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Star Trek = Utopia?

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    #16
    um mal etwas klarzustellen. 1984 und schöne neue welt sind dystopien. also nicht erstrebenswerte gesellschaftsformen. wie man 1984 ernsthaft als utopie verstehen kann, ist mir schleierhaft
    bei schöne neue welt hat nach der veröffentlichung die jugend eine utopie interpretiert, vor allem wegen der sexuellen aufklärung und des allgemienen wohlbefindens durch soma. aldous huxley hat das buch allerdings als dytopie geschrieben und die interpretation der jugendlichen kritisiert. das kann man bei dieser übersetzung im epilog nachlesen:

    Amazon.de: Schöne neue Welt: Aldous Huxley,Herberth E. Herlitschka: Bücher

    das schwere an einer utopie ist es sie zu erklären! wenn man halt so bücher wie new york 1999, 1984, schöne neue welt etc nimmt, dann wird detailliert erklärt, wie die gesellschaft aufgebaut ist, wie sie bestehen bleibt und wie sie entstand. eine utopie ist im grunde nicht plausibel zu erklären - zumindest, wenn man die realität beachtet.

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      #17
      Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
      das schwere an einer utopie ist es sie zu erklären! wenn man halt so bücher wie new york 1999, 1984, schöne neue welt etc nimmt, dann wird detailliert erklärt, wie die gesellschaft aufgebaut ist, wie sie bestehen bleibt und wie sie entstand. eine utopie ist im grunde nicht plausibel zu erklären - zumindest, wenn man die realität beachtet.
      Hängt davon ab wie weit eine Utopie geht, oder?
      Ich meien eine Gesselschaft die nur in einen Punkt besser ist, kann man erklären.
      "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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        #18
        Hmm... Ziemlich viele verschiedene Ansichten
        Um das Thema zu erweitern:
        Das Borg Kollektiv trifft imho perfekt auf eine Utopia zu, oder nicht?

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          #19
          das kommt darauf an, was man unter einer utopie versteht. natürlich haben borg keine probleme mit kriminalität, hunger oder geld. dafür büßen sie aber ihren individualismus ein, dieser ermöglicht dem menschen sich selbst zu verwirklichen und alles was dazu gehört (verstand, gefühle, interessen/hobbies, berufe etc) und das ist eben das, was den menschen ausmacht. demnach würde imho auch kein ethischer unterschied bestehen zwischen einem kollektiv aus menschen (oder wie bei den borg kybernetischen) und maschinen.

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            #20
            Also, um nochmal auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen, ST - Utopie ja oder nein: ja, auf jeden Fall - auch wenn sie nicht bis in die letzte Instanz funktioniert. Außerdem muss man wohl trennen, ob das ST Universum eine Utopie ist oder einzig der Entwurf der menschlichen Gesellschaft, die sich mit dem Universum auseinandersetzen muss. Ich denke, es geht hier um die menschliche Gesellschaft, also (außerdem beziehe ich mich v.a. auf St-TNG):

            1. wirtschaflicher Druck existiert nicht mehr; es gibt Replikatoren (kein Nahrungsproblem), das Energieproblem wurde beseitigt

            2. Sinn des Lebens wurde auf die individuelle Entwicklung und Vermehrung von Wissen quasi gestutzt. Jeder kann sich so verwirklichen, wie er wil :-)

            3. es existiert eine oberster Direktive (erinnert an Kant)

            4. Krieg wird nur zur Verteidigung geführt

            5. Die Erschließung des Weltraums hat das Platzproblem gelöst (außerdem versuchen die Menschen sich in die sie vorfindenden Systeme einzupassen und nicht zu zerstören oder auszubeuten (oberste Direktive)

            6. Die Frage der Religion wurde relativiert; wobei diese Frage eine eher schwere ist... die Menschheit ist doch ziemlich christlich orientiert, wobei das Universum samt Q und Konsorten doch sehr fantastisch ist und nicht unbedingt etwas mit SCIENCE-fiction zu tun hat;

            7. Familie wird groß geschrieben (O'Brien), wenn auch andere Formen der Familie diskutiert werden (Data/Spot), so auch die Enterprise einen gewissen familiären Rahmen darstellt.

