Krankenkassen - Wofuer sollen sie aufkommen?

[Karl Ranseier]

Ich habe letzte Woche die Antwort der BG und der KK gekriegt bezüglich meiner Datenschutzanfrage. Laut KK ist versehentlich der gesamte Datensatz übermittelt worden anstatt nur das notwendige....

Der war gut In Zusammenhang mit dem entweder übersehenen oder falsch diagnostozierten Riss im hinteren Kreuzband sollst du da anscheinend mal wieder ein bisschen verschaukelt werden.

Mach das mal wie Dark Angel und frag wegen der Kosten des Thrombosetests nochmal direkt bei der KK nach und verweis auf deine Gesamtsituation bezüglich Vertrauen zu dem anderen Arzt, der dich nach Arbeitsunfall mit übersehenem Kreuzbandriss wieder zur Arbeit geschickt hat. Da geht eventuell noch was. Wie schon erwähnt: bei medizinischer Notwendigkeit muss das von einer Kasse, in deinem Fall eher der BG, übernommen werden.

[Dark Angel]

Also bei so einer "Sonderimpfung" muss man selber aktiv werden und sich bei der Krankenkasse melden. Oder einfach einen Brief mit der Kopie an die Kasse schicken.
Dann wird es auch bezahlt (zumindest bei meiner Kasse)

Ich bin bei der AOK

Bin mal gespannt, ob die Krankenkasse von meinem Freund auch bezahlt. Er ist bei einer anderen.

(Wo genau warst du in Australien und wie lange?)

Ich ware im Juni in Australien u. habe mich dafür gegen Hepatitis A impfen lassen. Mein Doc meinte, dass müsste ich vermutlich selber zahlen. Die Kassen würden das im regelfall nicht übernehmen. Bin dann zur Krankenkasse vor Ort und habe nachgefragt und die haben die Kosten dann problemlos übernommen :-) Hätte nicht gedacht, dass das so unkompliziert ginge. Ein anderer Arzt meinte, die Kassen würden es grundsätzlich nicht übernehmen... Bin froh, dass ich dann doch noch zum "richtigen" Arzt bin, der meinte ich solle es einfach versuchen....

Bei welcher Kasse bist du? KKH hat's bei mir im Frühjahr nicht übernommen (War auch in Down Under ). Oder habe ich es gar direkt selbst berappt, weil's mir gleich zu blöd war, nachzufragen? Weiß gar nicht mehr so genau...

[Dark Angel]

Ich ware im Juni in Australien u. habe mich dafür gegen Hepatitis A impfen lassen. Mein Doc meinte, dass müsste ich vermutlich selber zahlen. Die Kassen würden das im regelfall nicht übernehmen. Bin dann zur Krankenkasse vor Ort und habe nachgefragt und die haben die Kosten dann problemlos übernommen :-) Hätte nicht gedacht, dass das so unkompliziert ginge. Ein anderer Arzt meinte, die Kassen würden es grundsätzlich nicht übernehmen... Bin froh, dass ich dann doch noch zum "richtigen" Arzt bin, der meinte ich solle es einfach versuchen....

[TheDoc]

Ganz einfach :ALLES was vom >Arzt< aus medizinisch notwendigen Gründen verschrieben wird!Und das bestimmt der Arzt, nicht die Kasse!Ohne (finanzielle) Einschränkungen !!!Gebe Kid und Thor Konat recht.

[ThorKonnat]

Ich habe letzte Woche die Antwort der BG und der KK gekriegt bezüglich meiner Datenschutzanfrage. Laut KK ist versehentlich der gesamte Datensatz übermittelt worden anstatt nur das notwendige. Sie haben sich tausend Mal entschuldigt, aber auch gleich auf die Verpflichtung der Zusammenarbeit verwiesen.
Ich war mittlerweile bei einer Heilverfahrenskontrolle. Der Arzt dort sagt, ich habe einen Riss des hinteren Kreuzbandes, anstatt (wie meine bisher behandelnde Ärztin gesagt hat) ein Riss des Seitenbandes und des angerissenen Meniskus. Immerhin 8 weitere Wochen intensivere Physiotherapie und Verletztengeld. Und eine neue - die zweite - Schiene für mein Knie. Solang die KK bzw. die BG zahlt ist das ja i.O. allerdings soll ich wohl den Thrombosetest selbst bezahlen, da meine Ärztin keine Notwendigkeit für einen solchen Test sieht. Find ich zwar nicht i.O. da bei einem stumpfen Knietrauma durchaus auch Thrombosen entstehen können.

