Ohne Doping keinen Leistungssport? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ohne Doping keinen Leistungssport?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • DefiantXYX
    antwortet
    Heute im Sportstudio eine interessante Aktion:
    Der Moderator befragte das Studiompublikum, was ihnen lieber wäre:
    1) Weiterhin gedopte deutsche Sportler mit Siegeschancen ==> fast kein Applaus
    2) Saubere deutsche Sportler, die allerdings keine vorderen Plätze mehr einfahren sondern irgendwo im Niemandsland dümpeln ==> frenetischer Applaus

    Die Reaktionen finde ich für absolut heuchlerisch. Wenn die Schwimmer mal wieder bei Olympia keine Medaillen holen geht es doch stets rund. Die Nationalelf spielt seit Jahren tollen Fußball und kommt in Turnieren sehr weit, dennoch wird kritisiert. Tennis guckt kein Mensch mehr, weil kein deutscher Sportler mehr vorne mitmischt. Kaum steht eine Deutsche mal im Finale vom Wimbledon schreien alle auf, warum man kein Tennis im FreeTV sehen kann. Selbst bei der Formel 1 war mal tote Hose, als Schumi aufhörte und Vettel noch nicht der Superstar war.
    Wir wollen doch Gewinner sehen! Keiner würde sich langfristig für saubere deutsche Sportler interessieren, die mal einen großartigen Platz 21 erreichen, die Qualifikation für ein Grand Slam überstehen und ich wage mir kaum vor zu stellen was in den Medien los wäre, wenn die Nationalmannschaft die Teilnahme an einem großen Turnier als Ziel ausgeben würde.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Leandertaler
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Ne, nicht bei jedem Sportler. Ein paar unverbesserliche Nicht-Doper, die trotzdem ihre Leistung bringen, wirst du immer haben. Das sind die, die im Grunde die Leidtragenden sind.
    Natürlich gibt es die, allerdings braucht man IMHO eben nicht glauben, dass irgendeine Sportart, in der es auf die körperliche Leistungsfähigkeit ankommt, dopinfrei ist.
    Und im Fall Fuentes ließe sich durch die gefundenen Blutbeutel ja sogar eindeutig feststellen, wer da in Behandlung war und dann mit den beschlagnahmten Unterlagen in vielen Fällen sicherlich auch, was da gemacht wurde. Wenn man denn nur wollte.

    Aber natürlich sind es nicht nur die Spanier, die da nicht gerade zum Vorbild taugen: Travis Tygart: Der Armstrong-Jäger gibt dem Bundestag Nachhilfe | Sport | ZEIT ONLINE
    Travis Tygart brachte Lance Armstrong zu Fall. Jetzt erzählt er deutschen Sportpolitikern, was es dazu brauchte. Doch deren Interesse am Anti-Doping-Kampf ist begrenzt.


    Und das selbe Phänomen erlebt man bei den Wettskandalen im Fußball auch wieder:
    Als im Jahr 2009 die Bochumer Staatsanwälte dabei waren, die kriminellen Netzwerke beim vormaligen Wettskandal in Deutschland zu untersuchen, mokierte sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) über die wichtigste Erkenntnis der Ermittler, dass es sich bei allem wohl nur um die Spitze eines Eisbergs handele. Daran wollten die Fußballfunktionäre nicht glauben. Die aktuellen Europol-Ermittlungen gründen sich zum Teil offenbar auf den Hinweisen der Bochumer Staatsanwaltschaft von damals, die gemeinsam weiterverfolgt wurden. Vor allem geht es den Polizeibehörden diesmal wohl darum, endlich an die Hintermänner zu kommen und die kriminellen Netzwerke aufzudecken. Um welche wirkliche Dimension es geht, erkannte schon Mutschkes Vorgänger als Sicherheitschef bei der Fifa, Chris Eaton. „Wir befinden uns in einem Krieg“, sagte der ehemalige Interpol-Mann. Eaton hielt es bei der Fifa nicht lange aus, auch, weil der Australier spürte, mit der Wichtigkeit der Thematik nicht richtig durchdringen zu können. Der Bundesligaskandal Anfang der Siebziger in Deutschland, in den zahlreiche Spieler, Trainer und Funktionäre verwickelt waren, erscheint im Vergleich zu heute wie ein Kindergeburtstag.

