Science Fiction ohne Liebesgeschichten!?!

[cybertrek]

Auf TNG, welches ohne Frage die asexuellste Serie des ST-Universums ist, muss ich wohl nicht extra hinweisen.

Vielleicht asexueller als andere ST-Serien, aber dennoch fällt es nicht in McWires Kategorie. Wir haben die subtil vorhandene Romanze zwischen Riker und Troi, Troi und Worf, Picard und seinem Urlaubsflirt, Picard und Crusher, Wesley und seine kleine Freundin, Data und seine kleine Freundin, Data und Tasha Yar, Riker und jede Frau die nicht bei 3 auf den Bäumen ist, Geordi und die Warptechnikerin, die Kakao-Ingenieurin die auf Geordi steht, Miles und Keiko, etc. Und das sind jetzt nur die Fälle die mir spontan beim Hauptcast einfallen. Ahja, Crusher und Ronin war da noch.

Man war bei TNG unfähig oder unwillig reale Beziehungen dauerhaft darzustellen. Teils subtile Romanzen und romantische Zuneigungen waren aber oft Bestandteil der Story. Selbst wenn diese in vielen Fällen nur für eine einzelne Episode Bestand hatte.

[EA-Loyalist]

Man war bei TNG unfähig oder unwillig reale Beziehungen dauerhaft darzustellen. Teils subtile Romanzen und romantische Zuneigungen waren aber oft Bestandteil der Story. Selbst wenn diese in vielen Fällen nur für eine einzelne Episode Bestand hatte.

Ja, aber TNG-Romanzen wirken in den meisten Fällen so hölzern und klinisch rein, dass man sie schon fast als viktorianische Parodie ansehen kann. Zudem gibt es noch sehr viele TNG-Folgen, in denen Romantik rein gar keine Rolle spielt. Da waren tatsächlich alle anderen ST-Serien wesentlich romantischer.

[keepshowkeeper]

EA-Loyalist 14.04.2012, 21:29

Da waren tatsächlich alle anderen ST-Serien wesentlich romantischer.

Ich bin schon sehr gespannt auf Beispiele!

[EA-Loyalist]

Ich bin schon sehr gespannt auf Beispiele!

TOS - okay, der offene Sexismus hat mit Romantik jetzt weniger zu tun, aber es gab doch die ein oder andere gut gemeinte Romanze (jenseits von Kirk) welche, nach meiner Wahrnehmung, weniger glattgebügelt als etwa in TNG daherkam.

DS9 - mit der Beziehung zwischen Worf und Jadzia hat man uns die vermutlich schönste ST-Liebesbeziehung präsentiert. Andere Chraraktere kamen aber in romantischer Sicht auch nicht zu kurz. DS9 schlägt TNG hier um Längen und wirkt wesentlich reifer.

VOY - die vielen Harry Kim - Liebschaften hatten schon fast etwas TOSiges, aber jenseits davon gab es runde Folgen über ein liebeskrankes Hologramm oder über einen weiblichen Captain, der hin und wieder mit Trennung und der Einsamkeit hadert. Zwischen Janeway und Chakotay konnte man auch die eine oder andere, wenn auch recht subtile, amuröse Szene beobachten.

ENT - hier liegt das Hauptaugenmerk natürlich auf Trip und T'Pol. Deren Beziehung wurde sehr langsam aufgebaut und manches Mal auf eine harte Probe gestellt. Nette Folgen, die in die Zukunft blickten oder einen Besuch bei T'Pols Mutter zeigten, machten diese Beziehung so glaubhaft.


Ich will nicht sagen, dass es vergleichbare Elemente nicht auch in TNG gab, aber diese Serie wirkt so lupenrein-sauber, dass romantische Elemente nur in den seltensten Fällen wirklich wirken. TNG bleibt daher für mich, dank seiner Machart, die asexuellste Serie der Science Fiction.

[keepshowkeeper]

EA-Loyalist Gestern, 08:39

Ich will nicht sagen, dass es vergleichbare Elemente nicht auch in TNG gab, aber diese Serie wirkt so lupenrein-sauber, dass romantische Elemente nur in den seltensten Fällen wirklich wirken. TNG bleibt daher für mich, dank seiner Machart, die asexuellste Serie der Science Fiction.

Von allen ST-Serien und allen Folgen ist und bleibt für mich die romantischste Folge aller Zeiten "In Theory", auf deutsch doof übersetzt "Datas erste Liebe". Wenn am Ende der Folge Datas Freundin mit ihm Schluss macht und er nachher am vorbereiteten romantischen Dinner-Tisch einfach nur alleine dasitzt und schulterzuckend das Unterprogramm "Beziehung" löscht - dann tut er mir mehr leid dafür, nicht in der Lage zu sein, zu fühlen wie ein Mensch sich in dieser Situation fühlt, als dass ich ihn darum beneide, dass ihm diese Situation am Arsch vorbei geht.

MMn ist diese Folge einer der ganz großen Höhepunkte der Serie, und eine der wenigen ST-Folgen, die ich mir gerne bis zum Ende anschaue, wenn ich zufällig mal reinswitche.

