Haben unbewohnbare Planeten nicht auch Vorteile? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Haben unbewohnbare Planeten nicht auch Vorteile?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Bynaus
    antwortet
    Es ist nur sehr aufwändig und teuer, diesen Müll aufzubereiten.
    Kommt halt drauf an, wie mans macht. Bei einem Integral Fast Reactor ist die "Entstrahlung" Teil des normalen Betriebs - man könnte ihn mit Atommüll betreiben. Genau für diesen Zweck wird eine S-PRISM genannte Version des Integral Fast Reactors derzeit in Grossbritannien geprüft.

    Wäre schade, diesen wertvollen Rohstoff ins All zu schiessen.

    Aber ja, natürlich haben unbewohnbare Planeten und Asteroiden eine Menge Vorteile. Der Abbau von Rohstoffen ohne Umweltsorgen etwa (allenfalls hat man ästhetische Sorgen). Auf dem Mond z.B. Wasser aus Polakrater-Eis. Regolith ist ein guter Ausgangsstoff: schon pulverisiert, zerkleinert - man muss nur noch die verschiedenen enthaltenen Rohstoffe (beim Mond am ehesten: Aluminium, Titan, evtl. Uran und Thorium) rausholen. Ob sich das lohnt, hängt natürlich von den Versorgungsketten und der Situation auf der Erde ab.

    Gefängnisse wird es da oben wohl in absehbarer Zeit kaum geben. Eher noch ein Hotel, da geht man immerhin freiwillig hin und kommt für seine Kosten selber auf...

    Einen Kommentar schreiben:


  • irony
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Hmm, also etwas anderes als eine chemische Aufarbeitung, bei der die Radionuklide zwar abgetrennt werden, aber damit immer noch nicht aus der Welt sind, und der stumpfen Ablagerung bis zum Abklingen fällt mir da jetzt nichts ein.
    Das geht mit Transmutation - Wikipedia

    Geplant ist derzeit eine europäische Forschungsanlage im belgischen Mol, die im Jahr 2023 fertig sein könnte[6]. Der dortige Versuchsreaktor Myrrha (Multi-purpose Hybrid Research Reactor for Hightech Applications)[7] soll nach derzeitigem Wissensstand nicht nur Kernabfall beseitigen, sondern auch Strom produzieren.
    Die notwendige Zeit für die Endlagerung des Restabfalls soll drastisch von 500.000 Jahren auf einen theoretischen Wert für die verbleibende Endlagerzeit von etwa 500 Jahren reduziert werden; realistisch sind ca. 1.500 Jahre.
    Muss halt noch weiter erforscht und perfektioniert werden.
    Zuletzt geändert von irony; 11.09.2012, 19:54.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Antigravition ist Science-Fiction. Dafür gibt es keine Physik. Die Umwandlung radioaktiver Nuklide in stabile Nuklide hingegen ist möglich. Das geht zum Teil auch schon mit heutiger Technik. Es ist nur sehr aufwändig und teuer, diesen Müll aufzubereiten.
    Hmm, also etwas anderes als eine chemische Aufarbeitung, bei der die Radionuklide zwar abgetrennt werden, aber damit immer noch nicht aus der Welt sind, und der stumpfen Ablagerung bis zum Abklingen fällt mir da jetzt nichts ein.

    Und abhängig vom Nuklid können dafür 5- oder 6-stellige Anzahlen von Jahren dabei ins Land gehen. Als Faustregel rechnest Du 6 bis 8 Halbwertszeiten, bis eine bestimmte Menge radioaktiver Substanz fast verschwunden ist. Und diese Halbwertszeiten ergeben sich aus der Stabilität der entsprechenden Atomkerne, die wiederum auf die starke und der schwache Kernkraft zurück geht.

    Einen Kommentar schreiben:


  • irony
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Klar. Warum nicht auch gleich Antigravitation?
    Antigravitation ist Science-Fiction. Dafür gibt es keine Physik. Die Umwandlung radioaktiver Nuklide in stabile Nuklide hingegen ist möglich. Das geht zum Teil auch schon mit heutiger Technik. Es ist nur sehr aufwändig und teuer, diesen Müll aufzubereiten.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Eigentlich nur Jahrhunderte, weil man bis dahin auch etwas erfunden hat, um das Zeug zu entstrahlen.
    Klar. Warum nicht auch gleich Antigravitation?

