[07x02] "Dinos im All" / "Dinosaurs on a Spaceship" -
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[07x02] "Dinos im All" / "Dinosaurs on a Spaceship"
Ich weiß nicht, ob man sich über Viola lustig machen muss, nur weil sie der Ansicht ist, dass dieser Schurke so auch in einem antisemitischen Film gezeigt werden könnte.
In den drei, vier Szenen mit dem Bösewicht kann man eine Reihe von Stereotypen identifizieren, die auch das antisemtische Stereotyp tragen.
Traditionell gehört zur antisemitischen Darstellung natürlich die gewissenslose Profitgier. Zusätzlich dazu kommt die "Zersetzung" des Guten, also das grundsätzlich Destruktive. Ebenso die sexuelle Verdorbenheit und Maßlosigkeit (das wird zumindest angedeutet in Textzeilen wie "I like to break in my posessions", was wohl als Ankündigung von sexuellen Übergrifflichkeiten zu verstehen ist). Ein viertes Klischee, das "sich andienen" ist auch vorhanden, wenn er doctor who dann Reichtümer verspricht. Mehr passiert auch eigentlich in den fünf Minuten, die der Heini zu sehen ist, nicht.
Auch umgekehrt: Nichts, was der Heini tut, widerspräche einem antisemitischen Klischee.
Freilich hat "der Jude" in antisemitischen Filmen schwarze Haare, ist wohlbeleibt und eine hübsche Hakennase, dicke Lippen und am besten noch eine dicke Hornbrille (ob das bei arabisch-antisemtischen Filmen auch so ist, weiß ich nicht), das ist jetzt hier nicht so. Ein weiterer Unterschied ist der fehlende Kontrast. Dem bösen, zersetzenden Juden steht oft etwas besonders anständiges gegenüber, weil der traditionell antisemtische Film ja eine Absicht verfolgt.
Aber es gibt durchaus Argumente, die für die These sprechen. Kein Grund, sich darüber lustig zu machen und es womöglich in anderen Foren unter "worst of fandom" zu posten o.ä.
Mir persönlich ist beim ersten Gucken der Gedanke nicht gekommen, allerdings halte ich von Moffats Charakterzeichnung ohnehin gar nichts.
Ich würde gerne auf dieses spannende Thema eingehen. Allerdings denke ich sobald ich länger widerspreche würden wir am Ende nur wieder hier stehen:
Ist das Dein Ernst? Ein Machtspielchen um einer TV-Serie willen? Tut mir leid, aber aus diesem Grund habe ich mich nicht in diesem Forum angemeldet. Dafür musst Du Dir schon jemand anders suchen.
Und um mit jemandem zu diskutieren, der am Ende solche Ausflüchte nutzt ist mir ehrlich gesagt meine Zeit zu schade.
Solomon ist ein grundauf schlechter Mensch (? war er überhaupt ein Mensch?) und ein schlechter Charakter. Ebenso eindimensional und auf vielen, vielen Ebenen verdorben (nur auf Profit aus, kein Mitgefühl, sexuell gewalttätig -- halt alles, was sie in die paar Szenen packen konnten) - wie eine Karikatur. Dass man darauf auch Judenklischees münzen kann, hat IMO mehr damit zutun, dass Solomon eben selbst eine derart überzogene Karikatur ist, dass man in ihr folglich alles sehen kann: Jedes Klischeebild.
Nicht nur ein schlechter Mensch, ein schlecht geschriebener Charakter.
Jetzt der Serie Antisemitismus vorzuwerfen finde ich ziemlich übertrieben und sensibel.
Und um mit jemandem zu diskutieren, der am Ende solche Ausflüchte nutzt ist mir ehrlich gesagt meine Zeit zu schade.
Aber nicht zu schade, um die Diskussion in ein anderes Forum zu tragen?
Los, Zauberpony! "Bin solch erzgutes Geschöpf und habe nun schon drei Menschen ermordet! Und unter den dreien zwei Priester."
Also wenn der eine Hakennase etc. gehabt hätte, hätte ich mich beim ersten Anstehen vielleicht auch sehr gewundert. Mehr als eine formale, wenn auch nicht kleine Deckungsgleichheit sehe ich da auch nicht. Letztendlich ist es wirklich einfach ein schlecht geschriebener Charakter.
edit: Aber schon toll, diese schöne Episode endlich mal wieder gesehen zu haben!
Aber nicht zu schade, um die Diskussion in ein anderes Forum zu tragen
Die Zeit um eine lange, vorraussichtlich fruchtlose Diskussion mit Viola zu führen ist mir zu schade. Die 2 Sekunden diese Perle der Überinterpretation, dieses Musterbeispiel von "Sehen was man sehen will" mit anderen zu teilen nehme ich mir allemal.
