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Neandertaler und warum sie ausstarben

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    #16
    Zitat von Cu Chulainn
    Naja, was für die Vermischung spricht, ist die Tatsache, dass die neanderthalische Population dermaßen klein war, dass sie völlig in der heutigen Menschheit aufging, ohne großartig DNS-Spuren zu hinterlassen. (Je öfter man einen genetischen Mischlling mit einem genetisch reinrassigen kombiniert, desto weniger "Fremdamterial" ist nachweisbar). Vor allem spricht dafür, dass der Neanderthaler verschwand, trotz der Tatsache, dass genauso entwickelt war, wie Homo Sapiens.
    Nein das stimmt nicht. Nennt sich ( wie schon erwähnt ) Konkurrenzausschlußprinzip. Wenn zwei Arten um ein und die selbe ökologische Nische konkurrieren wird die schlechter angepaßte mit der Zeit verdrängt werden. Koexistenz auf dauer kann es nur geben, wenn wechselseitige Vorteile bestehen ( also Art A ist besser im Winter, Art B besser an den Sommer angepaßt )


    Die Wärme kann als Grund auch ausgeschlossen werden, da der Neanderthaler auch sehrt gut im Nahen Osten existierte, wo sich wohl (Funde lassen dieses vermuten) einerseits kulturell, als vermutlich auch genetisch kreuzte.
    Des weiteren gibt es einen Skelettfund, der einen Mischling dar stellt (Lagar Velho 1).

    Zur Wärme - wie gesagt es spielt keine Rolle ob der Neanderthaler in der Wärme leben kann - wenn der Homo sapiens es besser kann wird er den Neanderthaler über kurz oder lang verdrängen ( auch ganz ohne Kämpfe übrigens )

    Und zu den Mischlingen - es geht ja nicht darum ob es keine geben kann, sondern onb diese dann auch fruchtbar sind. Beispiel Maultiere - man kann Pferde und Esel kreuzen, aber die Maultiere selbst sind unfruchtbar.

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      #17
      Zitat von MRM
      Nein das stimmt nicht. Nennt sich ( wie schon erwähnt ) Konkurrenzausschlußprinzip. Wenn zwei Arten um ein und die selbe ökologische Nische konkurrieren wird die schlechter angepaßte mit der Zeit verdrängt werden. Koexistenz auf dauer kann es nur geben, wenn wechselseitige Vorteile bestehen ( also Art A ist besser im Winter, Art B besser an den Sommer angepaßt )
      Bei Homo-Arten trifft das Konkurrenzausschluss-Prinzip nur bedingt, denn wie gesagt ist es durchaus möglich, dass der Neanderthaler assimiliert wurde (ich verweise auf den Artikel Spektrum Dossier 02/2004). Außerdem trifft das Konkurrenzausschluss-Prinzip nur zu, wenn die ökologische Niesche zu wenig Ressourcen für beide Arten bereithält (GgBsp.: Raubkatzen in der afrikanischen Savanne).


      Zur Wärme - wie gesagt es spielt keine Rolle ob der Neanderthaler in der Wärme leben kann - wenn der Homo sapiens es besser kann wird er den Neanderthaler über kurz oder lang verdrängen ( auch ganz ohne Kämpfe übrigens )
      Wie gesagt, nur wenn der Lebensraum zu stark begrenzt ist (warum sollte eine Art verdrängt werden, die erfolgreich ist, wenn genug Ressourcen vorhanden sind)

      Und zu den Mischlingen - es geht ja nicht darum ob es keine geben kann, sondern onb diese dann auch fruchtbar sind. Beispiel Maultiere - man kann Pferde und Esel kreuzen, aber die Maultiere selbst sind unfruchtbar.
      Hier ging es nur um die Hypothese, dass die Arten sich kreuzen können, nicht darum, ob die Nachkommen fruchtbar sind oder nicht. Dies zu klären würde wahrscheinlich die Gesammtfrage wesntlich klären.
      Möp!