[Adm.Hays]

DS9 - mit der Beziehung zwischen Worf und Jadzia hat man uns die vermutlich schönste ST-Liebesbeziehung präsentiert. Andere Chraraktere kamen aber in romantischer Sicht auch nicht zu kurz. DS9 schlägt TNG hier um Längen und wirkt wesentlich reifer.

Ja, DS9 ist ne echte Erfrischung in Sachen Liebesbeziehungen bzgl. Star Trek. Leider wurde zwischen Kira und Odo nie das Thema Sex erwähnt. Star Trek ist schon echt prüde, keine Ahnung obs daran liegt, dass die Serie aus Amerika kommt und eine recht spezielle Zielgruppe hat? Naja, mal im Ernst auf so nem Raumschiff würde in der Realität wahrscheinlich rumgefickt wie im Hasenstall

Auf so nem Schiff der Captain zu sein muss echt mies sein: "Jungs und Mädels, Deep Space Mission!" alle am feiern yeah Megaorgien im Quartier des XO!!!! aber der Captain darf als Autoritätsperson ja leider nicht mitmachen "ich hasse Deep Space Einsätze!"

[T`Pau]

Ja, DS9 ist ne echte Erfrischung in Sachen Liebesbeziehungen bzgl. Star Trek. Leider wurde zwischen Kira und Odo nie das Thema Sex erwähnt. Star Trek ist schon echt prüde, keine Ahnung obs daran liegt, dass die Serie aus Amerika kommt und eine recht spezielle Zielgruppe hat?

Aber da waren doch noch Deanna und ihre Nummer Eins, oder eben T'Pol und Trip. Da gab es schon einige Fälle, in denen Beziehungen thematisiert wurden.
Gut, Prüderie ist hier schon ein Thema.

[newman]

Leider wurde zwischen Kira und Odo nie das Thema Sex erwähnt.

Odo und Kira finde ich was die Romantik angeht übrigens mindestens auf Augenhöhe mit Jadzia und Worf. Aus romantischer Sicht vielleicht sogar noch schöner.

Sex spielt unterschwellig übrigens sehr wohl eine Rolle.
Die Verbindung Odos mit der Formwandlerin ist eine Form von Sexualität, die weit über die rein physische "Verbindung" beim "langweiligen" menschlichen Sex hinausgeht. Hier wird zwischen den Zeilen Kiras Befürchtung angedeutet Odo nicht zu genügen und auch die Formwandlerin spielt damit ihm etwas anbieten zu können, das Kira ihm nie geben können wird. Umgekehrt ist die Folge, in der Odo am Ende in flüssiger Form um Kira schwebt (oder so ähnlich - habs nicht mehr ganz in Erinnerung) ebenfalls eine Form von Sexualität. Sex ist nicht nur rein - raus.


TNG dagegen kommt einem so vor als wänn man sich den Sexualkundeunterricht in der Schule anhört. So Pseudoüberaufgeklärt, als habe es gar nichts mehr mit Menschen oder Emotionen zu tun.

Ich stimme da aber keepshowkeeper total zu. "In Theory" ist eine der meist unterschätzten Folgen und eine der großen Highlights. Sowohl in der Betrachtung von menschlichen Beziehungen und ihren Absurditäten, wie auch in der Frage künstliche Intelligenz und Simulation vs. echtes Erleben, wie auch für die Person Data und ihre Herausforderungen und Tragik.

[Infinitas]

Naja in ST gab es immer ein "Quotenbabe" bei TOS Uhura ,TNG- Deana Troi ,DS9 Dax und ganz offensichtlich Seven of Nine in Voyager und T´Paul in ST-ENT. Bei manchen verstand man diese Charktespezifisch auszubauen bei manchen weniger. Auch wechselt das Klischee Zeitgemäß. Einzig Dax bildet eine Ausnahme, da sie nicht wirklich ständig super "weiblich" angezogen war aber dafür einen unglaublichen persönlichen Charme hatte. St hat Sexappeal und genau so etwas kann man umgekehrt interpretieren Kirk ,seinem kleinen Bruder Riker, Sisco über eine Vielzahl von Voy Charakteren und auch bei Ent.
Als allgemein prüde würde ich St nicht bezeichnen - aber okay im neuzeitlich eventuell zu wenig nackte Haut was man wiederum als prüde auslegen kann.

Eine immens wichtige Rolle spielt die Unterstellung des Qutenbabes im Bezug auf die Haupstorry der jeweiligen Sendung jedoch nicht sie sind bis auf Ausnahmen eine Nebenhandlung in ST. An mehr oder weniger stilvoller Romantik hat die Sendung etwas mehr zu bieten, aber auch dass in den meisten Fällen nur nebenbei.

In was sich Odo alles verwandeln kann wird wohl sein Geheimnis bleiben hahahahahaha und alleine die Vorstellung einer filmerischen Umsetzung dieses Gedanken nagt an meinem gepflegten Grundbild der Serie und würde wahrscheinlich Trashpunkte sammeln.

