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Wo ist die Antimaterie?

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    #31
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Vermutlich ist es sehr schwierig, ein Anti-Uranatom herzustellen. Wahrscheinlich sogar unmöglich, da man den Kern nicht einfach Anti-Proton auf Anti-Proton und Anti-Neutron auf Anti-Neutron wie mit einem Baukasten zusammenfügen kann. Insbesondere das Speichern und Hantieren mit Anti-Neutronen dürfte schwierig sein, da man sie nicht in eine Magnetfalle sperren kann.

    Wenn man aber ein Anti-Uranatom hätte würde es vermutlich zerfallen, wenn auch erst nach sehr langer Zeit, abhängig vom Isotop. Wenn ich es richtig sehe (Wikipedia) zerfällt Uran erst mal in ein Alphateilchen und Thorium. Bei Anti-Uran müsste es dann ein Anti-Alphateilchen und Anti-Thorium sein.

    Vielleicht sollte man auch erst mal nur versuchen, ein Anti-Alphateilchen bzw. Anti-Helium herzustellen.
    Danke für die zügige Antwort. Aber es war ja nur rein theoretisch, also nicht, dass ich ein Anti-Uranchen mit dem Chemiebaukasten nachbauen will.
    Aber das Anti-Thorium würde doch dann (ich glaube das ist bei üblicher Materie ein Betastrahler) in ein:
    Anti-Thorium(90) -> Anti-Protactinium(91) + Positron + Elektron-Neutrino
    zerfallen, oder ?

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      #32
      Zitat von GUSSduff Beitrag anzeigen
      Aber das Anti-Thorium würde doch dann (ich glaube das ist bei üblicher Materie ein Betastrahler) in ein: Anti-Thorium(90) -> Anti-Protactinium(91) + Positron + Elektron-Neutrino
      zerfallen, oder ?
      Stimmt. Der Zerfall geht wohl irgendwie weiter, bis man bei einem stabilen Blei-Isotop ankommt.

      Beim Betazerfall von Kernen gibt es aber noch irgendein Problem mit der schwachen Wechselwirkung, die bzgl. rechts und links bzw. zwischen Materie und Antimaterie einen Unterschied macht, siehe Wu-Experiment - Wikipedia wo die Paritätsverletzung beim Betazerfall von Co-60 beobachtet wurde sowie die CP-Verletzung beim Zerfall von Kaonen http://de.wikipedia.org/wiki/Kaon .


      .
      EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

      transportermalfunction schrieb nach 9 Stunden, 8 Minuten und 1 Sekunde:

      Und da wir gerade beim Thema sind: Spiegel.de berichtet, dass eine neue Asymmetrie entdeckt wurde:
      John Ellison hat nun bei der Auswertung von Protonen-Antiprotonen-Kollisionen eine in dieser Form bisher unbekannte CP-Verletzung entdeckt. Die Experimente wurden am Tevatron-Beschleuniger des Fermilab (in Batavia, US-Bundesstaat Illinois) durchgeführt. Dabei entstanden Myonen und ihre Gegenspieler, die Antimyonen. Die Elementarteilchen sind elektrisch entgegengesetzt geladen, ihre Masse ist jedoch größer als die von Elektron beziehungsweise Positron. Bei den Milliarden von Mini-Crashs ergab sich ein einprozentiger Überschuss von Myonen gegenüber den Antimyonen.
      Antimaterie ist offenbar irgendwie benachteiligt.
      Zuletzt geändert von irony; 25.05.2010, 22:01. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

      Kommentar


        #33
        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
        .
        EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

        transportermalfunction schrieb nach 9 Stunden, 8 Minuten und 1 Sekunde:

        Und da wir gerade beim Thema sind: Spiegel.de berichtet, dass eine neue Asymmetrie entdeckt wurde:

        Antimaterie ist offenbar irgendwie benachteiligt.
        Vielleicht soll das der Grund sein, warum am "Anfang" mehr Materie als Anti-Materie da war, weil aus irgendeinen Grund die Anti-Materie "benachteiligt" wird.

        Kommentar


          #34
          Zitat von GUSSduff Beitrag anzeigen
          Vielleicht soll das der Grund sein, warum am "Anfang" mehr Materie als Anti-Materie da war, weil aus irgendeinen Grund die Anti-Materie "benachteiligt" wird.
          Es wurde ja schon oft angenommen, zu Beginn des Universums hätte es ein zufälliges Ungleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie gegeben, was ja sein kann. Materie und Antimaterie vernichten einander, und ein kleiner prozentualer Überschuss an Materie ergibt dann die Materiefüllung unseres Universums.

          Ich denke, was das Experiment zeigt ist, dass diese Ungleichgewicht vielleicht nicht ganz zufällig war, wobei Myonen jetzt nicht unbedingt eine Teilchensorte ist, die eine große Rolle spielen muss. Ein Ungleichgewicht zwischen Elektronen und Positronen wäre interessanter. Aber immerhin.

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            #35
            Ich möchte hier mal die Leiche fleddern weil mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf geht.

            Es gibt ja eine Reihe Konzepte zu Energiegewinnenden Fusionsreasreaktoren.

            Gibt es zumindest ansatzweise Erfolg Versprechende Konzepte zur Gewinnung von Antimaterie? Ich lese hier und da von kleinsten Mengen im Labor erzeugter aber wie läuft das ab? Zumindest grob wie bei Illuminati oder völlig anders?
            You should have known the price of evil -And it hurts to know that you belong here - No one to call, everybody to fear
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              #36
              Du lässt Teilchen mit hoher Geschwindigkeit kollidieren. Die freiwerdenden Energien "kondensieren" in Form von Teilchenschauern wieder, darunter finden sich auch Antiprotonen. Wenn du die richtigen Magnetfelder im richtigen Moment am richtigen Ort ansetzt, kannst du diese vom Rest separieren und vielleicht zur Rekombination mit Positronen (Anti-Elektronen) bringen, um neutralen Antiwasserstoff zu bilden. Die Mengen sind aber verschwindend klein - das ist ein Experiment, keine Produktionsanlage.

              Ich hab mal von Überlegungen gelesen, für die Antimaterie-Nutzung statt Antiprotonen eben Positronen zu nutzen. Die entstehen beim radioaktiven Beta-plus-Zerfall, und da sie eine Ladung tragen, lassen sie sich leicht einfangen und kontrollieren. Problem ist nur dass sie nicht besonders viel Energie haben, man braucht also viele davon.
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