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Die Katastrophe von Tschernobyl

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    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Es geht nicht nur um die Strahlung, die diese Nuklide freisetzen, sondern auch darum, welche chemischen Verbindungen sie eingehen, wie sie sich im menschlichen Körper einlagern (oder nicht), etc. Wenn sie z.B. nicht wasserlöslich sind, dann regnen sie einfach irgendwann irgendwo aus, und zerfallen vor sich hin - so dass eng umgrenzte Gebiete entstehen, die man meiden kann, um Krebsfälle zusätzlich zu verhindern.



    Bei Tschernobyl war Plutonium allerdings nur von untergeordneter Wichtigkeit. Die radioaktiven Stoffe, die freigesetzt wurden, sind vor allem Spaltprodukte wie Iod und Cäsium, die beim Brand des Graphit-Kerns mit in die Atmosphäre gewirbelt wurden. Plutonium fiel nur in geringen Mengen in einer sehr engen Zone rund um den Reaktor hinunter, der grösste Teil verblieb im Reaktor (zum Glück).
    Wobei der Energiegehalt von radioaktivem Abfall aus Nuklearanlagen größer ist als bei dem Fallout einer Nuklearwaffe.

    Eine Nuklearwaffen ist so konstruiert, dass sie das Spaltmaterial möglichst sauber und vollständig umsetzt, um die höchstmögliche Sprengkraft pro Sprengmasse zu erreichen.

    Brennstäbe sollen über längere Zeit konstant Energie liefern, daher sind sie auch nur wenig angereichert, damit man die ganze Sache noch irgendwie kontrollieren kann. Das bedeutet aber auch, dass man dort mehr Zerfallsstufen hat, d.h. vor allem viele Zwischenstufen, die bei der Nuklearwaffe entfallen, da sie durch den Neutronenburst während der Explosion in kurzlebigere Nuklide transmutiert werden.

    Daher komme ich zu der Annahme, dass in einem unvollständig abgebrannten Brennstab die Bandbreite vorhandener chemischer Elemente viel größer ist, man also mehr Substanzen hat, die sich chemisch mit der Umgebung binden können.
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    Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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      Eine Nuklearwaffen ist so konstruiert, dass sie das Spaltmaterial möglichst sauber und vollständig umsetzt, um die höchstmögliche Sprengkraft pro Sprengmasse zu erreichen.
      Soviel ich weiss, explodiert bei einer konventionellen Spaltbombe nur etwa 10% der kritischen Masse wirklich. Der Rest wird zerstreut.

      Brennstäbe sollen über längere Zeit konstant Energie liefern, daher sind sie auch nur wenig angereichert, damit man die ganze Sache noch irgendwie kontrollieren kann.
      Es gibt auch Atomreaktoren, die mit hochangereichertem Uran (HEU) laufen, die kann man auch kontrollieren. Es ist bloss so, das schwach angereichertes Uran proliferationsresistenter und günstiger herzustellen ist.

      Das bedeutet aber auch, dass man dort mehr Zerfallsstufen hat, d.h. vor allem viele Zwischenstufen, die bei der Nuklearwaffe entfallen, da sie durch den Neutronenburst während der Explosion in kurzlebigere Nuklide transmutiert werden.
      Nach einer Atomexplosion hast du praktisch nur (kurzlebige) Spaltprodukte, weil es durch die fehlende Moderation (und die kurze Exposition) praktisch keinen Neutroneneinfang durch Uran, und damit keine langlebigen Aktiniden gibt. Dazu kommt das nicht gespaltene Material der Bombe selbst. Bei Tschernobyl wurden nur gewisse Spaltprodukte freigesetzt, während das eigentliche Spaltmaterial, sofern es überhaupt freikam, nur in sehr kleinem Umkreis um den Reaktor niederging.

      Es dürfte aber allgemein schwierig sein, eine Bombe 1:1 mit Tschernobyl zu vergleichen, nicht zuletzt weil es viele verschiedene Typen von Bomben gibt, und es auch eine Rolle spielt, wo die Bombe explodiert und wie dort die Bodenbeschaffenheit ist.

      Wenn man wirklich wissen will, ob und wie viele Menschen durch Tschernobyl wirklich an Krebs erkrankt sind, müsste man all diese Stoffe durch die Kreisläufe verfolgen und schauen, wie viele Menschen ihnen wann und wie lange wirklich ausgesetzt waren. Und selbst dann würde man nur in Wahrscheinlichkeiten reden. Gewisseheiten sind keine zu erwarten.
      Man kann natürlich auch den einfacheren Weg nehmen und schauen, ob die Krebsraten sich allgemein erhöht haben - das ist offenbar nicht der Fall. Also ist der Effekt, wenn er überhaupt existiert, sehr klein.
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        Tja! Irgendwie hat wohl jeder eine richtige Aussage getroffen. Ich wundere mich nur, warum das Thema um die Leukämie-Fälle im Bereich der Asse noch nicht aufgegriffen hat. War doch beim AKW bei Hamburg schon eine ähnliche Diskussion entstanden, auch unter dem Aspekt des Schilddrüsenkrebses. Man kann zur Asse-Problematik zwar nichts Genaues sagen, könnte es aber sein, dass unsere Messungen zu ungenau sind?!
        und bedenket / für das verstehen benötigt man antworten auf seine fragen.

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