Die Munition des Abrams wird hauptsächlich in seperaten Lagern aufbewahrt. Wenn die Schotten zum Stauraum geschlossen sind kann in der Tat die gesamte Munition durch einen Teffwe zerstört werden und die Besatzung überlebt.
Allerdings kriegt der Panzer danach nen neuen Turm.
MBTs sind nie unzerstörbar, aber sie sind die bestgeschützte Plattform auf dem mordernen Gefechtsfeld und als solche unverzichtbar. Gerade die aktuellen asymmetrischen Konflikten (sei es jetzt Irak, Afghanistan, Libanon, Gaza) haben gezeigt, das der Panzer keineswegs zum alten Eisen gehört.
Aber jeder Panzer, jede Panzerung kann besiegt werden.
Am effektivsten ist es, die hervorragend geschützen Sektionen des Panzers zu ignorieren.
Dies geschieht im Bereicht der ATGMs durch Panzerabwehrraketen, die den Panzer von oben her angreifen und so die wesentlich dünnere Dachpanzerung des Turmes eher durchschlagen können.
Stehen solche moderneren ATGMs nicht zu Verfügung empfiehlt es sich eher einen Mission Kill als eine Zerstörung des Panzers anzustreben. Gelingt es die Ketten oder den Motorraum des Panzers zu treffen und entsprechend zu beschädigen ist man genauso erfolgreich.
Zumindest in taktischer Hinsicht, operativ betrachtet kann eine solche Vorgehensweise gerade gegen westliche Armeen eher nicht zum Erfolg führen.
Der zweite Libanonkrieg 2006 illustriert das. Die Hisbollah war recht erfolgreich darin, israelische Merkavas mit ATGMs zu treffen. Jedoch gelang es praktisch nie die Panzerung bis in den Kampfraum zu durchschlagen. Es gab Panzer die von einem Dutzend ATGWs getroffen wurden und die Besatzung überlebte. Was gelang war aber eben die Panzer soweit zu beschädigen das sie sich aus dem Gefecht zurückziehen mussten. Ein taktischer Erfolg, strategisch betrachtet verfehlte die Hisbaollah allerdings ihr Ziel, möglichst viele israelische Soldaten zu verwunden oder zu töten. Trotz zahlreicher ausgefallener Panzer war die IDF damit in der Lage ihre Operationen im gleichen Tempo fortzusetzen.
Railguns wird es sicherlich geben, zumindest zunächst einmal auf Schiffen. Es wird noch viel Zeit vergehen bis man sie auf Fahrzeuge setzen kann.
Aber selbst dann sind die Gegenmaßnahmen einfach und schon heute absehbar.
Denn die Zukunft des Schutzes von Panzerfahrzeugen liegt nicht in der passiven Panzerung sondern in aktiven und passiven Schutzsystemen.
Hohlladungs- und Wuchtgeschosse werden zukünftig schon vor den Fahrzeugen zerstört werden, die Grundpanzerung wird nur noch als Splitterschutz fungieren.
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Keine Ankündigung bisher.
Hitzeschutz in der Verbundpanzerung moderner Kampfpanzer
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Zitat von prince Beitrag anzeigenIch habe schon Filme gesehen wo man sehen konnte wie die gesamte Munition in einem Abrahams hoch ging und die Besatzung völlig unversehrt blieb.
Diese befinden sich in der Regel über dem Bereich des Panzers wo sich die Munition befindet.
Schlägt jetzt also ein Geschoss in diesen Bereich ein und bringt die Munituion zum Explodieren, dann bricht diese Sollbruchstelle und die gesamte Energie kann nach oben entweichen.
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Das Ganze ist ein sehr interessantes Thema.
Ich habe schon Filme gesehen wo man sehen konnte wie die gesamte Munition in einem Abrahams hoch ging und die Besatzung völlig unversehrt blieb.
So entsteht leicht der Eindruck moderne Kampfpanzer wären unzerstörbar, was natürlich falsch ist.
