Krise in Mali

[Uriel Ventris]

Ganz einfach: Man kann sich voller Selbstgerechtigkeit in seiner Friedfertigkeit und seinem Pazifismus suhlen, während andere die Konsequenzen dieser Haltung ausbaden müssen und abgeschlachtet, gefoltert und vergewaltigt werden.

Bravo. Dann sollte Deutschland schleunigst in China, Pakistan, Saudi Arabien und sonstigen Staaten einmarschieren.

[Valdorian]

Nein, Deutschland soll da intervenieren, wo Hilfe realistisch möglich ist. Das muss man von Fall zu Fall entscheiden. Dabei kann man sich auch irren, aber das ist immer noch besser, als gar nichts zu tun, während sowas abläuft:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/kriegsverbrechen-in-mali-strafgerichtshof-eroeffnet-verfahren-a-878046.html

[HerrHorst]

Ja, ein paar kleine Irrtümer muss dabei sicherlich hinnehmen wie damals in Kunduz.

Warum werden vor den Internationalen Strafgerichtshof eigentlich nur Afrikaner gestellt während Kriegsverbrecher wie Bush und Blair unbehelligt bleiben?

[Eye-Q]

Das läßt sich ja recht schnell und einfach schreiben. Aber ist das auch realistisch? Im Grunde könnte Dtl im Moment im Einsatz sein (bzw ist es auch): Afghanistan, Lybien, Syrien, Mali, Kosovo, Israel (sind doch UNO Truppen, oder?), Somalia, Pakistan, Irak, Ägypten, Marokko, und wohl noch mindestens ein Dutzend weiterer (benachbarter) Staaten.
Worauf ich hinaus ist, dass ich mir vorstellen kann, dass dt. Politiker schon auch bewusst sind eine Büchse zu öffnen, wo wenige bis gar keine Kapazitäten vorhanden sind. Oder fühlt ihr euch so berufen überall ein paar Hundert bis Tausend Soldaten hinzuschicken?

[Valdorian]

Worauf ich hinaus ist, dass ich mir vorstellen kann, dass dt. Politiker schon auch bewusst sind eine Büchse zu öffnen, wo wenige bis gar keine Kapazitäten vorhanden sind. Oder fühlt ihr euch so berufen überall ein paar Hundert bis Tausend Soldaten hinzuschicken?

Was schreibe ich denn die ganze Zeit? Ja, genau, in Deutschland ist absolut niemand bereit, irgendwie Verantwortung zu übernehmen und sich zu engagieren, völlig unabhängig von Erwägungen, ob es möglich wäre oder nicht. Niemand ist bereit, ein paar hundert Soldaten irgendwohin zu schicken, es sei denn vielleicht, es ist von vornherein absolut sicher, dass die auch ja nichts machen müssen wie z. B. jetzt in der Türkei. Alles, was man in Deutschland macht, ist sich vor jeder Verantwortung zu drücken, sich in seinem eigenen Pazifismus zu suhlen und zuzusehen, wie die abscheulichsten Verbrechen begangen werden, während unser Außenminister von Verhandlungen schwadroniert...

[HerrHorst]

Die Haltung unseres Außenministers wird übrigens, wenn man den Umfragen glauben darf, von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Anscheinend ist die Begeisterung für die Rückkehr der Wilhelminischen Außenpolitik bisher nur zu den Grünen vorgedrungen.

In Kolumbien verhandeln Regierung und Rebellen übrigens miteinander, um eine friedliche Lösung des Konflikts zu ermöglichen. Diese Verrückten Südamerikaner!

[Valdorian]

Die Haltung unseres Außenministers wird übrigens, wenn man den Umfragen glauben darf, von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Anscheinend ist die Begeisterung für die Rückkehr der Wilhelminischen Außenpolitik bisher nur zu den Grünen vorgedrungen.

Ja, dass man sich in Deutschland unheimlich wohl dabei fühlt, nichts zu tun, während Menschen abgeschlachtet werden, habe ich gefühlt schon tausend Mal geschrieben, schön, dass es jetzt auch bei Dir angekommen ist.

In Kolumbien verhandeln Regierung und Rebellen übrigens miteinander, um eine friedliche Lösung des Konflikts zu ermöglichen. Diese Verrückten Südamerikaner!

Und das unter der Schirmherrschaft von einem pösen pösen US-Imperialisten...

[Gast]

Ver Jahre vor dem Kosovo stimmte die Formel bei ihm noch: Nie wieder Krieg. Nie wieder Ausschwitz.