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        #18
        Zitat von Cu Chulainn
        Bei Homo-Arten trifft das Konkurrenzausschluss-Prinzip nur bedingt, denn wie gesagt ist es durchaus möglich, dass der Neanderthaler assimiliert wurde (ich verweise auf den Artikel Spektrum Dossier 02/2004). Außerdem trifft das Konkurrenzausschluss-Prinzip nur zu, wenn die ökologische Niesche zu wenig Ressourcen für beide Arten bereithält (GgBsp.: Raubkatzen in der afrikanischen Savanne).
        Ich bin jetzt kein Experte für afrikanische Raubkatzen aber das Konkurrenzausschlußprinzip kann vermieden werden, wenn die ökologischen Nischen nicht ganz deckungsgleich sind ( also jede der Katzen auch Beutetiere erjagen kann die bei der anderen Art nicht auf dem Speiseplan steht )


        Wie gesagt, nur wenn der Lebensraum zu stark begrenzt ist (warum sollte eine Art verdrängt werden, die erfolgreich ist, wenn genug Ressourcen vorhanden sind)
        Spielt im Prinzip keine Rolle wie viele Ressourcen vorhanden sind. Eine Art wird sich immer solange vermehren bis sie die Kapazitätsgrenze des Lebensraumes ausschöpft.

        Das Prinzip funktioniert ( stark vereinfacht ) wie folgt

        Nehmen wir mal an in einem Gebiet können 10000 Menschen leben - 5000 sind jetzt Neanderthaler 5000 Homo sapiens.

        Sterben jetzt welche ( wegen Winter bedingter Hungersnot oder was auch immer - funktioniert aber im Prinzip auch mit "normalen" Todesfällen ) und so wird die sich schneller vermehrende Art die entstandene Lücke überproportional auffüllen.
        Hinterher haben wir dann vielleicht ( nachdem zuvor 1000 Neanderthaler und 1000 homo sapiens zB durch eine Winterbedingte Hungersnot, gestorben sind und die Lücke wieder aufgefüllt wurde ) 4900 Neanderthaler und 5100 Homo sapiens.

        Nach jeder Hungersnot ( oder auch nach weniger dramatischen oder gar einzelnenTodesfällen ) dann wieder und wieder - und die Neanderthaler werden immer weniger und weniger - bis irgendwann nicht mehr genügend Partner für eine inzestfrei Fortpflanzung zur Verfügung stehen - dann ist endgültig schluß.

        Du kannst das gleiche spiel statt mit 10000 auch mit einer Million Menschen machen - kommt aufs gleiche raus.

        Der Neanderthaler hätte nur dann eine Chance gehabt, wenn er etwas essen würde was der Homo sapiens nicht verträgt. ( Konkurrenzvermeidung ) Aber so weit ich weiß waren sie auch in der Hinsicht nicht flexibler als wir.

        Sicher ist es noch etwas komplizierter, weil sich Arten erst über die Kapazitätsgrenze hinaus vermehren und anschließend durch hunger wieder dezimiert werden usw, aber auch wenn du das Modell komplizierter machst, das Resultat ist das gleiche. ( glaub mir, wir haben ein Semester lang solche Modelle am Rechner mit MatLab durchgespielt und diese mit realen Beobachtungen wie zB Algen in Gewässern abgeglichen )


        Hier ging es nur um die Hypothese, dass die Arten sich kreuzen können, nicht darum, ob die Nachkommen fruchtbar sind oder nicht. Dies zu klären würde wahrscheinlich die Gesammtfrage wesntlich klären.
        JA das würde es - aber Spocky meinte ja schon daß die Mischlinge offenbar nicht sehr alt geworden sind. Was man finden müßte wären die Beckenknochen weiblicher Mischlinge die erwachsen gewrden sind - an denen läßt sich AFAIK ablesen ob sie zu lebzeiten Kinder bekommen haben.

