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Wie kam das Universum ins Dasein?

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    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Das unser Universum einen Anfang hat, dürfen wir afaik als gesichert betrachten.
    Da wäre ich mir nicht so sicher. Was ist, wenn dieser Anfang gar nicht der Anfang war, sondern wenn es auch davor schon etwas gab. Was ist wenn das Universum ein ständiger Big Bounce wäre und sich wie ein pulsierendes Herz immer wieder ausdehnt und wieder in sich zusammenstürzt und das im Wechsel, bis in alle Ewigkeit. Hier könnte man dann fragen, ob es irgendwann mal angefangen hat, sicht erstmals auszudehnen. Aber warum muss es überhaupt einen Anfang gegeben haben? Anfang und Ende gibt es ja nur dort wo es Zeit gibt. Und da die Zeit ja erst mit dem Urknall entstanden ist, bedeutet das, dass es vorher Zeit im klassischen Sinne nicht gab und auch außerhalb des Universums keine Zeit existiert. Und wo es keine Zeit gibt, kann es auch keinen Anfang geben. Wir können uns das natürlich nicht vorstellen, als jene, die sich innerhalb des Universums befinden und die von der Zeit beherrscht werden.

    Was ich persönlich am ehesten denke, ist Folgendes:
    Vielleicht ist der Urknall ja auch gar nicht das, als was wir ihn interpretieren. Vielleicht ist er nur eine Illusion oder wir interpretieren ihn fälschlicherweise als Anfang. Man muss auf jeden Fall immer bedenken, dass es auf höchster Ebene des Universums keine Zeit gibt. Im Grunde kann das Universum in Wirklichkeit also gar nicht 13,82 Milliarden Jahre alt sein, sondern stattdessen nur ein Standbild, ein einziger Moment, der ewig währt. Diese 13,82 Milliarden Jahre existieren nur von unserem Standpunkt aus, aber in Wirklichkeit gibt es diese Zeitspanne vielleicht gar nicht.

    Wie komme ich zu dieser Vermutung. Die Relativität der Zeit ist der Grund dafür. Sie schafft einen Effekt, der sich Dilatation nennt. Ich denke, den meisten dürfte das hier ein altbekannter Begriff sein. 100% Lichtgeschwindigkeit ist die maximal mögliche Geschwindigkeit, die es überhaupt geben kann. Eine Überlichtgeschwindigkeit widerspricht nicht nur den allen physikalischen Gesetzen, sondern wäre in ihrer Existenz auch völlig unnötig, da die 1,0c auch gleichzeitig das maximal Erstrebbare darstellt, da sich ein Objekt oder Teilchen mit dieser Geschwindigkeit in Nullzeit an jeden erdenklichen Punkt des Universums bewegen kann. Mit 1,0c entspricht die Abreisezeit der Ankunftszeit, egal wie weit die Entfernung zwischen den beiden Punkten ist. Lediglich für ein Objekt oder Teilchen, das sich langsamer als 1,0c oder gar nicht bewegt, vergeht bei der Überbrückung der Strecke überhaupt eine Zeit.

    Photonen, also das Licht selbst, durchqueren von Ihrem Standpunkt aus gesehen in Nullzeit das gesamte Universum, sind also quasi überall zur selben Zeit. Das gleiche gilt für das gesamte elektromagnetische Spektrum. Wenn sich etwas mit Nullzeit durch das Universum bewegt, existiert keine Zeit mehr. Es gibt kein Anfang und kein Ende und für das "älteste" Licht im Universum findet der Urknall quasi jetzt in dem Moment und gleichzeitig für immer statt. Auf Ebene lichtschneller Teilchen ist das Universum also ein ewiger Moment, der nie endet und nie begann. Eine Zeitspanne von 13,82 Milliarden kann also nicht wirklich existieren und ist nur Illusion. Überhaupt Zeit ist nur Illusion.

    Und nur weil das älteste für uns sichtbare Licht 13,82 Milliarden Jahre alt ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass auch das Universum so alt ist. Es ist dann nur von unserem Standpunkt aus gesehen so alt, aber letztlich nicht wirklich. Von einem anderen Standpunkt aus gesehen ist es vielleicht schon 100 Milliarden Jahre alt oder 2 Trillionen Jahre oder erst 10.000 Jahre. Zeit spielt keine Rolle. Alles existiert meiner Meinung nach gleichzeitig. Es gab weder jemals eine Vergangenheit, noch eine Zukunft. Es gibt nur Gegenwart, sonst nichts. Die Frage nach einem Anfang und einem Ende würde sich damit von vornherein erübrigen.

    Ein weiterer Grund warum es den Urknall, so wie wir ihn verstehen, gar nicht gegeben haben kann, ist die Tatsache, dass es im Universum keinen Mittelpunkt gibt. Wie soll das Universum also an einem bestimmten Punkt im Raum begonnen haben, wenn es gar keinen Mittelpunkt gibt und auch keinen äußeren Rand? Ein Urknall setzt ja voraus, dass die Ausdehnung an einem bestimmten Punkt im Raum begann. Wenn es einen solchen Punkt aber nicht gibt oder geben kann, kann es auch aus dieser Betrachtungsweise heraus keinen Anfang gegeben haben. Ich kenne z.b. die Analogie mit der Luftballonoberfläche, die dazu häufig zurande gezogen wird. Diese ist für mich aber nicht wirklich schlüssig, da auch diese einen räumlichen Ausgangspunkt voraussetzt, auch wenn dieser sich nicht an der Luftballonoberfläche selbst befindet.

    Auf eure Meinungen dazu bin ich sehr gespannt.
    Zuletzt geändert von Seuchensturm; 31.10.2013, 15:52.
    --- Ich betrachte die Religion als Krankheit, als Quelle unnennbaren Elends für die menschliche Rasse. ---
    Bertrand Russell, engl. Philosoph (1872-1970)

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      so in der richtung hatte ich auch schonmal gedacht. zeitlich gesehen ist es zu jeder zeit JETZT, in der zukunft an einem nachmittag um 16 uhr, ider der vergangenheit am morgen um 7.30 uhr - alles ist jetzt.
      für uns gesehen war das 7.30 uhr längst gewesen und das 16 uhr wird irgendwann sein.
      in der vergangenheit beginnt jetzt das universum und in der zukunft hört es jetzt auf.


      was die größe betrifft könnte es weitaus größer sein.
      man stelle sich einfach mal ein großen kreis von 1 km vor, also 1000 m durchmesser. 1 milliarde lichtjahre entsprechen 1 m, sprich wir sehen rund 14 meter von der kreisfläche, alles weitere können wir nicht sehen.
      selbst wenn das universum nun 14 milliarden jahre alt wäre könnte es dennoch 986 milliarden lichtjahre größer sein.
      die photonen haben uns eben noch nicht erreicht.

      villeicht sind indem bereich auch noch keine sterne entstanden ? oder sie sind unlängst vergangen und das auftretn von materie kommt an zufälligen bereichen des kreises vor wo er sich verdichtet, dann wieder verflüchtigt bis es zu einer scheinbaren leere kommt wo selbst atome auseinandergerissen werden.
      das wiederum schieb an anderen orten den raum zusammen und materie bildet sich.

      von daher könnte man auch wiederum davon ausgehen, unser universum ist ein teil eines anderen und vor rund 14 milliarden LJ entstanden.
      das wir andere sterne oder materiebereiche nicht sehen können liegt dann vermutlich daran das auch die photonen irgendwann zerrissen werden oder zu schwach werden bzw. durch die ansammlung von neu verdichteter raumzeit drum herumgeleitet werden.
      da könnte man also auch davon ausgehen das das eigentliche universum dunkle stellen hat ( unser universum - weshalb es schwarz erscheint ) und hell erleuchtete stellen hat, dort wo eventuelle photonen sich ansammeln.
      zudem könnten in jedem dunkelbereich ganz andere physikalische gesetze herrschen, ebenso in den hellen bereichen.

      das aber vermutlich alles zu hoch gegriffen.