Aber in den Gefechten der Gegenwart ist man im modernen westlichen Panzer in der Tat recht sicher.
Ich bin sehr gespannt wie die Antwort der modernen Armeen aussehen wird.
Ich vermute mal das es irgendwann echte Railguns geben wird, die wirklich JEDE Panzerung die ein bewegungsfähiges Fahrzeug tragen kann durchschlagen wird.
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Also auf dieses Thema muss man auch erst mal kommen.
Ist nicht weiter schwierig zu beantworten.
Panzerstahl - Keramikverbundmaterial (evtl. diversen ultraharten Metallen / Legierungen) - Panzerstahl - Kevlar
Anders als gemeinhin angenommen spielt Panzerstahl mittlerweile nur noch eine absolute Nebenrolle. Einigermaßen moderne Geschosse durchschlagen selbst extrem dicken Panzerstahl ohne Probleme.
Den eigentlichen Schutz bildet mehrschichtigen Keramikbauteile.
Standard ist die Chobham-Panzerung, die genaue Zusammensetzung des hochentwickelten Mixes aus Metalllegierungen und Keramikelementen ist nicht bekannt. Üblicherweise werden diese Schichten noch mit zusätzlichen Einlagen aus sehr harten Metallen wie Uran, Titanium oder Wolfram verstärkt.
Die abschließende Stahlplatte dient nicht dem Schutz sondern der strukturellen Integrität. Kevlar ganz zum Schluss um sich lösende Splitter aufzufangen.
Wie schon gesagt, die Stahlpanzerung bietet gegen moderne Hohlladungs- und Wuchtgeschosse keinen Schutz mehr.
Auch (und gerade) APFSDS werden durch das mehrschichtige Keramikverbundmaterial gebrochen und aufgehalten, nicht durch den Panzerstahl. Ihre Wirksamkeit erschöpft sich nicht gegen HEAT oder auch HESH.
Was genau passiert wenn ein HEAT Geschoss auf eine Chobham Panzerung trifft ist wohl eher nicht bekannt.
Ich würde jedoch mal vermuten das der Fokus darin besteht die verflüssigte Metalllegierung unter allen Umständen von den Inneren Schichten abzuhalten. Will heißen, es wird wohl eher kein Wert darauf gelegt, das die äußeren (Panzerstahl)Schichten geschützt werden solange man das Geschoss ausbrennen kann.
Ich würde dann auch behaupten wollen, das die Panzerung nach einem Treffer schrott ist und ausgetauscht werden muss.
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Hitzeschutz in der Verbundpanzerung moderner Kampfpanzer
Moderne Kampfpanzer bestehen ja aus einer Verbundpanzerung aus mehreren Lagen verschiedenster Materialen, von antimagnetischem Stahl, hochfestem Stahl, Kevlar und Keramikelementen ist darin alles enthalten.
Aber ich frage mich gerade, an welcher Stelle die hitzebeständigen Keramikelemente hinkommen.
Ganz außen fängt es erstmal mit der nichtmagnetischen Schicht an, so daß keine Haftminen an dem Panzer haften können, dann dürfte eine sehr dicke Panzerplatte aus hartem Stahl oder einer entsprechenden Legierung kommen um die Wuchtgeschosse und deren Energie zu brechen.
Aber was kommt danach?
Eine weiche Schicht Kevlar ähnlichem Material um die Restenergie aufzufangen oder doch eher die Keramikelemente um diese Schichten vor einem Brandherd zu schützen?
Kevlar verkohlt nämlich schon ab 400 °C, Stahl schmilzt sehr viel später.
Auch frage ich mich, welchen Wirkung die Hitzebeständigen Keramikelemente genau haben, verhindern die in erster Linie, daß die Wärme in das weitere Innere vordringt oder haben sie auch eine kühlende Wirkung auf die äußere Geschoßbrechende Stahlschicht?
D.h. kann diese Schicht auch einfach Wärme von außen aufnehmen und Zwischenspeichern?Stichworte: -
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