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          #19
          Zitat von Cu Chulainn
          Hier ging es nur um die Hypothese, dass die Arten sich kreuzen können, nicht darum, ob die Nachkommen fruchtbar sind oder nicht. Dies zu klären würde wahrscheinlich die Gesammtfrage wesntlich klären.
          Es ist ja unerheblich, ob der Homo sapiens und der Homo neanderthalis sich kreuzen konnten. Wenn die Nachfahren nicht fruchtbar waren, dann kann man ja nicht davon reden, dass der Neandertaler assimiliert worden ist, sondern dann ist er verdrängt. Und wenn er wirklich assimiliert worden wäre, würde man - auch bei einer sehr kleinen Population - heute immernoch Neandertaler-spezifische DNA Fragmente finden können. Da dem nicht so ist, kann man wohl davon ausgehen, dass sich Neandertaler und Menschen entweder nicht erfolgreich paaren konnten oder es nicht wollten (was aber eher unwahrscheinlich ist, da es ja Belege dafür gibt, dass die Populationen stellenweise sehr eng aufeinander lebten) und der Neandertaler durch andere Mechanismen verdrängt worden ist.

          Das spricht IMO auch dafür, dass der Neandertaler eben Homo neandertalis und nicht Homo sapiens neandertalis ist, so nebenbei.
          Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
          Makes perfect sense.

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            #20
            @Spocky: Kann man es nicht gerade dann besser vergleichen wenn sich die "Arten" ähnlicher sind?

            Hier noch was von Wikipedia...


            Die Ansicht, der Grund für das Aussterben des Neandertalers könnte eine Anpassung des an ein sesshaftes Leben im Wald gewesen sein, während der Homo sapiens sapiens ein Nomade gewesen sei, der eher an offene Landschaften angepasst war - ist hochspekulativ, denn Mitteleuropa wurde erst vor 10T Jahren wiederbewaldet(!). Auf der Krim gab es den typschen Wechsel von bewaldeten Zonen und steppenartiger Landschaft wärend des gesamten Zeitraums. Körperlich besaß der moderne Mensch mehr Ausdauer und Geschick als der Neandertaler und benötigte aufgrund seiner geringeren Muskulatur weniger Nahrung und weniger Fleisch. Der Neandertaler dagegen war sehr muskulös, dadurch aber etwas behäbiger und besaß weniger Kondition. Als das Klima Europas vor 35.000 Jahren abkühlte, der Wald der offenen Tundra gewichen war und viele Tiere im Winter nur noch in Südeuropa existierten, sind wahrscheinlich viele Neandertaler erfroren oder verhungert, bzw. wichen nach Süden aus, während Homo sapiens sapiens besser in der Lage war, seinen Beutetieren auf ihren alljährlichen Wanderungen zu folgen. Der leichtere Körperbau - so diese Theorie - des modernen Menschen sicherte diesem sein Überleben, während der Neandertaler ausstarb. Heute wissen wir aber, dass der Neandertaler die Verschlechterung des Klimas ganz gut gemeistert hatte. Auf der Krim war der Klimawechsel weit weniger extrem, als in Nordeuropa, aber auch dort starben die Neandertaler vor 30.000 Jahren aus. Auf weiten Teilen der Iberische Halbinsel und in der Dordogne konnten sich die Neandertaler noch gut behaupten, auch als es in Nordeuropa kälter wurde.

            Denkbar, jedoch noch Spekulation, ist die Möglichkeit, dass eingeschleppte Krankheiten eine Rolle gespielt haben, wie es auch z. B. nach der Entdeckung und Besiedelung Amerikas bei den Ureinwohnern der Fall war.
            Naja, durch neuere Funde "zieht" die Anpassungstheorie dann doch nicht. Allerdings steht hier das nochmal mit dem Körperbau.

            Vielleicht waren es auch Krankheiten.....


            Aber vielleicht auch die Theorie von mehr Nachkommen, wie Bynaus es sagte.


            Sicher ist jedenfalls noch gar nichts!

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              #21
              @Harmakhis

              Naja, so übermäßig viel genetisches Material hat man nunmal net, um eine Assimilation auszuschließen. Zumal wie gesagt bei einer solch langen Zeit bei nur geringen Anteilen die genetischen Spuren der Neanderthaler vollständing verschwunden sein können. Weiterhin gibt es anatomische Ähnlichkeiten zwischen Frühmodernen Menschen und Neanderthalern in Mitteleuropa, welche es zwischen Frühmodernen Menschen aus dem Nahen Osten und Mitteleuropa nicht gibt.