            8. Toleranz und Vernunft stehen an oberster Stelle, wenngleich Picard z.B. auch neugierig oder bisweilen unvernünftig agiert (da er auch die Kunst und die Philosophie liebt, was uns menschlich macht); der Dialog mit Data kann hier auch als Kampf der Vernunft mit dem menschlichen Wesen, dass nicht durch und durch vernünftig ist, verstanden werden; was dann zu

            9. führt; der Mensch ist eben menschlich. Daher gibt es natürlich auch Probleme mit dem Gesellschaftsentwurf von ST. Selbst wenn die Menschen hier nur auf die Vernunft hören würden, wäre nicht gewährleistet, dass sie diese Fähigkeit auch richtig gebraucht oder idie Realität richtig interpretiert hätten, da der Mensch an sich nicht unfehlbar ist. Daher würde ich sagen, der Fehler liegt hier nicht im System, sondern an den Komponenten - was glaube ich schon einer meiner Vorredner gesagt hatte.

            So, geht man mal von "Utopia" nach More aus, dann würde ich sagen, dass reicht schon ziemlich nahe dran, oder?!

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              #21
              Hallo,

              also ob Star Trek ein Utopia ist oder nicht ist schwer zu
              sagen. Ich denke es war zu Next Generation Zeiten im
              großen und ganzen eins (von Dingen wie der Entstehung des
              Marquis mal abgesehn).

              Aber mir ist aufgefallen das die Menschheit trotz Bedrohung mit
              Atomkrieg positiver eingestellt war zu Visionen über die Zukunft.

              Den Menschen ging es im Westen besser als vorher und man hatte
              das Gefühl das der Weg einen irgendwann in einer fernen Zukunft
              vielleicht tatsächlich in ein Utopia führen könnte. Nach dem
              zusammenbruch des Kommunismus stand der Kapitalismus nicht
              mehr im Wettbewerb und nahm sozusagen seine Maske ab.

              Star Trek bedingt das durch erhöhung der Produktivität
              Menschliche Kapazutäten frei werden die für Geistesarbeit
              also Modernisierung der Gesellschaft und Entwicklung neuer
              Technologien genutzt wird. Aus heutiger Sicht ist es so das
              letztlich die höhere Produktivität nur dazu führt das Menschen
              "über" sind die keinen Provit bringen (wir entwickeln uns also eher
              Richtung Ferengi).

              Somit erscheint eine Vision wie Star Trek aus heutiger Sicht
              den meisten Menschen wohl nur als lächerlich
              (wohl der Grund für den düstereren und realistischeren
              Tenor in DS9 und Enterprise also als anpassugn an den Zeitgeist).

              Enterprise war ja im Bezug auf Suliban und Xindi Terroristen ja
              schon fast ein Spiegel der Realität. Genauso wie im Bezug auf
              die nicht mehr als Zeitgemäs angesehenen Moralvorstellungen von
              Gestern. Archer wirft genau wie die Amerikaner im Kampf gegen den
              Terror die Moral über Bord. Somit wird Star Treg NG auch als absolut
              unerreichbares und von der Herschenden Klasse wohl auch nicht
              gewünschtes Utopia verbleiben das heute sogar für die Scifi
              zu Utopisch also Positiv ist.

              Gruß

              Phoenix81
              Solange die Fans des alten Trek leben, wird es niemals sterben!

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                #22
                Zitat von GonzosMeinung Beitrag anzeigen
                3. es existiert eine oberster Direktive (erinnert an Kant)
                die oberste Direktive würde ich persönlich jetzt nicht wirklich als positiv herausstreichen denn
                1.ist sie dogmatischer Natur(nicht vernunftorientiert sondern starr)
                2.scheint sie von der merkwürdigen Annahme auszugehen das techn Fortschritt auch zwingend gesellschaftlich-sozialen Fortschritt beinhaltet(ist bei erreichen der Warptechnik aufgehoben)
                I can see a world with no war and no hate.

                And I can see us attacking that world, because they would never expect it.

