BVB in der Finanzkrise

[Spocky]

Ein Großaktionär hat vorgeschlagen, den BVB in FC Dortmund umzubenennen, da ja die Namensrechte selbst nicht mehr beim Verein liegen.

Hier könnt ihr übrigens dazu abstimmen. Den meisten Fans scheint allerdings der Name heilig zu sein. Wie seht ihr das?

[Metathron]

Ein Umbenennung des Verein, würde wohl mehr Probleme mit sich bringen, als lösen. Denn ich als Fan würde mir schon veralbert vorkommen. Wobei auch die Frage aufkommt, ob der BVB den Namen überhaupt ändern darf wenn er nicht die Rechte an dem alten hat, oder ob das dann nicht Vertragsbruch wäre, da der Käufer des Names da bestimmt ein Mitspracherecht hat.

[ElimGarak]

Ohne Namensrechte darf man keinen eingetragenen Namen ändern. Die Frage ist auch wie eine Namensänderung in den Statuten von DFL und DFB von statten gehen kann. Es ist möglich, dass so eine Namensänderung mehr Probleme mit sich bringt als Lösungen.

Auch bin ich gespannt, wie man das Problem BVB von Seiten des DFB/DFL regeln will. Dortmund müsste gleich mit kleinen Vereinen behandelt werden. Nur ist das Interesse am BVB halt größer und so kann es zu großen Spannungen mit kleineren Vereinen kommen, wenn da nicht fair und gerecht gehandelt

[Nicolas Hazen]

Nun, in diesen Dingen , kenne ich mich jetzt nicht wirklich aus, aber ich denke eine gewisse Hoffnung besteht noch für den BVB. Dennoch wird es wohl sehr schwer werden, aber ich bin irgendwie auch hoffnungsvoll, dass der DFB bei der Borussia im Lizensierungsverfahren etwas großzügiger sein wird.

Wir sind zu wichtig für die BL, auch in der derzeitigen Form, als dass man sich einen Zwangsabstieg wirklich denken kann, wenn es irgendwie abzuwenden ist.

[Spooky Mulder]

Ich verstehe das Arbeitsplätzeargument auch nicht ganz. Wenn das Stadion dem BVb nicht mehr gehört gehören ihm auch die dort Angestellten nicht und in der Vereinszentrale arbeiten sicherlich nicht mehr Leute als bei bayern oder Bremen, auch wenn Dortmund eine KGaA ist.

Denk doch mal bitte etwas mehrdimensionaler. Das ist doch wohl nicht zuviel verlangt.
Angestellte des Stadions, Merchandising-Herstellung, -Vertrieb und Verkauf und so weiter. Da kommt man schon auf eine beachtliche Anzahl von Arbeitsplätzen, die vom Verein abhängen. Ganz zu schweigen von der Stadt Dortmund, die ohnehin schon pleite genug ist und auf die Steuern und sonstigen Gebühren eines Unternehmens wie des BVB angewiesen ist.

[Zefram]

Spooky, wenn der BVB halt, nur mal angenommen, in Liga 3 abwärts demnächst kicken sollte, dann wäre kein Schnitt von 75 000 mehr drin, sondern halt nur noch 40 000, und die üblichen 30 000 würden sich dann halt auf duisburg, bochum etc. verteilen. Die haben dann wiederum gesteigerte merchandise - nachfrage und deren städte profitieren dann von höheren steuereinnahmen usw usf.
Vielleicht verstehs ichs aber auch einfach nicht genau, was die Sonderstellung des BVB ist, dass man über DIESE Arbeitsplätze nun besondern trauern müsste. Das geht doch jedem Verein so, wenn er mal absteigt, dass er Leute entlassen muss.

[Spooky Mulder]

Vielleicht verstehs ichs aber auch einfach nicht genau, was die Sonderstellung des BVB ist, dass man über DIESE Arbeitsplätze nun besondern trauern müsste. Das geht doch jedem Verein so, wenn er mal absteigt, dass er Leute entlassen muss.

Es ist die Sonderstellung jedes großen Fußballvereins. Nur wüsste ich nicht, seit wann sich der FC Bayern oder Werder in Existenznot befinden. Anscheinend weißt du da mehr als ich.
Vereine wie Bochum, Freiburg, Bielefeld etc sind Absteigen und den Abstiegskampf gewohnt und richten auch ihr Geschäft darauf aus.

Und was hat bitteschön die Stadt Dortmund davon, wenn Duisburg oder Bochum mehr Geld scheffeln, Schlaumeier?

