Olympische Spiele in Peking - Boykott oder nicht Boykott?

[Makrovirus]

Aber stattdessen wird am Platz des himmlischen Friedens Volleyball gespielt.

Kann ich mir nicht vorstellen, da ist ja warscheinlich Sende-Verbot

Irgendwie bleibt nur zu hoffen, dass irgendsoeine Veranstaltung mal ein richtiger Reinfall wird und es danach zu etwas Einsicht führt. Das beste wäre wohl erstmal die TV-Übertragung auf den öffentlich rechtlichen Sendern abzublasen, was wegen Doping ging, sollte erst recht für die Menschenrechte klappen.

[Aramis]

Ich bin der Meinung, das ein kompletter Boykott nichts bringt... dann werden es eben reine Asien-Spiele... und außerdem bestraft man die Sportler, die sich über Jahre darauf vorbereitet haben...
Aber Protestaktionen sollten schon sein... China muß klar werden, das ihre Politik nicht richtig ist... auch die Sportler sollten ihre Meinung frei sagen dürfen...

Im alten Olympia ruhten während der olympischen Spiele die Waffen... was in der Neuzeit leider nicht mehr ist... von daher sind die Spiele schon politisch...

[UncleAndy47 aka AndyFo4rSe7eN]

Die Spiele sind 1. vollkommen politisch und haben 2. überhaupt nix mehr mit dem damaligen Grundgedanken zu tun! Ich habe die letzten Tage immer die Nachrichten gesehn, Mensch was da alles abgeht und abging! Zuletzt, in Paris, haben sie sogar das Feuer gelöscht, ich muss schon sagen, das sind Trotteln, wie auch die Bolisei, die hatte wieder mal alles unter Kontrolle und iwie doch nicht!

[Harmakhis]

... ich muss schon sagen, das sind Trotteln...

Wer sind Trottel? Die IOC-Funktionäre, die chinesische Regierung, die pariser Polizei oder Behörden, die Demonstranten, die Fackelträger?

[Seether]

Auch mir stellen sich gewisse Magenbeschwerden ein, wenn ich mir vorstelle, dass während der Eröffnungsfeier hunderte Tibeter in Kellerlöchern vor sich hinleiden oder diverse Regimekritiker die Spiele in Kerkern absitzen dürfen.

Nein. Die Vorstellung, dass eventuell im Auftrag des Staates politisch motivierte Morde begangen werden, während in diesem Staat gerade jemand auf dem Siegerträppchen seine Medaille entgegen nimmt, ist mir zutiefst zuwider.

[UncleAndy47 aka AndyFo4rSe7eN]

Wer sind Trottel? Die IOC-Funktionäre, die chinesische Regierung, die pariser Polizei oder Behörden, die Demonstranten, die Fackelträger?

Im Prinzip: ALLE, die du da aufgezählt hast! Die IOC-Funktionäre und alle die da dran dranhängen, weil sie den Grundgedanken schon längst ausgetauscht haben mit KOMMERZ! Die Polizei (allgemein, nicht nur die in Paris), weil sie mit Demonstranten einfach kein Glück haben, hauen mind immer einen blutig! Die Demonstranten, weil die auch nur auf Provokation aus sind, am Schluss aber fast nie was erreichen damit! Die Fackelträger eigentlich nicht, die können eigentlich nix dafür und über die chinesische Regierung müssen wir gar nicht erst anfangen zu diskutieren, das is ein Selbstläufer, naja, Regierungen allgemein ! Also, bis auf die Fackelträger eigentlich ALLE, ABER sie machen ja doch nur alle ihren Job, bis auf die Demonstranten, aber irgendwie ist das ja auch ihr Job !

Gruss
Andy

[Harmakhis]

Wenn also alle doof sind, was sollte man denn dann deiner Meinung nach tun?

Diese pauschale Aburteilen kann nun wirklich jeder...

Oder anders ausgedrückt: was willst du mit deinen Postings sagen, außer einfach pauschal ein paar Watschen zu verteilen?

[UncleAndy47 aka AndyFo4rSe7eN]

Wenn also alle doof sind, was sollte man denn dann deiner Meinung nach tun?

Jeder dieser Gruppen könnte was tun, um dem Weltfrieden näher zu kommen ! Nein, im Ernst, wenn jeder dieser Gruppen sich den anderen nähern würde, und zwar im Guten, dann hätten sie untereinander weniger Probleme! Ist ja aber leider nich so!

Diese pauschale Aburteilen kann nun wirklich jeder...

Stimmt, das kann jeder, ich kanns am Besten !

Oder anders ausgedrückt: was willst du mit deinen Postings sagen, außer einfach pauschal ein paar Watschen zu verteilen?

Im Prinzip will ich genau das sagen, was schon im ersten Teil dieser Antwort steht! Jeder sollte sich dem anderen nähern, auf einer fairen, positiven, kommunikativen Ebene, mehr nicht! Und dazu gehört halt auch leider, dass man erstmal Watschen verteilt !