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                  #23
                  Zitat von 1 von 1 Beitrag anzeigen
                  die oberste Direktive würde ich persönlich jetzt nicht wirklich als positiv herausstreichen denn
                  1.ist sie dogmatischer Natur(nicht vernunftorientiert sondern starr)
                  2.scheint sie von der merkwürdigen Annahme auszugehen das techn Fortschritt auch zwingend gesellschaftlich-sozialen Fortschritt beinhaltet(ist bei erreichen der Warptechnik aufgehoben)
                  1. Ist ein moralisches Gebot nicht immer bis zu einen Gewissen grade setzung?
                  Die FÖD will eben junge Kulturen vor der Assimilisation durch ältere, technisch überlegene schützen.
                  2. Naja, in ST wurde dieser Eindruck manchmal wirklich vermittelt.
                  Davon ab: Wieso sollte sie davon ausgehen?
                  Die OD würde auch so sinn machen...Man will eben technisch weniger fortschritliche Spezies vor fremden Einfluss schützen, weil man denke, dass dies fatale Folgen für die Entwicklung von ihr hätte.
                  Vielleicht würde ja eine Einmischung zu einer Abhängigkeit führen, in die man niemanden drängen will. So kann man die OD jedenfalls auch rechtfertigen, ohne dabei die oben genannte These aufzugreifen.
                  "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                    #24
                    In TOS war Star Trek sicherlich noch kein Utopia. Da gab es die Todesstrafe, Geld (Föderations-Dukaten - siehe "Kennen Sie Tribbels?"), Intrigen (Amiral Cartraight) usw.

                    Bei TNG wurde schließlich der Utopie-Bogen etwas überspannt. Zwar gab es dort auch noch Intrigen, trotzdem wurde die Menschheit schon als "zu perfekt" dargestellt. Sicherlich Roddenberrys Vision in Reinkultur. Aber eben auch etwas unrealistisch und sicherlich nicht jedermanns Sache.
                    VOY als perfekte TNG-Kopie setzte diesen Pfad kontinuuierlich fort.

                    DS9 und ENT traten schließlich wieder einen Schritt zurück. Dort gibt es plötzlich den Marquis, Sektion 31, den Dominion-Krieg, Rassenhass, noch mehr Schurken-Admiräle, Folter-Archer und Planeten-verseuch-Sisko. Auch wenn die Erde selbst hier immer noch etwas utopisch anmutet so ist die Menschheit selbst wieder weitaus realistischer und IMO eher an den TOS-Menschen oriertiert (Kirk "Es ist unser gutes RECHT Krieg zu führen") als bei TNG und VOY.

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                      #25
                      Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                      1. Ist ein moralisches Gebot nicht immer bis zu einen Gewissen grade setzung?
                      und genau das stört im Bild der Vernunftorientierten Gesellschaft. Diese würde eher auf Ethischen(nicht Moralischen) Rahmenrichtlinien basieren nicht auf einem Starren Moralcodex.
                      Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                      Die FÖD will eben junge Kulturen vor der Assimilisation durch ältere, technisch überlegene schützen.
                      das zB ist eine brauchbare Ethische Zielsetzung. Dabei bliebe es dem (vernunftbegabtem) Captian überlassen ob er dies durch strikte Nichteinmischung realisiert oder durch verdeckte Einmischung oder durch eine offene Warnung vor den Folgen einer Assimilierung(und darauf vertraut das das Volk die Warnung ernst nimmt). Auch könnte er die Folgen von Assimilierung und Untergang gegeneinander abwägen .
                      Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                      2. Naja, in ST wurde dieser Eindruck manchmal wirklich vermittelt.
                      Davon ab: Wieso sollte sie davon ausgehen?
                      Die OD würde auch so sinn machen...Man will eben technisch weniger fortschritliche Spezies vor fremden Einfluss schützen, weil man denke, dass dies fatale Folgen für die Entwicklung von ihr hätte.
                      Vielleicht würde ja eine Einmischung zu einer Abhängigkeit führen, in die man niemanden drängen will. So kann man die OD jedenfalls auch rechtfertigen, ohne dabei die oben genannte These aufzugreifen.
                      trotzdem bleibt die Warpschwelle als Maßstab willkürlich. Würde man die Maxime zu ende denken dürfte die Föd mit gar keinen Kulturen Kontakt aufnehmen weil sie entweder selbst (technisch)rückständig ist oder die andere Kultur(trotz Warpantrieb). Im Warpclub selbst ist man ja erstaunlich bereit Technologien auszutauschen.
                      I can see a world with no war and no hate.