              Es gibt nunmal einfach keine zwingende Gründe, warum der Neanderthaler verrdrängt werden sollte, nachdem man Jahrtausende nebeneinanderlebte und sich wahrscheinlich auch kulturell austauschte.

              Das der Neanderthaler kein Homo Sapiens ist, bezweifle ich im übrigen nicht

              @MRM

              Geparden und Löwen z.B. haben AFAIK die gleichen Beutetiere (ok, die jagen alles, was essbar ist).

              Aber warum sollte bei gleichen Anfangs-Populationen der Homo Sapiens nach deinem Hungersnot-Modell eine wachsende Population haben, während die Homo Neanderthales Population absinkt? Dafür muss man schon einen Grund.
              Zuletzt geändert von Cu Chulainn; 06.02.2006, 19:10.
              Möp!

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                #22
                Zitat von Cu Chulainn

                Es gibt nunmal einfach keine zwingende Gründe, warum der Neanderthaler verrdrängt werden sollte, nachdem man Jahrtausende nebeneinanderlebte und sich wahrscheinlich auch kulturell austauschte.
                Dir fehlt halt das Verständnis für Ökologie ( Nicht böse gemeint )

                Die Verdrängung muß keineswegs ein feindseliger Akt gewesen sein, ja sie können sogar ein herzliches Verhältnis zueinander gehabt haben. Das ändert nichts. Verdrängung im ökologischen Sinne heißt ja nicht daß die einen die anderen gewaltsam vertrieben oder umgebracht haben ( kann natürlich auch vorgekommen sein, ist aber eben nicht zwangsläufig so ) es heißt einfach nur daß die einen immer mehr werden, die anderen immer weniger, sobald zwei Arten die gleiche ökologische Nische besetzten. Der Prozeß kann sich durchaus über Jahrtausende hinziehen.
                Edit

                Aber warum sollte bei gleichen Anfangs-Populationen der Homo Sapiens nach deinem Hungersnot-Modell eine wachsende Population haben, während die Homo Neanderthales Population absinkt? Dafür muss man schon einen Grund.
                Es geht ja nur darum, daß die eine Art freiwerdende Plätze in einem begrenzten Lebensraum schneller neu besetzen kann. Das kann auch nur minimal schneller sein ( dann dauert der Prozeß halt nur länger ) Und schon "übernimmt" die eine Art "Plätze" von der anderen Art.

                Edit 2 Und zu den Geparden und den Löwen hab ich folgende Bemerkung in Wiki gefunden

                Geparde sind tagaktive Tiere. Dadurch vermeiden sie weitgehend Begegnungen mit den nachtaktiven Löwen ...
                Sie jagen also schon mal nicht zur gleichen Tageszeit. Mögliche Beutetiere beider Jäger sind vermutlich auch zu unterschiedlichen Tageszeiten aktiv. Zudem sind Geparden schneller, Löwen stärker. Deswegen würd ich auch schon mal vermuten, daß Geparden bei flinkeren Beutetieren erfolgreicher als Löwen, die Löwen wiederum erfolgreicher bei größeren Beutetieren sind.
                Zuletzt geändert von MRM; 06.02.2006, 19:32.

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                  #23
                  Zitat von MRM
                  Dir fehlt halt das Verständnis für Ökologie ( Nicht böse gemeint )