Das war allerdings bevor man in Srebrenica sehen konnte, dass es halt doch ab und zu gute Gründe gibt, Soldaten auch einzusetzen und nicht den Schwanz einzuziehen und wegzurennen, wenn Massenmörder nett fragen.

[Gast]

Für Verhandlungen braucht es allerdings Grundlagen und davon war und ist man in Mali sehr weit entfernt. Jedenfalls mit den Islamisten, die der Bevölkerung ihre Steinzeit-Scharia mit Musik- und Fußball-Verboten aufzwingen wollen und "unislamische" Kulturgüter in die Luft sprengen. Mit der MNLA, einer Tuareg-Gruppe, die für einen unabhängigen Staat im Norden gekämpft hat, wird inzwischen wohl durchaus gesprochen. Allerdings waren die anscheinend auch erst gesprächsbereit, nachdem sie sich mit islamistischen Gruppen zerstritten hatten.
Die Islamisten sind in den letzten Wochen immer weiter auf die Hauptstadt im Süden vorgerückt und die malische Armee ist ein Witz. Das Militär war schon mit der Tuareg-Rebellion überfordert, was dann schließlich zu dem Militärputsch geführt hat.
Hätte jetzt keiner eingegriffen, wäre die Sache in ein paar Wochen wohl erledigt gewesen, weil die Islamisten dann das ganze Land kontrollieren würden.

[HerrHorst]

Und das unter der Schirmherrschaft von einem pösen pösen US-Imperialisten...

Vor allem unter der Schirmherrschaft Kubas und Norwegens, welche die Gespräche auch in die Wege geleitet haben.

Das war allerdings bevor man in Srebrenica sehen konnte, dass es halt doch ab und zu gute Gründe gibt, Soldaten auch einzusetzen und nicht den Schwanz einzuziehen und wegzurennen, wenn Massenmörder nett fragen.

Deswegen hat man die Massenmörder der UCK auch völlig unbehelligt die Serben vertreiben lassen.

Ja, dass man sich in Deutschland unheimlich wohl dabei fühlt, nichts zu tun, während Menschen abgeschlachtet werden, habe ich gefühlt schon tausend Mal geschrieben, schön, dass es jetzt auch bei Dir angekommen ist.

Heutezutage werden Kriegsverbrecher sogar zum General befördert. Deutschland ist also ganz in deinem Sinne unterwegs. Noch ein wenig Propaganda und Deutschland wird wieder, unter dem Jubel der Grünen, die Rohstoffquellen auf aller Welt freibomben.

[Valdorian]

Vor allem unter der Schirmherrschaft Kubas und Norwegens, welche die Gespräche auch in die Wege geleitet haben.

Da steht aber nix von Verhandlungen unter kubanischer Schirmherrschaft, nur, dass die Verhandlungen in Kuba als neutralem Boden stattfinden.

Heutezutage werden Kriegsverbrecher sogar zum General befördert.

Ob jemand ein Kriegsverbrecher ist oder nicht, entscheiden in einem Rechtsstaat immer noch Gerichte und keine linken Spinner. Ich weiß, ist schon ne blöde Sache mit diesem Rechtsstaats-Dings. In einem kommunistischen Land könnte man sowas mit einem schönen kleinen politischen Schauprozess anhandeln, bei dem das Urteil schon vorher schon feststeht.

[Gast]

Deswegen hat man die Massenmörder der UCK auch völlig unbehelligt die Serben vertreiben lassen.

Tjoar, die NATO ist sich halt treu geblieben, nicht wahr?

Aber was soll jetzt eigentlich die Konsequenz sein? Dass man einfach gar nichts mehr macht, oder dass man einfach mal ein echtes und konsequentes Eingreifen gegen Menschenrechtsverletzungen verlangt? Du scheinst mit deinen pampigen Einzeilern ja wohl eher auf das Erste hinaus zu wollen.

[HerrHorst]

Da steht aber nix von Verhandlungen unter kubanischer Schirmherrschaft, nur, dass die Verhandlungen in Kuba als neutralem Boden stattfinden.

"Kuba ist der offizielle Hauptsitz der Friedensverhandlungen. Zusammen mit Norwegen garantiert die sozialistische Regierung des Karibikstaates für die Friedensverhandlungen, während Chile und Venezuela als Prozessbegleiter agieren." -http://amerika21.de/meldung/2012/11/67444/kolumbien-gespraeche-havanna

Ohne Kuba und Norwegen wären die Verhandlungen nicht möglich. Die US-Regierung hat damit erstmal wenig zu tun.

