da will man dann eben nicht so sein. Zumal der Robert sonst erstmal arbeitslos wäre, wenn er jetzt nicht weiterregieren kann.

[Gast]

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/schleswig-holstein-torsten-albig-ministerpraesident-ruecktritt

Ernsthaft?

Wieso sägt die SPD nicht einfach den Albig (und vma den Stegner gleich mit) ab, setzt da jemanden hin, der ne Ampel hinkriegt und ab geht's? Glauben die echt, dass es mit Ablig weitergeht? Srsly?