                  Die Verdrängung muß keineswegs ein feindseliger Akt gewesen sein, ja sie können sogar ein herzliches Verhältnis zueinander gehabt haben. Das ändert nichts. Verdrängung im ökologischen Sinne heißt ja nicht daß die einen die anderen gewaltsam vertrieben oder umgebracht haben ( kann natürlich auch vorgekommen sein, ist aber eben nicht zwangsläufig so ) es heißt einfach nur daß die einen immer mehr werden, die anderen immer weniger, sobald zwei Arten die gleiche ökologische Nische besetzten. Der Prozeß kann sich durchaus über Jahrtausende hinziehen.
                  Mir fehlt das ökologische Verständnis dafür nicht, nur kann man die zwingend für die Fauna und Flora geltenden Regeln nicht oder nur bedingt auf Kulturschaffende Wesen anwenden. Es gibt weiterhin keinen Grund, warum der Homo Sapiens seine Population hätte steigern sollen, während die des Homo Neanderthalis absinkt. Weiterhin ist bei ausreichendem Ressourcen-/Platzangebot kein Grund da, der das weiterabsinken einer Population plausibel macht. Mit anderen Worten, warum sollte der Neanderthaler vom modernen Menschen verdrängt werden, wenn der Mensch seine Population ohne auf Kosten des Neanderthalers zu gehen? Und die Grenze der Poulationskapazität Europas war noch nicht ausgeschöpft, als der Neanderthaler verschwand.
                  Viel eher ist es nunmal wahrscheinlich, dass die Populationen der Neanderthaler und der frühen menschlichen Siedler sich sowohl kulturell als auch genetisch stark kreuzten, ineinander aufgingen und das genetische Erbe der Neanderthaler durch die Verschmelzung mit aus dem Nahen Osten nachrückenden Populationen des Menschen immer mehr ausdünnte bis es restlos verschwand.

                  zum Löwen,etc.:

                  Da öfter bobachtet wird, dass Löwen Geparden die Beute abjagen, liegt die Vermutung nahe, dass sowohl Jagdzeitraum als auch Beuteschma sehr ähnlich sind.
                  Möp!

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                    #24
                    Zitat von Cu Chulainn
                    Mir fehlt das ökologische Verständnis dafür nicht, nur kann man die zwingend für die Fauna und Flora geltenden Regeln nicht oder nur bedingt auf Kulturschaffende Wesen anwenden. Es gibt weiterhin keinen Grund, warum der Homo Sapiens seine Population hätte steigern sollen, während die des Homo Neanderthalis absinkt. Weiterhin ist bei ausreichendem Ressourcen-/Platzangebot kein Grund da, der das weiterabsinken einer Population plausibel macht. Mit anderen Worten, warum sollte der Neanderthaler vom modernen Menschen verdrängt werden, wenn der Mensch seine Population ohne auf Kosten des Neanderthalers zu gehen? Und die Grenze der Poulationskapazität Europas war noch nicht ausgeschöpft, als der Neanderthaler verschwand.
                    Viel eher ist es nunmal wahrscheinlich, dass die Populationen der Neanderthaler und der frühen menschlichen Siedler sich sowohl kulturell als auch genetisch stark kreuzten, ineinander aufgingen und das genetische Erbe der Neanderthaler durch die Verschmelzung mit aus dem Nahen Osten nachrückenden Populationen des Menschen immer mehr ausdünnte bis es restlos verschwand.

                    Wie kommst du darauf daß die Kapazitätsgrenze Europas noch nicht erschöpft gewesen sei ? Bedenke - wir sprechen von reinen Jäger und Sammler Gesellschaften ohne Landwirtschaft und Viehhaltung ist die Kapazitätsgrenze einer Region für Menschen schon sehr viel früher erreicht.

                    Edit : Zudem sprechen wir hier von einer Zeit in der in Europa die Weichseleiszeit herrschte

                    Edit2 : Weitgehende Vermeidung ist halt keine völlige Vermeidung - klar kann es schnittmengen bei den Jagdzeiten ( und bei den Beutetieren ) geben - sind die Zeiten aber außerhalb der Schnittmengen groß genug reicht das für beide Arten zum Überleben.

