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    [Buchbesprechung] Voyager: The Nanotech War

    The Nanotech War
    Star Trek Voyager unnumbered
    Steve Piziks
    Pocket Books, 330 Seiten

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    Klappentext:

    Throughout human history, mankind has turned it’s goals and dreams toward exploration. With wagon trains, ships, satellites and starships, humanity has chosen to seek out the new frontier, to explore new worlds, and to got where no human has gone before – even to the furthest reaches of the Delta Quadrant. There Captain Janeway and the crew of the starship Voyager have discovered many strange and wondrous civilizations… but few as alien as the Chiar.

    An advanced and scientific people who have made great strides with nanotechnology, the Chiar expanded internally rather than externally. Every inch of their planet is crawling with the tiniest bits and pieces of artificial intelligence imaginable, working in concert as the new lifeblood of this mechanical world. The people themselves are inseparable from their nanites, which layer their skin and provide extra limbs or senses as required.

    Caught up in a bitter civil conflict, some Chiar will try to take advantage of their meeting with the crew of Starship Voyager. They imagine that their homegrown nanites can harness the incredible power of the deadly Borg, and instead set in motion an experiment that goes devastatingly out of control.

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    Die Voyager wird in einem Ionensturm schwer beschädigt. Noch während die Crew damit beschäftigt ist, das Schiff in einem Stück aus den letzten Ausläufern des Sturms herauszumanövrieren, taucht plötzlich ein kleines Schiff einer unbekannten Spezies auf, das ebenfalls in den Sturm geraten ist und droht auseinander zu brechen. Nachdem die Voyager das Schiff und den Piloten gerettet hat, stellt sich heraus, das dies der erste Warpflug dieses Volkes, den Chiar, ist und auch noch ihr „Erster Kontakt“. Als Dankeschön dafür, das sie den Piloten und sein Schiff gerettet haben, gestatten die Chiar, das die Voyager an ihrer Orbitalstation andocken kann, um dort Reparaturen vorzunehmen.

    Im Gegensatz zu den Völkern der Föderation haben die Chiar fast keine Raumfahrt betrieben, sondern ihre ganze Forschung auf die Nanotechnologie konzentriert.

    Das Ergebnis dieser Jahrhunderte langen Entwicklung ist nun eine Spezies, deren Gebäude, Maschinen und sogar Körper zu einem Großteil aus Naniten bestehen. Die Kehrseite ist allerdings, das sie von diesen mikroskopisch kleinen Robotern absolut abhängig sind, da sie nur noch zu denken brauchen, welche Arbeiten zu erledigen sind und alles andere regeln dann die Naniten.

    Doch schon kurz nachdem die Voyager Chiar erreicht hat, gibt es den ersten Entführungsversuch, als eine Gruppe Rebellen versucht Lieutenant Torres in ihre Gewalt zu bringen. Die Voyagercrew muss schnell feststellen, das Chiar keineswegs eine geeinte Welt ist, sonder eigentlich aus drei Machtblöcken besteht, die sich vor wenigen Jahren noch gegenseitig bekämpft haben. Als Ergebnis des letzten Konfliktes gibt es nun eine dominierende macht auf dem Planeten, während eine weitere zum Protektorat degradiert wurde. Die Bevölkerung der dritten Gruppierung wurde auf ihrem Kontinent unter Quarantäne gestellt, was sich aufgrund der Abhängigkeit von den Naniten relativ einfach bewerkstelligen ließ, da diese von Mikrowellenstrahlung abgetötet werden. Innerhalb dieser Abschirmung vegetieren Millionen von Chiar, ihrer Naniten beraubt, unter erbärmlichsten Bedingungen, abhängig von dem was sie aus durch die Blockade schmuggeln können.

    Die Ankunft der Voyager und insbesondere die Präsenz von Seven of Nine heizen diesen Jahrzehnte alten Konflikt nun erneut an...


    Fazit:

    Ein wirklich guter Voyager-Roman! Eine spannende Story und eine sehr ungewöhnliche und interessante Alien-Spezies machen diesen Band absolut lesenwert. Zwar ist die Geschichte mal wieder etwas Seven of Nine lastig, aber es nicht so extrem wie es teilweise in der Fernsehserie der Fall war. Ein bischen ankreiden muss ich dem Autoren, das er es mit den Entführungen etwas übertreibt. Im Schnitt wird alle 110 Seiten ein Crewmitglied entführt, was ich dann doch etwas überzogen finde. Es hätte sicherlich noch andere Mittel gegeben die Story voranzutreiben. Auch etwas übertrieben fand ich die Schilderung der Abhängigkeit der Chiar von der Nanotechnologie. Das eine Gewöhnung an diese sehr bequeme Technologie erfolgt ist sicherlich verständlich, aber das es nicht möglich sein soll, in eine Museum zu gehen, um festzustellen wie man ohne Naniten ein Haus repariert, finde ich dann doch etwas unglaubwürdig.
    Klasse Geschichte mit leichten Mängeln: 4 Punkte.
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    Gut
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    #2
    Da ich erst kürzlich die Serie "Star Trek - Voyager" auf DVD von Anfang bis Ende Revue passieren habe lassen, war ich in der richtigen Stimmung, auch wieder einmal einen Roman zu lesen, der während der Serie angesiedelt ist. Da abgesehen von der klassischen Star Trek-Serie seit einer Weile nur noch Romane erscheinen, deren Geschehnisse zeitlich nach dem Abschluss der jeweiligen TV-Serie stattfinden, habe ich mir "The Nanotech War" ausgesucht. Steven Piziks' Roman aus dem Jahr 2002 war der letzte, der ein Abenteuer der Voyager-Crew während ihrer Heimreise zur Erde erzählt.
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    Während die Voyager ein von Ionenstürmen durchzogenes Sonnensystem durchquert, stößt sie auf ein primitives Ein-Personen-Schiff, das von den Stürmen unter Warp gezwungen und dabei beschädigt wurde. Man leistet dem Insassen - einem Ingenieur namens Zedrel, der soeben den ersten Warp-Flug in der Geschichte des Volkes der Chiar unternommen hat - Hilfe und schleppt sein Schiff zurück zu seiner Heimatwelt. Während die überschwängliche Dankbarkeit der Chiar und ihre Neugier auf ihre ersten Besucher aus dem Weltall zu erwarten waren, wird die Crew der Voyager auch mit Ungewöhnlichem, bis hin zu Beunruhigendem konfrontiert.

    Wie sich herausstellt, ist die Gesellschaft der Chiar in höchstem Maße von Nanotechnologie abhängig. Wie selbstverständlich tragen die Chiar nicht nur winzige Maschinen in ihrer Gehirnzellen mit sich, sondern ganze Naniten-Schwärme zusammen mit umformbaren Rohstoffen wie Kleidung an ihren Körpern. Ein Gedanke genügt den Chiar, um Gegenstände entstehen zu lassen oder Dinge wie bewegen, ohne einen Finger krumm zu machen. Da die Föderation schlechte Erfahrungen mit dieser Art Technologie gemacht hat - mit ihren eigenen Naniten einst auf der Enterprise-D wie auch mit den alles assimilierenden Nanosonden der Borg - scheut Captain Janeway davor zurück, eine Delegation der Chiar auf ihr Schiff zu lassen.
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    Die Chiar verwenden Naniten, die den Nanosonden der Borg ähneln,
    aber nicht so hochentwickelt sind.


    Wesentlich problematischer ist der Umstand, dass die Sensoren auf der Chiar-Heimatwelt rhometrische Massenvernichtungswaffen entdecken. Dabei handelt es sich zwar um inaktive Überbleibsel aus einem Bürgerkrieg, den die beiden nördlichen Kontinente gegen die beiden südlichen Kontinente gewonnen haben. Doch führte dieser Kriegsausgang dazu, dass einer der Südkontinente nun völlig isoliert und von Nanotechnologie gesäubert ist - wodurch die Bewohner nahezu hilflos vor sich hin vegetieren - und die Bewohner das anderen versklavt wurden. Aus reiner diplomatischer Höflichkeit willigt Captain Janeway ein, noch so lange im Sonnensystem zu bleiben, um einen neuerlichen Warp-Testflug von Ingenieur Zedrel zu überwachen, doch unmittelbar darauf beamen Rebellen von den besiegten Chiar-Kontinenten an Bord der Voyager und entführen Tom Paris und Seven of Nine ...

    Fazit: Ich muss schon sagen, dass sich "The Nanotech War" als wahrer Glücksgriff erwies. Hat man so wie ich gerade erst die 7. und letzte Staffel von "Star Trek - Voyager" gesehen, bemerkt man sofort, wie gut Autor Steven Piziks die Story ungefähr in der Mitte der Staffel eingebettet hat, was vor allem durch die beiden Nebenhandlungen deutlich wird. Dass Piziks die Charaktere auch noch stimmlich hervorragend trifft - man meint z.B. Tuvoks süffisanten Tonfall regelrecht zu hören, wenn er gegen Neelix' Kochkünste stichelt - rundet das Gesamtbild perfekt ab. Eine Verfilmung dieses Romans, der rund ein Jahr nach dem Ende der Serie erschien, hätte man nachträglich problemlos mitten in die 7. Staffel einfügen können und hätte dort nicht als Fremdkörper gewirkt.

    Aus technischer Sicht wären allerdings die nicht so ganz humanoiden Chiar und ihre wundersamen Nanotech-Anzüge damals schwer mit einem TV-Budget zu visualisieren gewesen. Die etwas kleinwüchsigen, mit vier Beinen und zwei klauenbesetzten Armen ausgestatteten Chiar kommen am Anfang niedlich und freundlich rüber, aber ziemlich rasch verdüstert sich dieser Eindruck, sobald man mehr über ihre kriegerische Geschichte erfährt und wie die Bewohner der siegreichen Nordkontinente mit den Besiegten umgehen. Natürlich kann Janeway aufgrund der Nichteinmischungsdirektive nichts gegen diese Zustände unternehmen. Aber ihr Wunsch, abzufliegen sobald es die diplomatische Etikette erlaubt, ist mehr als verständlich. Dass die Entführung von Tom und Seven den Aufenthalt der Voyager verlängert, startet eine Nebenhandlung bzw. macht eine davon schließlich bis zum Ende relevant.

