Wann ist man Deutscher im Sinne des GG ?

[John Connor]

Von mir aus soll sich jeder als Deutsch fühlen, der sich als Deutsch fühlen möchte.

Solange der Deutschfühlende seine Empfindungen nicht in irgendwelche für mich relevanten Gesetze fließen lässt und mich mit seinem Deutschsein in Ruhe lässt, soll er von mir aus tagtäglich mit Deutschlandlied aufstehen und in sein Haus in schwarz-rot-gold kleiden oder kulturgerechte Volksmusik auf seinen mp3-Player laden. Jeder hat halt einen anderen Geschmack. Solange ich selbst mein Leben ebenso frei nach meinen Vorstellungen gestalten darf...

Wo ist das Formular? Ich unterschreibe das mit!

Da ich überall auf der Welt, außer in D'land, ein Ausländer bin, sehe ich mich als Deutscher, der genauso alle Ausländer willkommen heißen mag!

[newman]

Von mir aus soll sich jeder als Deutsch fühlen, der sich als Deutsch fühlen möchte.

Solange der Deutschfühlende seine Empfindungen nicht in irgendwelche für mich relevanten Gesetze fließen lässt und mich mit seinem Deutschsein in Ruhe lässt, soll er von mir aus tagtäglich mit Deutschlandlied aufstehen und in sein Haus in schwarz-rot-gold kleiden oder kulturgerechte Volksmusik auf seinen mp3-Player laden. Jeder hat halt einen anderen Geschmack. Solange ich selbst mein Leben ebenso frei nach meinen Vorstellungen gestalten darf...

[Spocky]

Ich hab mich grad mal kund getan. Offensichtlich ist es seit Mitte 1999 bereits so, dass Spätaussiedler nicht mehr automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Offensichtlich ist es mittlerweile aus so, dass die Kinder von im Ausland lebenden Deutschen, deren Eltern ab dem 1. Januar 2000 (gibt es die überhaupt schon?) geboren wurden, ebenfalls kein e Deutschen mehr sind.

Und offensichtlikch können wenigstens 99% der Deutschen hier im Forum nicht mal nachweisen, dass sie Deutsche sind, nämlich dann, wenn sie - wie ich - keinen Staatsangehörigkeitsausweis besitzen. Reisepass oder Perso reichen dafür nämlich nicht aus
Deutsche Staatsangehörigkeit ? Wikipedia

[Bethany Rhade]

Also mir geht diese ganze Debatte irgendwie auf die Nerven.

Die betreffenden Leute sind in Polen, Russland, Ungarn... geboren, hatten irgendwann mal deutsche Vorfahren und wollen nach Deutschland, weil ihnen hier der Hintern gepudert wird und sie einen auf großen Zampano machen können.

So ist es leider. Deutsche sind sie nicht; sie schotten sich auch ab, so gut es geht; bleiben unter sich und halten sich von den Deutschen fern.

Sind sie erst mal hier, wird weiter russisch, ungarisch, polnisch... gesprochen, so gelebt und sich gefreut, dass sie hier mit ihrer Großfamilie hin konnten.

In meiner Familie war vor einigen Generationen ein Franzose. Damit bin ich ja auch keine Französin und darf auch nicht die französische Staatsbürgerschaft haben.

Wie gesagt, nur weil da irgendwann mal deutsche Vorfahren waren, sind sie noch lange nicht als Deutsche anzusehen. Sie sind in anderen Ländern geboren, dort aufgewachsen, haben dort geheiratet, die Kultur vereinnahmt.

[Tibo]

Das trifft dann also auch auf die Deutschen in Dänemark und in Polen zu, denn auch denen wird in einem (zwischenstaatlichen) Papier diese Bezeichnung zugestanden.

Wenn das so ist ja, de jure Deutscher sein ist ein formaler Akt, de Facto Deutscher sein ohne es auch juristisch zu sein ist nicht greifbar.

Die türkische Sprache ist hier fremd, wird als ausgrenzendes Element empfunden und von den Sprechern selbst auch so verwendet.

Dagegen kann man sich prima wehren. Je mehr Menschen türkisch sprechen desto weniger kann man sich durch diese Sprache abgrenzen.

[Liopleurodon]

Es gab damals zwei Staaten, die das Recht hatten Papier auszugeben, dessen Tinte "deutschein" bescheinigt hat. Träger solcher Papiere waren und sind Deutsche.

Das trifft dann also auch auf die Deutschen in Dänemark und in Polen zu, denn auch denen wird in einem (zwischenstaatlichen) Papier diese Bezeichnung zugestanden.

und die türkische Sprache auch in unserem Lande sind.

