Stewart: Verbessert die Erde anstatt zum Mars zu fliegen!

[Ragnar]

Original geschrieben von JLP
zunächst einmal ist die NASA keine militärische Institution und somit kein Teil der amerikanischen Streitkräfte, somit hinkt der Vergleich NASA = Militär = Bush schonmal ganz gewaltig.

Erst mal sollte meinen GANZEN Satz lesen/zitieren bevor man solch eine Äusserung von sich gibt. Ich habe klar gemacht mit dem Wort "Pantschen", dass viele Analogieschlüsse ohne wirklichen Bezug geschlossen werden. Selbstverständlich ist mir klar, dass die NASA keine militärische Organisation ist, genauso wenig wie Bush Soldat ist. Allerdings können einige andere diesen Unterschied nicht ganz feststellen.

Tatsache ist das Bush von Clinton vor 4 Jahren einen ausgeglichenen Haushalt "geerbt" hat, und durch das hohe Militärbudget als Folge vom 11.9. ist dieser schöne Haushalt schon längst wieder Geschichte, Rekorddefizit wäre hier als Schlagwort zu nennen.
Sorry, aber bei den Problemen die Amerika derzeit hat, egal wie dumpfsinnig sie sind wie z.B. der Irak Krieg, woher soll man da noch viele Milliarden $ hernehmen und in die Raumfahrt stecken.
Wenn Clinton bei nem ausgeglichenen Haushalt die Raumfahrt gepusht hätte wäre das eher verständlich als nach jetzt nach einigen Jahren Wirtschaftskrise, erstmal muss es mit uns hier auf dem Planeten wieder aufwärts gehen bevor man Geld in die Raumfahrt statt für weltliche DInge ausgibt.

Achso, jetzt sollen wir am Raumfahrtprogramm kürzen/streichen weil Bush den Militärhausholt hochgesetzt hat? Wie wäre es mit dem vorläufigen Zurücksetzen des Militärhaushalt auf das Niveau von 2000? Wären immerhin schon 50MRD US Dollar mehr für andere Bereiche.
Außerdem ist das Weltraumprogramm nichts abstraktes. Es erfordert eine leistungsfähige Industrie um solch ein Programm voranzutreiben. Viele Ingenieure, Techniker, einfache Arbeiter, etc. sind in solch ein Programm involviert und dabei sind nicht die Leute in Cape Caneveral gemeint. Viele einzelne Teile, vom einfachen Ventil bis zum hochkomplexen Antrieb werden von Betrieben wie Daimler-Chrysler hergestellt. Um solch ein Programm zur verwirklichen, muss wieder geforscht, entwickelt und hergestellt werden. Auch hier sind wieder viele Leute am Werk. Am Ende steht aber immer ein Start einer Rakete/Raumschiff. Bis dahin wurde zwar viel Geld ausgegeben, aber es wurde auch viel entwickelt/hergestellt. Dieses Wissen ist auch nicht nur der Weltraumfahrt vorbehalten. Die meisten dieser Erkenntnisse werden dann auch für viel einfachere Dinge wie Fahrzeuge, Computer, Werkstoffe oder Werkzeuge benutzt, Dinge die absolut essentiell für technologsche Voranschreiten eine Gesellschaft sind.

@ Nic

Ich habe die Aussage von Stewart nicht mißdeutet, ich habe es nur an dem Beispiel, welches zwar überspitzt war, deutlich gemacht wie unsinnig solch ein Unterfangen wäre, zuerst sämtlich Probleme auf der Erde klären und sich danach auf die Weltraumfahrt zu konzentrieren. Auch in unsere Industriegesellschaft wird man nie alle Probleme ausräumen können.
Ich bin der Meinung, dass das eine nicht das andere ausschließt. Die Raumfahrt ist sicherlich nicht der Grund warum ein signifikanter Teil der Erde oder Teile unserer westlichen Gesellschaft Probleme hat egal welcher Art. Und genau das ist der Umstand. Stewart sagt, er wolle das Geld für die Raumfahrt für andere Zwecke einsetzen. Ich bin gänzlich gegen diese Meinung und ich meine man sollte nicht hier sparen, sondern in andere Bereiche wie Rüstung oder Agrarsubvention.

PS: Das Thema hat eigentlich nichts mit Startrek zu tun und gehört ins Off-Topic !

[endar]

@Ragnar: Prinzipiell hast du natürlich recht, aber eben nur prinzipiell, denn von Fall zu Fall muss man eben auch den Einzelfall betrachten und in diesem Fall sehe ich leider einen großen Unterschied zwischen dem durch das Programm erhobenen Anspruch und der Realität.

[Tron]

Ähh... Wenn ich mir die direkten Zitate von Stewart da anschaue geht es ihm nicht um die Raumfahrt an sich, sondern um Mars- und Mondbesiedelungsprojekte!