Btw glaube ich kaum, dass der BVB in der Regionalliga noch im Westfalenstadion spielen würde. Da habe ich selbst bei der zweiten Liga meine Zweifel. Zwar ist es inkorrekt, dass der BVB das Stadion zu jedem Heimspiel anmieten muss, da im Verkaufsvertrag geregelt ist, dass der BVB nur nicht an den Einnahmen der Spiele beteiligt wird, jedoch werden es sich die Stadionbesitzer bei einem drastisch niedrigeren Zuschauerschnitt zweimal überlegen, ob sie den BVB spielen lassen.

[MRM]

Und was hat bitteschön die Stadt Dortmund davon, wenn Duisburg oder Bochum mehr Geld scheffeln, Schlaumeier?

Nichts, aber Duisburg und Bochum dafür um so mehr ...

Btw glaube ich kaum, dass der BVB in der Regionalliga noch im Westfalenstadion spielen würde. Da habe ich selbst bei der zweiten Liga meine Zweifel. Zwar ist es inkorrekt, dass der BVB das Stadion zu jedem Heimspiel anmieten muss, da im Verkaufsvertrag geregelt ist, dass der BVB nur nicht an den Einnahmen der Spiele beteiligt wird, jedoch werden es sich die Stadionbesitzer bei einem drastisch niedrigeren Zuschauerschnitt zweimal überlegen, ob sie den BVB spielen lassen.

Naja, der Stadionbesitzer wird sein Stadion aber auch nicht unbedingt leer stehen lassen wollen, wenn er einen anderen lukrativen Verwendungszweck für das Stadion hat, nun dann könnte es ein Problem für Dortmund werden, aber den Verwendungszweck muß der Besitzer erst einmal finden ...

[Spooky Mulder]

Naja, der Stadionbesitzer wird sein Stadion aber auch nicht unbedingt leer stehen lassen wollen, wenn er einen anderen lukrativen Verwendungszweck für das Stadion hat, nun dann könnte es ein Problem für Dortmund werden, aber den Verwendungszweck muß der Besitzer erst einmal finden ...

Erst einmal sind es DIE Stadionbesitzer, da es sich um eine Gruppe von BVB-Gläubigern handelt, die sich das Stadion gekauft hat.

Zweitens ist es noch günstiger, das Stadion stehen zu lassen und nur Erhaltungs- sowie Grundstückskosten zu zahlen, als es alle 2 Wochen für läppische 20.000 Zuschauer z.B. mit allen anfallenden Unkosten herzurichten. Beispiel zu unnötigen Unkosten: Die Ordner werden für jede Ecke des Stadions gleichermaßen benötigt, egal wie voll es ist und welche Ränge gesperrt sind (widersprich mir nicht, ein guter Freund von mir ist Ordner im Stadion, ich habe meine Information also aus erster Hand ).

Drittens werden die Stadionbesitzer im Notfall sowieso dafür sorgen, dass der BVB seine Lizenz erhält.

[Zefram]

Es ist die Sonderstellung jedes großen Fußballvereins. Nur wüsste ich nicht, seit wann sich der FC Bayern oder Werder in Existenznot befinden. Anscheinend weißt du da mehr als ich.
Vereine wie Bochum, Freiburg, Bielefeld etc sind Absteigen und den Abstiegskampf gewohnt und richten auch ihr Geschäft darauf aus.

Spooky, du verstehst glaube ich nicht so ganz, was meine Frage war/ist.

Ich frage mich, wie du zu diesem Absatz hier kommst:

Naja...man muss aber auch bedenken, dass der BVB nicht nur ein Fußballverein ist sondern auch oder vor allem die KGaA, von der viele Arbeitsplätze abhängen. Daher sollten auch manche Leute vor Aussagen wie "BVB mag ich nicht...sollen die doch ruhig absteigen" zweimal nachdenken. Gerade bei dem mit hoher Arbeitslosigkeit verbundenen Strukturwandel, den das Ruhrgebiet seit Jahren durchmacht, sind Branchen wie der Fußball extrem wichtig. Das kann sich ein nicht-"Pottler" wohl leider nur schwer vorstellen.

Dafür, dass Dortmund meinetwegen Arbeitsplätze verlieren würde, würde ein anderer Verein die Position Dortmunds einnehmen (bzw viele andere Vereine kleine Teile dieser Position). Die Zuschauer gingen in anderen Stadien; andere Vereine würden mehr Merchandise verkaufen; Andere Vereine würden mehr Werbegelder beziehen; andere Vereine würden neue Mitarbeiter einstellen.

So hart das auch klingen mag, am Ende sind diese Arbeitsplätze zwar weg, aber sie werden woanders neu gedeihen. Und was das nun mit der KGaA zu tun haben soll, weiß ich auch nicht. Die Aktionäre werden deshalb wohl kaum Arbeitslos, und soviele Kommanditisten wirds doch auch nicht geben, und wenn doch, werden die sicher genug Millionen auf dem Konto haben, um die neue Arbeitslosigkeit zu verkraften!?

