Naturheilkunde, Homöopathie & evidenzbasierte Medizin - SciFi-Forum

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Naturheilkunde, Homöopathie & evidenzbasierte Medizin

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  • xanrof
    antwortet
    Hana Soline Damit klar ist: Ich habe oben von Homöopathie geschrieben, also Globuli & Co. Ich meine nicht Kräutertees, Iberogast und andere Sachen aus der Evidenz-"Grauzone". Damit wird auch klar, dass ich hier nicht "ausschließlich in Gut und Böse" unterteile. Ich meine explizit das eindeutig "Böse" (um deine Wortwahl zu nutzen), also die Sachen, die gar nicht wirken können und es auch nicht tun.

    In diesem Zusammenhang finde ich es tatsächlich verwerflich, wenn versucht wird, das Vertrauen von Kranken zu deren Ärzten auszunutzen und ihnen nicht wirkenden Schwachsinn anzudrehen. Zu allererst müssen sich die Patienten darauf verlassen können, dass sie wirksame Medikamente bekommen. Dafür sind Gesundheitsthemen zu heikel.

    Den allermeisten Menschen mag die Unwirksamkeit der Globuli zwar bewusst sein. Es gibt aber immer noch mehr als genug Leute, die nicht (mehr) den Intellekt haben, das Problem zu fassen (Altersheime sind voll davon). Diese Leute vertrauen ihren Ärzten und werden einnehmen, was sie verschrieben bekommen. Solche Leute müssen auch geschützt werden.

    Desweiteren ist es auch egal, wer es bezahlt (rein privat oder KK), denn damit wird einer Betrügerindustrie Vorschub geleistet.

    Und schließlich ist da noch, wie ich oben schon schrieb, die Verantwortung einer Regierung, faktenbasierte Wissenschaft zu födern. Gerade jetzt.

    Zusammengefasst also genug Gründe, die Globuli im öffentlichen Gesundheitssystem loszuwerden.


    Im Übrigen: Dass eine Waisenknabenmentalität in der Pharmaindustrie nicht sonderlich verbreitet ist, ist mir auch klar. Das ist selbstverständlich knallhartes Business mit in manchen Fällen zweifelhaften Methoden (sowohl ethisch als auch wissenschaftlich-technisch). Das ist aber kein Grund, einem besonders perfiden Zweig in dieser Branche nicht die Gurgel zuzudrehen.

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  • Hana Soline
    antwortet
    Du, ich habe die Zeitschrift im Waschsalon gelesen und an den Namen des Präparates kann ich mich ernsthaft nicht erinnern. Aber es war tatsächlich NUR für Frauen. Es gab noch andere Fälle, die dort aufgeführt wurden, aber dieses war der krasseste und blieb mir im Gedächtnis.
    Zumal ich die Probandenanzahl wirklich erschütternd und die Unverträglichkeitsrate ebenfalls wenig vertrauenseinflößend fand.
    Aber vielen Dank für deinen Link; der ist wirklich sehr interessant und wird von mir sofort aufgesaugt und abgespeichert!

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  • cybertrek
    antwortet
    Zitat von Hana Soline Beitrag anzeigen
    Und was die evidenzbasierte Wirkung von schulmedizinischen Präparaten angeht, so habe ich mal einen sehr erschütternden Bericht über Medikamententests in der "Bild der Wissenschaft" gelesen. Dort wurde beschrieben, wie z.B. ein Präparat, welches für Frauen gedacht ist, als getestet und für gut befunden wurde, nachdem 12 (!) Männer (!!) es zu sich genommen haben und 7 (!!!) davon es nicht vertragen haben.
    Um welches Medikament handelte es sich konkret? Wurde eventuell die zusätzliche Zulassung auch für Männer erprobt? Wenn dies der Fall war, war es gesetzlich verpflichtend, Männer bei den klinischen Studien mit einzubinden.

    Siehe auch diesen interessanten Artikel zum Thema "Geschlechtsunterschiede in der Pharmaforschung":
    https://www.vfa.de/de/arzneimittel-f...enwirkung.html

    Wird ein Medikament hingegen nur mit einem Geschlecht untersucht, erhält es auch nur für dieses eine Zulassung. Aus diesem Grund wurden einige Medikamente gegen Osteoporose und Brustkrebs nur für Frauen zugelassen, obwohl diese Krankheiten in seltenen Fällen auch Männer treffen kann – z. B. im Falle von Brustkrebs hierzulande rund 500 Männer gegenüber 70.000 Frauen pro Jahr. Ein anderes Medikament, gegen chronische Verstopfung, wurde zunächst nur für Frauen zugelassen; die Zulassung für Männer folgte erst, nachdem es durch weitere Studien auch mit genügend Männern erprobt worden war.