[ThorKonnat]

Stimmt schon, Datenschutz ist - egal in welchem Zusammenhang - heutzutage das wichtigste (aber auch halt das am wenigsten geschützte) Grundrecht der Menschen.

[newman]

Aber man braucht wirklich nur das Wort Datenschutzverstoß in den Mund nehmen da gehen bei denen alle Alarmglocken an. Hab sogar einen Rückruf des stellv. Geschäftsführers der BG gekriegt zu dieser Thematik.

Das ist auch für Unternehmen teils echt heikel.
Auf der einen Seite gibt es tausend verschiedene Meldungen, die man an die verschiedensten Stellen ohne Wenn und Aber abgeben muss. Oft bereits so elektronisch-automatisiert, dass außer dem Systembetreuer keiner mehr wirklich draufschaut was da eigentlich alles gemeldet wird. Aber dann muss auf der anderen Seite penibel darauf geachtet werden keine noch so kleine Information zu viel zu verraten.

Gerade was die Bundesagentur für Arbeit tut ist da teils echt grenzwertig. Versucht aus AG datenschutzrechtlich relevante Auskünfte herauszulocken, um ehemaligen AN Gelder streichen oder kürzen zu können. Und auf beiden Seiten sitzen ja nur Menschen. Wenn da wer nicht sensibilisiert ist (evtl. ein Neueinsteiger) und in seiner Naivität irgendeine kleine Information zu viel preisgibt, bringt er den ehemaligen AN in Schwierigkeiten und sich selbst, weil er gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen hat, evtl auch den AG wenn der AN rausfindet was da geschehen ist.

[Karl Ranseier]

Ich habe die BG mal angeschrieben und Auskunft verlangt, welche Ärzte angeschrieben wurden, welche Antworten kamen und welche Fragen überhaupt gestellt worden. Und auch welche genaue Anfrage sie an meine KK gerichtet haben.
Aber man braucht wirklich nur das Wort Datenschutzverstoß in den Mund nehmen da gehen bei denen alle Alarmglocken an. Hab sogar einen Rückruf des stellv. Geschäftsführers der BG gekriegt zu dieser Thematik.

Genau. Auch bei der Auskunftspflicht der Krankenkassen, zu der newman netterweise den Gesetzestext rausgesucht hat, steht eben festgeschrieben, daß Auskünfte Relevanz zum aktuellen Versicherungsfall haben müssen. Wie schon erwähnt, können dir Datenschutzverbände da noch weitere Rückendeckung verschaffen.

[ThorKonnat]

Ich habe die BG mal angeschrieben und Auskunft verlangt, welche Ärzte angeschrieben wurden, welche Antworten kamen und welche Fragen überhaupt gestellt worden. Und auch welche genaue Anfrage sie an meine KK gerichtet haben.
Aber man braucht wirklich nur das Wort Datenschutzverstoß in den Mund nehmen da gehen bei denen alle Alarmglocken an. Hab sogar einen Rückruf des stellv. Geschäftsführers der BG gekriegt zu dieser Thematik.

[xanrof]

Droht dir eventuell die Arbeitsunfähigkeit?

Meinst du Arbeits- oder Berufsunfähigkeit?

Guter Einwand. Ich meinte die generelle Berufsunfähigkeit.

[newman]

"§ 188 SGB VII
Auskunftspflicht der Krankenkassen

Die Unfallversicherungsträger können von den Krankenkassen Auskunft über die Behandlung, den Zustand sowie über Erkrankungen und frühere Erkrankungen des Versicherten verlangen, soweit dies für die Feststellung des Versicherungsfalls erforderlich ist. Sie sollen dabei ihr Auskunftsverlangen auf solche Erkrankungen oder auf solche Bereiche von Erkrankungen beschränken, die mit dem Versicherungsfall in einem ursächlichen Zusammenhang stehen können. Der Versicherte kann vom Unfallversicherungsträger verlangen, über die von den Krankenkassen übermittelten Daten unterrichtet zu werden; § 25 Abs. 2 des Zehnten Buches gilt entsprechend. Der Unfallversicherungsträger hat den Versicherten auf das Recht, auf Verlangen über die von den Krankenkassen übermittelten Daten unterrichtet zu werden, hinzuweisen."

Wie überall steht dir m.W. aber auch immer die Möglichkeit eines Widerspruchs offen. Müsstest dich noch genauer erkundigen. Aber vermutlich ist das alles rechtens und Teil irgendeines Standard-Meldeverfahren.

