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    #76
    Ich habe mir den Film letztens mal auf DVD angeschaut und muss zugeben, dass ich wirklich beeindruckt war.
    Der totale Überwachungsstaat wird aus der Drogensucht und dem Drogenmissbrauch geboren. Eine wirkliche sehr interessante Idee...

    Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, dass die Action ist super und dass Steven Spielberg und Tom Cruise es gelingt eine wirklich beängstigende Atmosphäre zu erschaffen...
    Ein wirklich sehenswerter Film!

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      #77
      Wenn man den Film für sich alleine betrachtet und ihn Popcorn mampfend anschaut, ohne groß darüber nachzudenken, ist er sehr unterhaltsam.

      Kennt man allerdings die zu Grunde liegende Kurzgeschichte von Philip K. Dick, dann merkt man schnell, in welche Logikfehler und Ungereimteiten sich Spielberg mit dem Film begeben hat.

      Während die Kurzgeschichte keine Widersprüche und Logikfehler aufweist (eben typisch Philip K. Dick) begeht der Film schon den groben Schnitzer, den alles entscheidenen Sachverhalt außer Acht zu lassen:

      Wenn Anderton durch seine Arbeit bei PreCrime weiß, dass er einen vorsätzlichen Mord begehen wird, wie kann er den dann überhaupt noch begehen???

      Und wenn er weiß, dass er einen Mord begehen wird, dieses aber verhindern will, warum sehen die PreCogs dann einen vorsätzlichen Mord voraus???

      Allerhöchstens kann es sich ja noch um eine Affekthandlung halten, denn vorsätzlicher Mord kommt ja nicht mehr in Frage. Dann müsste aber ein Redball rausgekommen sein und kein Brownball.

      Diese Widersprüche hat Spielberg zu verantworten. Philip K. Dick hat in seiner Kurzgeschichte dieses Paradoxon mittels der drei unterschiedlichen Vorhersagen der PreCogs aufgelöst, wobei zwei davon einen Mord voraussagen und eine keinen Mord. Es denkt aber in der Kurzgeschichte keiner der Protagonisten daran zu prüfen, ob diese beiden Reports, die den Mord voraussagen, auch identisch sind - denn das sind sie nicht, sie sagen nämlich unterschiedliche Mordversionen voraus.

      Statt zwei Majority Reports und einem Minority Report (wie im Film), gibt es in der Kurzgeschichte in Wahrheit drei Minority Reports, weil sich alle Vorhersagen unterscheiden, je nachdem, welchen Kenntnisstand John Anderton über seine Zukunft hat und wie er sich zu handeln entscheidet.

      In der Kurzgeschichte wird der vorsätzliche Mord übrigens durch Anderton am Ende bewusst vollzogen und zwar, weil es notwendig ist, um einen Militärputsch zu verhindern. Der ganze Subplot mit dem verschwundenen Sohn kommt darin nicht vor.

      Am Ende geht Anderton nicht ins Gefängnis, sondern mit seiner Frau ins Exil, und übergibt die Leitung von PreCrime an seinen Nachfolger. PreCrime selber bleibt bestehen, denn die Methode an sich funktioniert ja zuverlässig.

      Gruß,

      Frank
      "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
      "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
      (George Orwell)

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        #78
        Trotz einiger Logikfehler hat mir der Film recht gut gefallen. Die Hauptdarsteller spielten ihre Rollen überzeugend, die Story war spannend und interessant und, die Spezialeffekte waren auch sehr gut. Besonders gut haben mir die "Sspinnen" gefallen, die eingesetzt wurden um die Leute zu identifizieren.
        Alles in allem ein recht guter Sci-Fi-Thriller, den ich mit fünf von sechs Sterne bewerte.
        Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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          #79
          Für einen sehr guten Film macht die Story leider einfach zu wenig Sinn.