    [...]

    Wie mafios sich die Betrügerbanden mittlerweile verankert haben im Fußballbusiness, bewies der Fall des früheren italienischen Nachwuchsnationalspielers Simone Farina, der mit seinen Aussagen zu Spielmanipulationen den Stein in Italien ins Rollen brachte. Seither stehen Offizielle, Schiedsrichter und Profis im Zwielicht und wurden auch schon verurteilt. Zwar erhielt Farina dafür von der Fifa einen Preis, doch kein Klub in seiner Heimat wollte den „Aussätzigen“ danach mehr einstellen. Im Sommer 2012 beendete Farina zwangsläufig seine Karriere als Spieler.

    Internationaler Wettskandal: Wetten, dass im Fußball krumme Dinger laufen? - Fußball - FAZ
    Das Problem mag ein anderes sein, die Symptome sind aber die selben. Funktionäre kehren sowas lieber unter den Teppich, weil sie fürchten, dass Sponsoren abspringen, wenn das Image des sauberen Sports unter solchen Skandalen leidet und die Politiker sind auch nur daran interessiert ihr jeweiliges Land durch gute sportliche Ergebnisse repräsentiert zu sehen, ganz egal wie die zustande kommen.
    Zuletzt geändert von Leandertaler; 05.02.2013, 09:37.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Spooky Mulder
    antwortet
    Wäre das der Fall, hätte zumindest der FC Barcelona aber ein ebenso großes Anrecht darauf, den Titel nachträglich zugesprochen zu bekommen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Würde Bayer die CL 2002 gewinnen, weil der Gegner gedoped war wäre das eine großartige Sache. Schade, dass das Universum nicht zynisch genug ist der Werksmannschaft eines Chemielonzerns so einen Sieg zu verschaffen....
    Ja, diese zynische Note entspräche voll meinem Geschmack. Bayer ist ja nicht nur Chemie-, sondern sogar Pharma-Konzern Das wäre das Fest des zynischen Kabaretts

    Einen Kommentar schreiben:


  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Und trotzdem: Zu gerne hätte ich gehört, daß Zinedine Zidane während seiner Zeit bei Real wie die gesamte Mannschaft systematisch gedopt wurde. Am Ende klagt Calli noch den Titel für Leverkusen in 2002 ein und Vizekusen ist plötzlich eine Legende, die nie stattgefunden hat
    Würde Bayer die CL 2002 gewinnen, weil der Gegner gedoped war wäre das eine großartige Sache. Schade, dass das Universum nicht zynisch genug ist der Werksmannschaft eines Chemielonzerns so einen Sieg zu verschaffen.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Ne, nicht bei jedem Sportler. Ein paar unverbesserliche Nicht-Doper, die trotzdem ihre Leistung bringen, wirst du immer haben. Das sind die, die im Grunde die Leidtragenden sind.
    Das ist zu befürchten man stelle sich nur mal vor Jan Ullrich hätte tatsächlich nur das gemacht was ihm nachgewiesen wurde. Das wäre wirklich tragisch.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Ne, nicht bei jedem Sportler. Ein paar unverbesserliche Nicht-Doper, die trotzdem ihre Leistung bringen, wirst du immer haben. Das sind die, die im Grunde die Leidtragenden sind.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Leandertaler
    antwortet
    Man müsste sich allerdings gar nicht nur auf sein Wort verlassen. Man hat bei ihm ja haufenweise Blutbeutel gefunden. Wenn er den Beuteln jetzt Namen zuordnen würde, könnte man leicht überprüfen, ob die Zuordnung korrekt ist.