[bohemian]

Ich finde es mühsam, sich so kurz vor den Olympischen Spielen über einen Boykott oder eine (sicher nicht praktizierbare) Verlegung zu streiten, als wären die Chinesen vor vielen Jahren, als sie den Zuschlag bekamen, netter zu den Tibetern, den Taiwanesen oder den Kritikern im eigenen Lande gewesen. Auf einmal wird sich empört, als wären alle von den dortigen Verhältnissen überrascht. Viel eher sollte sich die Frage gestellt werden, ob neben den Möglichkeiten der Vermarktung und dem Bau von schönen großen Stadien auch friedliche Grundeinstellung und die Wahrung der Menschenrechte in die Kriterien mit einbezogen werden sollten, ob ein Land einen Zuschlag überhaupt bekommt. Damit würde zumindest in einem höheren Maß als jetzt sichergestellt, dass die Olympischen Spiele auch so wahrgenommen werden, wie sie sein sollten: als sportlicher Wettkampf.
Einem Boykott stehe ich sehr kritisch gegenüber. Dadurch werden die Chinesen nicht freundlicher zu den Tibetern. Und dem Sportler auf der Höhe seiner Form ist es doch egal, wo auf der Welt zu gönnen, dass er auch seinen Erfolg feiern kann. Einem späteren Leistungsvergleich in den errungenen Medaillen sieht man nicht an, ob ein Sportler nur deswegen schlechter abgeschnitten hat, als ein anderer, weil während der Topformphase die Spiele boykottiert wurden. Aber dennoch brauchen die Sportler nicht unpolitisch zu sein. Sie haben ja die Möglichkeit, z. B. während der Siegerehrung mit einer auf der Handinnenfläche aufgemalten Tibetflagge zu winken, das wirkt. Und da will ich mal den Chinesen sehen, der das angesichts einer solchen Weltöffentlichkeit in dem Moment verhindert. Auch mutig wäre es, wenn die jeweiligen Fernsehsender neben den unzähligen Werbejingles, die vor jeder Übertragung der Spiele laufen, auch jeweils eine kurze Solidaritätserklärung mit Tibet senden. Das könnte intensiver wirken, als ein Boykott.
Das tibetische Kind ist leider schon mit der Vergabe der Spiele an China in den Brunnen gefallen, das holt jetzt auch kein Boykott mehr heraus, sollte das IOK aber nicht davon abhalten, für die Zukunft zu lernen und bei der Entscheidung der Vergabe vorausschauender zu handeln.

[Zefram]

Von mir aus kann man die Spiele gerne mangels Teilnehmer komplett absagen. Zum einen interessiere ich mich zwar für Sport, jedoch nicht für Olympia.
Zum zweiten würde den Chinesen dadurch mal wieder demonstriert, dass ihr Verhalten nicht unbedingt gut ankommt in der restlichen Welt.

Ich glaube aber nicht, dass das IOC überhaupt die Mittel dazu hat, um Olympia aus solch einem Grund abzusagen. Deswegen geht es vermutlich nur, wenn möglichst viele Verbände ihre Sportler zurückziehen, und das wird wohl eher nicht passieren.

[newman]

Von mir aus kann man die Spiele gerne mangels Teilnehmer komplett absagen. Zum einen interessiere ich mich zwar für Sport, jedoch nicht für Olympia.
Zum zweiten würde den Chinesen dadurch mal wieder demonstriert, dass ihr Verhalten nicht unbedingt gut ankommt in der restlichen Welt.

Die große Gefahr sähe ich dann lediglich darin, dass die Tibeter gar keine Plattform mehr hätten womöglich Zeichen zu setzen und die Chinesen im geheimen und unbeobachten Rache nehmen könnten.
Während Olympia ist zumindest die ganze Aufmerksamkeit der Welt auf das Verhalten Chinas gerichtet.
Ich bin aber mal gespannt wies mit Tibet weiter geht wenn Olympia erst einmal rum ist und der Alltag wieder eintritt, die westliche Welt das Interesse verliert.

[Sinclair_]

Ich bin aber mal gespannt wies mit Tibet weiter geht wenn Olympia erst einmal rum ist und der Alltag wieder eintritt, die westliche Welt das Interesse verliert.

Darüber mache ich mir auch Sorgen. Im Moment lehnen sich viele Tibeter "vor Ort" weit aus dem Fenster, weil die Chance gegeben ist, dass sie gesehen und gehört werden. Aber sehen wir der Realität mal in die Augen: Für den Großteil der menschlichen Bevölkerung ist Tibet nur jetzt interessant. Ist eine Art Modeerscheinung, die mit den olympischen Spielen einhergeht. Beides ist vergänglich. Und in ein paar Monaten will keiner mehr etwas von Tibet wissen, weil es unbequem ist, von Missständen zu wissen - denn es macht ein schlechtes Gewissen, wenn man nichts dagegen tut. Also übersieht man es besser. Und genau das wird in ein paar Monaten passieren, wenn der olympische Tumult vergangen ist. Dann kann die chinesische Regierung unbemerkt von der Außenwelt für "Ruhe und Ordung" im Land sorgen.

Und niemand kann etwas dagegen tun.