Hier noch eine interessante Seite zum Thema Urknall und expandierendes Universum (auf Englisch):
The Big Bang and the Expansion of the Universe
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Warum wurde der Urknall nicht zu einem schwarzen Loch?
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Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigenAndererseits ist eine Singularität ja nicht unbedingt etwas, das so existieren muss, sondern es ist lediglich eine Folgerung aus den Theorien, die eben über den absoluten Anfang bisher keine Aussage treffen können, außer dass eine Singularität (eher mathematischer Natur) auftritt, weil z. B. die Dichte unendlich würde.
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Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigeneine Ausdehnung der Raumzeit gibt es nicht. Ausdehnung bedeutet Anwachsen mit voranschreitender Zeit. Demnach kann nur etwas anwachsen, das zu einzelnen Zeitpunkten existiert. Die Raumzeit aber ist die Gesamtheit aller Zeitpunkte, deswegen ist eine Ausdehnung der Raumzeit nicht definiert.
Zitat von apthus Beitrag anzeigen"kann" es, nur Sie lassen sich eben nicht Beweisen, und bleiben zumindest mir unbekannt.
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Andererseits ist eine Singularität ja nicht unbedingt etwas, das so existieren muss, sondern es ist lediglich eine Folgerung aus den Theorien, die eben über den absoluten Anfang bisher keine Aussage treffen können, außer dass eine Singularität (eher mathematischer Natur) auftritt, weil z. B. die Dichte unendlich würde.
Diese Theorien sind möglicherweise oder sogar wahrscheinlich unvollständig und beschreiben diesen Anfang nicht korrekt. Man hat da ja auch das Problem, z. B. die Relativitätstheorie mit der Quantentheorie unter einen Hut zu bringen.
Singularitäten gibt es vielleicht gar nicht wirklich und somit vielleicht auch nicht einen genau definierten Anfangspunkt, in dem alles "Null" bzw. "Unendlich" war.
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Zitat von apthus Beitrag anzeigen"kann" es,
Zitat von apthus Beitrag anzeigenDa diese Dichte auch schon vorhanden sein musste, zu dem Zeitpunkt als die Singularität "erzeugt" wurde aber die Parameter der Umgebung nachwie vor unbekannt sind.
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Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigenEine Raumzeitregion "vor" dem Urknall, mit dem Urknall vorangehenden Zuständen, kann es daher nicht geben.
Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigenFor Cordess' Frage macht das aber keinen nennenswerten Unterschied, da sich diese Modelle erst bei sehr hohen Dichten, wie sie im Urknall-Modell einige Sekundenbruchteile nach dem Urknall herrschen, vom Urknall-Modell unterscheiden.
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Zitat von apthus Beitrag anzeigenDie eigentliche Frage würde sich beantworten lassen wenn man beweisen könnte welche Zustände vor dem Urknall herrschten. Falls dieses als sollches möglch sein sollte...
Allerdings sind kosmologische Modelle mit Anfangssingularität unter Kosmologen zunehmend unbeliebt, heutzutage favorisiert man eher Modelle ohne Singularität, wo lediglich Zustände hoher, aber eben nur endlich hoher Dichte erreicht werden. Zu nennen seien hier diverse Big Bounce-Szenarien (das Universum kollabiert zunächst und schlägt dann in eine Expansion um) oder ein ewig inflationär expandierendes Universum. For Cordess' Frage macht das aber keinen nennenswerten Unterschied, da sich diese Modelle erst bei sehr hohen Dichten, wie sie im Urknall-Modell einige Sekundenbruchteile nach dem Urknall herrschen, vom Urknall-Modell unterscheiden.
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Die eigentliche Frage würde sich beantworten lassen wenn man beweisen könnte welche Zustände vor dem Urknall herrschten. Falls dieses als sollches möglch sein sollte...
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Vielen Dank für die vielen Antworten.
Meine Frage wurde ausführlich beantwortet.
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Zitat von Stormking Beitrag anzeigenHaarspalterei. Raum ist Teil der Raumzeit. Wenn sich der Raum ausdehnt, dehnt sich selbstverständlich auch die Raumzeit aus.
Zitat von Stormking Beitrag anzeigen"Raum" ist in diesem Zusammenhang zwar präziser, "Raumzeit" aber nicht falsch.
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Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigeneine Ausbreitung der Raumzeit gibt es nicht, nur eine des Raumes.
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Zitat von Spocky Beitrag anzeigenDas ist falsch, lediglich "Information" kann sich nicht schneller als das Licht ausbreiten Schon alleine beim Tunneleffekt (Lichttunnel) sind einzelne Photonen schneller als das Licht.), könnte man diese auch benutzen, Information schneller als Licht zu transportieren. Wie Halman richtig bemerkte, wird beim Tunneleffekt ein Wellenpaket getunnelt, das dabei kürzer wird, so dass der Schwerpunkt näher an die Frontwelle rückt. Zuweilen wird das Argument vorgebracht, dies könne bei einzelnen Photonen nicht zutreffen, dieses Argument ist aber falsch: Photonen sind keine klassischen Teilchen, sondern Quantenobjekte, daher besitzt auch das einzelne Photon Welleneigenschaften und kann als Wellenpaket betrachtet werden.
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Zitat von Spocky Beitrag anzeigenDas ist falsch, lediglich "Information" kann sich nicht schneller als das Licht ausbreiten Schon alleine beim Tunneleffekt (Lichttunnel) sind einzelne Photonen schneller als das Licht.
Ja, das ging mit viel Schaumschlägerei durch die Medien, aber echte Überlichtgeschwindigkeit wurde so nie erreicht.