Da kann ich seine Aussage nur absolut unterstützen!
Zur Zeit ist es noch hirnrissig versuchen zu wollen, bemannte Missionen zum Mars zu schicken, da weder die nötigen Antriebs- Versorgungs- Bio- und Weißderteufelwasnochfürtechnologien ausgereift zur Verfügung stehen. Die Amis wären in den nächsten Jahrzehnten noch nicht mal in der Lage eine halbwegs funktionstüchtige Kolonie auf dem Mond zu gründen - da fehlen einfach die Transportkapazitäten (eine kleine Landekapsel tut es da nicht!).

Ausserdem:
Auch wenn es schon möglich andere Welten zu besiedeln wäre ich wenn ich mir die Menschheit momentan angucke dagegen!
Wenn ich schon sowas höre wie: "Wir müssen schauen, dass wir andere Planeten besiedeln, bevor wir unsere kaputtmachen, damit die Menschheit überlebt!" denk ich mir: "Was ist jetzt los? Sollen wir wie die Aliens aus Independence Day werden? Wie ein Heuschreckenschwarm vom einen Feld zum anderen Fliegen wenn wir es kahlgefressen haben?"
Also Bitte... bestätigt nur meine negative Einschätzung der Menschheit!

Nochwas:
Die Nasa ist keine militärische Einrichtung? *sichtotlach*

[Newhouse]

Original geschrieben von Ragnar
Außerdem ist das Weltraumprogramm nichts abstraktes. Es erfordert eine leistungsfähige Industrie um solch ein Programm voranzutreiben. Viele Ingenieure, Techniker, einfache Arbeiter, etc. sind in solch ein Programm involviert und dabei sind nicht die Leute in Cape Caneveral gemeint. Viele einzelne Teile, vom einfachen Ventil bis zum hochkomplexen Antrieb werden von Betrieben wie Daimler-Chrysler hergestellt. Um solch ein Programm zur verwirklichen, muss wieder geforscht, entwickelt und hergestellt werden. Auch hier sind wieder viele Leute am Werk. Am Ende steht aber immer ein Start einer Rakete/Raumschiff. Bis dahin wurde zwar viel Geld ausgegeben, aber es wurde auch viel entwickelt/hergestellt. Dieses Wissen ist auch nicht nur der Weltraumfahrt vorbehalten. Die meisten dieser Erkenntnisse werden dann auch für viel einfachere Dinge wie Fahrzeuge, Computer, Werkstoffe oder Werkzeuge benutzt, Dinge die absolut essentiell für technologsche Voranschreiten eine Gesellschaft sind.

da stimm ich dir voll und ganz zu. Ich denke es lässt sich in vielen anderen Bereichen vorher Geld einsparen, bevor man der NASA (oder auch allgemein sonst einer Weltraum-Organisation) den Hahn zudreht.
Trotz all dem sollte man sich aber sicher auch mit dem gleichen Engagement hier auf unserem Planeten einsetzen für die Umwelt und die Bevölkerung. Denn erstens dauern Erfolge in der Raumfahrt meist etwas, bis sie denn messbare Erfolge zeigen, und zweitens, wenn man einfach die herrschenden Probleme verdrängt und sich einen neuen Planeten sucht, werden die Probleme höchstens aufgeschoben, aber sicher nicht aufgehoben. Daher find ich schon auch, dass man auch die hiesigen Probleme erst lösen sollte und dann z.B. die Kolonisation eines neuen Planeten in Angriff nehmen sollte. (Wobei man eine kleine Station auf dem Mars ja nicht als wirkliche Kolonie bezeichnen kann, höchstens als Vorstudie dazu)


In eigener Sache: Juhuii, mein 300ster Post

[Nicolas Hazen]

Original geschrieben von Tron

Wenn ich schon sowas höre wie: "Wir müssen schauen, dass wir andere Planeten besiedeln, bevor wir unsere kaputtmachen, damit die Menschheit überlebt!" denk ich mir: "Was ist jetzt los? Sollen wir wie die Aliens aus Independence Day werden? Wie ein Heuschreckenschwarm vom einen Feld zum anderen Fliegen wenn wir es kahlgefressen haben?"
*

ALso was den Mars angeht so ist dieser Vergleich nach derzeitigem Erkenntnisstand absolut lächerlich. Das ist nur ein riesiger Felsbrocken, und wenn man es technisch könnte würde ich keinerlei moralische Bedenken darin sehen diesen auch zum Vorteil der Menschheit zu verwerten.

Solange man keine anderen (intelligenten) Lebewesen vernichtet ist das Nutzen anderer Himmelskörper als der Erde IMO unproblematisch.

[Harmakhis]

Hier redet ja keiner, dass wir sofort alle umziehen und die Erde im Dreck ersticken lassen...

...aber gerade da Fortschritte in der Raumfahrt lange dauern, muss man früh anfangen. Weil von alleine werde die dafür nötigen Technologie nicht entwickelt, wenn man nicht ein konkretes Ziel in Angriff nimmt.
Die bemannte Raumfahrt würde jede Menge Gelder freisetzen, Arbeitsplätze schaffen, Innnovationen in allen Bereichen der Gesellschaft anregen und mit dem Verständnis über andere Planeten und deren Umweltsysteme würde sich auch unser Verständnis über das Ökosystem erweitert werden und sich damit die Chancen auf eine Rettung des selbigen vergrößern.

