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Kein Fortschritt in manchen Dingen

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    #16
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Zweifellos gibt es Bereiche, in denen sich über eine lange Zeit nicht viel tut. Irgendwann ist eine Technik halt vollständig entwickelt und Alternativen können sich aus wirtschaftlichen und/oder technischen Gründen nicht durchsetzen. Gelegentlich sind einfache Techniken auch schon die Besten. Beispiel Schubkarre: Wurde vor über 2000 Jahren erfunden, ohne sich seitdem groß geändert zu haben. Nur in Star Trek wird man sie vermutlich durch irgendeine Antigravtition-Karre abgelöst haben, weil dort Technik der Technik wegen eingeführt wird.

    Zur Zeit würde ich den ganzen Transportsektor als stagnierend beschreiben. Auto, Bahn, Flugzeug- wir bewegen uns in etwa so fort, wie schon vor 50 Jahren und es ist nicht abzusehen, dass sich das in den kommenden Jahrzehnten groß ändern wird. Ja, Autos werden sparsamer, die Bahn pünktlicher (Prognose unter Vorbehalt) und in den Fliegern kann man sich immer hübschere Anzeigen von Kurs und Position angucken- letztendlich sind das aber graduelle und keine revolutionären Veränderungen.

    Beim Energiesektor sieht es nicht anders aus. Kohle, Gas und Öl werden weiterhin die Primärenergie stellen, wie schon vor 50 oder 100 Jahren. Nur das Verhältnis dieser Energieträger untereinander wird sich ändern. Revolutionäre neue Energiequellen wie Kernfusion oder weltraumbasierte Solarenergie scheinen immer wenigstens eine Generation weg zu sein.

    Große Veränderungen gibt es in Bereichen, die auf die dramatischen Fortschritte in der Informationstechnologie aufbauen: Computer, Robotik, Genetik, bildgebene Medizin. Allerdings wird die Miniaturisierung bald auf ihre Grenzen stoßen und irgendwann wird man dann auch hier stagnieren.

    In irgendeinem Bereich wird es aber auf absehbare Zeit immer Fortschritte geben, sofern die Welt nicht untergeht.
    *unterschreib*

    Ich würde auch meinen, dass die Entwicklung der "Fortbewegungstechnologie" weitgehend abgeschlossen ist. Ich denke nicht, dass wir von den Fortbewegungsmitteln des 24. Jahrhunderts sonderlich beeindruckt wären.

    Zweifellos wird die Zeit von ca. 1830 bis 1970 einmal als Zeit der großen Beschleunigung in die Geschichtsbücher eingehen, auf die nichts vergleichbares folgte.

    Ich stimme allerdings auch zu, dass im Bereich Computertechnologie, KI, Robotik und Genetik noch einiges zu erwarten ist. Und falls es irgendwann zu einer genetischen Weiterentwicklung des Menschen kommen sollte, könnte das die wichtigste Umwälzung in der menschlichen Geschichte sein. Wichtiger als Reisen mit Warpgeschwindigkeit, Transporter oder Replikatoren.

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      #17
      Ein Faktor , der mir mein Leben in der Tat bereichtert hat: Navigationssysteme.
      Ich könnte ohne Handy und zur Not ohne PC leben. Aber kaum noch ohne Navi.
      Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
      Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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        #18
        Ich meine aber schon, dass der Computer und letztlich dessen Vernetzung tiefgreifende Veränderungen bewirkt haben.
        Man muss sich nur überlegen, was durch den Computer möglich wurde. Von der Automatisierung von Arbeitsschritten und ersten Schritten hin zur KI, Berechnung komplexer Statiken, Auswertungen und Speicherung riesiger Datenmengen, Echtzeitkommunikation mit der ganzen Welt - für jedermann, sogar der einfache Arbeiter am Fließband kann sich mit dem Arzt aus Guatemala unterhalten, was sicher soziale und kulturelle Weltbilder nicht unbeeinflusst lässt - bis hin zu Veränderungen für unseren Körper (zumeist sitzend, vor einem vermutlich nicht weit entfernten Monitor, die Finger auf Tasten hauend...)