      Kommentar


        Eingenzeit ungleich Koordinatenzeit

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Nur ein kleiner zwischengeschobener Satz von mir....

        Zitat von Halman:
        Das unser Universum einen Anfang hat, dürfen wir afaik als gesichert betrachten.
        Wie schön dieser Satz ist!!!!

        Er zeigt genau auf das Problem welches wir behandeln.
        Da ist ein Wort drin der unsere Fragen neu definiert.."Unser"!

        Da wir mit unserem Universum zu tun haben....und das reichlich, sollten wir uns darauf konzentrieren Dieses Universum zu verstehen. Alle andere Universen, die davor oder danach kommen könnten oder gewesen sind, sollten wir vorerst zwar andeuten aber nicht "auf Teufel komm raus" erkennbar machen wollen.
        Es wäre ja auch denkbar, dass unser Universum ein Teil eines Multiversums ist, also auch derzeit ganz viele Universen existieren. Dieses Multiversum könnte ohne Anfang ewig existieren, ein ewiger Kosmos, in dem ständig neue Universen entstehen.
        Vielleicht existiert aber auch nur "unser" Universum. Wie dem auch sei, "unser" Universum hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Anfang, ganz gleich ob es nun Teil eines ewigen Multiversums ist, ob es nun ein Vorgängeruniversum hatte, aus dem es hervorkam, oder durch den Urknall ins Dasein kam. Darin, welcher Art dieser "Anfang" war, scheiden sich die Geister.


        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Da wäre ich mir nicht so sicher. Was ist, wenn dieser Anfang gar nicht der Anfang war, sondern wenn es auch davor schon etwas gab.
        Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich. Dies ändert aber nichts daran, dass "unser Universum" einen Anfang hat. Zur Verdeutlichlichung: Unser Sonnensystem ist Teil des Universums, welches schon vor dem Sonnensystem existierte. Unser System fing etwa vor fünf Milliarden Jahren an zu exitieren.
        Ähnlich kann man folgern, dass unser Universum einen Anfang hat, auch wenn es Teil eines ewigen Kosmos' sein könnte.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Was ist wenn das Universum ein ständiger Big Bounce wäre und sich wie ein pulsierendes Herz immer wieder ausdehnt und wieder in sich zusammenstürzt und das im Wechsel, bis in alle Ewigkeit.
        Dies wäre eine Möglichkeit. In diesem Modell des zyklischen Universums wäre unser Univesum eines von unendlich vielen Universen einer unendlichen Kette von Vorgänger- und Nachfolgeruniversen. Jedes dieser Universen hätte darin einen Anfang und ein Ende - auch unseres.

        Übrigens deutet die beschleunigte Expansion darauf hin, dass unser Universum nicht in einem Big Crunch enden wird. Durch die Kosmologische Konstante Λ ist eher davon auszugehen, dass die Expansion fordauern wird. Ein Big Crunch ist somit ein sehr unwahrscheinliches Szenario und daher sollte es auch kein Nachfolgeruniversum geben.
        Wenn unser Universum aus einer unendlichen Kette von Vorgängeruniversen hervorging, dann stellt sich die Frage, warum wir ausgerechnet im letzten Universum leben. Daher erscheint mir so ein Modell eines zyklischen Universums sehr unwahrscheinlich.

        Angenommen wir leben in einem oszillierenden Universum, so wäre der Big Bang unseres Universums identisch mit dem Big Crunch des Vorgängeruniversums. In so einem Modell könnte man sich eine unendliche Kette von aufeinander folgenden Universen vorstellen. Der Wahrscheinlichkeit gemäß sollten wir in einem x-beliebigen Universum leben. Doch, wie es aussieht, leben wir in einem Universum, indem die Expansion seit fünf bis sechs Milliarden Jahren beschleunigt ist. Daher ist ein künftiger Big Crunch ein sehr unwahrscheinliches Szenario.
        Will man dennoch an der Theorie des oszillierenden Universums festhalten, müsste man entweder von diesem unwahrscheinlichen Szenario ausgehen, oder entgegen der Wahrscheinlichkeit behaupten, dass wir ausgerechnet im letzten Universum einer unendlichen Kette von Vorgängeruniversen leben, welches selbst kein Nachfolgeruniversum hat, da es [höchstwahrscheinlich] nicht in einem Big Crunch endet.

        Zwar gibt es noch ein zyklisches Modell, was auf der Brane-Theorie basiert, aber auch dieses ist aufgrund der erforderlichen extremen Feinabstimmung der Energiewerte höchst problematisch. Der Kosmologe Linde kritisiert dieses Modell mit den Worten:
        Zitat von Andrei Linde:
        "Es ist einfach eine sehr schlechte Idee, die höchstens unter Journalisten populär ist. Es ist eine extrem komplizierte Theorie, die schlichtweg nicht funktionieren kann."
        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Hier könnte man dann fragen, ob es irgendwann mal angefangen hat, sicht erstmals auszudehnen. Aber warum muss es überhaupt einen Anfang gegeben haben? Anfang und Ende gibt es ja nur dort wo es Zeit gibt.
        Hier wechselst Du vom Big Bounce zum Big Bang.

        Bei Big Bounce hat die Zeit keinen Anfang, sondern erstreckt sich ewig in die Vergangenheit und die Zukunft. Dies hängt damit zusammen, dass es im Big Bounce keinen Urknall gibt - keinen nulldimensionalen Punkt unendlicher Dichte, keine Anfangssingularität. Der Big Bounce resuliert der Theorie zufolge aus dem Kollabs eines Vorgängeruniversums und beim "großen Rückprall" - dem Urprall - beginnt "unser" Universum in einem Zustand zwar überaus winziger, aber endlicher Größe (Agent Scullie wird genauer sagen können, wie klein es demnach zu Anfang war, aber es war >0. (Der Bog Bounce basiert auf der quantengravitativen LQG.)

        Im Big Bang ist dies ganz anders, denn dort "berandet" der Urknall die Raumzeit. Raum und Zeit beginnen mit der Expansion der Anfangsingularität (dem Urknall).

