Zitat von Halman
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Das Braia Patch gehört zur Föderation, okay. Aber man darf den Ba'ku das Siedlungsrecht auf den Planeten nicht im nachhinein streitig machen. Fraglich ist, ob die UFP nun ebenfalls das Recht hat eine Kolonie auf den Planeten zu gründen. Wie siehst Du das, arthur?
Das ist der Knackpunkt. Kann man den Ba'ku im Nachhinein das Siedlungsrecht absprechen? Ich meine nein.
Es geht darum "wem gehört der Planet".
Ist irgendwas über die Herkunft der Ba'ku bekannt? Aufgrund welcher Informationen ziehst Du diese Schlüsse?
Bis Du sicher, dass es sich um Billionen handelt. Admiral Dougherty sprach von Milliarden.
Im Domionkrieg gab es mal eine Hochrechnung mit zu erwartenen Todesopfern in der UFP von 900 Milliarden - also fast eine Billion.
Ist bekannt wie hoch die Bevölkerung der UFP 2375 ist?
Im Domionkrieg gab es mal eine Hochrechnung mit zu erwartenen Todesopfern in der UFP von 900 Milliarden - also fast eine Billion.
Ist bekannt wie hoch die Bevölkerung der UFP 2375 ist?
Das heißt da gibt es noch "ein paar" Gesunde, die im 24. Jahrhundert sicher die abolute Mehrheit darstellen.

Die UFP mag das Recht haben, diesen Planeten zu nutzen - solange sie nicht da Recht der Ba'ku beschneidet dort friedlich zu leben.
Es bleibt immer der selbe strittige Punkt "wem gehört der Planet".
Vielleicht sollte man das auch mal mit der Frage verbinden "wem gehört Unsterblichkeit".
Ist Unsterblichkeit wirklich ein "unveräußerliches Gut" irgend einer STERBLICHEN Spezies?
Immerhin werden die "Grundrechte" über die wir die ganze Zeit reden auch an einen "Schöpfer" geknüpft, der eben (aufgrund seiner göttlichen Macht - oder wie auch immer man das sehen will...) die Menschen mit dem Leben, der Freiheit und dem Streben nach Glückseligkeit "begabt" hat.
Sogar unsere Päambel des Grundgesetzes fängt so an:
"Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,......."
Man hat also die Verantwortung auch vor dem Hintergrund, daß alles Leben nicht möglich wäre, gäbe es nicht die göttliche Instanz.
Ebenso gäbe es wohl auch nicht die Unsterblichkeit.
Die Verantwortung vor den Ba'ku ist also die selbe, wie die Verantwortung vor dem Leben selbst.
Wenn nun alle Sterblichen das gleiche unveräußerliche Recht auf Unsterblichkeit haben, wie sie es schon "laut Menschenrechte" auf das Leben haben, dann gehört den Ba'ku die gefundene Unsterblichkeit definitiv nicht alleine.
Die Rechte der Föderation können die Rechte der Ba'ku nicht aufheben. Das Recht des einen findes immer eine Grenze im Recht des anderen.
Erschwerend kommt hinzu, dass eine Umsiedlung ihre Kultur fundamental gefährden oder gar zerstören würde.
Alles was mit der Kultur der Ba'ku zu tun hat ist - außer der Unsterblichkeit - durch nichts an die Gegebenheiten des Planeten gebunden.
Ein anderer Planet mit den selben Bedingungen würde - bis auf die Unsterblichkeit - die nahtlose Vortsetzung der Kulturpflege gewährleisten.
Die UFP ist ja nicht wirklich in Not.
Allerdings wird die Föderation schlechter dargestellt als sie im allgemeinen ist:
nämlich als Eindringlinge. Genau das wäre zu vermeiden gewesen.
Dann gilt der Grundsatz, dass die Rechte dort eine Grenze finden, wo sie die Rechte von anderen berühren.
Kompromiss
Bei einer Pandemie handelt man aufgrund von konkreter Gefahr. Eine solche Gefahrensituation kann ich für die UFP nicht erkennen.
Aber bei einer zu klärenden Rechtsfrage im Föderationsraum, hat erst mal keiner das Recht zu sagen "die sollen raus halten".
Auch wenn das die meisten als unmoralisch empfinden.
Davon abgesehen ist die Situation im Alphaquadranten nicht wie vor 300 Jahren.
