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    #16
    Da der Film jetzt schon einige Zeit raus ist, spar ich mir die Spoilerkästen mal...

    Ich fand die Idee mit dem Zug ziemlich gut. Das zieht zwar einige Logiklöcher nach sich, aber über die kann ich fast hinwegsehen.

    Der einzige massive Kritikpunkt, den ich an der Handlung habe, ist der Schluss. Nein, nicht der Eisbär, sondern das Entgleisen und Zerstören des ganzen Zuges.
    (Megaspoiler Himmel, der Zug kann durch ganze Eisgletscher hindurchbrechen, ohne zu entgleisen, und dann kommen vielleicht läppsche 500 g Sprengstoff im Zug, die so ne Lawine auslösen, und der ganze Zug wird plattgedrückt - so dass alle sterben? Hm.

    Bei einigen der Charakteren hat mir die schauspielerische "Leistung" nicht wirklich gefallen, aber es ist natürlich einfach, zu meckern, wenn man nicht "vom Fach" ist.

    Kurz: ich geb dem Film 4 von 5 Sternchen.


    Interessant ist ja auch die Hintergrundgeschichte um die Distribution des Filmes in den Kinos.
    Als es darum ging, den Film in den USA rauszubringen, sollte das Hollywood-Schwergewicht Harvey Weinstein den Film übernehmen. Der kaufte die Rechte auf - und weigerte sich dann, den Film in dieser Form in den Massenkinos zu verteilen.

    Berlinale: "Snowpiercer": US-Kinopublikum zu dumm für den Film? - Welt - Tagesspiegel

    Er hielt den Film für das US-Publikum für "zu intelligent"; es sollten 20 (von 126 Min) rausgeschnitten werden, wobei der Regisseur sich weigerte.

    In Südkorea, Frankreich, Japan, Schweden, Griechenland und Deutschland (und in weiteren Ländern) lief der Film unverändert an - und wurde ein Erfolg.

    In den USA ging der Film dann zwar ungeschnitten, aber nur in einigen Independant-Kinos an den Start. Zwei Wochen später war er dann schon als VoD zu haben. Trotzdem wurde der Film auch dort ein Erfolg.

    Und nu kommt Big-Harvey und meint, das wäre alles geplant (sein Plan),
    um neue Vertriebswege für mittlere Erfolgsfilme zu installieren.


    EXCLUSIVE: Harvey Weinstein Explains How 'Snowpiercer' Became a Gamechanger, We Crunch Theater vs. VOD Numbers|Thompson on Hollywood
    Zuletzt geändert von xanrof; 25.07.2014, 21:23.
    .

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      #17
      Die Vorstellung, dass ein Zug 18 Jahre ununterbrochen ohne Störung fahren kann, ist schon in einer intakten Umwelt einigermaßen absurd, erst recht in einer Welt, die von Eis und Schnee berrherrscht wird. Insofern darf man die Idee wohl nicht als ernst gemeintes Szenario ansehen sondern nur als Vehikel, um eine Parabel über die Menschheit zu erzählen.
      (Der Film basiert auf einem Comic).
      Deswegen ist es auch müßig, zu hinterfragen ob der Zug so überhaupt funktionieren könnte.

      Die ganze Geschichte strotzt ohnehin nur so vor Übertreibungen, Stereotypen und surrealen Szenen. Manches davon ist einfach koreanische Filmtradition, die im westlichen Kino eher ungewöhnlich ist.

      Man fühlt sich an Brazil oder Das fünfte Element erinnert, was die skurrilen Figuren oder ihre bizarren Verhaltensweisen angeht. Insofern hat der Film das Potenzial, auch zu einem Kultklassiker zu werden.

      Die Schneelandschaften und der Zug an sich sehen für meinen Geschmack etwas künstlich aus, möglicherweise ist das sogar gewollt (?). Ansonsten sind die verschiedenen Abteilungen des Zuges und die diversen Kampfszenen sehr gut umgesetzt.
      Wie schon erwähnt, darf man dabei nicht nach der Logik fragen, es ist einfach nur ein unterhaltsames Ensemble von Absurditäten, die es ja aber auch in der realen Welt gibt.