Ich gebe hierbei Allerdings zu bedenken das eine Ähnliche Szene in das Unentdeckte Land gab in der Kirk und Mc Coy gefangene auf einer eisigen, klingonischen Strafkolonie waren und nur mit Hilfe eines Gastaltenwandlers die Flucht ergreifen konnten.... Kirks Gesicht - als ihn Pille drauf hingewiesen hat, in was sich Formwandler alles verwandeln können

Mir fällt es sehr schwer einen Film nicht einmal eine Dokumentation zu lokalisieren die keinenerlei Romantik , Sex , Liebe oder zwischenmenschliches Geplänkel in sich hat. Es ist jedoch einfachsich eine Sendung herauszusuchen wo Dies nur ein Nebenschauplatz ist.


LG Infinitas

[Zeno-2]

Für mich ist es eine Eigenschaft von Sci-Fi, dass sie mit vergleichsweise wenig Schnulze auskommt. Liegt wohl daran, dass Nerds nicht auch noch bei Scifi daran erinnert werden möchten, dass sie keinen Sex haben.

[newman]

Bitte solche Kommentare in Zukunft unterlassen.
Ansonsten frischen wir deine Erinnerung auf, was gutes Benehmen angeht.

[Infinitas]

Für mich ist es eine Eigenschaft von Sci-Fi, dass sie mit vergleichsweise wenig Schnulze auskommt. Liegt wohl daran, dass Nerds nicht auch noch bei Scifi daran erinnert werden möchten, dass sie keinen Sex haben.

Von welchen Planeten kommst du denn ? Spätestens nach The Big Bang Theorie und Alle unter einem Dach müsste jedem Klischeebehafteten bekannt sein das Nerds auch Beziehungen haben lol und glaube mir ich für meine Person bin alles andere als ein Nerd

Das Sci Fi ohne Sex auskommt ist im übrigen falsch. Hier ein klassisches Beispiel http://de.wikipedia.org/wiki/Barbarella_%28Film%29

[Enas Yorl]

Für mich ist es eine Eigenschaft von Sci-Fi, dass sie mit vergleichsweise wenig Schnulze auskommt. Liegt wohl daran, dass Nerds nicht auch noch bei Scifi daran erinnert werden möchten, dass sie keinen Sex haben.

Dafür ist aber das Motiv, Held rettet die Maid aus den Tentakeln Außerirdischer, in den klassischen SF-Stories etwas zu verbreitet. Es wäre mir außerdem neu, das den SF-Nerds (wieder so ein Klischee), der Schürzenjäger Kirk in dieser Hinsicht jemals unangenehm war.
Allerdings mit romantischen Beziehungen, Sex und den emanzipierten Umgang mit weiblichen Charakteren, haben sich viele SF-Autoren in der Vergangenheit recht schwer getan. Was jetzt allerdings auch auf andere Erzählgenres zutrifft, hier liegt der Wandel wohl im veränderten Zeitgeist begründet.

[shootingstar]

Naja, in Scifi Geschichten ist die Frage wer bekommt wen für den Plot und die Rettung der Welt/des Schiffes/der Raumstation im allgemeinen uninteressanter als in mittelalterlicher Fantasy mit Prinzen und Prinzessinnen, Heldinnen und Helden mit magischen Kräften etc.

Aber DS9 ist ja zB auch ziemlich in die Scifi soap Ecke abgeglitten.

[EA-Loyalist]

Naja, in Scifi Geschichten ist die Frage wer bekommt wen für den Plot und die Rettung der Welt/des Schiffes/der Raumstation im allgemeinen uninteressanter als in mittelalterlicher Fantasy mit Prinzen und Prinzessinnen, Heldinnen und Helden mit magischen Kräften etc.

Das würde ich so nicht sagen. Es hängt stark davon ab, was im Vordergrund der Story steht. Dreht es sich um eine Forschungsmission oder begleitet man ein Rettungsteam? Oder hat man womöglich einen langsamen Frachter, beziehungsweise eine isolierte Kolonie, wo die Figuren stärker in den Vordergrund treten und die Science Fiction eigentlich nur das Setting liefert?


Um zwei Extrembeispiele zu nennen:

"Fiasko" von Stanlislav Lem - ein Roman, der sich mit der Erkundung einer außeriridischen Rasse befasst. Hier hat man wirklich gar keine Romantik, da die Story im Vordergrund steht. Die Protagonisten sind allesamt eher flach, wie so oft bei Lem.


"Voices from a distant star" - ein kurzer (25 Minuten) Animefilm. Hier hält ein Pärchen über interstellare Distanzen zueinader Kontakt. Da sich die Heldin auf einem Raumschiff befindet, welches sich immer weiter von der Erde entfernt, brauchen die Nachrichten immer länger, um ihren Liebsten zu erreichen. Dieser muss auf der Erde verweilen und auch ihre Nachrichten warten. Es ist eine schöne Liebesgeschichte, bei der die Sehnsucht der Figuren wichtiger ist, als der eigentliche Kampfeinsatz, auf den das Raumschiff geschickt wird.


Es geht also durchaus beides. Die Science Fiction ist ein sehr vielfältiges Literatur- und Filmgenre, welche aber leider oft weit unter ihren Möglichkeiten bleibt.