Damals war der Braia Patch wahrscheinlich der einzig wirksame Schutz, in Mitten eines sehr gefährlichen (und später schwer umkämpften) Raumes, wo alleine schon aus Sicherheitsgründen eine Umsiedlung nie in Frage kam.
Aber jetzt hat sich die Situation doch geändert. Die Ba'ku haben hier eine "Macht" vor der Haustüre, mit der man durchaus verhandeln kann und mit deren Hilfe man auch tatsächlich relativ gefahrlos expandieren könnte.
Es müssen ja nicht all 600 das wollen, was die erste Generation (noch immer) will.
Wie schon vor 100 Jahren könnten es wieder einige geben, die mal was anderes sehen wollen.
Soll man denen das verwehren?
Wie man sieht könnten auch die Ba'ku untereinander eine ganz unterschiedliche Rechtsauffassung haben - wie man am Beispiel der Sona gesehen hat.
Nur muß das ja nicht immer so blutig ablaufen oder?
Das Recht der UFP muss dort eine Grenze finden, wo das Recht der Ba'ku auf Lebensraum berührt wird.
Was den Lebensraum anbelangt, der vor 300 Jahren von den Ba'ku entdeckt wurde, so ist es nun mal Fakt, daß dieser sich nun im Föderationsraum befindet.
Und was das wiederum anbelangt, so wird man sich nicht mal über die Auslegung der OD einig. Wie wollen die selben Leute (Picard und Doughert) nun vor Ort über Recht und Besitz entscheiden, wenn die offensichtlich in ihrer eigenen kleinen Welt leben? Zumindest verhalten sie sich so.
Auch die Ba'ku leben in ihrer eigenen kleinen Welt, weil sie sogar "den Wunsch nach einem anderen Leben" mit Ausstoßung bestrafen. Ein anderes Leben wird von ihnen also weder toleriert noch akzeptiert.
Folgt man dieser Rechtslogik, so erscheint mir auch der ganze Rattenschwanz, den Picard da dranhängt, folgerichtig zu sein.
Direktive 010
Bevor man sich auf einen Kampf mit einer fremden Spezies einlässt, müssen alle Versuche unternommen werden, einen ersten Kontakt herzustellen und eine nicht-militärische Lösung zu finden.
Bevor man sich auf einen Kampf mit einer fremden Spezies einlässt, müssen alle Versuche unternommen werden, einen ersten Kontakt herzustellen und eine nicht-militärische Lösung zu finden.
Leider verfolgt man in Star Trek diese Sache nicht weiter.
Das mag sein. Aber die UFP hat dennoch nicht das Recht selbst die Ursache dafür zu sein. Dann würde sie sich schuldig machen.
All die von Dir genannt Punkte sind AFAIK keine zwingenden Vorraussetzungen für einen Staat.

Admiral Dougherty sehe ich als Patrioten, der zum Wohle der Föderation bereit ist ihre Grundsätze zu verraten. Picard hält hingegen daran fest.
Ebenso explosiv wie Ba'ku und So'na.
Zitat von newman
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Beispiel:
"Der Wortlaut "unalienable rights" in der Unabhängigkeitserklärung, ist mit der im deutschsprachigem Raum angenommenen Begriffsbedeutung nicht deckungsgleich." (Wiki)
Wir können nicht davon ausgehen, daß im 24. Jahrhundert die Menschenrechte genau so beschrieben werden (somal man sich über die Bedeutung von "unveräußerlich" nicht einig werden wird) wie im 21. Jahrhundert bzw. genau so wie in deutschen Gesetzbüchern.
Picard redet da offensichtlich von "Prinzipien der Föderation" während Dougherty sogar jedwede Auslegung der OD für nicht greifbar/anwendbar hält.
Ganz neue Wege müssten gefunden werden um diesen "Konflikt" beizulegen und eine friedliche Lösung zu finden. Aber was tun sie:
Jeder hält an seinen Dogmen fest, jeder bekämpft jeden.
Wenn die Ba'ku ihren Humor nicht verloren haben, müßten die sich im Nachhinein eigentlich kugeln vor Lachen, wie perfekt das für sie gelaufen.
Die Sona: besiegt
Die Föderation: hat sich selbst ausgenockt
Andere Spezies: die Föderation wird's regeln
Haben sie, wenn auf diesem Gebiet nicht schon eine andere Kultur sitzt.