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Und da die Zeit ja erst mit dem Urknall entstanden ist, bedeutet das, dass es vorher Zeit im klassischen Sinne nicht gab und auch außerhalb des Universums keine Zeit existiert.
        Ich habe mir mal erlaubt, die beiden Wörter rot zu markieren, die meiner Meinung nach bereits etymologisch in diesem Zusammenhang problematisch sind.
        Ein "Davor" ist ein zeitlicher Begriff, der nur innerhalb eines zeitlichen Verlaufes sinnvoll ist. Allerdings macht ein "Davor" nur Sinn, wenn ein "Davor" definiert ist. Dieses "Davor" ließe sich als Ereignis mit einer Zeitkoordinate definieren.
        Die Anfangssingularität (Urknall) lässt sich als Hyperfläche beschreiben, dessen räumliche Ausdehnung null beträgt und dessen Dauer unendlich kurz ist. Aus dieser Singularität kamen gemäß dem Big Bang alle Weltlinien des Universums hervor. Mit Voranschreiten der Zeit expandiert der Raum, wie in der Grafik veranschaulich.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: AnnualRepo2010_img_28.jpg
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Größe: 18,7 KB
ID: 4269700
        Die Kleine Grafik veranschaulicht die gesamte Geschichte des Universums bis zur Gegenwart. Jeder Querschnitt würde einem "Schnitt durch die Raumzeit" entsprechen. Der türkisfarbene Schnitt repräsentiert z.B. die Zeit (ca. 380.000 Jahre nach dem Big Bang), als das Universum transparent wurde. Aus dieser Zeit stammt die kosmische Hintergrundstrahlung.
        Die gesamte Grafik umfasst alle raumzeitlichen Koordinaten (Ereignisse). Koordinaten außerhalb der Raumzeit sind nicht definiert. Wie aus der Grafik ersichtlich, gibt es kein "Davor"; der Big Bang berandet die Raumzeit, da räumliche und zeitliche Koordinaten nur innerhalb der Raumzeit vorliegen. Daher spricht man davon, dass Raum und Zeit erst mit dem Urknall begannen.
        Die Raumzeit lässt sich vielleicht am Besten als etwas „Seiendes“ Begreifen, welches alle Ereignisse des Universums der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, umfasst. Koordinaten können nur innerhalb der Raumzeit bestimmt werden, woraus resultiert, dass es keine Raum- und Zeitkoordinaten gibt, die vor dem Urknall liegen. Daher ist auch kein "Außerhalb" definiert.

        Die Hyperfläche Urknall ist gem. der Urknalltheorie (die auf der Allgemeinen Relativitätstheorie, kurz ART, basiert) der Anfang von Raum und Zeit und somit der Anfang des Universums, da erst ab da raumzeitliche Koordinaten definiert werden können.

        Freilich können in Theorien, in denen keine Singularitäten vorkommen (uns somit auch keine Anfangssingularität = Urknall), raumzeitliche Koordinaten auch vor "unserem Universum" definiert werden; allerdings verlassen wir damit den Geltungsbereich der ART.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Und wo es keine Zeit gibt, kann es auch keinen Anfang geben. Wir können uns das natürlich nicht vorstellen, als jene, die sich innerhalb des Universums befinden und die von der Zeit beherrscht werden.
        Die Urknalltheorie tätigt nur Aussagen über die Raumzeit, welche so gekrümmt ist, dass der Raum expandiert. Zwar mag es sein, dass die Zeit keine primordiale Eigenschaft der Natur repräsentiert, dies allerdings daraus zu folgern, dass "außerhalb des Universums keine Zeit existiert", halte ich für höchst problematisch (s. o. Erläuterung).

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Was ich persönlich am ehesten denke, ist Folgendes:
        Vielleicht ist der Urknall ja auch gar nicht das, als was wir ihn interpretieren.
        Dass, was als Urknall definiert ist, spätestens seitdem Hawking Mitte der 1960er Jahre feststellte, dass aus den
        Penrose-Gleichungen für Schwarze Löcher zwingend Singularitäten folgen, ziemlich klar. Hawking folgerte, dass der Urknall zwingend (gem. der Theorie) eine Anfangssingularität voraussetzt.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Vielleicht ist er nur eine Illusion oder wir interpretieren ihn fälschlicherweise als Anfang.
        Was ist daran falsch, ihn als Anfang zu deuten? Wenn es kein "Davor" gibt, fängt doch alles mit dem Urknall an (so die Theorie).

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Man muss auf jeden Fall immer bedenken, dass es auf höchster Ebene des Universums keine Zeit gibt. Im Grunde kann das Universum in Wirklichkeit also gar nicht 13,82 Milliarden Jahre alt sein, sondern stattdessen nur ein Standbild, ein einziger Moment, der ewig währt. Diese 13,82 Milliarden Jahre existieren nur von unserem Standpunkt aus, aber in Wirklichkeit gibt es diese Zeitspanne vielleicht gar nicht.
        Ein gewagtes Postulat. Dem halte ich Entgegen, dass die Raumzeit physikalische Realität besitzt und in dieser gem. akutellen Messungen (Planck) Zeitkoordinten bis zum Urknall definiert werden können, der demnach eine Hyperfläche repräsentiert, dessen Zeitkoordinate t=0 13,82 Milliarden Jahre vor unserer Zeitkoordinate t=T liegt.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Wie komme ich zu dieser Vermutung. Die Relativität der Zeit ist der Grund dafür. Sie schafft einen Effekt, der sich Dilatation nennt.
        Vorsicht - in diese Falle bin ich auch schon getappt.

        Diesbezüglich empfehle ich Dir das aufschlussreiche Posting von Agent Scullie. Darin stellt er heraus, dass wir die Eigenzeit nicht mit der Koordinatenzeit verwechseln dürfen.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        100% Lichtgeschwindigkeit ist die maximal mögliche Geschwindigkeit, die es überhaupt geben kann. Eine Überlichtgeschwindigkeit widerspricht nicht nur den allen physikalischen Gesetzen, sondern wäre in ihrer Existenz auch völlig unnötig, da die 1,0c auch gleichzeitig das maximal Erstrebbare darstellt, da sich ein Objekt oder Teilchen mit dieser Geschwindigkeit in Nullzeit an jeden erdenklichen Punkt des Universums bewegen kann. Mit 1,0c entspricht die Abreisezeit der Ankunftszeit, egal wie weit die Entfernung zwischen den beiden Punkten ist.
        Dies gilt aber nur für die Eigenzeit. Von unserem Standpunkt brauchte das Licht ferner Sterne sehr wohl viele Jahre, um uns zu erreichen. Die Weltlinien des Lichtes durchlaufen ganz viele Zeitkoordinaten, auch wenn die Eigenzeit der Photonen unendlich dilatiert ist.
        Im Minkowski-Diagramm sind die lichtartigen Weltlinien des Lichtes rot eingezeichnet. Die "Höhe" des Diagramms repräsentiert die Zeitdimension. Man könnte die Koordinatenachsen mit einer Achsenbeschriftung versehen. Wie Du unschwer erkennen kannst, durchläufen diese roten Weltlinien des Lichtes eine beliebige Zahl von Zeitkoordinaten (je, nachdem, wie fein man die beliebigen Abstände in der Beschriftung wählt).
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: theologo.jpg
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Größe: 33,5 KB
ID: 4269699
        In diesem Diagramm wird freilich die Koordinatenzeit veranschaulicht.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Lediglich für ein Objekt oder Teilchen, das sich langsamer als 1,0c oder gar nicht bewegt, vergeht bei der Überbrückung der Strecke überhaupt eine Zeit.
        Hier hast Du dich vermutlich verhaspelt. Wenn sich ein Objekt oder Teilchen mit v < c bewegt, ist die Eigenzeit positiv.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Photonen, also das Licht selbst, durchqueren von Ihrem Standpunkt aus gesehen in Nullzeit das gesamte Universum, sind also quasi überall zur selben Zeit. Das gleiche gilt für das gesamte elektromagnetische Spektrum.
        An dieser Stelle habe ich mir mal erlaubt, den entscheidenen Teil Deiner Aussage zu unterstreichen. Hier geht es um die Eigenzeit - nicht um die Koordinatenzeit.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Wenn sich etwas mit Nullzeit durch das Universum bewegt, existiert keine Zeit mehr. Es gibt kein Anfang und kein Ende und für das "älteste" Licht im Universum findet der Urknall quasi jetzt in dem Moment und gleichzeitig für immer statt. Auf Ebene lichtschneller Teilchen ist das Universum also ein ewiger Moment, der nie endet und nie begann. Eine Zeitspanne von 13,82 Milliarden kann also nicht wirklich existieren und ist nur Illusion. Überhaupt Zeit ist nur Illusion.
        Dass älteste Licht durchlauf sämtliche Zeitkoordnaten, seitdem das Universum ca. 380.000 Jahre nach dem Urknall (oder was immer der Anfang war) transparant wurde (t=0), bis heute (t=T). Aus dem Umstand, dass für die Photonen der kosmischen Hintergrundstrahlung keine Zeit vergeht, folgt afaik nicht, dass keine Zeit existiert.

