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Ist die Hauptdirektive für die Tonne?

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  • newman
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Wobei es dann unsinnig ist, dass die Flotte einer bedrohten Kultur nicht helfen kann, aber jeder Privatmann aus der Föderation könnte einfach auftauchen und die Kultur der Einheimischen beeinflussen.
    Das ist ja nicht gesagt.

    Nur weil der Privatmann nicht an die Sternenflottendirektiven gebunden ist, heißt das ja nicht, dass es nicht auch Gesetze im zivilrechtlichen Bereich gibt, die ein Richter bei einer Einmischung anwenden könnte. Die Beurteilung eines Privatmanns findet nur auf einer anderen Ebene statt als die Beurteilung einer staatlichen Institution.

    Das Grundgesetz richtet sich ja z.B. auch nicht an den Privatmann sondern nur an den Staat. Privatrechtlich ist der einzelne Bürger nicht dazu verpflichtet die Menschenwürde eines anderen zu beachten. Aber im Strafgesetzbuch gibt es dann unabhängig von den Grundrechten, die der Staat beachten muss, Gesetze, die zum Tragen kommen, wenn er z.B. einem Mitbürger Gewalt antut.


    Eine Idee wie es möglicherweise zur OD gekommen sein könnte, habe ich ja in einem anderen Topic geschrieben. Da würde die Vorstellung, dass sie sich nur an die SF richtet wunderbar dazupassen.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Ah ja, stimmt. Man sieht es ja hin und wieder, dass außer Sternenflottenpersonal niemand wirklich an die Direktiven gebunden ist.
    Wobei es dann unsinnig ist, dass die Flotte einer bedrohten Kultur nicht helfen kann, aber jeder Privatmann aus der Föderation könnte einfach auftauchen und die Kultur der Einheimischen beeinflussen.

    Trotzdem wird die Debatte, die der Verabschiedung der OD vorausging, sicher interessant gewesen sein.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Ah ja, stimmt. Man sieht es ja hin und wieder, dass außer Sternenflottenpersonal niemand wirklich an die Direktiven gebunden ist.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Wir wollen mal nicht vergessen, dass die Föd aber durchaus bereit ist, sogar ihre eigenen Werte wegzuschmeißen wenn es darum geht, die OD nicht zu brechen.
    So würde ich es nicht ausdrücken. Eher: Die OB impliziert zumindest, dass ein aufgeklärtes System wie die FÖD neben einem rückständigen System existieren kann, indem z.B. bestimmte Personen per se diskriminiert werden.

    Offenbar haben die Leute, die die OD beschlossen haben also kein Urteil darüber fällen wollen, welche Gesellschaftsform überlegen ist! So könnte man es zumindest auslegen. Andererseits könnte man die Direktive auch enger auslegen, dass die Föderation einfach verhindern wollte, dass die SF anstatt dem Präsidenten und den Föderationsrat die Aussenpolitik der Föderation bestimmt. Zusätzlich zum Schutz nicht warpfähiger Kulturen.

    Zitat von Oliver Hansen
    Es mag viele Möglichkeiten geben, ein Wertesystem auszugestalten, aber es gibt nur eine einzige vernünftige Grundlage für dieses Wertesystem.
    Nur welche soll das sein? Die Klingonen oder Borg werden das zum Beispiel anders sehen und sie haben auch die Mittel, das auf ihren Gebiet durchzusetzen.

    Aber das stimmt schon, das ist ein guter Punkt. Die Frage ist aber: Richtet sich die OD nur an die SF oder an alle Raumschiffe aus der Föderation oder ist sie soetwas wie ein allgemeines Gesetz?
    Wenn z.B. alle Raumschiffe aus der Föderation die Sternenflotte bilden, dann macht das schon einen Unterschied zu dem Fall, dass es eine unabhängige private Raumfahrt gibt oder zumindest einige Mitglieder der Förderation noch eigene Flotten haben. Dazu muss man zwischen der SF und der FÖD unterscheiden: Die Regierung kann vielleicht ggf. abweichende Regelungen treffen. Man könnte einige Bemerkungen aus ST:IX so deuten.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Welche katastrophalen Auswirkungen kann es schon mittelfristig haben, wenn sich ein Volk plötzlich bewusst wird, nicht allein zu sein? Kurzfristig wird es einiges an Chaos verursachen, ja. Religion, Kultur, etc. könnten da als Beispiele genannt werden, aber mittelfristig wird es wohl mehr verbessern als schaden.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Auch "Der Gott der Mintakaner" zeigt das gut auf: Die Mintakaner haben nämlich Recht. Sie könnten viel von der Föderation lernen und so ihren eigenen Weg besser beschreiten. Ich denke mal, gerade die Mintakaner haben doch gezeigt, dass sie durchaus reif für die Föd wären. Warpantrieb hin oder her.
    Abgesehen davon, dass da noch 1000 Jahre technologische Entwicklung dazwischen liegen. Das Problem was die Föderation mit der OD umgehen will, ist die technologische und kulturelle Kontamination.