    Einen Kommentar schreiben:


  • irony
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Selbst in den entlegensten Regionen ist die Schwachstelle eines jeden Gefängnisses dessen eigene Logistik (Anlieferung von Personal und Versorgungsgütern).
    Da ist der Weltraum aber auch nicht viel besser als eine Wüste auf der Erde, nur teurer. Das einzig 100% sichere Gefängnis ist das Totenreich. Von dort ist noch selten einer zurückgekommen.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Es geht ja immerhin um Einlagerungen für Jahrhunderttausende (mindestens).
    Eigentlich nur Jahrhunderte, weil man bis dahin auch etwas erfunden hat, um das Zeug zu entstrahlen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Oder irgendwo in der Wüste.
    Gibt es alles schon. Aber selbst die besten Gefängnisse sind nie vollkommen ausbruchsicher. Selbst aus Alcatraz sind mindestens 3 Leute entkommen (ein Jahr später wurde es dann auch geschlossen).

    Selbst in den entlegensten Regionen ist die Schwachstelle eines jeden Gefängnisses dessen eigene Logistik (Anlieferung von Personal und Versorgungsgütern).

    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Auf der Erde ist genug Platz für alles. Solange man den Müll an Land vergräbt und nicht einfach ins Wasser wirft, ist auch noch für Müll genug Platz.
    Naja, beim Atommüll gibt es ja vielfach das Problem, dass die ausgewählten Lagerstätten auf lange Sicht nicht so stabil sind, wie es nötig wäre. Es geht ja immerhin um Einlagerungen für Jahrhunderttausende (mindestens).

    Einen Kommentar schreiben:


  • irony
    antwortet
    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
    Warum nicht gleich Gefängnisse unter Wasser?
    Oder irgendwo in der Wüste.

    Auf der Erde ist genug Platz für alles. Solange man den Müll an Land vergräbt und nicht einfach ins Wasser wirft, ist auch noch für Müll genug Platz.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Der Vorteil ist, dass die Gefängnisinsassen schwer flüchten können, weil wo sollen sie hin?
    Die Schwachstelle wäre dann die Versorgung des Gefängnisses, also die ein- und abgehenden Flüge.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Enas Yorl
    antwortet
    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Nehmen wir z.B. den Jupiter. Dieser ist total unbewohnbar. Hier könnte man doch unseren ganzen Atommüll entsorgen, wenn es mal ein richtiges Frachtraumschiff gibt. Ich denke kein Umweltschützer würde sich aufregen, da der Jupiter sowieso unbewohnbar ist und den Müll schnell neutralisiert.
    Wieso willst du diese ganzen wertvollen Rohstoffe wegwerfen? Schade darum, möglicherweise brauchen wir diese in Zukunft noch.

    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Anderes Beispiel wäre unser Mond, wo wir die ganze Schwerindustrie drauf machen können.
    Die ganze Schwerindustrie wohl kaum. Vielleicht die Vorverarbeitung von einigen der auf dem Mond geschürften Rohstoffe, ansonsten dürfte sich der Umweg in der Produktionskette wohl kaum lohnen.

    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Der Vorteil ist, dass die Gefängnisinsassen schwer flüchten können, weil wo sollen sie hin?
    Klingt wie ein Erzählszenario und nicht wie ein realistischer Vorschlag, ich halte moderne Gefängnisse für ausreichend sicher. Warum nicht gleich Gefängnisse unter Wasser?

    Einen Kommentar schreiben:


  • endar
    antwortet
    Ja, Regolith. Ist doch klasse! Habe ich letztens noch zu meiner Nachbarin gesagt: Regolith könnte der Rohstoff der Zukunft sein! Und nun stellt sich heraus, dass der Mond voll davon ist! Nichts wie hin!

