Projektilwaffen in ST-Raumschiffen

[EA-Loyalist]

Eine Frage beschäftigt mich eigentlich immer, wenn ich mal
wieder eine Raumschlacht im Star Trek Kosmos sehe:
warum gibt es offenbar keine Projektilwaffen mehr - zumindest keine,
die man auf Raumschiffen findet?

Damit meine ich keine Geschosse, wie Torpedos, die einen
eigenen Antrieb haben, sondern "altmodische" ungelenkte Munition,
die etwa aus einer Railgun kommen könnte.

Sicher ist nur, dass die Voyager-Crew sich in der Folge "Im Rückblick"
eine "Isokinetische Kanone" kaufen wollte, die offenbar recht mächtig war.
Im Roman "Turm zu Babel" taucht eine Railgun auf, die man nutzte um Asteroiden
aufzusprengen. Diese Minenausrüstung heizt dort einen Sternenflottenschiff
ziemlich ein.

Wo sind also die Railguns und ihre Verwandten? Ist diese Technik schlicht überholt oder
ist gelenkte Munition so alltäglich, dass es keinen Bedarf mehr an primitiverer Munition gibt?
Was denkt Ihr?

[MFB]

Wahrscheinlich gibt es vor allem angesichts der Verfügbarkeit von Schiffsphasern keinen echten Bedarf mehr für kinetische Projektile, die über kein Lenksystem verfügen. Phaser überbrücken die Distanz zwischen Emitter und Ziel so schnell, dass physische Projektile im Vergleich nicht mithalten können. Die Wahrscheinlichkeit von Fehlschüssen ist bei Projektilen dadurch höher.

Also ich denke, dass Phaser und Torpedos schon ziemlich viele Variationen im Kampf abdecken, da beide Waffen recht flexibel einsetzbar sind (von Pulsphasern, Stärkeeinstellung bis hin zum Absetzen von Torpedos als Sprengminen). Für ein ungelenktes Projektil bietet sich am besten der Einsatz gegen ein stationäres Ziel an und wenn man dabei die Möglichkeit hat, sich in den gewünschten Schusswinkel zu bringen. Im Kampfgeschehen kommt das wahrscheinlich selten vor, weshalb man für diesen seltenen Fall kein spezialisiertes Waffensystem auf Sternenflottenschiffen hat, dessen Aufgaben auch durch die beiden üblichen Waffensysteme erledigt werden können.

Die erwähnte zivile Nutzung durch ein Minenschiff bei der Sprengung von Asteroiden ist da jedenfalls naheliegend. (Obwohl ich mir auch da vorstellen kann, dass zum gezielten Aufbrechen eines Asteroiden ein gelenktes Projektil auch hier Vorteile haben kann.)

Vielleicht die unmittelbarste Entsprechung von Railguns im Star Trek-Universum sind eventuell die Plasma-Kanonen, auch wenn deren "Projektile" nicht massiv sind, sondern aus konzentriertem Plasma bestehen. Hier sieht man in "Enterprise" die Entwicklung von Plasma-Waffen weg und hin zu den Phasen-Kanonen. Sowohl bei den Schiffswaffen als auch bei den Handwaffen.

[pollux83]

Phaser sind einfach viel zu Feuerstark und vielseitig einsetzbar. Die Dinger können so ziemlich alles von betäuben, über Essen kochen, bis ziemlich große Löcher in Wände und Planeten bohren. Projektilwaffen sind mit der richtigen Munition und Ausrüstung zwar nicht schwach, wie das TR-116 beweist, aber eben nicht so vielseitig einsetzbar. Daher bleibt die Föderation bei Phasern und Torpedos, die ebenfalls lächerlich vielseitig sind, und der Rest ist mit seinen Disruptoren auch glücklich.

[WilliamT.Riker]

weils nicht scifi genug ist

[Holger58]

Selbst im Impulsbereich sind die Geschwindigkeiten mit denen Manöver geflogen werden immens. Torpedos mit Antrieb und Steuerung können das kompensieren. Das Militär hatte das gleiche Problem in den 50ern mit Einführung der Strahltriebwerke in die Kampfflugzeuge. Herkömmliche Flak wurde von Fla-Raketen abgelöst. Rohr-Flak-Systeme dienen heute nur noch zur Lückenschließung bei der Abwehr von Tieffliegern und Kampfhubschrauber.

[The Martian]

Der Vorteil von ungelenkter Munition wäre doch bloß, dass man billiges Metall verschießt und keine teuren Torpedos. Phaser bieten allerdings den gleichen Vorteil und noch weitre. Wenn die Phaser also nicht schrecklich ineffizient sind, verwendet man die vorhandene Energie vermutlich besser so als sie zur Beschleunigung eines Metallteils zu verwenden.

Insofern sind Railguns und ähnliche Waffen einfach überholt.