        Dessenungeachtet könntest Du Recht mit der Hypthese haben, gem. der Zeit eine Illusion ist.

        Im Grunde sind Raum und Zeit lediglich "Schatten" der Raumzeit. Zwar denken wir in Kategorien wir Raum und Zeit, doch dies ist eine hartneckige Illusion, denn Raum und Zeit sind keine Bedingungen, unter denen wir leben. Einzig und allein die "Union von Raum und Zeit", die Raumzeit, besitz eigenständigen Charakter. Sie ist gem. der ART die Bedingung, unter der wir existieren.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Und nur weil das älteste für uns sichtbare Licht 13,82 Milliarden Jahre alt ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass auch das Universum so alt ist. Es ist dann nur von unserem Standpunkt aus gesehen so alt, aber letztlich nicht wirklich. Von einem anderen Standpunkt aus gesehen ist es vielleicht schon 100 Milliarden Jahre alt oder 2 Trillionen Jahre oder erst 10.000 Jahre. Zeit spielt keine Rolle.
        Hier scheinst Du mir verschiedene Eigenzeiten von verschiedenen Weltlinien zu betrachten. Dies ändert aber nichts daran, dass gem. der Koordinatenzeit der Urknall t=0 13,82 Milliarden Jahre vor der Gegenward t=T liegt.

        Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
        Alles existiert meiner Meinung nach gleichzeitig. Es gab weder jemals eine Vergangenheit, noch eine Zukunft. Es gibt nur Gegenwart, sonst nichts. Die Frage nach einem Anfang und einem Ende würde sich damit von vornherein erübrigen.

        Auf eure Meinungen dazu bin ich sehr gespannt.
        Eine interessante Hypothese. Meiner Meinung nach ist sie aber ungünstig, da innerhalb der Raumzeit sehr wohl Vergangenheit und Zukunft defniert sind. Nimm als Beispiel die Koordiantenzeit, in der das Universum transparent wurde (der türkisfarbene Schnitt in meiner ersten Grafik in diesem Posting). Alle Zeitkoordinaten vor diesem Schnitt liegen in der Vergangenheit vor Sichtbarwerden der Kosmischen Hintergrundstrahlung, alle Zeitkoordinaten nach diesem Schnitt liegen in der Zukunft nach dem Sichtbarwerden (der Schnitt hier mal als "Gegenwart" gesehen).
        Innerhalb der Raumzeit davon zu sprechen, dass alle Zeitkoordinaten "gleichzeitig" seien, erscheint mir ebenso falsch, wie davon zu sprechen, dass alle Raumkoordinaten am selben Punkt seien.

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          Es gibt Photonen, die uns nie erreichen werden, auch wenn sie auf direkten Weg zu uns sind. Rechnet man den Hubble-Parameter (Hubble-Konstante ist der bekanntere Begriff, aber der Wert war und ist veränderlich)(es gibt derzeit 2 konkurrierende Werte), dann dehnt sich der ->Raum<- ab Distanzen von ~13 oder ~14 MrdLichtjahren mit >c aus. (eigener Thread zur Hubble-Konstanten. Man schätzt das Universum auf einen Durchmesser von 78 Mrd Lichtjahren (ich habe auch schon von einem Radius von 45 Mrd Lichtjahren gelesen).
          Slawa Ukrajini!

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            @Bakkad

            Das Alter des Universums hat generell nichts mit dessen Größe zu tun. Nur weil das älteste Licht, das uns erreicht 13,82 Milliarden Jahre alt ist, heißt das nicht, dass das Universum 13,82 Milliarden Lichtjahre groß ist. Die Ausdehnung des Raumes ist schneller als das Licht. Daher ist das Universum viel größer und das Licht aus diesen Bereichen hat uns einfach noch nicht erreicht und wird uns auch niemals erreichen, da es den Vorsprung des Raumes nicht mehr aufholen kann. Lediglich das Licht, das wir jetzt bereits sehen, wird mit der Zeit immer "älter" werden.

            Da uns dieses Licht niemals erreichen wird, werden wir diese Bereiche des Universums auch niemals sehen können. Daher wird dieser Bereich auch als der nicht-beobachtbare Bereich bezeichnet. Und schon allein die Tatsache, dass das Licht sich ja in alle Richtungen ausbreitet und nicht nur in eine Richtung, schließt einen Universumsdurchmesser von 13,82 Milliarden Lj aus. Es muss also mindestens schon mal doppelt so groß sein. Aber das reicht auch nicht. Denn auch von dem Punkt aus, an dem das Licht, das uns jetzt erreicht, vor 13,82 Milliarden Jahren gewesen ist, hat sich das Universum ja in der Zeit weiter ausgedehnt. Es gibt Formeln, auf Basis derer die Größe des Universums berechnet wurde und als Ergebnis kam man dort auf mindestens 78 Milliarden Lj im Durchmesser. Drei britische Forscher kamen 2011 mit einer anderen Berechnung sogar auf einen Durchmesser von 2,09 Quadrilliarden (!) Lichtjahren.

            Ich persönlich denke, dass es überhaupt nicht möglich ist, eine Größe des Universums anzugeben. Schon allein, dass die Berechnungen sich derart extrem voneinander unterscheiden, ist ein Indikator dafür. Die Berechnungen basieren ja nur auf Axiomen, also Annahmen, die als richtig vorausgesetzt werden, aber von denen bisher nicht belegt werden kann, ob sie das wirklich sind. Und wenn sie es nicht sind, ist die ganze Berechnung hinfällig. Was aber auf jeden Fall stimmt, ist, dass das Universum nicht nur 13,82 Mrd Lj groß ist.