          1. Wieso sperrt man Leute lebenslänglich für Verbrechen ein, die sie nie begangen haben? Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Voraussagen der Präcogs stimmen, würde es zur Vereitelung des Verbrechens völlig reichen, wenn man den Täter vorübergehend festsetzt und ihn über sein zukünftiges Verbrechen aufklärt. Gegebenenfalls könnte man Strafen für geplante Morde oder zumindest für wiederholt geplante Morde verhängen, aber Affekttäter lebenslang wegzusperren, macht abschreckungstechnisch überhaupt keinen Sinn.

          2. Der Mord von Anderton war vom Polizeichef gefaked, aber ich hab keine Ahnung, wie er dies tun konnte. Um eine Vision der Präcogs zu erhalten, muss eine Handungskette initiert werden, die John zum Mord führt- aber um zu wissen, welche Handlungskette dafür notwendig ist, muss John erstmal einen Mord begehen. Diesem Dilemma kann man nicht entgehen.

          3. Apropos Dilemma, das Ende des Films ist entgegen der Behauptung von Anderton eben kein Dilemma. Lama muss Anderton töten, wenn er Precrime retten will. Sich selbst kann er sich nicht mehr retten, weil er bereits 3 Morde auf dem Gewissen hat. Einen davon hat man noch 2 Minuten vorher groß auf öffentlichen Bildschirmen gesehen und trotzdem lässt man den Helden sagen "Töten sie mich nicht, retten sie sich selbst." Ganz schlechte Auflösung.

          Letztendlich sind damit alle Fragen über Determination und Freien Willen, über das Verhältnis von Staat zum Bürger, Freiheit zur Sicherheit hinfällig und man hat einen einfachen Verfolgungsfilm, über einen Mann, der zufälligerweise Opfer einer Intrige geworden ist. Als solcher funktioniert der Film auch ganz gut. In die Gestaltung der Welt der Jahrhundertmitte wurde nicht umsonst viel Schweiß investiert, sie vermittelt einen erschreckend realistischen Eindruck (aufdringliche Werbung, Überwachungseinrichtungen an jeder Straßenecke z.B). Weiterhin sind die Verfolgungszenen ziemlich packend und die Auflösung wie Lama das Precrime-System überlistet hat, fand ich ziemlich raffiniert.

          4 Sterne,

          ****
          Zuletzt geändert von KennerderEpisoden; 27.12.2009, 23:04.
          I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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            #80
            Ich hab mal wieder bei Confused Matthew vorbeigeschaut -er HASST diesen Film und zerlegt ihn in seinem aktuellen Review. Enjoy!

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              #81
              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
              Für einen sehr guten Film macht die Story leider einfach zu wenig Sinn.

              1. Wieso sperrt man Leute lebenslänglich für Verbrechen ein, die sie nie begangen haben? Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Voraussagen der Präcogs stimmen, würde es zur Vereitelung des Verbrechens völlig reichen, wenn man den Täter vorübergehend festsetzt und ihn über sein zukünftiges Verbrechen aufklärt. Gegebenenfalls könnte man Strafen für geplante Morde oder zumindest für wiederholt geplante Morde verhängen, aber Affekttäter lebenslang wegzusperren, macht abschreckungstechnisch überhaupt keinen Sinn.
              Nur mal so als leichter Off-Topic-Einwurf: Das ist im Prinzip das, was man in Guantanamo beabsichtigt hat, und darüber hinaus ein gebräuchliches Vorgehen in diktatorischen Systemen.