      Da wäre dann noch die Frage nach dem großen Ganzen, wenn man den Zug als Spiegelbild der menschlichen Gesellschaft ansieht.
      Es bleibt ein trostloses Fazit: Die Hungernden machen buchstäblich alles, um an Nahrung zu kommen.
      Revolutionen bewirken nichts - im Zug sind sie sogar ein gesteuertes Instrument, um die Bevölkerungszahl zu regulieren.
      Der tragische Held scheitert letztlich, und das Einzige, was wirklich das System ändern kann, ist seine Zerstörung.

      Es gibt eine Menge grausame Szenen in dem Film, was mir das erneute Ansehen schwerer machen wird, aber ich muss wohl in einiger Zeit noch mal reinschauen.
      "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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        #18
        Ich hatte den Film vor ein paar Monaten auf VoD angesehen. Also so wirklich schlecht fand ich ihn nicht, aber gut finde ich auch etwas anderes. Für mich waren manche Figuren zu Skurril und Bizarr, als dass man diese wirklich ernst nehmen könnte.
        Das Szenario war anfangs sehr stimmig und spannend. Wurde allerdings gegen ende des Films leider zu lächerlich in einigen Szenen. Allerdings fand ich die Auflösung für den Betrieb des Zuges wiederum sehr Interessant (wiederkehrende Schlaufe um den Zug am Leben zu erhalten).
        Wer auf Skurrilitäten und Bizarren Geschichten steht, darf sich den Film sicherlich ansehen. Für mich war es aber nicht gerade der "Must have" Film.

        Note: 3 von 6

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          #19
          Sicherlich ist einiges überzeichnet in dem Film.
          Ich fand ihn ziemlich gut und als Parabel funktioniert er - in all seinem Sarkasmus - auch prima, wie ich finde.

          Ob ich ihn mir unbedingt nochmal anschauen werde, lass ich mal dahin gestellt

          Ich würde 4 von 6 Punkten geben.


          PS. Hoch interessant, diese Weinstein Geschichte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt

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            #20
            Zitat von philippjay Beitrag anzeigen
            Sicherlich ist einiges überzeichnet in dem Film.
            Ich fand ihn ziemlich gut und als Parabel funktioniert er - in all seinem Sarkasmus - auch prima, wie ich finde.

            Ob ich ihn mir unbedingt nochmal anschauen werde, lass ich mal dahin gestellt

            Ich würde 4 von 6 Punkten geben.


            PS. Hoch interessant, diese Weinstein Geschichte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
            Ist zum Kauf vorgemerkt...
            Mehr als 3 Jahre Greatscifi, mehr als 370 Berichte online. Danke für Eure Besuche, danke für dieses Forum! http://www.greatscifi.de/.

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              #21
              Sehr schöner, interessanter und toller film.. einer der wenigen neueren filme die mir gefallen haben.. kann man sehr empfehlen.. aber gegen ende des ersten viertels hin oder so habe ich mich über den etwas überzogen humor geärgert (die rede von mason während dieser bestrafungsszene da).. ich hätte mir ein bisschen mehr ernsthaftigkeit gewünscht; zu viel überzogener humor hat dort etwas viel von der immersion genommen.
              Danach aber wurde es wieder besser und sehr gut.. ein sehr guter film.. von ein paar logiklöchern abgesehen.. komisch, dass der korea-mann nicht aus der sauna rauskam und den einen macker da umgebracht hat, während der andere da abgemurkst hat.. seine tochter war übrigens sehr niedlich.. voll die junkies die beiden

              alles in allem aber ein sehr sehr guter film für heutige verhältnisse.. überraschend gut


              edit:
              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
              Von der Adventskalender-Natur des Zuges, den man nach etwa einer halben Stunde Wagon für Wagon erkundet, geht ein Reiz aus..
              absolut..
              Zuletzt geändert von tiphares; 27.05.2015, 20:47.
              .̵͔̣̤̼̦̭̳ͧͩ͆ͯͬ̉͑̃͞͠͡.͈͇̲͕̻̟̫̮̻̪̲͊̉̿̏̎͋͠

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                #22
                Besser als ich es mir vorgestellt habe. Hatte vor n paar Monaten die DVD in der Hand und konnte damit nicht wirklich was anfangen, aber die Idee war gut umgesetzt.