            Aber genau das alles bestätigt mich in meiner Theorie und dass nicht nur das Alter des Universums vom Standpunkt abhängt, sondern auch dessen Größe und dass das Universum damit gar kein Alter und keine Größe im für uns verständlichen Sinne hat. Und damit gibt es vom Universum weder einen Mittelpunkt, noch einen Rand, noch einen Anfang, noch ein Ende, da sowohl Raum, als auch Zeit nur für jemanden existieren, der sich selbst innerhalb des Universums befindet.

            Für uns Menschen ist sowas schwer vorstellbar, aber wir können uns halt nur das vorstellen, für das wir prädestiniert sind und was unserem Horizont entspricht. Ein zweidimensionales Wesen würde auch große Schwierigkeitem damit haben, die dritte Dimension zu begreifen oder zu verstehen.
            --- Ich betrachte die Religion als Krankheit, als Quelle unnennbaren Elends für die menschliche Rasse. ---
            Bertrand Russell, engl. Philosoph (1872-1970)

            Kommentar


              Die Horizonte

              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
              so in der richtung hatte ich auch schonmal gedacht. zeitlich gesehen ist es zu jeder zeit JETZT, in der zukunft an einem nachmittag um 16 uhr, ider der vergangenheit am morgen um 7.30 uhr - alles ist jetzt.
              für uns gesehen war das 7.30 uhr längst gewesen und das 16 uhr wird irgendwann sein.
              in der vergangenheit beginnt jetzt das universum und in der zukunft hört es jetzt auf.
              Bist Du ein Photon?

              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
              was die größe betrifft könnte es weitaus größer sein.
              man stelle sich einfach mal ein großen kreis von 1 km vor, also 1000 m durchmesser. 1 milliarde lichtjahre entsprechen 1 m, sprich wir sehen rund 14 meter von der kreisfläche, alles weitere können wir nicht sehen.
              selbst wenn das universum nun 14 milliarden jahre alt wäre könnte es dennoch 986 milliarden lichtjahre größer sein.
              die photonen haben uns eben noch nicht erreicht.
              Wenn wir eine Milliarde Lichtjahre analog zu einem Meter setzen, sehen wir derzeit von einer gedachten Kugelschale (Teilchenhorizont) 41,46 m (Erläuterung s. u.).

              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
              villeicht sind indem bereich auch noch keine sterne entstanden ? oder sie sind unlängst vergangen und das auftretn von materie kommt an zufälligen bereichen des kreises vor wo er sich verdichtet, dann wieder verflüchtigt bis es zu einer scheinbaren leere kommt wo selbst atome auseinandergerissen werden.
              das wiederum schieb an anderen orten den raum zusammen und materie bildet sich.
              Warum sollte die "scheinbare Leere" Atome auseinanderreißen?

              Übrigens, das Licht von Sternen, die längst vergangen sind, breitet sich natürlich weiter aus. Wenn also in fernen Regionen Sterne vergangen wären, könnten wir ihr Licht heute dennoch sehen, sofern diese Regionen nicht jenseits des Teilchenhorizonts oder des kosmologischen Horizontes liegen.

              Am Nachthimmel ist ein Stern zu sehen, der möglicherweise nicht mehr existiert. Vielleicht ist Beteigeuze schon zur Supernova geworden und existiert gar nicht mehr und wir beobachten nur noch das alte Licht, dass der Stern vor rund 500 Jahren ausgestrahlt hatte.

              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
              von daher könnte man auch wiederum davon ausgehen, unser universum ist ein teil eines anderen und vor rund 14 milliarden LJ entstanden.
              Vor 14 Milliarden LJ (= Lichtjahren) entstanden? Dies ist eine Entfernungsangabe. Du meinst wohl rund 14 Milliarden Jahre.

              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
              das wir andere sterne oder materiebereiche nicht sehen können liegt dann vermutlich daran das auch die photonen irgendwann zerrissen werden oder zu schwach werden bzw. durch die ansammlung von neu verdichteter raumzeit drum herumgeleitet werden.
              Mir ist keine Theorie bekannt, nach der Photonen zerissen werden könnten.

              Um Photonen durch Verzerrungen der Raumzeit herumzuleiten, müssten man - so interpretiere ich Deine Darstellung - gewissermaßen ein "Gebirge" in der Geometrie der Raumzeit annehmen, dessen Metrik derart abnorm ist, dass Licht ferner Quellen uns nicht erreichen kann. Meines Wissens spricht die Beobachtung aber eher für eine global näherungsweise homogänge Geometrie der Raumzeit (von den relativ lokalen Gravitationsfeldern der Galaxien mal abgesehen).

              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
              da könnte man also auch davon ausgehen das das eigentliche universum dunkle stellen hat ( unser universum - weshalb es schwarz erscheint ) und hell erleuchtete stellen hat, dort wo eventuelle photonen sich ansammeln.
              zudem könnten in jedem dunkelbereich ganz andere physikalische gesetze herrschen, ebenso in den hellen bereichen.

              das aber vermutlich alles zu hoch gegriffen.
              In der Tat, denn warum sollten in anderen Bereichen andere physikalische Gesetze gelten. Zumal ein Kosmos, in denen die Gesetze von Bereich zu Bereich verschieden sind, nicht mehr zutreffend nur durch eine Physik, die eine Gesetzmäßigkeit, die nur in einem Bereich gelten würde, beschrieben werden kann.

              Deine Ausführungen sind recht fantasievoll. Allerdings vermag ich nicht zu erkennen, worauf Du deine Thesen stützt.


              Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
              Es gibt Photonen, die uns nie erreichen werden, auch wenn sie auf direkten Weg zu uns sind. Rechnet man den Hubble-Parameter (Hubble-Konstante ist der bekanntere Begriff, aber der Wert war und ist veränderlich)(es gibt derzeit 2 konkurrierende Werte), dann dehnt sich der ->Raum<- ab Distanzen von ~13 oder ~14 MrdLichtjahren mit >c aus. (eigener Thread zur Hubble-Konstanten.
              Ja, Objekte jenseits des kosmologischen Ereignishorizonts sind kausal von uns getrennt, d.h., dass ihr Licht uns auch in unendlicher Zeit nicht erreichen wird. Folglich werden wir niemals Informationen von ihnen erhalten und können sie auch niemals erreichen. Dies könnte man sich als "umgekehrtes Schwarzes Loch" vorstellen.

              Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
              Man schätzt das Universum auf einen Durchmesser von 78 Mrd Lichtjahren (ich habe auch schon von einem Radius von 45 Mrd Lichtjahren gelesen).
              Hier geht es aber nicht um den kosmologischen Ereignishorizont, sondern um den Teilchenhorizont (Beobachtungshorizont).

              Sofern ich mich nicht täusche, beträgt der Hubble-Radius 41,46 Mrd. Lichtjahre. Der Durchmesser der gedachten Kugelschale, mit uns im relativen "Zentrum", liegt demnach sogar bei 82,92 Millarden Lichtjahre (was ja "ungefähr" Deinem Wert entspricht ).
              Es mag überraschen, dass er so groß ist. Nun, während das Licht ferner Galaxien zu uns unterwegs war, nahm die Expansion des Raumes zu und damit die Abstände zwischen den Galaxienhaufen.