Den kalten Krieg haben wir hinter uns gelassen und die Raumfahrt ist zu großen teilen echt nur noch nützlicher und friedlicher Natur und das sollte man nicht zugunsten von falschem Aktionismus aufgeben.
Unsere Erde wirklich von ihren Krankheiten zu befreien wird noch Jahrhunderte dauern, da es auch Jahrhunderte gedauert hat, diese Probleme zu schaffen.

Die Menschheit hat genug Kapazitäten um sich gleichzeitig dieser Aufgabe und der Raumfahrt zu widmen, vorallem die beiden Faktoren einander gegenseitig antreiben.

[lt. Toemsche]

was wenn die Mittel um die Erde wirklich richtig zu verbessern erst auf dem Mars oder sonstigen Planeten gefunden werden können?!

Gruss Tom

[8of5]

Nein!

Laßt die Erde ziehen

Es wird mal wieder Zeit das die Amerikaner, sorry die "zivilisierte Welt" ihre Hand in Richtung Sterne hebt und mit einer Stimme sagt: "MEINS MEINS MEINS MEINS" oder "wo noch nie ein indelikendes Lebewesen gewesen ist" außer die Russen und das "Alte Europa" und Asien. Südafrika darf man auch nicht vergessen PC muss sein :P

Aber was ist daran falsch? Irgendwann brauchen wir die Ressourcen oder vielleicht auch eine neue Wahlheimat!

Zweitens müssen wir unsere Bestimmtung erfüllen:
- Erde gründet Kolonie auf dem Mars
- Arnold Schwarzenegger wird Präsident der Welt und verkündet den 3. Weltkrieg gefolgt von der "Zeit der Besinnung"
- Ein Kind wird geboren
- Der 4. Weltkrieg wird begonnen
- Mars wird neutral
- Die Schatten greifen die Erde an
- Die Föderation wird gegründet

[endar]

Wenn ich länger darüber nachdenke, finde ich das auch Unsinn.

Ist doch toll hier auf der Erde! Uns geht es doch sehr gut und wenn man im Winter auf dem Weg zum Supermarkt nicht ständig über erfrorene Obdachlose stolpern würde, könnte man die Erde doch glatt für das Paradies halten. :*:

[8of5]

Original geschrieben von endar
Wenn ich länger darüber nachdenke, finde ich das auch Unsinn.

Ist doch toll hier auf der Erde! Uns geht es doch sehr gut und wenn man im Winter auf dem Weg zum Supermarkt nicht ständig über erfrorene Obdachlose stolpern würde, könnte man die Erde doch glatt für das Paradies halten. :*:

Paradies? Wenn das Paradies bei dir ohne Obdachlose ist und du sonst keine Problem siehst, hast - dann ist deine Hemmschwelle ziemlich hoch!

Aber ehrlich gesagt: Die Idee mit dem Mars ist eine gute Perspektive für die Zukunft. Es dauert ja noch ein paar Jährchen bis der Mars die 1 Million-Einwohner-Grenze erreicht hat und bis dahin bekommen wir den ein oder anderen Obdachlosen schon noch von der Straße.

[Nicolas Hazen]

Original geschrieben von 8of5
Paradies? Wenn das Paradies bei dir ohne Obdachlose ist und du sonst keine Problem siehst, hast - dann ist deine Hemmschwelle ziemlich hoch!

*hüstel*
Es gibt ein wunderbares sprachliches Stilmittel namens Ironie, dessen sich endar oben wohl bedient haben dürfte .

[8of5]

I-r-o-n-i-e?

Ist das so eine Art Mischung aus kritischem Sarkasmus, oder bin ich da jetzt etwas leicht überfordert ;?

[Bynaus]

Man darf nicht vergessen, dass der Mars wohl nicht so schnell "besiedelt" werden wird. Ich denke, es wird zunächst einige Jahrzehnte lang bloss Forschungsstationen geben, dann werden irgendwelche Weltraumtourismuskonzerne auf den Mars expandieren (Hotel Valles Marineris, "letzte unberührte Landschaften", etc. ), damit wird der Rohstoffbedarf erhöht und somit irgendwelche Schürfer angelockt ("die Ressourcen eines ganzen Planeten warten darauf, ausgebeutet zu werden"), damit kommt noch mehr Infrastruktur, dann kommen die Pioniere, die Sekten, die Irren, die alten Reichen ("für den Lebensabend 37 Minuten mehr pro Tag?"). Irgendwann dann die ersten Kinder, die ersten Ideologien, die ersten "echten" Siedlungen. Ich denke, auch in 500 oder gar 1000 Jahren werde noch immer die meisten Menschen auf der Erde leben.

Ich glaube auch nicht daran, dass da grosse "Übersiedlungsbewegungen" zum Mars hin entstehen werden, denn wer es sich leisten kann, zum Mars umzusiedeln, hat auf der Erde sonst auch keine Probleme. Die Bevölkerung, die der Mars dereinst vielleicht einmal haben wird, wird "eingeboren" sein und damit nie besonders gross werden. (höchstens wenige Millionen, zumindest bis der Planet terrageformt wurde)