    Und selbstverständlich muss ihn da auch kein Radsport-Funktionär bezahlen, im Grunde weiß doch jeder, dass es überall so zugeht. In der Regel ist es beim Doping doch so, dass man auch was findet, wenn man nur gründlich genug sucht.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Fuentes versucht da womöglich aber auch, viel verbrannte Erde zu hinterlassen. Wenn er auf 99 echte Kunden je einen falschen, aber sehr großen seines Sports nennt, glaubt dem einen kein Mensch, daß er nicht gedopt hätte. Damit könnte er mal eben im vorbeigehen einen Noah oder einen Gasol aus der NBA nehmen, oder auch Ribery was ans Zeug flicken, Denn: Da er eh nicht wegen des Dopings an sich angeklagt werden kann, ist das Gericht in dem Fall auch nicht gehalten, den Wahrheitsgehalt der Aussage zu überprüfen. Die steht dann erstmal im Raum, bis die zuständigen Verbände das gegenklären. Könnte dem einen oder anderen Athleten die Karriere kosten.

    Und ganz ehrlich: Dem Radsportverband wär es sogar zuzutrauen, Fuentes dafür zu bezahlen, Sportler aus anderen Bereichen zu nennen - nur damit der Hauptsauhaufen erstmal nicht mehr so alleine steht auf weiter Flur

    Und trotzdem: Zu gerne hätte ich gehört, daß Zinedine Zidane während seiner Zeit bei Real wie die gesamte Mannschaft systematisch gedopt wurde. Am Ende klagt Calli noch den Titel für Leverkusen in 2002 ein und Vizekusen ist plötzlich eine Legende, die nie stattgefunden hat

    Einen Kommentar schreiben:


  • Leandertaler
    antwortet
    Doping-Arzt Fuentes steht in Madrid vor einem Gericht, das an Antworten nicht interessiert ist. Der Höhepunkt: Fuentes erklärt sich bereit, die Klarnamen seiner Patienten zu nennen. Doch die Richterin lehnt die Offerte ab.

    Dopingaffäre Fuentes: Ein Prozess? Das muss ein Witz sein! - Doping - FAZ
    Da fällt einem nicht mehr viel ein

    Aber so ist es halt. Der Verbände sind nicht an Aufklärung interessiert, die Sportpolitiker sind nicht an Aufklärung interessiert und nun machen wohl auch noch die Gerichte mit.

    Einen Kommentar schreiben:


  • UncleAndy47 aka AndyFo4rSe7eN
    antwortet
    Zitat von Candamir Beitrag anzeigen
    Ich glaube, ganz so einfach ist es nicht.
    Ich weiss das es nicht so einfach ist, aber ändern müssen sie was, das ist schonmal sicher!

    Die Strafen müssen einfach härter werden und zwar so, dass alle Dopingsünder lebenslang gesperrt werden! Und auch auf eine Weise, dass alle Angst davor haben, Doping zu nehmen oder zu spritzen! Wie das genau gehen soll weiss ich nicht, vlt hat von euch jemand ne Idee !

    Einen Kommentar schreiben:


  • Makrovirus
    antwortet
    Zitat von Candamir Beitrag anzeigen
    Und längere Haftstrafen für die Sportler können auch nicht die Lösung sein. Betrug im Sport ist zwar schlimm, aber sooo schlimm dann auch wieder nicht.
    Es ist halt einfach Betrug. Man nimmt den nciht gedopten Fahrern (sofern es die denn gibt) ja dadurch nicht nur die besseren Platzierungen weg, sondern gefärdet auch deren Jobs und dann werden da noch die Sponsoren um Sendezeit ihrer Fahrern betrogen. Die Strafen für Fahrer sind inzwischen aber tatsächlich hart genug, wird man z.B. in Frankreich nicht nur positiv getestet, sondern gleich noch mit Dopingmitteln erwischt, drohen 5 Jahre Haft und 75.000€ Strafe.

    Die würde ich mir schon eher für die kriminellen Ärzte wünschen, die fern jeder Ethik ihre Patienten vergiften, um sich die Taschen zu füllen.

    Eine weitere wichtige Maßnahme wäre, Teamchefs und Betreuern, die erwiesenermaßen den Betrug fördern oder selbst schon Mal betrogen haben, die Lizenz zu entziehen. Wenn Riis, Aldag und wie se alle heißen trotz Geständnissen/Überführungen weiter Teams leiten dürfen, ist es kein großes Wunder, dass sich nur wenig ändert.
    Da kann ich mich nur anschließen, wem einmal systematisches Doping nachgewiesen wird, der sollte (zusätzlich zu den anderen Strafen) ein lebenslanges Berufsverbot kassieren.