                      And I can see us attacking that world, because they would never expect it.

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                        #26
                        2.scheint sie von der merkwürdigen Annahme auszugehen das techn Fortschritt auch zwingend gesellschaftlich-sozialen Fortschritt beinhaltet(ist bei erreichen der Warptechnik aufgehoben)
                        Das ist eigentlich ganz einfach.
                        Bis zum Warpantrieb versucht man sie vor externen Einflüssen zu schützen, welche die Kultur zerstören könnten.

                        Ab dem Warpantrieb kann man sie aber nicht mehr schützen, man kann nicht mehr verhindern, dass diese Kultur auf höher entwickelte Kulturen treffen wird, schließlich sind sie jetzt in der Lage von alleine zu den höher entwickelten Spezies via Warpflug zu gelangen. Bevor sie also bei ihren ersten Erkundungen direkt in klingonisches oder cardassianisches Territorium fliegen und vernichtet werden, nimmt man Erstkontakt auf und erklärt ihnen wo sie besser vorsichtig sein sollten und wie es so im Alpha Quadranten momentan abläuft, damit sie nicht gleich auf eine aggressive Rasse stoßen oder irgendeinem Kriegervolk auf die Füße treten.

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                          #27
                          Zitat von 1 von 1 Beitrag anzeigen
                          und genau das stört im Bild der Vernunftorientierten Gesellschaft. Diese würde eher auf Ethischen(nicht Moralischen) Rahmenrichtlinien basieren nicht auf einem Starren Moralcodex.das zB ist eine brauchbare Ethische Zielsetzung. Dabei bliebe es dem (vernunftbegabtem) Captian überlassen ob er dies durch strikte Nichteinmischung realisiert oder durch verdeckte Einmischung oder durch eine offene Warnung vor den Folgen einer Assimilierung(und darauf vertraut das das Volk die Warnung ernst nimmt). Auch könnte er die Folgen von Assimilierung und Untergang gegeneinander abwägen
                          1. Ja könnte man, aber offensichtlich war das von den Machern der OD nicht erwünscht. Laut ENT hatten schon die Vulkanier eine ähnliche Regel (Die V. scheinen mir keiner Motivationsethik anzuhängen ("Das Wohl der Vielen geht immer über das Wohl der Wenigen")). Wir wissen nicht, in wie weit der Einführung der OD ein Diskurs vorausging; Kirk hatte lediglich, in der Folge mit den Planeten, auf den die Klingonen an einen Stamm Waffen verkauft hatten, erwähnt, dass er sich für die Einfürhung der OD eingesetzt hat. Ebenso sieht es damit aus, ob die OD vielleicht immernoch Gegenstand von Kritik und Argumentation ist. Was wir wisse ist, dass die Macher der OD keine Disskusion auf den SF-Schiffen wollten!
                          2. In der Serie wurde nicht der Eindruck vermittelt, dass die OD dogmatisch eingehalten wurde. Picard hat Wesly gerettet.

                          Zitat von 1 von 1 Beitrag anzeigen
                          .trotzdem bleibt die Warpschwelle als Maßstab willkürlich. Würde man die Maxime zu ende denken dürfte die Föd mit gar keinen Kulturen Kontakt aufnehmen weil sie entweder selbst (technisch)rückständig ist oder die andere Kultur(trotz Warpantrieb).
                          Naja. Die Neutralität der FÖD im klingonischen Bürgerkrieg wurde ja mit der OD begründet, es kann also sein, sie auch für den sonstigen Umgang mit anderen Kulturen gilt. Davon ab meint man wohl, dass der Schaden bei einer warpfähigen Spezies geringer ist, wurde in der Aufstand mal angesprochen.
                          "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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