Traditionell gehört zur antisemitischen Darstellung natürlich die gewissenslose Profitgier. Zusätzlich dazu kommt die "Zersetzung" des Guten, also das grundsätzlich Destruktive. Ebenso die sexuelle Verdorbenheit und Maßlosigkeit (das wird zumindest angedeutet in Textzeilen wie "I like to break in my posessions", was wohl als Ankündigung von sexuellen Übergrifflichkeiten zu verstehen ist). Ein viertes Klischee, das "sich andienen" ist auch vorhanden, wenn er doctor who dann Reichtümer verspricht. Mehr passiert auch eigentlich in den fünf Minuten, die der Heini zu sehen ist, nicht.
Auch umgekehrt: Nichts, was der Heini tut, widerspräche einem antisemitischen Klischee.
Plus die optische unansehnlichkeit inclusive grosser Nase nach der NS Rassenlehre. Ist hier perfekt vertreten.
Ein alter Mantel und ein alter Mann machen noch kein antisemitisches Klischee. Damit bagatellisiert man die NS-Rassenlehre zur Beliebigkeit herab. Das "perfekte" NS-Rassenklischee zeigt Juden klein und dicklich mit nicht nur großer Nase, sondern auch großen Lippen. Das trifft hier eindeutig nicht zu.
Mr. Bradley hat eine ganz normale Nase, insb. für sein Alter. Es ist nunmal so, dass Nasen und Ohren mit zunehmendem Alter immer größer werden. Nichts anderes ist hier der Fall: David Bradley - IMDb
Es gibt die inhaltlichen Gemeinsamkeiten, die ich aufgezählt habe. Dass das so ist, wird am schwachen Drehbuch liegen. Mehr ist da nicht.
Jetzt der Serie Antisemitismus vorzuwerfen finde ich ziemlich übertrieben und sensibel.
Bitte auf meine Wortwahl achten. Ich habe in meinem Post weder der Episode noch der Serie, geschweige denn Steven Moffat (der die Episode ja nicht geschrieben hat), Antisemitismus vorgeworfen, noch habe ich …
[…] Damit bagatellisiert man die NS-Rassenlehre zur Beliebigkeit herab. Das "perfekte" NS-Rassenklischee zeigt Juden klein und dicklich mit nicht nur großer Nase, sondern auch großen Lippen. Das trifft hier eindeutig nicht zu.
… NS-Ideologie ins Spiel gebracht. Was ich Chris Chibnall, dem Autor, vorwerfe, ist, unreflektiert in eine seit dem legendenumrankten Tod von William of Norwich wuchernde …
Traditionell gehört zur antisemitischen Darstellung natürlich die gewissenslose Profitgier. Zusätzlich dazu kommt die "Zersetzung" des Guten, also das grundsätzlich Destruktive. Ebenso die sexuelle Verdorbenheit und Maßlosigkeit (das wird zumindest angedeutet in Textzeilen wie "I like to break in my posessions", was wohl als Ankündigung von sexuellen Übergrifflichkeiten zu verstehen ist). Ein viertes Klischee, das "sich andienen" ist auch vorhanden, wenn er doctor who dann Reichtümer verspricht. Mehr passiert auch eigentlich in den fünf Minuten, die der Heini zu sehen ist, nicht.
… Klischeefalle getappt zu sein – was ihm nicht einmal bewusst geworden sein muss.
Freilich hat "der Jude" in antisemitischen Filmen schwarze Haare, ist wohlbeleibt und eine hübsche Hakennase, dicke Lippen und am besten noch eine dicke Hornbrille (ob das bei arabisch-antisemtischen Filmen auch so ist, weiß ich nicht), das ist jetzt hier nicht so. Ein weiterer Unterschied ist der fehlende Kontrast. Dem bösen, zersetzenden Juden steht oft etwas besonders anständiges gegenüber, weil der traditionell antisemtische Film ja eine Absicht verfolgt.
Bitte, ich hoffe inständig, dass dieses Zerrbild langsam als überholt angesehen wird. Das letzte Mal ist mir eine derartige Karikatur bei ›Borat‹ untergekommen (Himmel, Sacha Cohen ist gläubiger Jude).
Sei dem, wie es sei. Ich bin der Meinung, dass die Autoren der Serie sich vorzugsweise von bekömmlicheren Stoffen wie z.B. dem Abenteuerroman ›Der Gefangene von Zenda‹ (›The Prisoner of Zenda‹ [1894]) von Anthony Hope inspirieren lassen sollten.
Wem das plot summary bekannt vorkommt, möge sich ›The Androids of Tara‹ nochmals zu Gemüte führen.
»Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)
Bitte nicht nur die eigenen Beiträge, sondern auch andere Antworten lesen. Du bist nämlich nicht allein hier. Das war eine Antwort an shootingstar.
Was ich Chris Chibnall, dem Autor, vorwerfe, ist ...
Warum schreibst du das demnächst nicht einfach? Dann gibt es auch keine Missverständnisse. Ich bin ja auch ein Freund präziser Formulierungen, aber es wäre doch eher deine Bringschuld gewesen, diesen Unterschied von selbst klarzustellen, so du denn verstanden werden wolltest.