              John Wheeler verwendete in seinem Buch "Gravitation und Raumzeit" hierzu folgende Veranschaulichung: Stellt Dir vor, man würde Münzen auf einen Luftballon kleben, den Du aufbläst. Die Abstände zwischen den Münzen nehmen zu, aber die Münzen selbst bleiben unverändert.
              Die Münzen veranschaulichen die Galaxienhaufen. Sie bleiben, wie alle kleineren astronomischen Strukturen, wie Galaxien und Planetensysteme, von der Expansion des Raumes unberührt. Wie bei den Münzen hat innerhalb der Haufen die Expansion keinen Einfluss, weil dort die Gravitation der räumlichen Expansion überwiegt. Erst bei größeren Strukturen überwiegt die Expansion des Raumes. Daher nehme ich an, dass die großen Leeräume, die Voids, anwachsen.


              Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieser Ereignishorizont nichts mit dem Teilchenhorizont (Beobachtungshorizont) zu tun hat. Dieser resultiert aus dem endlichen Alters des Universums von 13,82 Milliarden Jahren, seitdem Licht uns theoretisch erreichen kann. Dass älteste Licht (die kosmische MW-Hintergrundstrahlung) wurde ca. 380.000 Jahre nach dem vermeidlichen Urknall (oder was auch immer der Anfang war) ausgestrahlt und liegt daher etwas näher, als der Teilchenhorizont.

              Zu den beiden Horizonten, die er erwähnte, habe ich folgende, kurze Erläuterung gefunden:
              Zitat von TomS:
              Der Teilchenhorizont ist definiert durch die Kugelschale, von der aus Teilchen (Photonen) die bei t=0 abgestrahlt wurden uns heute bei t=T erreichen.



              Der Ereignishorizont ist definiert durch die Kugelschale, von der aus Teilchen die heute bei t=T abgestrahlt werden uns bei t=∞ gerade erreichen werden.

              QUELLE

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                Diese Sache mit "Anfang" und "Ende", bzw. einen lniären Prozess, hat das nicht alles was mit der Entropie zu tun?.

                Wenn das mit der Entropie auf alles zutrifft, also das Geordnete geht zum Chaos über, dann muss es also die Gültigkeit eines liniären Zeitverlauf doch überall geben, oder nicht?

                Aber ich merke schon selbst beim Schreiben meiner Frage, dass damit ja keineswegs geklärt ist, ob die Entropie bereits vor dem Urknall existierte, oder dieser in sich selbst ein Wegpunkt des linären Verlaufes ist. Nur können wir den noch als das einordnen, weil die Gesamtheit des Ganzen (noch) nicht überblicken können.
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                  Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                  Hier hast Du dich vermutlich verhaspelt. Wenn sich ein Objekt oder Teilchen mit v < c bewegt, ist die Eigenzeit positiv.
                  Nein, hab ich nicht. Es ist schon so wie ich es geschrieben habe und das bestätigst du ja auch. Du hast dich evtl. nur verlesen und anstatt "eine Zeit" hast du "keine Zeit" gelesen.

                  Aber guter, wissenswerter Beitrag von dir.
                  --- Ich betrachte die Religion als Krankheit, als Quelle unnennbaren Elends für die menschliche Rasse. ---
                  Bertrand Russell, engl. Philosoph (1872-1970)

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                    Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
                    Nein, hab ich nicht. Es ist schon so wie ich es geschrieben habe und das bestätigst du ja auch. Du hast dich evtl. nur verlesen und anstatt "eine Zeit" hast du "keine Zeit" gelesen.
                    Stimmt, da hatte ich mich verlesen.

                    Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
                    Aber guter, wissenswerter Beitrag von dir.
                    Danke!

                    - - - Aktualisiert - - -

                    Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
                    Es gibt Formeln, auf Basis derer die Größe des Universums berechnet wurde und als Ergebnis kam man dort auf mindestens 78 Milliarden Lj im Durchmesser. Drei britische Forscher kamen 2011 mit einer anderen Berechnung sogar auf einen Durchmesser von 2,09 Quadrilliarden (!) Lichtjahren.
                    Mit den 78 Milliarden Lj ist das beobachtbare Universum gemeint. Die 2,09 Quadrilliarden Lichtjahre beziehen sich auf einen weit größeren Bereich und daher kann damit nur der Gesamtdurchmesser des Universums gemeint sein. Mag sein, dass es gem. der Theorie der drei britischen Forscher eben diese Größe hat.
                    Möglicherweise ist es aber auch unendlich. Dies hängt von der globalen Geometrie des Universums ab. Je flacher der Raum ist, desto größer ist das Universum. Bei vollkommen flacher Geometrie muss es unendlich sein (will man einen "Rand", wie bei einem Blatt Papier, vermeiden).

                    Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
                    Ich persönlich denke, dass es überhaupt nicht möglich ist, eine Größe des Universums anzugeben. Schon allein, dass die Berechnungen sich derart extrem voneinander unterscheiden, ist ein Indikator dafür. Die Berechnungen basieren ja nur auf Axiomen, also Annahmen, die als richtig vorausgesetzt werden, aber von denen bisher nicht belegt werden kann, ob sie das wirklich sind. Und wenn sie es nicht sind, ist die ganze Berechnung hinfällig. Was aber auf jeden Fall stimmt, ist, dass das Universum nicht nur 13,82 Mrd Lj groß ist.
                    Ja, davon können wir ausgehen. Allein der beobachtbare Ausschnitt des Universums umfasst bereits annähernd 83 Milliarden Lichtjahre. Imho ist die globale Geometrie des Universums auf einen weit größeren Kosmos hin.
                    Da wir die Größe nicht direkt messen können, bleibt uns nur die Betrachtung theoretischer Modelle, die hierüber wohl unterschiedliche Aussagen tätigen. Auf jedenfall ist es verdammt groß.

                    Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
                    Aber genau das alles bestätigt mich in meiner Theorie und dass nicht nur das Alter des Universums vom Standpunkt abhängt, sondern auch dessen Größe und dass das Universum damit gar kein Alter und keine Größe im für uns verständlichen Sinne hat.
                    Aus dem Umstand, dass wir hier ein weites Feld einander widersprechender Theorien und Hypothesen haben, folgt m. E. nicht, dass es in der Natur des Universum selbst liege, kein definierbares Alter oder eine Größe aufzuweisen (oder habe ich Dich falsch verstanden?). Daraus folgt lediglich unsere gegenwärtige Unzulänglichkeit, diese mit Bestimmtheit ermitteln zu können.

                    Zitat von Seuchensturm Beitrag anzeigen
                    Und damit gibt es vom Universum weder einen Mittelpunkt, noch einen Rand, noch einen Anfang, noch ein Ende, da sowohl Raum, als auch Zeit nur für jemanden existieren, der sich selbst innerhalb des Universums befindet.
                    Afaik hat das Universum keinen räumlichen Rand. Sofern es mit dem Urknall begann, bildet dieser aber einen Rand der Raumzeit. Im GEO-Link symbolisiert dies der kleine, helle Punkt links im Bild. Das Gebilde stellt die gesamte Raumzeit dar.