Die türkische Sprache ist hier fremd, wird als ausgrenzendes Element empfunden und von den Sprechern selbst auch so verwendet. Offizielle Sprache ist nun mal Deutsch.

[Tibo]

Und rückblickend?

Es gab damals zwei Staaten, die das Recht hatten Papier auszugeben, dessen Tinte "deutschein" bescheinigt hat. Träger solcher Papiere waren und sind Deutsche.

Integration bedeutet für mich, sich in eine Gesellschaft einzubringen und sich im Zuge dieses Prozesses anzupassen. Die verschiedenen Herkunftsnationalitäten und deren Empfindlichkeiten sind hierfür sehr kontraproduktiv und der Ausbildung eines echten Gemeinschaftsgefühls nicht förderlich.

Ein solches Gefühl wird weder durch bayrisches noch türkisches Brauchtum oder den entsprechenden Zungenschlag verhindert. Was wäre zum Beispiel Wien ohne die Kaffehäuser, die den Österreichern die Türken brachten?
Das ist Teil der Kultur dieses Landes wie es der Kaffeegenuss und die türkische Sprache auch in unserem Lande sind.

[Liopleurodon]

Mit acht habe ich darüber nicht nachgedacht.

Und rückblickend?

Integration bedeutet für mich sich mit seinen Fähigkeiten und Eigenarten zum Wohle der Gesamtheit in eine Gruppe einzubringen. Daher hielte ich es im Sinne einer guten Integration für unethisch Fähigkeiten verkümmern zu lassen.

Integration bedeutet für mich, sich in eine Gesellschaft einzubringen und sich im Zuge dieses Prozesses anzupassen. Die verschiedenen Herkunftsnationalitäten und deren Empfindlichkeiten sind hierfür sehr kontraproduktiv und der Ausbildung eines echten Gemeinschaftsgefühls nicht förderlich.

[Tibo]

Aha.... Dann galten für dich also bis 1990 nur die Westdeutschen als echte Deutsche bzw. Westdeutschland=Deutschland? Denn nicht mehr war damals die BRD...

Mit acht habe ich darüber nicht nachgedacht.

Ich hingegen als Fortschritt in der Integration.

Integration bedeutet für mich sich mit seinen Fähigkeiten und Eigenarten zum Wohle der Gesamtheit in eine Gruppe einzubringen. Daher hielte ich es im Sinne einer guten Integration für unethisch Fähigkeiten verkümmern zu lassen.

[Liopleurodon]

Einigen wir uns darauf Deutschland ist BRD +x wobei ich für x einfach 0 einsetze.

Aha.... Dann galten für dich also bis 1990 nur die Westdeutschen als echte Deutsche bzw. Westdeutschland=Deutschland? Denn nicht mehr war damals die BRD...

Ich empfände den Untergang der türkischen Sprache in Deutschland als Verlust für die Kultur Deutschlands.

Ich hingegen als Fortschritt in der Integration.

[Tibo]

Aber dafür ist das Deutsch-sein definitiv etwas kulturelles. Und noch einmal: Es besteht ein Unterschied zwischen Deutschland und der Bundesrepublik. Deutschland ist zum einen ein geographisches Gebiet, dass größer ist als die Bundesrepublik und zum anderen wird es durch die Kultur definiert. Regionen Polens, wo heute noch deutsche Bräuche üblich sind und wo die Menschen sich selbst noch als Deutsche sehen, sind ein Beispiel dafür, dass Deutschland eben mehr ist als die heutige Landesgrenze der BRD.

Wie viel mehr genau?
Diese schwammigen Aussagen sind nicht hilfreich. Einigen wir uns darauf Deutschland ist BRD +x wobei ich für x einfach 0 einsetze.

Ich habe das als allgemeine Bemerkung in die Runde verstanden. Allerdings warst du auch der erste, der in dieser Diskussion einen Gentest vorgeschlagen hat....

Innerhalb eines Wenn-dann-Szenarios, das ich von vornherein ausgeschlossen hatte.

Deutsch-sein ist nix biologisches.

- - - Aktualisiert - - -

Was den Untergang der türkischen Sprache in Deutschland betrifft, so stimmt mich das Sprechverhalten von türkischen Jugendlichen optimistisch.

Ich empfände den Untergang der türkischen Sprache in Deutschland als Verlust für die Kultur Deutschlands.

[Liopleurodon]

Richtet sich diese Frage an mich?

Ich habe das als allgemeine Bemerkung in die Runde verstanden. Allerdings warst du auch der erste, der in dieser Diskussion einen Gentest vorgeschlagen hat....