        Gut, nun stellt sich die Frage, ob die reine Erfindung oder die Durchsetzung in unserem Alltag den Zeitpunkt markieren, über den wir diskutieren.
        Zählt die bloße Erfindung ist es selbstverständlich, dass wir glauben es gäbe keinen Fortschritt. Weil sich heutige Erfindungen erst in der Zukunft für uns spürbar durchsetzen werden.

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          #19
          Das nächste große Ding ist vielleicht das "Überall-Web" oder gar "Augmented Reality". Wir stehen jetzt an der Schwele zur Möglichkeit, in der technisierten Welt von nahezu jedem Ort aus jede Information und jede Person, die über die gleichen Möglichkeiten verfügt, in Kontakt treten zu können. Das ist bereits eine einschneidende Veränderung, die weit über das hinaus geht, was Tim Berners Lee Anfang der 90er an den Start gebracht hat. Aber es ist erst Anfang. Noch sind die Benutzerschnittstellen zu komplex, um wirklich jeden Menschen an das Internet heran zu führen. Ebenso sind die technischen Hürden zu komplex und vor allem zu teuer, als dass man wirklich von einem allgegenwärtigen Internet sprechen könnte, auch wenn mehr und mehr Menschen an dieser Entwicklung teilhaben und diese Errungenschaft immer weniger eine Spielerei für technikaffine Menschen sind. In einigen Jahren werden wir aber nicht mehr über Kosten, Bandbreiten und Einwahlknoten nachdenken. Dann wird das Internet einfach da sein, auf jedem Telefon, in jedem Fernseher, auf jedem Handy. Das wird dann eine wirklich einschneidende Veränderung sein, aber sie geschieht vergleichsweise langsam. Sie ist nicht einfach da, so wie die Glühbirne oder das Auto.

          Ironischerweise ist es gerade die Geschwindigkeit, mit der sich die Welt heute entwickelt, die dazu führt, dass die Menschen eine gewisse Stagnation empfinden. Dabei bräuchte man sich nur mal zu fragen, wie wir zehn oder fünfzehn Jahren telefoniert, Fernsehen geschaut oder die Fahrt in den nächsten Ort geplant haben, um zu merken, was sich alles getan und was sich jederzeit tut. Zwischen all den kleinen und mittelgroßen Fortschritten bemerkt man die großen Einschnitte gar nicht. Da sind dann Twitter und Facebook nur weitere Erscheinungsformen des Webs, obwohl sie zumindest auf Teile der Bevölkerung großen Einfluss haben. Unsere Kinder und Kindeskinder, denen wir vielleicht im Alter von 105 Jahren noch erzählen werden, wie das war, damals, mit dem Gepiepse der Holzmodems, werden vielleicht nur noch vom "Hive" sprechen, mit dem sie verbal über ihre Armbanduhr kommunizieren.

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            #20
            In einem Punkt hat Knörf recht, bei manchen Dingen gibt es keinen Fortschritt mehr. Die Reifen sind dafür natürlich ein falsches Beispiel, nehmen wir ein anderes, die Gabel. Hat sich schon lange nicht mehr weiter entwickelt, bestenfalls wird ab und an, noch das Design verändert. Aber funktionell, ist die Gabel am Ende ihrer Entwicklung angekommen.
            Technologischen Fortschritt gibt es natürlich ständig, meist in sehr kleinen Schritten. Aber mit den meisten technologischen Weiterentwicklungen, kommt Otto Normalbürger direkt ja nie in Berührung. Insofern ist hier die Wahrnehmung, des techn. Fortschritts bei vielen Menschen, durch den eigenen Beobachtungshorizont eingegrenzt.
            Erfindungen mit einschneidender Wirkungsmacht, sind selten. Meist setzen sie einen technologischen Durchbruch voraus, die vollkommen neue Anwendungen möglich machen. Den nächsten großen Schub an revolutionären Erfindungen, wird vermutlich die Nanotechnologie ermöglichen. Damit lassen sich in vielen Punkten Materialeigenschaften Maßschneidern, das wird wohl viele industrielle Prozesse, Gebrauchsgüter und die Energieversorgung einschneidend verändern.
            Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
            Dr. Sheldon Lee Cooper

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              #21
              Flexible Blidschirme in der Kleidung eingewebt (wird tatsächlich entwickelt, und meines Wissens nach gibt es sogar funktionierende Prototypen), auf denen der "Hive" abgebildet wird

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                #22
                Sorry, aber die Frage nach den Durchbrüchen ist Quatsch. Es ist eigentlich immer eine graduelle Entwicklung. Nur vergessen wir häufig die Vorgänger von bekannten Erfindungen.