              Und wenn man sich die seltsamen Wege der "Forschung" ansieht, die ja gerne "schädliches" Verhalten schon im Voraus prognostizieren möchte ...
              Was in Großbritannien derzeit abgeht, zielt auch in diese Richtung ...
              "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                #82
                Wieso sperrt man Leute lebenslänglich für Verbrechen ein, die sie nie begangen haben?
                Hm? Weil an sich Therapiekosten ersparen will? Im Film wird sogar mal gesagt das geplante Verbrechen ncht mehr begangen werden, denn sie sind noch leichter zu vereiteln. Also, wie es aussah waren diese Prä-Verbrecher alles Taten aus Afekt. Theoretisch kann man die gesamte Gesellschaft intervenieren wenn man solche Kurzschlußhandlungen derart ahndet. Im Film sah man doch diesen Ehemann der dan seine Frau im Haus umbringen wollte. Eine Realistischere Version von Prä-Cops wehrs gewesen ihn abzuführen und dafür zu sorgen das der Mann nicht mehr in die Nähe der Frau kommt. Ihn gleich lebenslang einzubuchten? Hirnrißig. Ich denke der Typ hätte sicher später nicht mehr versucht sie umzubringen, denn nur dem wütenden Ausbruch als er herausfand was für ein Spiel sie spielt hat ihn dazu veranlast.

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Nur mal so als leichter Off-Topic-Einwurf: Das ist im Prinzip das, was man in Guantanamo beabsichtigt hat, und darüber hinaus ein gebräuchliches Vorgehen in diktatorischen Systemen.
                Klar Präventionsstaaten nehmen vorsorglich Verhaftungen vor, nur das in Guantanamo Terrorverdächtige interveniert sind. Terrorverdächtige zu kasernieren macht schon Sinn, sofern es wirklich Terroristen sind. Terroristen schmieden Pläne, aber die Prä-Verbrecher aus dem Film?

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                  #83
                  Zitat von GGG Beitrag anzeigen
                  Klar Präventionsstaaten nehmen vorsorglich Verhaftungen vor, nur das in Guantanamo Terrorverdächtige interveniert sind. Terrorverdächtige zu kasernieren macht schon Sinn, sofern es wirklich Terroristen sind. Terroristen schmieden Pläne, aber die Prä-Verbrecher aus dem Film?
                  In einem angeblichen Rechtsstaat sollte es schon noch einen Unterschied machen, ob jemand verdächtigt wird, oder ob man ihm etwas nachweisen kann.
                  "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                    #84
                    Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                    In einem angeblichen Rechtsstaat sollte es schon noch einen Unterschied machen, ob jemand verdächtigt wird, oder ob man ihm etwas nachweisen kann.
                    Selbstverständlich, na ja dieses Guantanamo war kein so gelungenes Beispiel. Allerdings ist das Einfrieren von Menschen die irgendwelche Verbrechen begehen würden auch nicht rechtsstaatlich.

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                      #85
                      Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                      Ich hab mal wieder bei Confused Matthew vorbeigeschaut -er HASST diesen Film und zerlegt ihn in seinem aktuellen Review. Enjoy!
                      Habe mir das gerade mal gegeben. Obwohl die Stimme von Confused Matthew auf Dauer ein wenig nervt (mein problem), zeigt er schonungslos alle Ungereimtheiten und Schwächen des Films auf. Vieles was Mondkalb und Kennerderepisoden hier schon ansatzweise bemängelt haben, hat Matt noch ausführlicher auseinandergenommen.

                      Danke für den Link, Verkorkster Kirk, ich glaube ich könnte ein Fan dieser Seite werden. Matthew macht sich ja über viele Filme her. Das braucht etwas Zeit um sich das alles anzuschauen.

                      Aber Sci-Fi-Fans sollten sich vorher besser einen Helm aufsetzen. Was ich bisher gesehen habe, ist für schlichte Gemüter nicht leicht zu verdauen. Die Rezi´s zu Transformers und 2001 - A Space Odyssey beleidigen eigentlich keinen. Aber man kann fälschlicherweise leicht beleidigt sein.
                      Also Vorsicht !
                      "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                        #86
                        Mattews Ansicht zu 2001 stimme ich sogar vollkommen zu. Nur dass mir der Film um einiges besser gefällt als ihm, weil mir die eingesetzte Musik sehr gut gefällt. Er hat da aber wohl kein Ohr für. Und ohne Musik ist der Film wirklich dröge.

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                          #87
                          das einzige was mir an dem Film gefiel waren die Effekte der Schusswaffen..so eine Art Schockwaffe oder Schockwerfer.
                          "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

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