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                      #25
                      Zitat von MRM
                      Wie kommst du darauf daß die Kapazitätsgrenze Europas noch nicht erschöpft gewesen sei ? Bedenke - wir sprechen von reinen Jäger und Sammler Gesellschaften ohne Landwirtschaft und Viehhaltung ist die Kapazitätsgrenze einer Region für Menschen schon sehr viel früher erreicht.
                      Nunja, das mag sein, aber wie dir sicherlich bekannt ist, stieg die Popultation der Homo Sapiens immer weiter, auch bevor Landwirtschaft erfunden wurde. Dies würde implizieren, dass es zu einer derart starken Ressourcenverkanppung, dass der Homo Neanderthalis vom Homo Sapiens verdrängt wurde nicht kam. Weiterhin wäre es doch wahrscheinlich, dass der besser angepasste und robustere, geistig dem zeitgleichen Homo Sapiens aber kaum bzw. nicht nachstehenden, Homo Neanderthalis den Homo Sapiens verdrängt hätte.

                      edit: Nunja, der Neanderthaler hat schon wesentlich härtere Eiszeiten überlebt.
                      Möp!

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                        #26
                        Zitat von Cu Chulainn
                        Nunja, das mag sein, aber wie dir sicherlich bekannt ist, stieg die Popultation der Homo Sapiens immer weiter, auch bevor Landwirtschaft erfunden wurde. Dies würde implizieren, dass es zu einer derart starken Ressourcenverkanppung, dass der Homo Neanderthalis vom Homo Sapiens verdrängt wurde nicht kam. Weiterhin wäre es doch wahrscheinlich, dass der besser angepasste und robustere, geistig dem zeitgleichen Homo Sapiens aber kaum bzw. nicht nachstehenden, Homo Neanderthalis den Homo Sapiens verdrängt hätte.
                        Sie stieg aber zum einen nur sehr langsam an und zum anderen nicht zuletzt deshalb, weil immer neue Landstriche erschlossen wurden ( zuletzt halt Amerika )

                        Und warum nun sapiens den Neandertaler verdrängt hat und nicht umgekehrt - nun allein das robustere Erscheinungsbild war vielleicht nicht unbedingt ausschlaggebend. Anderswo hab ich zB gelesen daß unsere Vorfahren in größeren Gruppen zusammen gelebt haben als die Neanderthaler. Vielleicht war das einfach mehr ausschlaggebend ? ( macht es zB einfacher auch größere Beutetiere zu erjagen und wenns um Streit um eine Wohnhöhle ging, dann wird eine kleinere Gruppe sich wohl kaum gegen eine größere durchsetzen

                        Edit

                        edit: Nunja, der Neanderthaler hat schon wesentlich härtere Eiszeiten überlebt.
                        Aber eben ohne Konkurrenz - das ist ein nicht zu unterschätzender Unterschied...

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                          #27
                          Zitat von MRM
                          Sie stieg aber zum einen nur sehr langsam an und zum anderen nicht zuletzt deshalb, weil immer neue Landstriche erschlossen wurden ( zuletzt halt Amerika )
                          Es geht nur um die europäische Population.

                          Und warum nun sapiens den Neandertaler verdrängt hat und nicht umgekehrt - nun allein das robustere Erscheinungsbild war vielleicht nicht unbedingt ausschlaggebend. Anderswo hab ich zB gelesen daß unsere Vorfahren in größeren Gruppen zusammen gelebt haben als die Neanderthaler. Vielleicht war das einfach mehr ausschlaggebend ? ( macht es zB einfacher auch größere Beutetiere zu erjagen und wenns um Streit um eine Wohnhöhle ging, dann wird eine kleinere Gruppe sich wohl kaum gegen eine größere durchsetzen
                          Andererseits sind große Gruppen von einem Jagdmißerfolg stärker betroffen, als kleinere Gruppen.


                          Aber eben ohne Konkurrenz - das ist ein nicht zu unterschätzender Unterschied...
                          Ich denke dies kann man mit den härteren Umständen verrechnen.
                          Möp!

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                            #28
                            Also mitlerweile und nach dem Verfolgen eurer hitzigen( ) Diskussion sind für mich die anderen 2 Alternativ-Theorien wahrscheinlicher:

                            a.) Eingeschleppte Krankheiten welche nur auf den Neandertaler existenzielle langfristige Folgen hatten.

                            b.) Die Populationsrate des Homo Sapiens führte zu einer langfristigen Verdrängung des Neandertalers.