                Nehmen wir nurmal das angeblich bahnbrechende elektrische Licht: Es gab vorher sowohl Kerzen, als auch Öl/Gaslampen. Elektrisches Licht ist ersteinmal eine qualitative Verbesserung. Oder das Telefon: Schon vorher gab es Telegrafie. Oder das Verkehrsflugzeug: Schon vorher gab es Luftschiffe. Das lässt sich eigentlich immer anwenden.
                können wir nicht?

                macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                  #23
                  Nein. Es mag zwar Vorgänger geben, aber bestimmte Erfindungen erbringen eben auch neue Qualitäten hervor.
                  Die Dampfmaschine gab es schon lange vor Watt. Aber James Watt brachte einige Verbesserungen ein, die eben der Dampfmaschine zum Durchbruch verhalfen.

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                    #24
                    Zitat von endar Beitrag anzeigen
                    Ich glaube, mich hat hier jeder auf Ignore geschaltet?



                    Es sind, wie ich meinte erwähnt zu haben, heute keine Erfindungen mehr, die noch eine solch einschneidende Wirkungsmacht haben, wie sie unsere Urgroßeltern Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihren Erfindungen erlebt haben. Das hat nichts mit Reizüberflutung zu tun, das Gefühl ist einfach zutreffend! Die Erfindung des Telefons, des elektrischen Lichts etc. waren keine einfachen Weiterentwicklungen, das war neu.
                    Das "Handy" hat - auch nur als Weiterentwicklung - durch Boom und Präsentation - es gab da zum Beispiel beim Philips Fizz eine sehr interessante interne Order, wie bei Nachfragen zum Thema Krebs geantwortet werden sollte - eben dieses einschneidende, neu Gefühl noch rudimentär vermittelt. Das erste geklonte Schaf - neu! - ist aber von den Medien zur "Schreckensfigur" auserkoren worden. Umgekehrt wurde damals die Weiterentwicklung vom Grammophon zum Plattenspieler mit fast jeder Etappe wieder zu etwas "neuem" stilisiert; die CD wurde hingegen nicht uneingeschränkt als "neu" bzw "positiver" aufgenommen: "Mir fehlt das Knacken!" war da einer der Slogans.

                    "Gefühle" können gefälscht und beeinflußt werden - je mehr Einfluß aber insgesamt da ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, daß alle in die gleiche Richtung "fälschen" wollen. Je mehr eine Entwicklung ins Medienzeitalter fällt, desto mehr muß sie damit/dafür kämpfen, passend dargestellt zu werden.

                    Natürlich war bis zur Mondlandung immer wieder wirklich "neues" erreicht worden (im CD-Beispiel auch später) - die Wirkung wird heute aber mehr gefiltert. Schaut man sich die Technik hinter einem typischen "Handy" übrigens an, wird einem klar, daß ein Großteil davon auch völlig neu war - es mußte ein neues Funknetz flächendeckend her, der Transport des Stimmsignals ist gegenüber dem Kabelweg des Telephons anders usw. Die jetzigen "Neuerungen" - integrierte Kamera, Internetbrowser, Radio, Wecker blablabla - sind hingegen der Grundfunktion gegenüber nur Schnichschnack.