Durch den Tunneleffekt werden die Wellen verkürzt, dadurch rückt der Schwerpunkt des Wellenpakets näher an die Frontwelle. Wenn man diesen Umstand bei der Messung unberücksichtigt lässt, erhält man eine scheinbare Überlichtgeschwindigkeit.
Jahrelang habe ich auch daran geglaubt, dass so die Lichtgeschwindigkeit überschritten wird und das hat mir ehrlich Kopfzerbrechen bereitet.
Aber dank Agent Scullie weiß ich das nun besser#6
Ehrlich gesagt ärgert es mich sehr, wenn Medien so etwas verbreiten und ahnungslose Laien (wie mich z.B.) so mit Unsinn vollstopfen, auf dem man dann vielleicht sogar noch ein Weltbild aufbaut.
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Zitat von Cordess Beitrag anzeigenNun wissen wir aber aus der RT, daß sich nichts schneller als c ausbreiten kann. Auch wissen wir, daß selbst Licht, daß sich mit c ausbreitet, einem schwarzen Loch nicht entkommen kann.
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Zitat von Cordess Beitrag anzeigenDie Urknalltheorie besagt ja, daß Energie und alles nachfolgende, wie z.B. Materie zu Beginn aus einem einzigen punktförmigen Nichts entstanden sind und all das am Anfang super heiß war und sich wegen des Expansionsdruck und der Hitze schlagartig ausbreitete.
Nun wissen wir aber aus der RT, daß sich nichts schneller als c ausbreiten kann. Auch wissen wir, daß selbst Licht, daß sich mit c ausbreitet, einem schwarzen Loch nicht entkommen kann.
Daher kommt die Frage auf, warum nicht alles, was zum Urknall gehört nicht schlagartig zu einem schwarzen Loch wurde, denn die Energie und Masse für ein schwarzes Loch wäre ja vorhanden und da sich nichts schneller ausbreiten kann als c, hätte auch nichts dem Schwarzen Loch entkommen dürfen.
Das Universum als Ganzes jedoch wird ganz anders beschrieben, durch die Robertson-Walker-Metrik: einen zentralen Punkt gibt es nicht, die Materie ist homogen über den gesamten Raum verteilt, jeder Punkt kann gleichermaßen als Mittelpunkt betrachtet werden (kosmologisches Prinzip). Desweiteren ist die Expansion des Universums kein Auseinanderstreben der Galaxien von einem solchen zentralen Punkt aus, sondern eine Expansion des Raumes selbst, mit darin ruhenden Galaxien.
Betrachtet man eine einzelne Galaxie, wird diese somit weder zu einem Mittelpunkt hin gezogen (wie ein Objekt im Gravitationsfeld eines schwarzen Loches), noch versucht sie, sich von einem Mittelpunkt fortzubewegen (wie ein Objekt, das dem Gravitationsfeld eines schwarzen Loches zu entkommen versucht).
Dabei muss man wissen, dass es drei Varianten des expandierenden Universums gibt:- den geschlossenen Fall: die Geschwindigkeit der Expansion liegt unter einer kritischen Marke, der Raum ist sphärisch gekrümmt und daher der 3D-Oberfläche einer 4D-Kugel vergleichbar. Nur in diesem Fall ist das Gesamtvolumen des Universums (=des Raumes) endlich.
- den flachen Fall: die Expansionsgeschwindigkeit hat genau den kritischen Wert, der Raum ist großräumig ungekrümmt (von lokalen Gravitationsfeldern abgesehen), das Gesamtvolumen ist stets unendlich.
- den offenen Fall; die Expansionsgeschwindigkeit liegt über dem kritischen Wert, der Raum ist sattelförmig gekrümmt, das Gesamtvolumen ist ebenfalls unendlich
Nur im geschlossenen Fall ist das Gesamtvolumen des Universums endlich, und nur in diesem Fall lässt sich die Expansion des Universums als Anwachsen des Gesamtvolumens definieren. In den anderen beiden Fällen ist die Expansion nur lokal definiert: der Abstand zwischen im Raum ruhenden Galaxien nimmt mit der Zeit zu. Für den Ausgangspunkt der Expansion, den Urknall bedeutet das, dass man sich diesen im geschlossenen Fall einfach als verschwindendes Gesamtvolumen vorstellen kann, während die Sache im flachen und offenen Fall komplizierter ist: über das Gesamtvolumen ist keine Aussage möglich (ob immer noch unendlich oder null), man kann nur feststellen, dass alle Galaxien (oder alle Materieteilchen, da es im frühen Universum noch keine Galaxien gibt) unendlich dicht beisammen sind.
Zitat von Cordess Beitrag anzeigenOder könnte dies etwa bedeuten, daß schwarze Löcher nicht stabil sind?
D.h., daß sie eine bestimmte Masse und Temperatur benötigen um dann, beim Erreichen dieser Bedingungen wieder schlagartig in einer großen Expansion zu zerfallen?
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Agent Scullie schrieb nach 11 Minuten und 1 Sekunde:
Zitat von Stormking Beitrag anzeigenDies gilt nur für Ausbreitung innerhalb der Raumzeit, nicht für die Ausbreitung der Raumzeit selbst.
Zitat von Stormking Beitrag anzeigenBei der geht man derzeit davon aus, daß sie zumindest zeitweise auch mit Überlichtgeschwindigkeit geschah.
Man kann natürlich als testteilchenunabhängige Größe die Hubble-Konstante definieren:
(Hubble-Konstante) = (Änderung des Skalenfaktors pro Zeiteinheit) / (Skalenfaktor)
diese hat aber nicht die Einheit einer Geschwindigkeit, so dass man sie nicht mit der Lichtgeschwindigkeit vergleichen kann.Zuletzt geändert von Agent Scullie; 02.01.2010, 18:24. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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