Fragen zur Astronomie?

[Bynaus]

Ja, wenn du so willst - allerdings gibt es Objekte, die bewegen sich gegenüber den Sternen der Galaxis nicht gross, und sind trotzdem schwarze Löcher. Bei diesen können wir davon ausgehen, dass sie "echte" Schwarze Löcher sind.
Vielleicht könnte man auch sagen: Ein "echtes" Schwarzes Loch ist auch eines, wenn man nur dessen Ruhemasse misst!

[Apollo]

Das wären dann einfach alle Objekte die auch im relativen Ruhezustand eine so große Masse haben, dass ihre Fluchtgeschwindigkeit > c ist.

Aber da stellt sich mir eine andere Frage. Wenn man ein Objekt hat, das nur durch eine hohe Geschwindigkeit ein Schwarzes Loch ist (ein unechtes, wie du es genannt hast), müsste es doch einem Beobachter mit gleicher Geschwindigkeit nicht als Schwarzes Loch erscheinen, da es ja eine relativ zum Beobachter ruht. Wenn jetzt aber Licht in die Nähe dieses unechten schwarzen Loches kommt, wie verhält es sich dann? Es müsste sich dann doch für jeden Beobachter anders verhalten...

[Bynaus]

Natürlich, wenn du nun in die Nähe des unechten Schwarzen Loches kommst, und ähnlich schnell bist, dann wirst du als Gravitation von dem Objekt nur genau diejenige spüren, die du auch spüren würdest, wenn ihr beide relativ zu, sagen wir, den Sternen der Galaxis ruhen würden. Der Massenunterschied kommt wirklich NUR zwischen relativ zueinander bewegten Objekten zum Tragen.

[notschefix]

Original geschrieben von Apollo
Mal 2 neue Fragen:

1. Unter der Ruhemasse eines Objektes versteht man die Masse, die das Objekt im Zustand der Ruhe hat. Der Ruhezustand ist aber doch relativ. Ein Objekt A kann zu einem Objekt B in Ruhe sein, zu einem Objekt C aber in Bewegung. Wie ist das also mit der Ruhemasse genau zu verstehen.

Ruhemasse: Masse und Waage selbe Geschwindigkeit in einem bestimmten Bezugssystem (das heißt es gibt ein Bezugssystem, indem beide die Geschwindigkeit null haben).

[Apollo]

Hab mir den Mars-Thread mal durchgelesen, hab aber immernoch eine Frage:

Wenn der Mars eine geeignete Atmopshäre hätte, würde das zwar die Oberfläche vor EM-Strahlung schützen, aber nicht vor Korpuskularstrahlung (Masse-Teilchen wie Protonen und Elektronen). Diesen Schutz haben wir auf der Erde durch das Magnetfeld. Wie könnte man dieses Problem beim Terraformen lösen?

[Bynaus]

Gar nicht. Ein Magnetfeld eines Planeten lässt sich nicht einfach "anwerfen" a la "Core". Vielleicht könnte man in sehr ferner Zukunft etliche supraleitende Spulen um den Planeten legen um ihm ein künstliches Magnetfeld zu verpassen, das stark genug ist, um solche Teilchen zu blockieren. Bis dahin wird man damit leben müssen.

[Apollo]

Bis dahin wird man damit leben müssen.

Kann man denn damit leben? Soweit ich weiss blockt das Erdmagnetfeld nicht die komplette Korpuskularstrahlung ab. Ist ein Schutz vor Korpuskularstrahlung denn notwendig?

[Bynaus]

Nun ja, mal abgesehen davon, dass sie Krebs verursacht, merkt man j an nichts davon... Die Krebsraten auf dem Mars wären einfach deutlich höher als auf der Erde. Ich hab mal gelesen (keine Garantie) dass ein Mars-Astronaut im Verlauf seiner Reise soviel Strahlung abbekommt wie ein Atomkraftwerkarbeiter in einem ganzen Leben.

[Sternengucker]

Vielleicht könnte man in sehr ferner Zukunft etliche supraleitende Spulen um den Planeten legen um ihm ein künstliches Magnetfeld zu verpassen, das stark genug ist, um solche Teilchen zu blockieren.

Hmmm, in Anbetracht dessen, was zu Handy-Masten und ähnlichen Elektrosmog-Strahlungen immer wieder an Horror-Meldungen veröffentlicht wird (leider weiss ich nicht wie weit da wirklich Gefahren hinter stecken und wie weit es einfach nur Panikmache ist, dennoch gibt es ja scheinbar Wissenschaftler die es für echt halten, sonst würden sie ja wohl nichts drüber schreiben ) wage ich zu behaupten, dass auch so etwas nur mit Vorsicht zu geniessen ist... ein künstliches Magnetfeld könnte schon wieder seine eigenen Nebenwirkungen mitbringen.... das würde dann sozusagen auf "den Teufel mit Beelzebub austreiben" herauslaufen...

[Bynaus]

Ja das könnte sein. Vielleicht dürfte sich innerhalb von 100 km von diesen Spulen einfach niemand permanent niederlassen...

[Harmakhis]

Wäre es nicht auch möglich - und sogar nötig - die Kolonisten die dauerhaft auf dem Mars leben genetisch an die Umweltbedingungen anzupassen. Das dürfte früher machbar sein, als ein künstliches Magnetfeld zu erzeugen.

Ich denke, dass wäre allgemein notwendig wegen der niedrigen Schwerkraft usw. den Homo marsianis zu erschaffen.

[Bynaus]

Die Frage ist nur - woran anpassen? Möglicherweise an eine dünnere Atmosphäre oder die geringere Schwerkraft, aber ich denke, das wird sich relativ schnell von selber ergeben. (So wie etwa die Leute in Tibet, die sich genetisch nicht gross von uns unterscheiden, jedoch viel "Fiter" sind, da sie ständig in grosser Höhe leben)

[Harmakhis]

Könnte man aber vielleicht genetisch die Menschen an die Strahlung anpassen. Also, dass die Zellwände resistenter gegenüber Protonen- und Elektronenbeschuss werden?

[Bynaus]

Frag das einen Molekularbiologen. Es gibt ja Bakterien, die wesentlich resistenter gegen Strahlung sind als wir. Woran das genau liegt, weiss ich nicht. Prinzipiell ist es halt schon so, dass Lebewesen umso resistenter sind, je einfacher sie sind - nicht gerade gute Voraussetzungen für uns.

[Sternengucker]

Bin zwar auch kein Molekularbiologe, aber ich denke Bynaus hat Recht. Strahlung wirkt ja gleich mehrfach, nicht nur durch Mutation des Erbgutes, sondern auch durch schleichende Vergiftung der Zellen und so weiter. Eventuell auch durch Perforation der Zellwände, k/a so genau hab ich mich nie für Strahlenkrankheiten interessiert. Auf jeden Fall dürfte es nahezu unmöglich sein, all diese Effekte per Zelldesign auszuschalten, eine Wirkung wird immer da sein.

Vielleicht könnte Gendesign im Hinblick auf das Immunsystem helfen, also frühere/genauere Erkennung von Krebszellen usw, damit der Körper sich gegen diese Wirkung schützen kann, aber auch das ist nur EIN Effekt der Bestrahlung...