    Hätte man es mir vorher gesagt, ich hätte es nicht geglaubt: Aber die Passagen, in denen die aus dem Borg-Kollektiv befreite Seven of Nine auf dem Holodeck ihre "verlorene Kindheit" nachholt, haben mir tatsächlich sehr gut gefallen und es wirkt erstaunlicherweise sehr passend, dass sich Chakotey als eine Art Führer anbietet. Obwohl anfangs noch nicht absehbar, ist dieses Holodeck-Erlebnis ein wesentlicher Ausgangspunkt für die gewaltige Eskalation der Ereignisse am Schluss. Und so ganz nebenbei wird hier der Grundstein gelegt, für die von vielen Fans kritisierte romantische Beziehung von Seven und Chakotey am Ende der Serie. Diese Romanze kam damals wirklich wie aus dem Nichts, aber fügt man die Ereignisse aus "The Nanotech War" vorher ein, wirkt sie auf einmal deutlich nachvollziehbarer.
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    Die Ereignisse in "The Nanotech War" erklären, warum, Seven of Nine auch andere
    Aspekte des Menschseins zusammen mit Commander Chakotey erforschen möchte.


    Die zweite Nebenhandlung entsteht aus Tom Paris' Entführung bzw. aus seiner kurze Zeit später folgenden Befreiung. Da es den Entführern eigentlich nur um Seven of Nines Nanosonden ging und Tom nur zufällig anwesend war, löschen die Entführer einfach seine persönlichen Erinnerungen und verkaufen ihn als Sklaven. Der nach Toms Befreiung - aber weiterbestehender Amnesie - entstehende Zwist mit seiner Ehefrau B'Elanna Torres, an die er sich einfach nicht mehr erinnern kann, trägt schlussendlich zwar auch zur Auflösung der Geschichte bei (die das Volk der Chiar wirklich in keinem guten Licht dastehen lässt). Doch wenn der Roman eine Schwäche hat, dann sind es diese Passagen, in der Tom ohne Gedächtnis zurück auf der Voyager ist. Allerdings gibt es da noch eine herrlich witzige Schlussszene, die nur dank dieser Nebenhandlung möglich wurde.

    Bewertung: Es hätte viele ältere "Voyager"-Romane gegeben, die ich noch nicht gelesen habe und die zeitlich während der Serie angesiedelt sind. Ehrlich gesagt haben mich Titel und Coverbild auf "The Nanotech War" aufmerksam gemacht und ich kann nun sagen, dass diese nicht zu viel versprochen haben. Eine anfängliche Heiterkeit weicht zunehmend einer Bedrohlichkeit, die nicht nur von den Rebellen ausgeht, sondern auch von den nicht gerade vorbildlichen Siegermächten des Chiar-Bürgerkriegs. Wie die Lage auf dem Planeten am Schluss eskaliert und welche Konsequenzen diesem in Sieger und Verlierer gespaltenem Volk drohen, das sich selbst von Technologie abhängig gemacht hat, ist harter Tobak und ein warnender Fingerzeig. Und genauso wie Seven of Nine kam mir der bedrückende Gedanke, dass dieses Volk genau das bekommt, was es verdient hat.

    Da die Nebenhandlung mit Tom und B'Elanna doch etwas langatmig war und es ein paar Sachen gab, die nicht ganz rund wirkten (bzw. etwas übertrieben, wie Seven in ständigem "Funkkontakt" mit Nanosonden außerhalb ihres Körpers steht), gebe ich "The Nanotech War" nur 5 von 6 Sternen. Aber damit ist der Roman immer noch eine empfehlenswerte Lektüre für "Voyager"-Fans, sofern sie der englischen Sprache gut genug mächtig sind. Denn eine deutsche Übersetzung des Romans gibt es leider nicht.

    Anmerkungen:
    • Meine einleitende Behauptung, dass "The Nanotech War" aus dem Jahr 2002 der letzte zur Zeit der TV-Serie "Star Trek - Voyager" angesiedelte Roman wäre, ist nicht ganz korrekt. Er ist lediglich der letzte, der vor dem inhaltlichen Neustart der Reihe veröffentlicht wurde. Nachdem schon mehrerer Romane erschienen waren, die die Zeit nach der Rückkehr der Voyager in den Alpha-Quadranten behandelt haben, gab es zum 10jährigen Jubiläum der TV-Serie eine Trilogie namens "String Theory". Laut meiner Recherche dürfte auch deren Handlung zeitlich währen der Serie angesiedelt sein.
    • Und ebenfalls zu erwähnen wäre noch Greg Cox' "No Time like the Past" zur klassischen Serie aus dem Jahr 2014. Dieser Roman beinhaltet auch einen Handlungsstrang, der während der Voyager-Odyssee angesiedelt ist und aus der es Seven of Nine mittels Zeitreise auf Captain Kirks Enterprise verschlägt.

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