                Ich hab eigentlich auch bloß 2 Punkte die mich stören.

                1.) Die Vorstellung alle Insassen des Zuges wären die einzig Möglichen Überlebenden. Denke sie WISSEN einfach von niemand anderem aber ach an anderen Stellen dürfte es möglich sein das Leben erhalten blieb.

                2.) Das Ende. Das Opfern des gesamten Zuges ... hmm naja. SO oder so fragt man sich was die Aufständler hätten tun sollen.


                Die Logiklöcher betreffs der Gleise usw kann man gleich ignorieren. Die Grundprämisse ist ja schon ein Zug mit unbegrenzter Energiegewinnung der bei zig Grad Minus und dem entsprechenden Wärmeverlust trotzdem nie auskühlt. Also ; Unendlich fahrender Zug = Unendlich funktionierende Gleise.

                P.s.: Die durchschnittliche Geschwindigkeit des Zuges liegt bei ca 50km/h
                You should have known the price of evil -And it hurts to know that you belong here - No one to call, everybody to fear
                Your tragic fate is looking so clear - It's your fuckin' nightmare

                Now look at the world and see how the humans bleed, As I sit up here and wonder 'bout how you sold your mind, body and soul
                >>Hades Kriegsschiff ist gelandet<<

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                  #23
                  Die Idee mit dem Zug ist doch sowieso Unsinn. Das sollte man eher als Metapher ansehen. Den Zug kannst du dabei duch fast jede x-beliebige dystopische Gesellschaft ersetzen.

                  Davon einmal abgesehen hat mir der Film gut gefallen. Und das Ende war nur konsequent. Die Rebellion war gescheitert und die einzige verbleibene Hoffnung gestorben. Was blieb da noch übrig außer totale Eskalation? Mit der Lawine konnten sie nun wirklich nicht rechnen. Wundert mich sowieso viel mehr, dass das nicht schon viel früher passiert ist.

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                    #24
                    Der Plot hatte mich zuvor schon davor abgeschreckt den Film zu kaufen oder dafür ins Kino zu gehen.

                    Aber lassen wir einfach mal stehen, dass die letzten Überlebenden der Menschheit in einem Zug mit einer Wundermaschine herumfahren. Es gab gute Momente im Film, aber auch unnötig brutale, was mich berührt hat war Curtis Geständnis, dass er und einige andere am Anfang der Fahrt vor Hunger schier ausgetickt sind und zu Kannibalen mutiert wären, hätte sie der Zugerfinder nicht durch das "Ersatzessen" davon abgehalten.
                    Das Komplott zwischen letztem Waggon und "Lok" war einfallsreich.

                    Toll war die Wendung kurz vor Schluss, nicht der Sieg der Rebellion (Curtis an der Spitze des Zuges), sondern die "irre" Idee eines Drogensüchtigen könnte Erlösung für alle bringen.

                    Aber das Ende zerstört jeden noch so gut gemeinten Sinn in der Geschichte, eigentlich wird die wertvolle "Fracht" des Zuges geopfert und selbst wenn da zwei Überlebende sind, mögliche Hoffnungsträger, die Chancen sehen ja nicht gerade rosig für sie aus!
                    Vielleicht eher Appetithäppchen für den Eisbär!
                    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                      #25
                      Ja, also das Ende hat mich auch irgendwie genervt. Die Kulissen und Szenerie als solches war ja recht aufwendig, aber aus meiner Sicht war die Story teilweise "mit dem Holzhammer" konstruiert. Da hätte man noch viel mehr Detaillreichtum und Intelligenz einbauen können. Das könnte daran liegen dass dort die asiatische Filmtradition mit eingeflossen ist....
                      Die Helden in dem Film haben mir ehrlich gesagt nicht so wirklich gefallen. Es fehlten einfach "coole Typen" die die Sache mit einem gewissen schwarzen Humor anpacken. Ok Jack Black wäre zu viel des guten gewesen aber irgendwie fehlte mir fast immer irgendwas.....