                    Die Durchbrüche in Atomkraft oder Genforschung werden nicht als positiv wahrgenommen bzw. dargestellt. Dadurch ergibt sich auch kein neues Gefühl - Angst ist so alt wie die Menschheit. Und in gewissen Punkten sind sich die Medien über eine negative Darstellung mehrheitlich einig. Die Masse durchschlägt/überlagert dann die Reizüberflutung. Und Angst geht ja auch einfacher als "Glück" oder "Freude", verkauft sich aber teilweise sogar besser

                    Ich könnte dich übrigens nicht zitieren, wenn ich dich auf Ignore hätte
                    Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                    "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                    Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                      #25
                      Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                      Aber funktionell, ist die Gabel am Ende ihrer Entwicklung angekommen.
                      Es muss ja auch nicht alles neu erfunden werden. Eben nur das, bei dem ein Bedürfnis und eine Möglichkeit besteht.
                      Ob Gabel oder Hand oder Stäbchen oder Fütterungsroboter ist eher eine kulturelle als eine technologische Frage.


                      Die Frage, die sich mir stellt, gelten eigentlich nur berührbare materielle Neuerung als technischer Fortschritt im Sinne des TE?
                      Denn wenn man sich Entwicklungen im Bereich der Software anschaut gibt es hier sehr wohl große Neuerungen. Diese basieren auf der älteren Neuerung des Computers und sind erst durch diese möglich geworden. Aber ich denke nicht, dass eine Einheit aus Software- und Hardware existiert. Entwicklungen in Sachen KI, Vernetzungsmöglichkeiten, Computeranwendungen allgemein sind innerhalb gewisser Grenzen unabhängig von der Entwicklung der Hardware. Aus dem Entwicklungsstand der Hardware kann man nicht auf den der Software schließen und umgekehrt. Manche Entwicklungen dagegen sind vielleicht jedoch erst mit einer technischen Verbesserung der Hardware realisierbar, sie gibt sozusagen eine gegenwärtige Grenze des möglichen vor. Wenn man die gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen zu Maßstab nimmt sind diese hier mit am größten.

                      Und ich denke es gibt sehr wohl noch andere Felder, in denen große Neuerungen existieren. Gentechnik wurde genannt. Undenkbar im 19. Jhd., als noch nicht einmal der Aufbau der DNA bekannt gewesen ist. Nanotechnologie ist ebenfalls so ein Feld. Inzwischen steckt überall Nanotechnolgie drin. Die ist nur eben so Nano-klein, dass wir diese Neuerung nicht so bewusst wahrnehmen. Wir haben halt immer mehr Fortschritte im Kleinen, wo unsere Augen es nicht mehr sehen können. Aber ist das weniger Fortschritt als wenn mir eine dicke Dampflock entgegenkommt?

                      Dann gibt es Entwicklungen, die zwar existieren, sich aber aus ökonomischen Gründen nicht durchsetzen konnten. Die Magnetschwebebahn ist ein prominentes Beispiel. Wie ist das zu bewerten? Gilt hier nur der rein wissenschaftlich-technische Fortschritt oder die gesellschaftliche Durchdringung als Maßstab?

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                        #26
                        Bevor wir hier die Gabel als "uraltes Ende der Entwicklung" ansehen - weiß jemand, wann historisch der erste Göffel (englisch: Spork) aufgetaucht ist ? Ist ja auch eine Weiterentwicklung der Gabel auf Basis praktischer Überlegungen.
                        Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                        "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                        Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                          #27
                          Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                          Bevor wir hier die Gabel als "uraltes Ende der Entwicklung" ansehen - weiß jemand, wann historisch der erste Göffel (englisch: Spork) aufgetaucht ist ? Ist ja auch eine Weiterentwicklung der Gabel auf Basis praktischer Überlegungen.
                          Laut einer 5 min Internetrecherche seit Anfang des 20. Jahrhunderts.
                          You should have known the price of evil -And it hurts to know that you belong here - No one to call, everybody to fear
                          Your tragic fate is looking so clear - It's your fuckin' nightmare

                          Now look at the world and see how the humans bleed, As I sit up here and wonder 'bout how you sold your mind, body and soul
                          >>Hades Kriegsschiff ist gelandet<<

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                            #28
                            Zitat von Hades Beitrag anzeigen
                            Laut einer 5 min Internetrecherche seit Anfang des 20. Jahrhunderts.
                            Ich finde im gleichen Medium bei etwas längerer Recherche Hinweise auf Göffel im 16. Jahrhundert. Deswegen hatte ich die Hoffnung, daß es vielleicht jemand sicher weiß, der sich für die Materie interessiert
                            Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                            "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

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