    [...]

    Nur bei den ersten Studien mit einem Medikament überhaupt werden meist ausschließlich männliche gesunde Teilnehmer benötigt. Es handelt sich um Studien, bei denen nicht die Wirkung, sondern zunächst einmal das „Verhalten“ des neuen Wirkstoffs im Körper untersucht werden muss; und dies im einfachsten Fall, d. h. ohne Einfluss von Hormonschwankungen oder hormonellen Verhütungsmitteln. Das ist am ehesten mit Männern zu realisieren. Die Ergebnisse müssen aber anschließend mit Frauen überprüft werden. Dementsprechend findet sich in der Summe aller Phase-I-Studien für ein Medikament ein Frauenteil von 10 bis 40 Prozent.

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  • Hana Soline
    antwortet
    Aber was ist denn so verwerflich daran, auf Alternativen aufmerksam gemacht zu werden? Dir wollte doch - so wie sich dein Post liest - niemand etwas aufschwatzen.

    Und was die evidenzbasierte Wirkung von schulmedizinischen Präparaten angeht, so habe ich mal einen sehr erschütternden Bericht über Medikamententests in der "Bild der Wissenschaft" gelesen. Dort wurde beschrieben, wie z.B. ein Präparat, welches für Frauen gedacht ist, als getestet und für gut befunden wurde, nachdem 12 (!) Männer (!!) es zu sich genommen haben und 7 (!!!) davon es nicht vertragen haben.

    Auch bei diesem Thema finde ich es nicht so angebracht, ausschließlich in Gut und Böse zu unterteilen. Idioten gibt es hüben wie drüben.

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  • xanrof
    antwortet
    Eines der wenigen Dinge, die mir hier in Österreich wirklich auf den S..enkel gehen, ist, dass die Ärzte (konkreter: alle, bei denen ich bisher war, d.h. HA und diverse Spezialisten), ganz offensiv diesen Scheiss anbieten und noch nicht mal ein schlechtes Gewissen zu haben scheinen. Aus Deutschland kenn ich das nicht.

    Einmal war es selbst in der Apotheke: Gefragt nach einem Medikament für ne vergleichsweise harmlose Sache, hat mir die Lady erst 2 richtige Medikamente aufgezählt, und meinte dann, dass sie dann noch die alternativen Sachen hätte, "die wären ja auch nicht so schlecht".

    Ein anderes Mal war ich in einem Labor wegen eines Blutbildes, da erzählte mir die Blutabzapf-Dame, nachdem sie auf meine Überweisung kuckte, woran ich denn leide, dass man doch nicht so viele Medikamente verschreiben soll, sondern eher auf natürliche Sachen setzen sollte. Als ich rückfragte, dass auch Kräutertinkturen Tausende von Wirkstoffen haben können und dass man diese auch überdosieren kann, zuckte sie nur mit der Schulter und war dann ruhig. Sie war natürlich keine Ärztin.

    Zu den Krankenkassen: Ich habe neulich gelesen, dass von den deutschen KK pro Jahr etwa 20 Millionen für HP ausgegeben werden. Das ist ingesamt natürlich unbedeutend, denn HP ist billig, aber es bringt den KK neue Kunden. - Viel wichtiger ist die symbolische Bedeutung, der wünschenswerte Fokus auf evidenzbasierter Medizin, das Hochhalten wissenschaftlich ethischen Verhalten.

    Gerade jetzt, während der Corona-Krise, wo u.a. medizinische Fake-News in manchen Geistes-Kreisen ein großes Problem darstellen, wäre ein guter Zeitpunkt, verstärkt auf den Wert guter wissenschaftlicher Praxis hinzuweisen - und den KK zu verbieten, HP zu bezahlen. (das würde vermutlich rechtlich extrem schwierig und langwierig, aber man kann es ja mal angehen. Als Einstieg mal öffentlichen Druck aufbauen.)
    Zuletzt geändert von xanrof; 05.05.2020, 10:53.

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  • shootingstar
    antwortet
    Ehrlich gesagt, wenn die Homöophatie bezahlen wollen, da gäbe es einiges zur Kassenzuleistung zu machen das bereits erwiesenermassen wirksam ist, zB Kunst- und Musikpsychotherapie und tiergestützte Psychotherapie, die bereits seit Jahrzehnten in Kliniksettings mit Erfolg angewendet und stationär auch von der KK bezahlt werden.