                    Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                    Diese Sache mit "Anfang" und "Ende", bzw. einen lniären Prozess, hat das nicht alles was mit der Entropie zu tun?.

                    Wenn das mit der Entropie auf alles zutrifft, also das Geordnete geht zum Chaos über, dann muss es also die Gültigkeit eines liniären Zeitverlauf doch überall geben, oder nicht?

                    Aber ich merke schon selbst beim Schreiben meiner Frage, dass damit ja keineswegs geklärt ist, ob die Entropie bereits vor dem Urknall existierte, oder dieser in sich selbst ein Wegpunkt des linären Verlaufes ist. Nur können wir den noch als das einordnen, weil die Gesamtheit des Ganzen (noch) nicht überblicken können.
                    Die Entropie definiert einen Zeitpfeil. Daraus folgt m. E. aber nicht, dass erst durch sie ein Zeitverlauf erzeugt wird. Eine Zeit kann auch im absoluten Vakuum verlaufen, in der lediglich die skalaren Quantenfelder fluktuieren.

                    Anfang und Ende des Universums resultieren imho nicht aus der Entropie, sondern aus dem Verhältnis von Dunkler Energie auf der einen Seite (die antigravitativ wirkt) und Materie (kalte, dunkle Materie und baryonische Materie) auf der anderen Seite, die positive Gravitation erzeugt. Ob es z.B. zu einem Big Crunch kommt, hängt davon ab, ob das Universum kollabieren wird, oder weiterhin expandiert. Dies hat m. E. gar nichts mit der Entropie zu tun.

                    Btw. finde ich Entropie ziemlich langweilig. Viel interessanter finde ich die Wechselwirkungen, die Geometrie der Raumzeit und ihre Kopplung an Impuls und Energie, die Energieerhaltung und das hamilton'sche Prinzip.

                    Ein Beispiel für Entropie wäre Wasser, welches zu Eis gefriert. Zwar ist die Entropie beim Wasser negativ, doch im Gesamtsystem nimmt die Entropie durch die abgebende Wärme in der Umgebung zu.
                    Als Beispiel hierzu der Kühlschrank: Im Kühlschrank nimmt die Entropie ab. Aber der Kühlschrank ist als offenes System anzusehen, dass er an die Umgebung Wärme abgibt. Insgesamt nimmt die Entropie zu.

                    Gut zu beobachten ist dies bei einem Glas Bier. Der in Blasen geordnete Bierschaum zerfällt zur ungeordneten Flüssigkeit, die Zahl der Mikrozustände der Moleküle nimmt zu – die Entropie ist positiv.

                    Ein anderes bekanntes Beispiel wäre ein Behälter, der durch eine Trennwand unterteilt wird. Auf der linken Seite befindet sich Gas. Entfernt man die Trennwand, breitet sich das Gas isotrop im ganzen Behälter aus, womit die Anzahl der Mikrozustände zunimmt (jedes Gasteilchen kann ja nun im ganzen Behälter sein) und folglich auch die Entropie.

                    Jedes Lebewesen erhöht die Entropie der Umgebung durch die Atmung und die Abwärme. Im Gesamtsystem übersteigt die positive Entropie die negative Entropie der offenen Systeme.

                    Auch die Erde ist als offenes System anzusehen. Daher kann es auf ihr „Inseln negativer Entropie“ geben. Im Sonnensystem ist die Entropie hingegen positiv – denke nur an den Sonnenwind (pro Sekunde rund eine Millionen Tonnen Teilchen, deren Entropie zunimmt).

                    Offenbar können die fundamentalen Wechselwirkungen im Universum auch im großräumigen Maßstab „Inseln negativer Entropie“ erzeugen, wie Galaxien. Aber im Gesamtsystemsystem Universum ist die Entropie stets positiv.

                    Nichts, noch nicht einmal Schwarze Löcher, wirkt im Universum der Entropie entgegen - sie ist stets positiv und niemals negativ. Das Leben steht in Wechselwirkung mit der Umwelt. Lebewesen, wie wir, sind daher als offene Systeme anzusehen. Die Entropie schließt keine "Inseln der Organisation" aus.
                    Was ist denn nun ein geschlossenes System? Das Labor? Schwerlich. Streng genommen repräsentiert nur das gesamte Universum so ein System. Je höher die Anzahl der möglichen Mikrozustände eines geschlossenen Systems sind, je größer ist die Entropie.

                    Bezüglich der Entropie schrieb Prof. Stephen W. Hawking:
                    Zitat aus Eine Kurze Geschichte der Zeit:
                    Wenn Sie sich an jedes Wort in diesem Buch erinnern, sind in Ihrem Gedächtnis etwa zwei Millionen Informationen gespeichert: Die Ordnung in Ihrem Gehirn ist um zwei Millionen Einheiten angewachsen. Doch während Sie das Buch gelesen haben, sind mindestens tausend Kalorien geordneter Energie in ungeordnete Energie umgewandelt worden.
                    Dies wird die Unordnung des Universums um ungefähr zwanzig Millionen Millionen Millionen Millionen Einheiten erhöhen, also um das Zehnmillionenmillionenmillionenfache der Ordnungszunahme in Ihrem Gehirn. Und das nur für den Fall, daß Sie sich an ALLES, was in diesem Buch steht, erinnern.

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                      das licht ferner sterne könnte aber auch unlängst an uns vorbeigezogen sein

                      und zu der aussage das wir im letzten universum wären ...
                      woher will man wissen das wir im letzten sind ? villeicht sind wir auch das erste oder eines in der mitte. das werden wir wohl nie wissen ^^

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                        Zitat von Halman
                        Die Entropie definiert einen Zeitpfeil. Daraus folgt m. E. aber nicht, dass erst durch sie ein Zeitverlauf erzeugt wird. Eine Zeit kann auch im absoluten Vakuum verlaufen, in der lediglich die skalaren Quantenfelder fluktuieren.
                        Ich hätte wohl "Entropie der Thermodynamik" schreiben müssen, denn diese hatte ich im Kopf beim Schreiben.

                        Zitat von Wiki
                        Die Entropie (griechisches Kunstwort ἐντροπία [entropía], von εν~ [en~] – ein~, in~ und τροπή [tropē] – Wendung, Umwandlung) ist eine fundamentale thermodynamische Zustandsgröße, da sie mit dem 2. (und 3.) Hauptsatz bestimmt, ob ein Prozess überhaupt stattfindet. Bei allen physikalisch möglichen Prozessen ist die Entropie erhalten oder sie nimmt zu.
                        (Hervorhebung von mir)

                        Ich meinte damit, dass die Entropie quasi überhaupt erst den (liniären) Prozess ermöglicht, was dann widerum eine Zeitrichtung vorgibt, von einem Zustand zum anderen in einer messbaren Einheit die startet und endet.
                        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                        DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                        ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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                          Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                          Ich hätte wohl "Entropie der Thermodynamik" schreiben müssen, denn diese hatte ich im Kopf beim Schreiben.
                          War das jetzt so gemeint, wie es sich liest oder fehlt da ein Smiley?