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                        #26


                        Die Novelle klingt Cooler und Durchdachter (Ich fage mich gerade so wer die Strecke wann über den ATlantik und Pazfifik gelegt hat bevor die zufroren.

                        War wohl ein großes Theam mal in Frankreich, immerhin stammt aus dem Land und Zeit auch "Transarctica" (Game, basieren auf The Ice Company La Compagnie des Glaces)

                        Letzteres hätte sicherlich großes Potential gehabt, wobei ich die Werke nicht kenne, aber das game ganz "Nette" Atmosphäre hatte.



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                          #27
                          Kleine Info am Rande: Nach dem Gametitel habe ich "gesucht". (tut mir leid jetzt das OT...)

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                            #28
                            Ein sehr düsterer Film mit gutem Cast und einer sonderbar bekümmernden Atmosphäre - und ein paar Logiklöchern.

                            Guter Cast, der extrem surreal herüberkommt, vor allem die dekadenten Leute aus dem vorderen Teil und auch hier nur bis auf Willford, der zunächst normal erscheint, bis sich sein blanker Wahnsinn doch zeigt.
                            Ziemlich brachiale Actionszenen. Aber recht unterhaltend insgesamt.

                            Gute 4* und 7 Punkte.
                            To see the world, things dangerous to come to, to see behind walls, to draw closer, to find each other and to feel - that is the purpose of life.

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                              #29
                              Der Film lief letztens wieder nach Mitternacht und endlich war ich auch dabei. Insgesamt hat mir der Film gut gefallen, aber... die Szene mit Evans und dem Koreaner vor der Lok und dann noch Evans und Ed Harris in der Lok haben das ganze überspannt. Ne halbe Stunde straffer wäre wünschenswert gewesen. Tilda Swinton war sehr gut, John Hurt auf Autopilot. Bestimmte Szenen waren eindeutig kein westliches Kino (der Schußwechsel in der Kurve, Schlussszene), andere wiederum Klischee (der Lokführer und die Auflösung). Empfehlenswert, aber kein Film zum Entspannen. Und - es laufen die Vorbereitungen für eine TV-Serie, die sich eng am Film orientieren soll. Das Potenzial ist auf jeden Fall da...
                              Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
                              Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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                                #30
                                Hab den Film mittlerweile geshen und fand ihn nicht wirklich gut. Von der Logik hat es mir schon öfter die Graushäärchen aufgestelt. 18 Jahre fährt der Zug durch die Gegend, niemand muss bei diesen extremen Wetterbedingungen die Schienen warten und warum man überhaupt um die Welt fährt anstelle mit dem Perpetuum Mobile in einer künstlichen Biospähre Zuflucht zu suchen wird mir auch ein Rätsel bleiben.

                                Das Adventkästchenspiel bei den Waggons war zwar recht spannend aber doch auch stellenweise zu skurill für meinen Geschmack (die Schule). Ed Harris Rolle am Ende hat mir aber recht gut gefallen und die Überraschung, dass der Aufstand geplant war. Dafür war das eigentliche Ende mit dem Entgleisenlassen aber wieder völlig gaga. Das soll ein Happy End sein?

                                Der Film will eine Parabel auf die Ungereichtigkeit zwischen Arm und Reich sein (wohl DAS Lieblingsthema des "Parasiste"-Regisseurs) hat aber IMO dabei auf plausibles Worldbuilding völlig vergessen sondern verliert sich im grotesken Szenario. Hab mir ne Zusammenfassung der Comic-Handlung durchgelesen und finde diese weitaus schlüssiger.

                                Schwache
                                2 Sterne (weil gut gewollt)!

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