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  • Enas Yorl
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Was ich auf die Schnelle gefunden habe: https://www.aerzteblatt.de/nachricht...nicht-antasten


    Kenne mich mit so Gesundheitsgedöns nicht so aus, aber sehe in meiner Laiensicht auch keinen Grund, warum die Krankenkassen Homöpathie bezahlen sollten. Aber man braucht nicht so tun als ob da jetzt mordsmäßig finanzielle Ressourcen für draufgehen, die woanders relevante Löcher reißen würden.
    Ich denke, der eigentliche Schaden entsteht hier nicht durch die Kosten. Sondern durch das Ansehen das eine wirkungslose Methode dadurch bekommt, von den Krankenkassen bezahlt zu werden. Man sollte solche Quacksalberei, nicht dadurch aufwerten.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Was ich auf die Schnelle gefunden habe: https://www.aerzteblatt.de/nachricht...nicht-antasten


    Kenne mich mit so Gesundheitsgedöns nicht so aus, aber sehe in meiner Laiensicht auch keinen Grund, warum die Krankenkassen Homöopathie bezahlen sollten. Aber man braucht nicht so tun als ob da jetzt mordsmäßig finanzielle Ressourcen für draufgehen, die woanders relevante Löcher reißen würden.
    Zuletzt geändert von Gast; 04.05.2020, 15:33.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Hana Soline Beitrag anzeigen

    Irgendwie sind alle Artikel, die ich hierzu heranziehen wollte, hinter einer Paywall, aber es ist wohl tatsächlich so, dass weniger als 0,05% von den Krankenkassen für Homöopathie ausgegeben werden. Da weiß ich dann nicht, ob die Diskussionen darüber es wirklich wert sind.
    Rechne das mal in absolute Zahlen aus, also in Geldbeträge und schau dir dann an, was stattdessen alles nicht bezahlt wird, was wirklich sinnvoll wäre, dann kommt dir bestimmt auch das Kotzen.

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  • Hana Soline
    antwortet
    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    Was soll man auch an rationaler Weitsicht von einer Nation erwarten, die Homöopathie staatlich subventioniert (aka durch die Krankenkassen bezahlen lässt) oder von Ärzten (!) verschrieben wird?
    Irgendwie sind alle Artikel, die ich hierzu heranziehen wollte, hinter einer Paywall, aber es ist wohl tatsächlich so, dass weniger als 0,05% von den Krankenkassen für Homöopathie ausgegeben werden. Da weiß ich dann nicht, ob die Diskussionen darüber es wirklich wert sind.

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  • wilmaed
    antwortet
    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    Homöopathie
    gehört in die Süßwaren-Abteilung oder in das Alkoholregal. Sonst nirgends. Dass es im Jahr 2020 noch Menschen gibt, die Schlangenöl verkaufen ...

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  • Seether
    antwortet
    Was soll man auch an rationaler Weitsicht von einer Nation erwarten, die Homöopathie staatlich subventioniert (aka durch die Krankenkassen bezahlen lässt) oder von Ärzten (!) verschrieben wird?

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Naja, solange sie selber Drogen nehmen, schwatzen sie wenigstens niemandem ihre Globuli und 12-fach verschüttete Spinnenspucke auf.

    In diesem Kontext: "legalize it!"

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  • xanrof
    antwortet
    Hm, es scheint, als gebe es eine Fraktion der Heilpraktiker und Homöopathen, denen der verdünnte Kram nicht mehr genug ist:

    Schon gestern ging eine Meldung durch die Medien, dass es in einem Hotel in Niedersachsen zum einem Großrettungseinsatz kam, als man 30 Teilnehmer einer Tagung krampfend u/o ohnmächtig auf dem Boden liegend fand. Inzwischen ist klar, dass das auf die kollektive Einnahme von 2C-E (einer Designerdroge, auch bekannt als Aquarust) zurückzuführen ist.
    Funfact: Die Tagung war eine Konferenz von Heilpraktikern und Homöopathen.

    Stellt sich die Frage: ob die wohl wußten, was sie taten?
    Oder wollte da jemand die Globuli-Anhänger auf ne fiese Art von der besseren Medizin überzeugen?

    Herumtorkelnde Heilpraktiker lösen Grosseinsatz aus

    .

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  • Spocky
    antwortet
    Also dümmer gehts bei den Süßungsmittelverkäufern wohl wirklich nicht mehr:

    Pressespiegel: ?Zuckermagier? und ?Vollidioten? versuchen, Ebola zu heilen @ gwup | die skeptiker

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