    In der Föderation herrscht die Ansicht, dass kulturelle Vielfalt zu wichtig ist, als das eine ungewollte Einflussnahme erwünscht ist, selbst wenn diese zu einer wie auch immer gearteten Verbesserung führt.

    Die Oberste Direktive soll ursprünglich als Schutz der primitiven Völker vor der ungewollten Einflussnahme von raumfahrenden Völkern dienen. Immerhin haben die raumfahrenden Völker die Macht der Einflussnahme, was die nicht raumfahrenden Völker eben nicht haben.

    Gerade an den Beispielen in TNG ging es weniger um die Frage, ob Spezies xyz Warpantrieb hat oder nicht, sondern ob Spezies xyz sich der Existenz anderer Zivilisationen bewusst ist oder nicht.

    Die Föderation nimmt grundsätzlich nur Kontakt zu Welten auf, die a) selber Raumfahrt betreiben und b) bereits Kontakt zu anderen Völkern hatte, auch wenn sie selbst über keinen Warpantrieb o.ä. verfügen.

    Es gibt durchaus prä-Warp-Völker die Kontakt zur Föderation haben und sogar Handelspartner sind, wie z.B. die Rutianer, die Ventaxianer oder die Organier (wo die Föderation bis in die 2260er ja davon ausging, dass es einfache Leute sind.)

    Bei den Dremanern und Boraalanern war dies nicht gegeben und daher entschied Picard, diesen Völkern die Existenz anderer Völker nicht zu offenbaren.

    Der Beweis, dass man nicht das einzig intelligente Volk in der Milchstraße ist, ist für die meistens Kulturen ein regelrechter Schock und kann katastrophe Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. An dieser Stelle ist die OD schon sehr sinnvoll.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Wir wollen mal nicht vergessen, dass die Föd aber durchaus bereit ist, sogar ihre eigenen Werte wegzuschmeißen wenn es darum geht, die OD nicht zu brechen. Ich weiß jetzt nicht wie die Folge heißt, aber bei DS9 gibt es doch einen Fall, wo ein Flüchtling auf der Station ankommt, der von seiner Regierung verfolgt wird, weil er es gewagt hat, anderer Meinung zu sein als sie, worauf die Todesstrafe steht. Sisko will ihn ausliefern statt Asyl zu gewähren, weil Asyl ja auch eine "Einmischung" sei. Erst Odo rettet ihn und seine irgendwo auf einem Kometen im Kälteschlaf liegende Tochter, schmuggelt sie auf einen vulkanischen Frachter und sprengt ihr eigenes Schiff in die Luft und meldet sie als tot. Ich denke hier folgermaßen: Es mag viele Möglichkeiten geben, ein Wertesystem auszugestalten, aber es gibt nur eine einzige vernünftige Grundlage für dieses Wertesystem. Wenn jetzt eine Spezies ausschert und jeden umbringt, der anders denkt als die Mehrheit sollte es sich zumindest gehören, diese Verfolgten in der Föd aufzunehmen.