- - - Aktualisiert - - -

Droht dir eventuell die Arbeitsunfähigkeit?

Meinst du Arbeits- oder Berufsunfähigkeit?

[Karl Ranseier]

Ich finde, ThorKonnats Problem ist eher dem Datenschutz als der Frage der Versorgungsprflicht der Krankenkassen zuzuordnen. Wenn die Sachlage so ist, daß eine KK als Behörde verstanden wird, ist da sogar mMn schon was faul. Denn das Amsthilfe-Gesetz beginnt doch mit "Alle Behörden des Bundes und der Länder...." - da können seit den Fusionen selbst einige AOKs nicht mehr passend zugeordnet werden.

Darüberhinaus darf im Rahmen der Amtshilfe eben nicht gegen bestehendes Datenschutzrecht verstoßen werden. Beim Datenschutz können entsprechende Organisationen aber bestimmte (leider gängige) Praxen erst anprangern und kritisieren, wenn diese ihnen bekannt sind. Mein Tipp: unbedingt bei einer entsprechenden Organisation anfragen, wie das rechtlich aussieht, z.B. hier:

https://digitalcourage.de/kontakt

Selbst wenn das nicht ganz die richtigen Leute sein sollten, wüßten die wohl, welcher Datenschutzverband da wohl am geeignetsten wäre.

Nun zur Situation der BG: die ist schon ein bisschen blöd. Die müssen nach einem Arbeitsunfall die Gesundheit des Unfallopfers wieder so herstellen, wie sie vorher war. Dazu müssen die natürlich wissen, ob es relevante Vorerkrankungen gab und ob diese 100% ausgeheilt sind oder bleibende Folgeschäden verursachten. Dennoch ist eine Weitergabe der der kompletten Krankengeschichte in diesem Fall ein Verstoß gegen den Datenschutz - wenn sich jemand den Fuß verstaucht, muß die BG dazu nichts von einer Behandlung wegen Depressionen oder so wissen. Damit hat mMn die KK in dem vorliegenden Fall mehr Info als nötig (und damit hoffentlich auch als erlaubt) rausgegeben. Im schlimmsten Fall müßte ThorKonnat wohl gegen seine KK klagen, um das offiziell feststellen zu lassen - vorher aber besser bei Leuten, die sich beruflich um Datenschutz kümmern, kundig machen. Unsere Regierung - inklusive früher Versionen davon - ist nämlich leider gar nicht so Datenschutzfreundlich gegenüber Otto Normalbürger eingestellt und könnte da ggf. irgendwelche rechtlich bedenklichen, aber "zeitgünstig" und damit unauffälig beschlossenen Sonderregelungen verabschiedet haben.

[xanrof]

Das ist ja auch mein Bedenken. Gut, das mit der Thrombose ist erst 4 Jahre her, aber tut ja auch fast nichts zur Sache. Die andere Geschichte ist 18 Jahre her. Irgendwann muss man sowas doch auch mal aus der Akte löschen. Es kann doch nicht sein, dass Versicherungen auf 100 Jahre Akten zugreifen können.

Im Wesentlichen stimme ich dir zu, insbesondere aus Sicht des Datenschutzes. Andererseits kann ich natürlich auch die Berufsgenossenschaft verstehen, dass sie nicht für Schäden zahlen wollen, die nicht durch den Beruf entstanden sind.

Als ich meine letzte Stelle angetreten habe, musste ich eine sehr intensive Augenuntersuchung über mich ergehen lassen, um Vorerkrankungen auszuschliessen oder zumindest festzuhalten, weil ich mit Lasern gearbeitet habe. Damit ich ja hinterher nicht behaupten kann, meine Blindheit käme durch einen falschen Blickkontakt.

Auf einem ganz anderen Blatt steht natürlich, wenn Versicherungen, etc., versuchen, aus jedem quersitzenden Furz eine Krankheit zu machen, um sich vor einer Zahlung zu drücken.

[ThorKonnat]

Naja, wenn das Knie durch vorherige Aktivitäten schon geschwächt war, dann könnte die BG entsprechend argumentieren.
Tja, das klingt nach dem, was Hana Soline oben schreibt

Das ist ja auch mein Bedenken. Gut, das mit der Thrombose ist erst 4 Jahre her, aber tut ja auch fast nichts zur Sache. Die andere Geschichte ist 18 Jahre her. Irgendwann muss man sowas doch auch mal aus der Akte löschen. Es kann doch nicht sein, dass Versicherungen auf 100 Jahre Akten zugreifen können.