                          Ziemlich heftige Diagnose: Thermodynamische Entropie im Kopf
                          Slawa Ukrajini!

                          Kommentar


                            Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                            War das jetzt so gemeint, wie es sich liest oder fehlt da ein Smiley?

                            Ziemlich heftige Diagnose: Thermodynamische Entropie im Kopf

                            Hehe...nun weisst du warum Leute wie Hawking, Einstein und natürlich meine Vielfältigkeit so kopflastig sind.
                            "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                              Big Crunch ist sehr unwahrscheinlich

                              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
                              das licht ferner sterne könnte aber auch unlängst an uns vorbeigezogen sein

                              und zu der aussage das wir im letzten universum wären ...
                              woher will man wissen das wir im letzten sind ? villeicht sind wir auch das erste oder eines in der mitte. das werden wir wohl nie wissen ^^
                              Postuliert man ein zyklisches Universum, in dem Nachfolgeuniversen auf unserem folgen, dann muss es dazu zu einem Big Crunch kommen. Damit es dazu kommt, muss der Raum kontrahieren, d.h. dass Universum muss kollabieren, wir in der Grafik dargestellt.
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: big-crunch---open-and-flat-universe.jpg
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ID: 4269707
                              Die Beobachtung lässt dieses Szenario aber sehr unwahrscheinlich erscheinen. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Expansion des Raumes fortdauern wird (ebenfalls in der Grafik dargestellt).
                              Wie ich hier schon widerholt erklärt hatte, beobachten wir seit 1998, dass unser Universum seid den letzten 5 bis 6 Milliarden Jahren beschleunigt expandiert. Ermittelt wurde dies über die Beobachtung von Supernova Typ Ia, dessen absolute Leuchtkraft bekannt ist.
                              Erklären lässt sich diese beschleunigte Expansion dadurch, indem man ΩΛ ≈ 0.683 setzt, d.h. dass etwa 68,3% der Gesamtenergie des Universums aus Dunkler Energie besteht (vor Planck lag der angenommene Wert bei 72,8%).

                              Bereits Einstein fügte 1917 seiner ART-Gleichung die Kosmologische Konstante hinzu, indem er den Λ-Term einfügte, um ein ästhetisch schönes, statisches Universum erklären zu können. Als dann Edwin P. Hubble die Rotverschiebung ferner Galaxien beobachtete, setzte Einstein den Wert für seine Kosmologische Konstante auf 0. Nach aktuellen Messungen liegt ihr Wert bei ΩΛ ≈ 0,683.

                              Zur Erinnerung die einstein’sche Feldgleichung mit Kosmologischer Konstante Λ:
                              Gμν – Λgμν = (8πG/c4) Tμν
                              Dabei wird der Λ mit dem metrischen Tensor gμν multipliziert. Ist Lambda positiv, überwiegt die Antigravitation, ist Λ negativ, überwiegt die Gravitation.

                              In dem verlinkten Artikel Kosmologische Konstante, unter dem Abschnitt "Ist Λ konstant?", wird hierzu ausgesagt:
                              ... Eine ganz andere Frage ist, ob der Zahlenwert, der mit Λ assoziiert ist, zu allen Zeiten gleich ist oder ob es einen Spielraum für Variationen gibt.
                              Die Theorie lässt diesen Spielraum zu: der Lambda-Term muss nicht notwendig konstant sein. Doch die aktuellen Beobachtungen der experimentellen Kosmologie lassen diesen Spielraum nicht zu - zumindest nicht in den letzten neun Milliarden Jahren. Woher wissen das die Beobachter? Sie vermessen eine Vielzahl von hochrotverschobenen Supernovae vom Typ Ia mit dem Weltraumteleskop Hubble (Riess et al. 2004, astro-ph/0402512; bestätigt 2006). Diese Daten zeigen, dass Einstein mit seiner Intuition Recht hatte und tatsächlich eine kosmologische Konstante vorliegt, die zeitlich unveränderlich ist. Big Crunch und Big Rip erscheinen nach diesen Daten als sehr unwahrscheinliche Szenarien für die Zukunft des Universums.
                              (Hervorhebung von mir.)


                              Afaik spricht die Beobachtung gegen einen Big Crunch. Daraus folgt, dass es höchstwahrscheinlich kein Nachfolgeruniversum geben wird.
                              Wenn man dennoch ein zyklisches Modell postuliert, obgleich unser Universum aufgrund der beschleunigten Expansion schwerlich in einen Big Crunch endet, so folgt daraus, dass wir dem Postulat zufolge in einem Universum am Ende der Kette von Vorgängeruniversen leben. Dies wirft natürlich die Frage auf, warum wir gegen alle Wahrscheinlichkeit im letzten Universum einer Vielzahl von Vorgängeruniversen leben sollen. Daher erscheint mir ein zyklisches Modell sehr unwahrscheinlich.

                              Alternativ könnte man natürlich dass auf der Brane-Theorie basierende zyklische Modell vertreten, welches verschieden von dem oben besprochendem Modell ist. Doch stimme ich Linde zu, da auch dieses Modell aufgrund der erfoderlichen sehr extremen Feinabstimmung der Energiewerte sehr unwahrscheinlich erscheint.


                              Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                              Ich hätte wohl "Entropie der Thermodynamik" schreiben müssen, denn diese hatte ich im Kopf beim Schreiben.

                              Zitat von Wiki
                              Die Entropie (griechisches Kunstwort ἐντροπία [entropía], von εν~ [en~] – ein~, in~ und τροπή [tropē] – Wendung, Umwandlung) ist eine fundamentale thermodynamische Zustandsgröße, da sie mit dem 2. (und 3.) Hauptsatz bestimmt, ob ein Prozess überhaupt stattfindet. Bei allen physikalisch möglichen Prozessen ist die Entropie erhalten oder sie nimmt zu.
                              (Hervorhebung von mir)
                              - genau davon sprachen wir doch.

                              Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                              Ich meinte damit, dass die Entropie quasi überhaupt erst den (liniären) Prozess ermöglicht, was dann widerum eine Zeitrichtung vorgibt, von einem Zustand zum anderen in einer messbaren Einheit die startet und endet.
                              Die Entropie erzeugt gewissermaßen einen Zeitpfeil, aber nicht die Zeit selbst.

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                                was wenn ein universum nicht zwangsläufig vernichtet werden muss wenn ein anderes entsteht ?
                                man könnte es mit zwiebelschichten vergleichen. ein universum entsteht, der sogenannte urknall und der raum dehnt sich aus usw.
                                vergleichen wir es mal mit einem luftballon.
                                nun entsteht ein weiteres universum innerhalb des ballons und wächst. jedoch wird es das erste nie berühren da es ebenfalls wächst - beide universen dehnen sich aus.
                                es folgt ein weiteres usw. usw.
                                vor uns waren villeicht schon viele andere universen.

                                der untergang eines universums könnte nun so aussehen das es irgendwie zerplatz, oder verschwindet, der raum löst sich auf oder sonst etwas was wir nicht erklären können.
                                zeitgleich wächst es wieder von neuem sprich ein urknall.

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