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Wieviel kann unser Gehirn "speichern"?

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    #16
    Zitat von envoy Beitrag anzeigen
    Ja das sind aber alles Sonderfälle, die ihre Fähigkeiten mit was anderem bezahlen: stark beschränkte soziale Fähigkeiten zum Beispiel, wars nicht so ?
    Nuja. Die meisten mit diesen Savant-Fähigkeiten sind Autisten. Orlando Serrell war ein ganz normaler Junge bis zu diesem Unfall. Und er ist heute auch noch ganz normal. Wenn man von dem herauragenden Gedächtnis absieht. Er wurde schon mehrmals untersucht um Rückschlüsse darauf zu ziehen, ob dies mit jedem Menschen möglich wäre.
    "<Wretched> Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat"
    "Ich habe es schon häufig als bedauerlich empfunden, dass Noah und seine Sippe das Boot nicht verpasst haben." - Mark Twain

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      #17
      Zitat von Marpfel Beitrag anzeigen
      Nuja. Die meisten mit diesen Savant-Fähigkeiten sind Autisten. Orlando Serrell war ein ganz normaler Junge bis zu diesem Unfall. Und er ist heute auch noch ganz normal. Wenn man von dem herauragenden Gedächtnis absieht. Er wurde schon mehrmals untersucht um Rückschlüsse darauf zu ziehen, ob dies mit jedem Menschen möglich wäre.
      Ja, habs gelesen, aber bisher weiss man nicht warum.

      Das kann auch anders erklärbar sein: Diese Fähigkeit ist vielleicht bei vielen (aber nicht allen) Menschen rezessiv vorhanden und braucht nur ein bestimmten Schlag um ausgelöst zu werden.

      Statt auf Gehirnscans usw. sollte man immer noch auf genetische Faktoren achten.

      Und dennoch: Kurz gesehene Bilder können die Autisten vielleicht gut wiedergeben, aber einen Clip mit mindestens 20 Bildern pro Sekunde, da hörts dann auch auf.
      Gruss, Marvek
      Chemieonline

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        #18
        Was ich noch sehr komisch an unserem Gedächnissvermögen ist, wie ich finde... das man Dinge, die man gesehen hat nicht mehr weis, oder zu glauben mag das man Dinge die man gesehen hat, nicht gesehen hat...!

        Wieder ein Beispiel:
        Als ich letztens Babylon 5 (zum wiederholtenmale) gesehen habe, kammen mir einzelne Folgen relativ neu vor, so als hätte ich bestimmte Teile niemals zuvor gesehen.
        Bei Folgen die sich dann auf ältere Folgen bezogen, war ich der festen überzeugung diese garnicht gesehen zu habe. Ich kannte diese zwar, dachte aber das ich diese augelassen habe, obwohl ich mir sicher war alle gesehen zu haben.

        Ganz komisch sowas...!

        Eine Arbeitskolegin war eines Tages auf nem Konzert. Dann lief paar Monate später ein Song der Sängerin im Fernsehn und ich sagte sowas wie "da warste ja aufem Konzert!".
        Sie sagte immer "nein! Da war ich nicht!" und fragte mich wie ich auf so eine scheisse kommen würde. Die war schon teilweise echt sauer da ich auf meine Meinung beharrte...! Gut eine Stunde später, in der wir nicht mehr über dieses Thema gesprochen hatten, lag sie plötzlich vor lachen auf dem Boden. Ihr is wieder eingefallen das sie wirklich auf diesem Konzert war.

        Was auch komisch is, das ich einen Menschen kenne, der quasi wie ein wandelndes Wikipedia is. Was der einmal liest, hat er im Kopf!
        Comics vom feinsten
        http://www.1webspace.biz/hec4you
        Meine Rockband
        http://www.corrosive-rocket.de.vu/

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          #19
          Das Problem mit dem Gehirn ist, dass es nunmal keine Festplatte ist.
          Wir speichern Informationen nicht 1:1 bit für bit ab, sondern wir erstellen mit unseren Sinneseindrücken ein eigenes stark komprimiertes Datenformat.