    Auch "Der Gott der Mintakaner" zeigt das gut auf: Die Mintakaner haben nämlich Recht. Sie könnten viel von der Föderation lernen und so ihren eigenen Weg besser beschreiten. Ich denke mal, gerade die Mintakaner haben doch gezeigt, dass sie durchaus reif für die Föd wären. Warpantrieb hin oder her.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Eine gute Sache ist meiner Ansicht nach die Direktive, wenn sie allzu eifrige Captains an die Zügel nimmt. Captains sollen keine Politik auf anderen Planeten machen, wenn sich das vermeiden lässt. Captains sollen auch nicht runterbeamen und den Eingeborenen Glasperlen für ihr Dilithium geben.
    Die Oberste Direktive hat folgende Vorteile:
    1. Sie verhindert, dass Raumschiffcapitane sowas wie zweite Aussenminister der Föderation werden.
      Das gilt besonders, wenn man annimmt, dass die OB nur für Sternenflottenoffiziere gilt (also in der Formulierung "Kein Offizier darf...").
    2. Sie bewart eine gewisse kulturelle Vielfalt.
      Die verschiedenen Gesellschaften erhalten die Möglichkeit, sich unabhängig von der Föderation und ihren Wertesystem weiterzuentwickeln. Wenn sie dabei ein Wertesystem entwickeln, das mit dem der Föderation kompatibel ist, können sie aufgenommen werden, wenn nicht, können sie es in ihren Grenzen ausleben.
    3. Sie sorgt effektiv dafür, dass die Föderation sich nicht militärisch überverausgaben kann.
      Wie man am klingonischen Bürgerkrieg gesehen hat. Indem sich die Föderation nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Mächte einmischt, verringert sie das Konfliktpotential.

    (Oder fällt jemanden noch etwas ein?)

    Die Nachteile sind bekannt: Wie schon in der Folge "Das Gesetz der Edo" gesehen, hat ein Captain der sich konsequent an die Oberste Direkive hält auch keine Möglichkeit eine offenbar unverhältnismäßige Verurteilung durch eine andere Zivilisation zu umgehen. Auch könnte er damit keiner in Not geratenen Kultur auf einer präwarp Welt helfen.
    Ob die Vorteile wirklich die Nachteile aufwiegen ist natürlich Abwägungssache.

    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Der Schaden wird so oder so passieren, da sich nicht jeder an diese Moral hält. Es ist aber ein Unterschied, ob es die Föd macht oder ein anderer. Die Föd sollte also nicht den Weg des "Hauptsache wir richten den Schaden nicht an" gehen, sondern den Weg des "ein Schaden wird passieren, wir können aber verhindern, dass er zu schlimm wird".
    Im Normalfall steht die SF wahrscheinlich nicht vor diesem Dilemma. Entweder eine Welt hat bereits den Warpantrieb oder sie hat ihn nicht. Im ersten Fall wird die Föderation natürlich Kontakt aufnehmen. In einer Folge wurde sogar gesagt, dass, sobald eine Spezies den Warpantrieb entwickelt hat, also ein erster Kontakt unvermeidlich wird, als erstes die Föderation Kontakt aufnehmen soll. Die Föderation ist sich also bewusst, dass sie zu den netteren Partner für einen ersten Kontakt gehört.
    Ligt aber der zweite Fall vor, so ist ein SF-Mitglied angehalten, keinen Kontakt mit dieser Kultur herzustellen.

    Für Welten, die sich im Föderationsraum oder einem von ihr beherrschten Sektor befinden, ist diese Regelung natürlich ideal. Für Welten, die sich auf einem Gebiet befinden, auf den keine der ST-Großmächte Anspruch erhebt vielleicht weniger, aber hier kann die SF nichts machen, es sei den, sie fordert Ansprüche auf all diese Gebiete. Welten in der Neutralen Zone dürften dagegen relativ sicher sein, zumindest vor der FÖD und der je anderen Großmacht, lokale Mächte dagegen könnten schon Kontakt aufnehmen. Welten in anderen Gebieten, z.B. im klingonischen Reich werden natürlich weniger Glück haben, aber hier kann die Föderation sich eben nicht durchsetzen.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Das Problem ist, dass es nicht allein auf das Motiv der Einmischung ankommt. Aus Föderationssicht ist es offenbar so, dass allein die Einmischung an sich schon einen Schaden verursacht (ob das so richtig ist, sei mal dahingestellt).
    Der Schaden wird so oder so passieren, da sich nicht jeder an diese Moral hält. Es ist aber ein Unterschied, ob es die Föd macht oder ein anderer. Die Föd sollte also nicht den Weg des "Hauptsache wir richten den Schaden nicht an" gehen, sondern den Weg des "ein Schaden wird passieren, wir können aber verhindern, dass er zu schlimm wird".