Das ist natürlich ne gute Regelung gewesen und die wurden doch auch eingebürgert. Also sind sie definitiv Deutsche.

Richtig und darum ging es ja auch.

Also würdest du Deutsch-Türken der dritten Generation als "echte" Deutsche anerkennen.

Wenn auf dem Weg dahin der türkische Pass mal wegfiele, ja. Deswegen bin ich ein Gegner der doppelten Staatsbürgerschaft.

Was den Untergang der türkischen Sprache in Deutschland betrifft, so stimmt mich das Sprechverhalten von türkischen Jugendlichen optimistisch.

[Tibo]

Wie siehts da jetzt mit meinen Genen aus? Sind die slowakisch, österreichisch oder deutsch? Wie siehts bei meinen Kindern aus, wenn da dann noch litauisch dazu kommt?

Richtet sich diese Frage an mich?

- - - Aktualisiert - - -

Für dich scheint es nur entweder-oder zu geben.

Ja klar, auch hier bin ich auf der Seite von TWR. Deutschsein ist wie Schwangersein. Man ist es oder eben nicht.

Nur weil eine Aufgabe schwierig ist, sollte dies keine Entschuldigung sein, es nicht zu versuchen.

Eine schwierige Aufgabe ohne jeden Nutzen zu bearbeiten ist aber nicht allzu klug.

Die Regelung für die Russlanddeutschen fand ich sehr fair und großzügig. Man hat damals alle ehemaligen Wolgadeutschen und deren Kinder als Deutsche aufgenommen, weil man sie als weiter entfernten Teil der Volksgemeinschaft ansah und das durch Stalins Deportationen erlittene Unrecht ein für alle Mal ausgleichen und einen Schnitt setzen wollte.

Das ist natürlich ne gute Regelung gewesen und die wurden doch auch eingebürgert. Also sind sie definitiv Deutsche.

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Hier siehst du, wo ich z.B. den Schnitt setzen würde, nämlich bei den Enkeln (also zwischen Kindern und Enkeln). Da Prinz Harry bestenfalls der Urur...Enkel irgendeines Deutschen ist, fällt er für mich und die meisten anderen nicht mehr unter den Begriff des Deutschen.

Also würdest du Deutsch-Türken der dritten Generation als "echte" Deutsche anerkennen. Das ganze ist bei dir undurchschaubar. Mal sind nur ehemalige Ausländer keine "echten" Deutschen. (das hieße ab der 2. Generation ist man "echt deutsch"), mal kann jeder der deutsche Vorfahren hat und unsere Kultur mag "echt deutsch" sein. Ist die neue Definition (Cut zwischen Kindern und Enkeln) belastbar ?

[Liopleurodon]

Die Regelung für die Russlanddeutschen fand ich sehr fair und großzügig. Man hat damals alle ehemaligen Wolgadeutschen und deren Kinder als Deutsche aufgenommen, weil man sie als weiter entfernten Teil der Volksgemeinschaft ansah und das durch Stalins Deportationen erlittene Unrecht ein für alle Mal ausgleichen und einen Schnitt setzen wollte.

Also der Prince Harry ist ein Deutscher sofern er sich mit Deutschland und der Sprache verbunden fühlt. Was für ihn deutsche Kultur ist möchte ich gar nicht wissen. Kraftwerk und Rammstein oder noch schlimmer Modern Talking.
Die Defintion kann's dann doch auch nicht sein.

Hier siehst du, wo ich z.B. den Schnitt setzen würde, nämlich bei den Enkeln (also zwischen Kindern und Enkeln). Da Prinz Harry bestenfalls der Urur...Enkel irgendeines Deutschen ist, fällt er für mich und die meisten anderen nicht mehr unter den Begriff des Deutschen.

[Spocky]

Dann sollte man Gentests machen bevor man Staatsangehörigkeiten verteilt.

Das wäre eine Sache, die vielleicht die Nationalsozialisten versucht hätten, wenn es das damals schon gegeben hätte, aber daran sieht man auch schon, wie unsinnig das Argument ist.

Die meisten Gene aller Menschen sind gleich und selbst die verschiedenen Hautfarben sind genetisch so wenig unterschiedlich, dass man gar nicht von Rassen sprechen kann. Wie sollen da denn bitte schön Nationalitäten zu unterscheiden sein?

Die Familie meines Opas stammt aus der Slowakei. Nach dem 2.WK wurde ein Teil nach Österreich und ein Teil nach Deutschland vertrieben. Wie siehts da jetzt mit meinen Genen aus? Sind die slowakisch, österreichisch oder deutsch? Wie siehts bei meinen Kindern aus, wenn da dann noch litauisch dazu kommt?