    Passen zu Threadtitel fällt mir noch ein: Ohne Leistungssport kein Doping?
    Allerdings ist auch das fraglich, da teilweise schon im Amateursport gedopt wird.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Candamir
    antwortet
    Zitat von AndyFo4rSe7eN Beitrag anzeigen
    Beim Radsport aber ist es nunmal so, dass jedes Jahr durchgehend gedopt wird! Das kriegt man nur in den Griff wenn man härtere Sanktionen und Strafen verteilt, ansonten hat man keine Chance! Man sollte halt mit härteren Strafen drohen und den Fahrern Angst machen, dann greifen sie nicht mehr zu EPO oder so !
    Ich glaube, ganz so einfach ist es nicht. Selbst wenn es bei einer positiven Probe ne lebenslängliche Sperre geben würde, würde ja doch trotzdem weiter gedopt. Weil es sich gerade in Randsportarten, dazu zähle ich auch Radsport, einfach lohnt, weil die Strukturen es fördern. Wer keinen Erfolg hat, bekommt von den Medien und folglich den Zuschauern keine Aufmerksamkeit, wer keine Aufmerksamkeit bekommt, wird für Sponsoren uninteressant, wer für Sponsoren uninteressant ist, ist raus aus dem Profisport. Also wird trotz aller Risiken doch riskiert.

    Je härter die Strafe, desto wahrscheinlicher fällt die Risiko/Nutzen-Abwägung wohl contra Doping aus. Aber irgendwann ist es auch damit vorbei. Erst Recht, wenn man glaubt, nicht erwischt werden zu können.

    Und längere Haftstrafen für die Sportler können auch nicht die Lösung sein. Betrug im Sport ist zwar schlimm, aber sooo schlimm dann auch wieder nicht.

    Die würde ich mir schon eher für die kriminellen Ärzte wünschen, die fern jeder Ethik ihre Patienten vergiften, um sich die Taschen zu füllen.

    Eine weitere wichtige Maßnahme wäre, Teamchefs und Betreuern, die erwiesenermaßen den Betrug fördern oder selbst schon Mal betrogen haben, die Lizenz zu entziehen. Wenn Riis, Aldag und wie se alle heißen trotz Geständnissen/Überführungen weiter Teams leiten dürfen, ist es kein großes Wunder, dass sich nur wenig ändert.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Regel1 Beitrag anzeigen
    Und wieder ein äußerst aufschlussreicher Link zum Thema:


    ZDF.de - Rogge erwartet viele Doping-Fälle in Peking
    Ja, Sportartübergreifend und ich denke, er erwartet die zu recht. Auch wenn natürlich gerade die Chinesen im Moment ein sehr negatives Image bezüglich Doping haben - es gibt mehr Länder, die ihre Athleten systematisch dopen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Regel1
    antwortet
    Und wieder ein äußerst aufschlussreicher Link zum Thema:


    ZDF.de - Rogge erwartet viele Doping-Fälle in Peking

    Einen Kommentar schreiben:


  • UncleAndy47 aka AndyFo4rSe7eN
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Das hatte ich sogar schon wieder komplett vergessen. Spricht auch gegen die Super-GAU-Theorie. Wie gesagt, dem Fußball als erfolgreich vermarktbaren Sport können Skandale wohl kaum noch was anhaben. Die Formel 1 steht da auf viel dünnerem Eis.
    Ich frage mich sogar manchmal: Diese mysteriösen Todesfällen von Fussballern, also ich glaube da war Doping mit im Spiel!

    Beim Radsport aber ist es nunmal so, dass jedes Jahr durchgehend gedopt wird! Das kriegt man nur in den Griff wenn man härtere Sanktionen und Strafen verteilt, ansonten hat man keine Chance! Man sollte halt mit härteren Strafen drohen und den Fahrern Angst machen, dann greifen sie nicht mehr zu EPO oder so !

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X