Ob jemand ein Kriegsverbrecher ist oder nicht, entscheiden in einem Rechtsstaat immer noch Gerichte und keine linken Spinner.

Diese Gerichte sind sicherlich auch äußerst neutral und strikt darauf bedacht Soldaten zu verurteilen.

Deutschland hat sich dabei schließlich schon immer geradezu überschlagen: Nazi-Kriegsverbrecher gestorben: 60 Jahre straffrei in Deutschland - taz.de

Da wäre der Internationale Strafgerichtshof mit einem neutralem Richter wohl tatsächlich die verlässlichere Quelle gewesen.

Ich weiß, ist schon ne blöde Sache mit diesem Rechtsstaats-Dings. In einem kommunistischen Land könnte man sowas mit einem schönen kleinen politischen Schauprozess anhandeln, bei dem das Urteil schon vorher schon feststeht.

Aber was soll jetzt eigentlich die Konsequenz sein? Dass man einfach gar nichts mehr macht, oder dass man einfach mal ein echtes und konsequentes Eingreifen gegen Menschenrechtsverletzungen verlangt? Du scheinst mit deinen pampigen Einzeilern ja wohl eher auf das Erste hinaus zu wollen.

Ein generelles Eingreifen gegen Menschenrechtsverletzungen ist ohnehin nicht möglich und auch nicht gewollt. Sonst würde man nicht an Verbrecherstaaten wie Saudi-Arabien Waffen liefern (was Rot-Grün übrigens auch schon getan hat.)

Es gibt sicherlich Situationen, wo wirklich eine humanitäre Intervention angebracht ist, dass Beispiel Kambodscha habe ich schon mehrmals erwähnt, aber wer ernsthaft glaubt der Westen würde überall auf der Welt aus Menschenfreundlichkeit eingreifen, der hat sie nicht alle.

[Valdorian]

"Kuba ist der offizielle Hauptsitz der Friedensverhandlungen. Zusammen mit Norwegen garantiert die sozialistische Regierung des Karibikstaates für die Friedensverhandlungen, während Chile und Venezuela als Prozessbegleiter agieren." -http://amerika21.de/meldung/2012/11/67444/kolumbien-gespraeche-havanna

Ohne Kuba und Norwegen wären die Verhandlungen nicht möglich. Die US-Regierung hat damit erstmal wenig zu tun.

Cuba Cholera Outbreak Confirmed By Authorities
Ich hätte dann ja lieber in Norwegen verhandelt, als in einer kommunistischen Diktatur, in der aufgrund der unsäglichen hygienischen Zustände gerade die Cholera ausgebrochen ist, aber die Kolumbianer müssen selbst wissen, was sie tun...

Diese Gerichte sind sicherlich auch äußerst neutral und strikt darauf bedacht Soldaten zu verurteilen.

Es gibt auch noch den internationalen Strafgerichtshof...

Deutschland hat sich dabei schließlich schon immer geradezu überschlagen: Nazi-Kriegsverbrecher gestorben: 60 Jahre straffrei in Deutschland - taz.de

Null Relevanz... Erzähl mir doch was von Gleiwitz...

Es gibt sicherlich Situationen, wo wirklich eine humanitäre Intervention angebracht ist, dass Beispiel Kambodscha habe ich schon mehrmals erwähnt, aber wer ernsthaft glaubt der Westen würde überall auf der Welt aus Menschenfreundlichkeit eingreifen, der hat sie nicht alle.

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass das irgendjemand in diesem Forum mal behauptet hätte...

[HerrHorst]

Cuba Cholera Outbreak Confirmed By Authorities
Ich hätte dann ja lieber in Norwegen verhandelt, als in einer kommunistischen Diktatur, in der aufgrund der unsäglichen hygienischen Zustände gerade die Cholera ausgebrochen ist, aber die Kolumbianer müssen selbst wissen, was sie tun...

Stell dir vor Krankheiten gibt es auch in kapitalistischen Ländern und Hygieneprobleme auch: Mangelnde Hygiene: Der Tod lauert im Krankenhaus | news.de

Die Zustände in Kuba sind so katastrophal, dass die Lebenserwartung dort höher ist als in den USA.

Es gibt auch noch den internationalen Strafgerichtshof...

Der hätte sich des Falles auch annehmen sollen.