                            Ich glaube auch nicht das der Homo Sapiens den Neandertaler durch Ressourcen"klau" das Revier streitig gemacht hat. Es gibt doch zahlreiche Beispiele von Arten im Tierreich die sich Territorien und selbe Beute teilen. Das noch viel länger als der Mensch existiert. Daher unwahrscheinlich.

                            Da muß ich Cu Recht geben!

                            Kommentar


                              #29
                              Zitat von Cu Chulainn
                              Es geht nur um die europäische Population.
                              Hast du denn Daten hierzu ?



                              Andererseits sind große Gruppen von einem Jagdmißerfolg stärker betroffen, als kleinere Gruppen.
                              Wenn man stattdessen aber auch mehrere Jagdteams losschicken kann oder größere Beutetiere ( mammuts ) erlegen kann, die die anderen nicht oder nicht so gut erlegen können hat man schon einmal einen Vorteil ...

                              Ich denke dies kann man mit den härteren Umständen verrechnen.
                              Nope - das ist ein Denkfehler. Durch schlechtere Umstände reduziert sich die Bevölkerung zwar stärker, ohne Konkurrenz kann sich die Bevölkerung aber wieder zur ursprünglichen Bevölkerungsstärke erholen.

                              Zitat von Skymarshall
                              Also mitlerweile und nach dem Verfolgen eurer hitzigen( ) Diskussion sind für mich die anderen 2 Alternativ-Theorien wahrscheinlicher:

                              a.) Eingeschleppte Krankheiten welche nur auf den Neandertaler existenzielle langfristige Folgen hatten.

                              b.) Die Populationsrate des Homo Sapiens führte zu einer langfristigen Verdrängung des Neandertalers.


                              Ich glaube auch nicht das der Homo Sapiens den Neandertaler durch Ressourcen"klau" das Revier streitig gemacht hat. Es gibt doch zahlreiche Beispiele von Arten im Tierreich die sich Territorien und selbe Beute teilen. Das noch viel länger als der Mensch existiert. Daher unwahrscheinlich.
                              Es ist nicht von "Klau" die rede. Aber ein gebiet mit einer bestimmten Anzahl von Wildtieren und einer bestimmten Anzahl von Früchten kann nun einmal nur eine begrenzte Anzahl von menschen ernähren. Das heißt jetzt nicht unbedingt daß der eine dem anderen irgendwas wegklauen muß.

                              Und wenn zwei Tiere die eine gewisse Anzahl von anderen Tieren gleichzeitig als Beutetiere ansieht, dann heißt das auch noch nicht zwangsläufig, daß diese Tiere die gleiche ökologische Nische besetzen, sondern lediglich daß es eine gemeinsame Schnittmenge bei den beutetieren gibt.

                              Da muß ich Cu Recht geben!
                              Auch wenn ihr beide es nicht wahr haben wollt - das Konkurrenzausschlußprinzip gibt es nun einmal

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                                #30
                                Zitat von MRM
                                Und wenn zwei Tiere die eine gewisse Anzahl von anderen Tieren gleichzeitig als Beutetiere ansieht, dann heißt das auch noch nicht zwangsläufig, daß diese Tiere die gleiche ökologische Nische besetzen, sondern lediglich daß es eine gemeinsame Schnittmenge bei den beutetieren gibt.
                                Die Gemeinsame Schnittmenge hätte beim Neandertaler und Homo Sapiens genauso existieren können.

                                Auch wenn ihr beide es nicht wahr haben wollt - das Konkurrenzausschlußprinzip gibt es nun einmal

                                http://de.wikipedia.org/wiki/Konkurr...schlussprinzip
                                Ich glaube dir das. Aber es gibt auch Indizien(bzw. Argumente) die dagegen sprechen. Und es sind auch genug Arten ohne dieses Prinzip vom Erdboden verschwunden. Deswegen muß man es nicht als Standard für alle Geschehnisse nehmen. Es sei denn es gibt wirkliche Fakten die das bestätigen oder plausiblere Erklärungen.

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