Bitte, ich hoffe inständig, dass dieses Zerrbild langsam als überholt angesehen wird. Das letzte Mal ist mir eine derartige Karikatur bei ›Borat‹ untergekommen (Himmel, Sacha Cohen ist gläubiger Jude).
Ja, das haben so historische Übersichten so an sich, dass sie sich manchmal eher mit der Vergangenheit beschäftigen.
@endar, kann es sein, dass Du mich gründlich missverstanden hast? Kein einziges Wort in meinem letzten Post ist als versteckter oder offener Vorwurf gegen Dich oder Moogie gedacht gewesen.
Bitte nicht nur die eigenen Beiträge, sondern auch andere Antworten lesen. Du bist nämlich nicht allein hier. Das war eine Antwort an shootingstar.
Das habe ich. Ich habe jeden einzelnen Beitrag aufmerksam durchgelesen. Und es war mir bewusst, dass Deine Antwort an shootingstar gerichtet war und nicht an mich. Aber wie Du selbst sagst, ich bin nicht allein hier bzw. haben wir kein Gespräch unter acht Augen geführt – es lesen auch noch andere mit.
Ich habe Deinen Satz lediglich als Ausgangspunkt genommen, um quasi den Finger auf meine Perspektive zu legen, weil der Umstand, dass ich nicht im deutschsprachigen Raum geboren wurde, mir eine neutralere Sicht auf dieses, verständlicherweise, problematische Thema ermöglicht.
Warum schreibst du das demnächst nicht einfach? Dann gibt es auch keine Missverständnisse. Ich bin ja auch ein Freund präziser Formulierungen, aber es wäre doch eher deine Bringschuld gewesen, diesen Unterschied von selbst klarzustellen, so du denn verstanden werden wolltest.
Ja stimmt. Aber wie gesagt hatte ich ein paar Tage lang überlegt, ob ich den Punkt überhaupt ansprechen sollte, dementsprechend holprig ist eben auch der Beitrag ausgefallen, fürchte ich. Folglich ist der Satz …
Das war ein aufrichtig gemeintes Danke. Mit meinem Lieblings-Smiley, der Dich strahlend anlacht und nichts anderes.
Du bist Historiker, richtig? So ein Überblick gehört zum Thema. Ich wollte gerade etwas Ähnliches schreiben, als ich gesehen habe, dass Du Dir bereits die Mühe gemacht hattest.
»Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)
Mir hat diese Folge sehr gut gefallen, der bunt zusammengewürfelte Haufen und die abgedrehte Story im Weltall fand ich klasse. Alleine schon die Anfangsszene wo der Doctor Amy, Rory und ungewollt auch Rorys Vater abholte, sorgte für Humor und ein paar lustige Dialoge. Weiters haben mir die Raumschiffe optisch sehr gut gefallen, besonders das riesige Archenraumschiff, welches von seiner Form her ein wenig an ein Weltenschiff der Magog aus der Serie Andromeda erinnerte. Aber auch die Dinosaurier fand ich optisch ganz gut umgesetzt, jedoch fehlte noch ein schöner großer T-Rex.
Sehr schön fand ich die Szene wo Rorys Vater dann von der Tardis aus die Erde begutachtete und dieses wunderschöne Bild genoß.
Somit gibt es unterhaltsame fünf Sterne von mir für diese Folge.
P. S.: Hier ein paar Screenshots des riesigen Raumschiffs:
Was den Monster-Anteil angeht eine sehr lustige Folge. Vielleicht sollte man Puppen und Roboter öfters durch CGI-Urtiere austauschen. Auch die "Gang" um Nofretete, Inspektor Lestrade und Papa Williams (schon in Staffel 4 war die Companion-Begleitung interessanter als der Companion selbst) war nicht schlecht.
Der Klischee-Bösewicht und die Roboter, die visuell aus "Das 5.Element" und charakterlich aus "Transformers: Revenge of the Fallen" entlehnt zu sein schienen, ziehen die Folge natürlich etwas runter, aber insgesamt ist das die Art von Popcorn-Unterhaltung die Who gern einmal pro Staffel einbauen darf (leider wird die tatsächliche Quote um ein Vielfaches überboten).
I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)
Eine ziemlich üble Folge: Der Doctor übt Selbstjustiz, weil der Schurke ja böse ist. Wir haben überflüssige Figuren wie die deplatzierte Nofretete, und ein Großwildjäger, der nicht jagen darf. Dazu kommt noch, dass Amy und Rory mitsamt seinem Vater quasi entführt werden, weil der Doctor gänzlich unerwartet ankommt und sie gleich mitnimmt.
Ansonsten laufen die Figuren nur durch das Schiff herum. Ich hätte gerne mehr über die Silurianer erfahren, wenn man sich schon in ihrer Arche aufhält.
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