    Einen Kommentar schreiben:


  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Die Oberfläche des Mondes bis in einige Meter Tiefe besteht aus Regolith, darunter bis in 70km (Vorderseite) bzw 150km (Rückseite) ist der Hauptbestandteil
    Anorthosit ? Wikipedia
    mit einem relativ großen Anteil des Elementes Europium.
    Anorthosit gibt es leider in großen Mengen auch auf der Erde.
    In tieferen Lagen zu schürfen dürfte sich wohl kaum lohnen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • endar
    antwortet
    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Ich gehe davon aus, dass es sowohl für Gefangene als auch für das Vollzugspersonal unzumutbar wäre, auf einem kleinen Mond oder Asteroiden ohne wesentliche Gravitation zu leben. Schon der Transport einer Person wäre teurer als 1 Mio$.
    Och, das hat doch was! Wenn man jetzt nur so drei Monate brummen muss, ist das doch mal ein Abenteuer, das man sicher so schnell nicht vergisst. Dafür lässt man sich doch gerne einbuchten. Wenn dann noch im Hintergrund immer Filmmusik von Hans Zimmer dudelt, ist das sicher ein unvergessliches Erlebnis, das den Anständigen die Neidesröte ins Gesicht treibt.

    Auch das mit der Schwerindustrie seht ihr alle so negativ. Ok, es mag vielleicht keine Kohle auf dem Mond geben, aber es gibt doch sicher irgendwas, was man da fördern kann. Mein googlen führt mich auch zu einem Roman von Frank Schätzing. Ok, das ist jetzt nicht so toll, das gebe ich zu.

    Und außerdem, es stimmt: die Oberfläche des Jupiter ist total unbewohnbar! Auf der Oberfläche des Gasriesen Jupiter kann man kein Haus bauen. Nichtmal landen kann man da! Warum also nicht?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Nehmen wir z.B. den Jupiter. Dieser ist total unbewohnbar. Hier könnte man doch unseren ganzen Atommüll entsorgen, wenn es mal ein richtiges Frachtraumschiff gibt. Ich denke kein Umweltschützer würde sich aufregen, da der Jupiter sowieso unbewohnbar ist und den Müll schnell neutralisiert.
    Coole Idee. Und 500 Jahre später findet man heraus, dass es in den dichten und feuchten Wolken des Planeten doch Lebensformen gibt, die man in der Zwischenzeit verstrahlt hat.

    Bei heutigen Raumsonden gibt man sich die allergrößte Mühe, dass sie so steril wie möglich sind um keine irdischen Lebensformen auf andere Planeten / Monde zu verschleppen, und Du möchtest Atommüll über unbekannten Welten abwerfen?

    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Anderes Beispiel wäre unser Mond, wo wir die ganze Schwerindustrie drauf machen können.
    Und woher kommen die Rohstoffe?

    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Wenn wir mal eine Kolonie auf dem Mars hätten, wäre auch einer der zwei Monde (Phobos oder Deimos) ideal dazu geeignet eine Gefängniskolonie für Schwerverbrecher drauf zu machen.

    Oder man könnte dies auch auf unserem Mond machen. Der Vorteil ist, dass die Gefängnisinsassen schwer flüchten können, weil wo sollen sie hin?
    Und woher kommt das Geld für solch ein teures Gefängnis?

    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Was denkt ihr darüber?
    Diese Ideen sind bisher noch sehr oberflächlich entwickelt.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Ich denke Du unterschätzt die Masse des Atommülls gewaltig. Allein in Deutschland fallen jährlich Hunderte von Tonnen an. Hochgerechnet auf die letzten ~60 Jahre dürften das mittlerweile Hunderttausende Tonnen sein.
    Da schon ->ein<- Fehlstart eine zu hohe Gefahr für die Menschheit wäre, wäre eine Entsorgung auf diese Weise ein viel zu hohes Risiko. Die Sonne wäre übrigens 5x näher. Der Müll würde zwar nicht "neutralisiert" aber verdünnt.

    Eine große Stahlgießerei aus Nordrhein-Westfahlen ist schon mal komplett abgebaut worden und wieder in China abgebaut worden, aber riesige Werke auf den Mond bringen? Ein kg aus dem Schwerefeld der Erde zu bringen kostet ~10.000$. Tausende Tonnen zu transportieren wäre nicht rentabel. Möglich wäre das nur, wenn man die Werke zum größten Teil aus Mond-Material herstellen könnte, aber viele Basiselemente müssten erst mal zum Mond gebracht werden.

    Ich gehe davon aus, dass es sowohl für Gefangene als auch für das Vollzugspersonal unzumutbar wäre, auf einem kleinen Mond oder Asteroiden ohne wesentliche Gravitation zu leben. Schon der Transport einer Person wäre teurer als 1 Mio$.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X