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  • irony
    antwortet
    Eine gute Sache ist meiner Ansicht nach die Direktive, wenn sie allzu eifrige Captains an die Zügel nimmt. Captains sollen keine Politik auf anderen Planeten machen, wenn sich das vermeiden lässt. Captains sollen auch nicht runterbeamen und den Eingeborenen Glasperlen für ihr Dilithium geben.

    Aber so wie die Direktive von Picard gehandhabt wird, dass man Völkern lieber bei deren Vernichtung zusieht, als zu helfen, ist sie für die Tonne. Da entsteht ja auf jeden Fall ein Schaden.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Nun, man sollte das unmoralische Handeln anderer aber zum Anlass nehmen, mal über die eigene Moral nachzudenken und sich zu fragen, ob nicht eine Einmischung durch die Wohlmeinenden nicht der Einmischung durch die Schlechten vorzuziehen wäre. Die Föderation hätte ja weder ein Interesse an der Eroberung noch an der Ausbeutung fremder Kulturen.
    Das Problem ist, dass es nicht allein auf das Motiv der Einmischung ankommt. Aus Föderationssicht ist es offenbar so, dass allein die Einmischung an sich schon einen Schaden verursacht (ob das so richtig ist, sei mal dahingestellt).

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Das kann doch kein Argument sein. Wenn man selbst etwas als moralisch richtig erkannt hat, sollte man auch nach Möglichkeit danach handeln und sich nicht ein schlechtes Beispiel von anderen nehmen.
    Nun, man sollte das unmoralische Handeln anderer aber zum Anlass nehmen, mal über die eigene Moral nachzudenken und sich zu fragen, ob nicht eine Einmischung durch die Wohlmeinenden nicht der Einmischung durch die Schlechten vorzuziehen wäre. Die Föderation hätte ja weder ein Interesse an der Eroberung noch an der Ausbeutung fremder Kulturen.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Letztlich ja. Es muss erlaubt sein, auch zu Präwarp Völkern Kontakt aufzunehmen und ihnen gegebenenfalls zu helfen. Denn was nutzt die ganze vornehme Zurückhaltung der Föderation, wenn sich die Ferengi und Klingonen kein bisschen um diese Problematik scheren ?
    Das kann doch kein Argument sein. Wenn man selbst etwas als moralisch richtig erkannt hat, sollte man auch nach Möglichkeit danach handeln und sich nicht ein schlechtes Beispiel von anderen nehmen.

    Zitat von transportermalfunction
    Klingonen würde eine rückständige Welt einfach rücksichtlos erobern, und Ferengi vermutlich einfach landen um Handel zu treiben.
    Wenn schon Klingonen erwähnt werden stellt sich allerdings eine andere Frage: Wie definiert man, welche Gesellschaften unter die Oberste Direkte fallen und welche nicht? Im klingonischen Bürgerkrieg hat sich die FÖD mW mit verweis auf die OB auch nicht eingemischt.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Die Problematik hat Transporter Malfunction schon ganz gut dargestellt. Die Guten binden sich selbst, die Bösen scheren sich um die Moral einen Dreck. In etwa so kann man die Grundsituation beschreiben. Ich würde es ganz ehrlich inzwischen pragmatisch angehen: Lieber die "gute" Föderation stellt den First Contact her als die "bösen" Ferengi, Klingonen und wie sie alle heißen. Denn die Sternenflotte kann man wenigstens als vertrauenswürdig erachten, dass sie ihre Macht nicht ausnutzt.

    Auch der Gedankengang von Transporter Malfunction, dass Picards Verhalten auf "Nur die Starken sollen überleben" hindeutet ist interessant. Warum sollte man Menschen nicht aus für sie lebensbedrohlichen Situationen, ob selbstverschuldet oder nicht, retten, nur weil das "in ihre Entwicklung eingreifen" würde? Nehmen wir an, eine Zivilisation hat steht kurz vor einem atomaren GAU, ist sich aber gar nicht bewusst was da passieren wird, wenn sie nichts dagegen tut. Ein Raumschiff der Star Fleet bemerkt das. Warum sollte man den Kontakt nicht herstellen und den Bewohnern sagen, dass ihr Verhalten ihnen das Verderben bringen wird, wenn sie so weitermachen?

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  • McWire
    antwortet
    Meine Meinung dazu steht in http://www.scifi-forum.de/science-fi...-schlecht.html

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