          Unsere Gedächtnis beruht auf Wiedererkennung durch Neukombination von Datenstückchen und nicht auf den Vergleich von ganzen Informationen.

          Ein Beispiel: Wir haben in der Kindheit eine Rose gesehen, ihren Duft gerochen und ihre Stacheln gefühlt.
          In unserem Gehirn wird dann die Information über Duft, Stachel, Farbe und grobe Grundform gespeichert.

          Wenn wir jetzt Jahre später eine Rose sehen, werden wir diese als Rose wiedererkennen, obwohl wir sie niemals zuvor gesehen haben.
          Wenn wir uns bewusst an eine Rose erinnern, dann niemals an das Original, da unser Gehirn die Infos nicht so genau speichert, sondern es wird aufgrund der durch Erfahrung erhaltenen Infos, die in Teilstücken gespeichert sind, eine "neue Rose" konstruieren, die jedoch alle Grundeigenschaften eine Rose haben wird, wie rote Farbe, entsprechender Duft, stachellige Ranken.

          Unser Gehirn hat womöglich den besten Kompimierungsalgorithmus den wir kennen und es hat die Fähigkeiten die vorhandenen Informationen zu fast jedem beliebigen Muster neu zu kombinieren, wodurch wir uns an Dinge "erinnern" können, die wir zuvor niemals gesehen haben, die aber gespeicherte Grundmuster enthalten.

          Ein heutiger Computer kann sowas (noch) nicht leisten.
          Mein Profil bei Memory Alpha
          Treknology-Wiki

          Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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            #20
            Das Langzeitgedächtnis soll theoretisch eine unbegrenzte Kapazität haben.

            Allerdings...

            Im Unterschied zum Behalten haben Neuronen auch die Fähigkeit zum Vergessen. Vergesslichkeit ist normal und notwendig.

            Könnte das Gehirn nicht, relativ automatisch, etwas vergessen, müsste jede Wahrnehmung verarbeitet werden. Diese Arbeit wird gespart und damit Gehirnleistungskapazität für unbewusste und bewusste Denkprozesse bereitgestellt.

            Aus den der oben vorgestellten drei Speicherarten (sensorisches Gedächtnis, Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis) - einem wichtigen Modell der Neurowissenschaft - gibt es stets auch einen Ausweg für „überflüssige“ Informationen in den Papierkorb der Vergesslichkeit.
            Quelle:Gedächtnis – Wikipedia

            Außerdem wird unser Gehirn durch einen Reizfilter geschützt. Bei Autisten z.B. ist dieser Reizfilter geschädigt. Nach der Reizfilter-Theorie. Vielleicht können sich deswegen manche Savants so viele detaillierte Informationen merken.

            Gedächtnisleistungen hängen auch von der Konzentrationsfähigkeit und von den persönlichen Bewertungen ab. Menschen merken sich eher das, was sie auch interessiert. Und was sie aufmerksam verfolgen können.

            Interessant ist außerdem auch wie das Gedächtnis durch bestimmte Auslöser wieder angestoßen werden kann. Eine Verknüpfung zu anderen gespeicherten Gedächtnisinhalten wird dann wieder aktiviert.

            Ähnliches tritt auch im Zusammenhang mit Emotionen bei traumatischen Erkrankungen auf. Schlüsselreize lassen Erinnerungen an bestimmte Situationen wieder abspielen.

            Beim auswändig lernen ist es wie auch bei anderen Lernprozessen das wiederholen welches neuronale Verknüpfungen verstärkt.

            Es gibt auch noch eine anderen Methode wie man sich Informationen gut merken kann. Indem man Begriffe mit Geschichten verknüpft. Angeblich soll es effizienter als auswändig lernen sein. Manche Gedächtniskünstler verwenden diese Methode.

            Das Gedächtnis ist schon sehr interessant und leistungsfähgig. Und noch lange nicht vollständig erforscht.

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