Und wenn die Klingonen diese Föderationskolonisten umsiedeln wöllten, weil die Kolonisten auf Ressourcen sitzen, die das klingonische Reich gerne haben möchte, hätte die Föderation das Recht diese Umsiedlung als kriegerischen Akt zu werten und die Aggressoren zu vernichten. Der Unterschied ist nur, dass die Ba'ku nicht die technischen Möglichkeiten besitzen ihre Aggressoren zu bekämpfen.
Und wenn die Klingonen diese Föderationskolonisten umsiedeln wöllten, weil die Kolonisten auf Ressourcen sitzen, die das klingonische Reich gerne haben möchte, hätte die Föderation das Recht diese Umsiedlung als kriegerischen Akt zu werten und die Aggressoren zu vernichten. Der Unterschied ist nur, dass die Ba'ku nicht die technischen Möglichkeiten besitzen ihre Aggressoren zu bekämpfen.
Die Aussage Picards: "Es gibt überall metaphasische Strahlen im Braia Patch" macht deutlich, daß der Planet der Ba'ku nicht der einzige ist.
Hätten die Ba'ku ein Gebiet besiedelt, dann wären sie auch auf den anderen Planeten vertreten. Sie haben sich aber lediglich den besten ausgesucht, weil sie schnell feststellten, daß man dort eher jünger wird statt älter, nämlich unsterblich.
Und genau das ist der Punkt.
Jeder Föderationsbürger hätte z.B. das Recht über staatliche Eingriffe in seine Freiheitsrechte informiert zu werden und auf dem Rechtsweg Einspruch dagegen zu erheben.
Wir haben hier aber noch einen großen Unterschied. Die Ba'ku sind keine Föderationsbürger. Damit hat die Föderation auch kein Recht sie aus humanitären oder sonstigen Gründen zu enteignen oder irgendwelche Hoheitsrechte gegenüber den Ba'ku auszuüben. Dazu wären nur staatliche Organe der Ba'ku berechtigt, die Föderation nur falls sie von diesen um Hilfe gebeten werden.
Jeder Föderationsbürger hätte z.B. das Recht über staatliche Eingriffe in seine Freiheitsrechte informiert zu werden und auf dem Rechtsweg Einspruch dagegen zu erheben.
Wir haben hier aber noch einen großen Unterschied. Die Ba'ku sind keine Föderationsbürger. Damit hat die Föderation auch kein Recht sie aus humanitären oder sonstigen Gründen zu enteignen oder irgendwelche Hoheitsrechte gegenüber den Ba'ku auszuüben. Dazu wären nur staatliche Organe der Ba'ku berechtigt, die Föderation nur falls sie von diesen um Hilfe gebeten werden.
Die Ba'ku sind keine Föderationsbürger? Aha, die Rechte der Föderationsbürger sind demnach "unveräußerlich" (STVI) also ein "nicht übertragbares Gut".
Es müssen somit neue Rechte gefunden werden die für beide Seiten gelten:
"Das Braia Patch Abkommen" oder "der Braia Patch Vertrag".
Auch in der Geschichte der Föderation dürfte das nichts neues sein - was im Übrigen nicht heißt, daß irgend eine Form von Gewalt angewendet wird.
Auch glaube ich irgendwie nicht ganz, dass Deutschland bei einer Pandämie in Tschechien einfach in Tschechien einmarschieren dürfte, um diese Pandämie gleich an seinen Wurzeln zu bekämpfen.
Zitat von Halman
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Geht es um RECHT oder um STÄRKE?
Hierbei ist auch langfristig ihr Bevölkerungswachstum zu berücksichtigen. Reicht das, um den alleinigen Anspruch auf den ganzen Planeten zu erheben?
Mir geht es aber nicht nur um den Planeten:
Wem "gehört" die Gabe der Unsterblichkeit?
Dem der sie findet und sich damit über das "Gott gegebene Leben" erhebt?
Gelten für Unsterbliche überhaupt die selben Regeln wie für Sterbliche?
In der Mythologie sind Unsterbliche "Halbgötter" und sagen den Sterblichen wo's lang geht.
Hier sagen die Halbgötter garnichts und alles kniet in Ehrfurcht vor ihnen. Warum?
Folgte aus der technischen Nutzung der Ringe wirklich die Möglichkeit der Unsterblichkeit? Oder war damit einfach ein noch längeres Leben bei besserer Gesundheit gemeint?
Die Frage "wem gehört die Unsterblichkeit" bzw. "ist Unsterblichkeit ein Grundrecht" muß wohl doch geklärt werden.
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