[Nicolas Hazen]

Dafür, dass Dortmund meinetwegen Arbeitsplätze verlieren würde, würde ein anderer Verein die Position Dortmunds einnehmen (bzw viele andere Vereine kleine Teile dieser Position). Die Zuschauer gingen in anderen Stadien; andere Vereine würden mehr Merchandise verkaufen; Andere Vereine würden mehr Werbegelder beziehen; andere Vereine würden neue Mitarbeiter einstellen.

Nun, ich denke , dass dies nur sehr bedingt richtig ist und dass es zeigt dass du nicht zu dem absolut harten Kern der Fans gehörst. Kein BVB-Fan würde in irgend ein anderes Stadien gehen, kein Verein würde jemals den BVB ersetzen können.
Ein Team, das man liebt, ist eben nicht durch irgend ein Substitut zu ersetzen.

Spooky sieht das schon ganz richtig: der Verlust des BVBs in der ersten Liga wäre für die Region eine Katastrophe. Und das abgebaute Arbeitsplätze alle irgendwo ersetzt werden, ist angesichts von 5 Millionen Arbeitslosen schon eine etwas naive Annahme .

[Zefram]

Nunja, wenn alle durchschnittlich 75 000 Fans den BVB so sehr lieben, werden sie ja auch noch in der dritten Liga Fanartikel kaufen wie bisher, und dann dürften die in diesem Bereich beschäftigten Leute schonmal alle bleiben.
Es ist nur logisch, dass dort, wo ein Mangel sein wird, und das wäre dann z.B in Duisburg und Bochum der Fall, die dann mehr Zuschauer hätten, mehr Modefans und damit gesteigerte Mechandise - Produktion, und somit müssten diese Vereine zwangsläufig neue Mitarbeiter einstellen, sonst wär das wohl ein totes Kapital. Ganz simple geschäftsvorgänge, womöglich etwas naiv, aber im freien Markt dennoch bisher immer zutreffend.

Vielleicht werden im Endeffekt nicht mehr ganz so viele Plätze geschaffen, wie beim BVB verloren gehen würden, aber das ist ja auch kein Wunder, wenn die Arbeitsplätze beim BVB über Jahre hinaus mit nicht vorhandenen Mitteln bezahlt wurden.

[Nicolas Hazen]

Nunja, wenn alle durchschnittlich 75 000 Fans den BVB so sehr lieben, werden sie ja auch noch in der dritten Liga Fanartikel kaufen wie bisher, und dann dürften die in diesem Bereich beschäftigten Leute schonmal alle bleiben.

Nun, 75000 werden es wohl kaum sein, eher so die 27000 die auch beim letzten Dreckswetter unter der Woche im Pokal gegen Unterhaching im Stadion waren und da für mehr Support gesorgt haben, als sonst 80000 Leute , die dann leider durchsetzt sind von Modefans.

Was diese Modefans angeht, denke ich nicht, dass ein Großteil von ihnen zu anderen VEreinen gehen würde, sondern ganz damit aufhören wurde, Fußballspiele zu besuchen.

[Soran]

Naja die Fan-Problematik dürfte wohl keine so große sein.
Zwar kommen sich viele Fans schon verarscht (Ich denke in diesem Zusammenhang darf man das Wort mal sagen. ) vor, wegen dem, was der BVB da getan hat, aber der harte Kern wird auch ein Zweitliga-oder Regionalligaspiel besuchen.
Wenn man echter Fan eines Vereins ist, geht man immer zum Spiel, egal welche Spielklasse.
Bestes Beispiel ist doch Lok Leipzig, denke mal jeder dürfte von der riesigen Kreisligaspiel-Kulisse gehört haben.
Spooky, dein Arbeitsplatzargument kann ich aber auch nicht so ganz nachvollziehen. Ja es wird Kündigungen geben, aber sicher nicht wesentlich mehr als bei einem anderen Bundesligaverein. Denn verrate mir mal, wen der BVB beschäftigt, den ein anderer Verein nicht braucht. Ordner? Merchandise? Pommesbude? Dürfte jeder andere Verein auch haben.
Nur weil Dortmund der einzige börsennotierte Verein ist, haben sie keine Ausnahmestellung.

Aber macht euch keine Sorgen liebe BVB-Fans, die ARD hat ja schon eine Spendengala ins Lebengerufen: Russen helfen Borussen.

[thesashman]

Jetzt geht es los:

Arbeitsamt zahlt für BVB-Spieler
Sollte der BVB Insolvenz anmelden müssen, so würden die Spieler und die übrigen Angestellten erstmals aus der Arbeitslosenkasse bezahlt werden. Laut Bild verdienen die Spieler rund drei Millionen Euro im Monat.

Quelle: Stern Shortnews